Hund wird im Treppenhaus geparkt

vom 19.09.2014, 20:05 Uhr

Heute habe ich wieder etwas absolut Seltsames erlebt. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit nur einigen wenigen Mietparteien. Es sind mehrere separate Wohnungen, mit einem gemeinsamen Treppenhaus und Garten.

Dass der eine Nachbar seinen Hund gerne unbeaufsichtigt im Garten herumlaufen lässt, teilweise über mehrere Stunden, das stört mich persönlich nicht so sehr. Der Hund ist freundlich und keineswegs aggressiv, außerdem ist es ein relativ kleiner Hund. Gut, für Hundephobiker wäre das wahrscheinlich trotzdem schlimm, wenn im Garten der Hund unbeaufsichtigt ist. Auch den Briefträger wird es nicht freuen, denn um an die Briefkästen zu gelangen, muss man den Garten betreten. Also optimal ist es so auch nicht, ich selbst würde es auch anders machen, wenn ich einen eigenen Hund hätte. Also im Garten eines Mehrfamilienhauses ließe ich meinen Hund nicht stundenlang ohne Aufsicht. Aber der eine Nachbar hier hält es so und daran habe ich mich gewöhnt.

Heute allerdings fand ich einfach so einen großen Hund mutterseelenallein im Treppenhaus. Angefangen hatte es damit, dass ich Kratzgeräusche und Rumpeln an der Wohnungstür gehört hatte. Das hat mich gewundert, aber weil ich gerade beschäftigt war, bin ich nicht nachsehen gegangen. Nachdem ich nichts mehr hörte, dachte ich nach einer Weile auch nicht mehr daran.

Etwa eine Dreiviertelstunde später wollte ich dann allerdings zum Briefkasten runter gehen und meine Post holen. Als ich die Wohnungstür öffnete, stand da direkt der Hund und schaute mich an. Es war kein Mensch in der Nähe. Und der Hund hatte schon auf das Parkett gepinkelt. Ich nehme an, dass auch die Kratzgeräusche eine Dreiviertelstunde vorher schon von dem Hund verursacht worden sind, also auch, dass der Hund dort schon ganz lange in dem kleinen Treppenhaus alleine war. Das Licht im Treppenhaus war übrigens auch aus, also muss da schon eine Weile kein Mensch mehr langelaufen sein, denn das Licht lässt sich nicht wieder ausschalten, sondern geht nach einer Weile wieder von alleine aus.

Vom Nachbarn direkt nebenan stammte der Hund jedenfalls nicht. Aus den Wohnungen der anderen Nachbarn war nichts zu hören, vielleicht war niemand da. Ich habe dann erst einmal die Post geholt und zurück in meine Wohnung gebracht. Und dann habe ich überlegt, was man in so einer Situation eigentlich macht, wenn sich der Hundehalter auf die Schnelle nicht finden lässt. Einfach in den Garten lassen wollte ich ihn auch nicht, nicht, dass er da ausgebüchst wäre. In meiner Verwirrung habe ich erst einmal online schauen wollen, ob irgendwer einen Ratschlag für die Situation hat. Es gab keinen. Als ich dann wieder hinaus ging, um nach dem Hund zu sehen, war er weg. Die Pfütze war aber leider noch da.

Was macht man in so einer Situation? Und was für Beweggründe haben Leute, einen Hund über eine Stunde lang im Treppenhaus stehen zu lassen? Dass der Hund angestreunt kam und zufällig ins Haus gefunden hat, halte ich für relativ unwahrscheinlich. Dass der Hund einem Nachbarn gehört, kann ich ausschließen. Vielleicht hat irgendein Besucher den Hund mitgebracht? Aber lässt man den Hund dann wirklich eine Stunde im Treppenhaus stehen? Ich weiß nur, ich würde das nicht unbedingt machen, aber wer weiß, vielleicht ist das so üblich?

Ich weiß nicht, ob das für einen Hund schlimm ist, eine Stunde im Treppenhaus zu hocken. Alleine in Wohnungen hocken Hunde ja mitunter noch länger. Ich wundere mich nur darüber, dass man offenbar als Besucher einen Hund mitbringt, und den dann im Treppenhaus parkt. Hätte ich einen Hund, nähme ich ihn entweder richtig mit, also dann auch zum Besuchen mit rein, oder, wenn das nicht ginge, dann würde ich ihn zuhause oder bei tierlieben Freunden oder Bekannten lassen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man kann doch keinen Hund, der die Umgebung nicht gewohnt ist, alleine im fremden Treppenhaus lassen. Ich hätte spätestens nachdem die Pfütze dagewesen wäre nacheinander an allen Türen geklingelt und nach dem Besitzer gesucht. Schließlich kann es auch nicht sein, dass aufgrund seines Verhaltens das Treppenhaus verschmutzt wird.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich gehe mal stark davon aus, dass der Hundebesitzer jemanden im Haus besucht hat. Und aus irgendeinem Grund durfte der Hund nicht mit in die Wohnung. Vielleicht, weil dort der kleine Hund wohnt, der immer im Garten ist. Oder weil der Mieter Angst vor Hunden hat oder die Haare nicht in der Wohnung haben will. Und da hat man sich wohl gedacht, dass man den Hund kurz vor der Tür sitzen lassen kann. Oder eben auch gerne mal eine Stunde.

Ich finde das auch ziemlich daneben. Gut, mein Hund ist andere Umgebungen gar nicht gewohnt. Der hätte da gefiept und gewinselt, auch wenn ich daneben sitzen würde. Also andere Hunde sind da sicherlich mehr gewohnt. Aber immerhin hat er aufs Parkett gepinkelt. Dass er es eine Stunde lang nicht einhalten konnte, halte ich für unwahrscheinlich. Immerhin kam er ja von draußen und wie du schon sagtest, sind die meisten Hunde oft stundenlang allein, ohne in die Wohnung zu machen. Von daher wird er aus Angst dort hingemacht haben.

Außerdem muss man doch auch an die anderen Mieter denken. Ich könnte mir vorstellen, dass du ganz schön erschrocken bist, als du nichts ahnend die Tür aufgemacht hast und dich ein großer Hund angeklotzt hat. Man weiß ja auch nie, ob der Hund nett ist, wenn man ihn nicht kennt. Wenn man dann noch Angst vor Hunden hat, ist man plötzlich in der Wohnung gefangen. Es könnte aber sein, dass man einen wichtigen Termin hat.

Also so oder so, der Hundebesitzer hat sich grundlegend falsch verhalten. Dem Tier gegenüber und seinen Mitmenschen gegenüber. Ich finde auch, dass du bei deinen Nachbarn hättest klingen können, um nachzufragen, ob sie etwas über den Hund wissen. Du hättest dich auch ein paar Minuten zu dem Hund dazusetzen können. Ich wäre davon ausgegangen, dass der Besitzer bald auftauchen müsste.

Aber grundsätzlich wäre ich auch erst mal ratlos dagestanden. Man weiß ja auch nie, mit was für einer Person man es dann zu tun bekommt. Ein paar Mankos hat die Person ja schon bewiesen, in dem sie den Hund da einfach ablud.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe selbst zwei Hunde und so ein Verhalten geht meiner Meinung nach gar nicht. Wenn ich Freunde und Bekannte besuchen möchte frage ich vorher, ob meine beiden Hunde mitkommen dürfen oder ich lasse sie eben zu Hause. Ich würde niemals auf die Idee kommen meinen Hund alleine im Hausflur herum laufen zu lassen.

Da du den Hund nicht kanntest, gehe ich auch davon aus, dass es sich um den Hund eines Besuchers handelte. Ich glaube, dass ich an deiner Stelle an verschiedenen Haustüren geklingelt hätte, um eben heraus zu finden, wem der Hund gehört und mal gesagt, dass es nicht geht, dass er alleine im Hausflur herum läuft und noch dazu auf dein Paket gepinkelt hat. Das ist ja alles andere als schön. Du könntest dich ja immer noch im Nachhinein erkundigen, woher dieser Hund kam und dann dort Bescheid sagen, dass doch so etwas bitte nicht noch einmal vorkommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen, der Hund hat zum Glück auf kein Paket gepinkelt, sondern auf den Parkettboden. Das Treppenhaus ist aus Holz und hat Parkett auf den Zwischenetagen und auf den Treppenstufen aufgelegt. Es ist ein Altbau. Gut, Stein oder Beton wäre wahrscheinlich aus hygienischer Sicht noch besser gewesen, aber Parkett kann man ja zum Glück auch abwischen. Teppichboden wäre schlechter gewesen.

Ein wenig erschrocken habe ich mich tatsächlich. Man erwartet ja nicht, dass da gleich ein Hund vor der Tür steht, wenn man sie öffnet. Und schon gar nicht, dass der ungefähr die Größe eines Rottweilers hat. Also für jemanden mit Angst vor Hunden wäre das tatsächlich ein Problem geworden, das stimmt.

Zu dem Hund hatte ich mich schon ein paar Minuten gestellt. Das hatte ich vergessen, zu erwähnen. Zuerst habe ich, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, ein bisschen gewartet, dann ging ich Post holen, dann wartete ich noch einmal eine Weile beim Hund. Ich hatte ja auch gehofft, dass mal endlich der Besitzer kommt, aber das passierte ja leider nicht. Und letztendlich bin ich dann eben wieder in die Wohnung gegangen, in der Hoffnung, mir vielleicht irgendwo im Internet Tipps für die Situation holen zu können. Und als ich dann das nächste Mal nachschauen ging, war der Hund weg.

Direkt bei allen Nachbarn hätte ich vielleicht klingeln sollen. In dem Moment dachte ich aber irgendwie, aufmerksames Lauschen würde reichen. Denn das Haus ist eigentlich sehr hellhörig. Wenn irgendwo jemand zuhause ist, hört man das eigentlich immer. Alle Gespräche, jedes Radio und jeden Fernseher hört man durch die Wände. Weil es so leise war, dachte ich also, es sei ohnehin niemand da. Außer dem Nachbarn direkt nebenan, aber dem würde ich nicht zutrauen, einen Hund im Treppenhaus stehen zu lassen. Vielleicht habe ich mich aber auch geirrt.

Sollte der Hund mir mal wieder begegnen, werde ich aber definitiv was zum Herrchen oder Frauchen sagen. Die Chance, dass der Hund wieder auftaucht, besteht sicher. Meinen Freund hatte ich am Freitagabend, als er nach Hause kam, auch auf das Erlebte angesprochen. Er meinte, der Beschreibung nach habe er den Hund vor ein paar Wochen mal alleine im Garten gesehen. Da habe er gestanden, als er sich früh morgens auf den Weg zur Arbeit machte. Gewundert hatte mein Freund sich darüber auch, hatte aber am Abend, als wir uns wiedersahen, nicht mehr daran gedacht. Aber fest steht wohl, der Hund scheint hier nicht das erste Mal gewesen zu sein, und ich glaube daher auch nicht, dass es jetzt das letzte Mal war.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es gibt Neuigkeiten vom Hund vom Treppenhaus. ;) Als ich vorhin, also am späten Nachmittag, in den Garten ging, stand der Hund dort herum. Also dieses Mal im Garten und nicht im Treppenhaus. Aber auch wieder mutterseelenallein. Es war wirklich kein Mensch in der Nähe zu sehen.

Im Treppenhaus war auch kein Mensch, und in den Wohnungen offenbar auch nicht. Jedenfalls wurde es schon deutlich dunkel, und überall war das Licht ausgeschaltet. Und zu hören war auch nirgendswo was. Zu klingeln habe ich mich, um ehrlich zu sein, irgendwie nicht "getraut". Der dickfellige große Hund war ja jetzt schließlich immerhin draußen und hat auch keinen Schmutz oder Lärm gemacht. Und schlecht schien es ihm jetzt im Garten auch nicht zu gehen. Er wirkte auch nicht eingeschüchtert oder ängstlich.

Ich bin dann eine Weile im Garten beim Hund geblieben, weil ich dachte, da kommt vielleicht mal jemand. Als es mir zu kalt geworden ist, bin ich dann aber letztendlich wieder ins Haus gegangen. Es kam einfach niemand und ich kann ja auch nicht mehrere Stunden einfach so im Garten stehen und den Hund anstarren. Oder?

Festzustehen scheint jetzt immerhin, dass der Hund nicht nur ein einziges Mal hier zu Gast war, und dass er wahrscheinlich auch wiederkommen wird. Nur, wem der Hund gehört, weiß ich immer noch nicht.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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