Dachboden ausbauen für Kinderzimmer attraktiv?

Wir sind vor einiger Zeit in ein schönes großes Haus gezogen. Da wir aber mehr Zimmer brauchen, als das Haus zur Zeit hat, wollten wir auch den Dachboden ausbauen. Nun überlegen wir, ob wir dort oben das Schlafzimmer und ein Kinderzimmer machen oder ob wir dort zwei Kinderzimmer machen. Aber ist denn der Dachboden als Kinderzimmer überhaupt attraktiv oder fühlen sich die Kinder dann eher abgeschoben? Denkt ihr, dass man das Schlafzimmer auf jeden Fall mit nach oben machen sollte oder ist das wieder zu viel, wenn die Kinder größer werden und die Ruhe von den Eltern haben wollen?

Ich fand es als Kind toll, als ich zusammen mit meiner Schwester eine eigene Etage bekommen habe. Warum sollte man sich abgeschoben fühlen, wenn man ein schönes großes Zimmer bekommt und ein eigenes Bad? Wünschen sich nicht alle Kinder viel Platz und die Möglichkeit auch mal lauter sein zu können und Sachen herum liegen lassen zu können?

Ich habe von meinen Freunden, die bei mir zu Besuch waren, immer viel positives gehört. Da hat niemand gesagt "wie schrecklich, dass dich deine Eltern in ein Zimmer unter dem Dach abgeschoben haben".

Das kommt immer darauf an, wie alt die Kinder sind. Wenn man ein drei Jahre altes Kind in den Dachboden verfrachtet, der nur über eine Hühnerleiter mit elterlicher Hilfe zu betreten und zu verlassen ist, dann ist das sicherlich eine Art Abschieben. Zudem wird ein Kind in dem Alter vielleicht auch Ängste entwickeln, wenn es Wettergeräusche bei Wind, Regen und Gewitter unter den Dachfenstern sehr laut hört.

Wenn ich aber in dem anderen Beitrag richtig gelesen habe, dann ist dein ältestes Kind schon zehn? In dem Alter fangen Kinder langsam an, Wert auf eine Privatsphäre zu legen. Ich denke nicht, dass es sich im Dachboden abgeschoben fühlen wird. Im Einzelfall würde ich das aber mit dem Kind besprechen, denn alle Kinder sind anders.

Wenn, dann würde ich dort oben zwei Kinderzimmer einrichten. Wenn der Große zehn ist, dann hat der vielleicht in fünf bis sieben Jahren schon die erste Freundin, die er mit nach Hause bringt. Ob man dann das Elternzimmer direkt daneben haben will und dem Kind zuhören will? Und ob man will, dass das Kind Geräusche vom ehelichen Nachtleben hört und vielleicht in der Schule herum erzählt, dass sich die Eltern diese Nacht näher gekommen sind? Das sollte man sich überlegen. Ich würde das nach Möglichkeit vermeiden wollen.

Zudem bietet es sich ob der Dachschräge auch an, die Kinder dort wohnen zu lassen. Meist kommen Kinder damit besser klar, sich an solche Gegebenheiten zu gewöhnen. Und sie haben nicht so viele Schränke wie Eltern, die eventuell in einem Schlafzimmer mit Schrägen untergebracht werden müssten, wenn man keine Ankleide hat.

Ich schließe mich dem an, dass diese Entscheidung altersabhängig ist. Mir haben die Kinderzimmer meiner Freunde immer besonders gefallen, wenn sie unter den Dachschrägen lagen. Ich fand die Vorstellung, selbst in so einem Zimmer zu leben schön, als wir dann endlich umgezogen waren, war ich jedoch schon fast 18 und mein Auszug stand in absehbarer Zeit bevor, sodass es mir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wichtig war, welches Zimmer ich bekomme. Dennoch lebte ich dann immerhin 1,5 Jahre in einem Zimmer mit Dachschrägen. Mein Fazit ist also: Zimmer mit Dachschrägen können für Kinder durchaus attraktiv sein.

Einen Dachboden auszubauen halte ich persönlich für sehr attraktiv, besser als eine Kellerwohnung zu schaffen. Die räumliche Enge auf dem Dachboden durch eventuelle Schrägen schafft durchaus jede Menge Spielraum in der Gestaltung und durch die wahrscheinlich großzügigen Abmessungen hebt sich der räumliche Eindruck sehr schnell auf. Durch großzügige Planung der Fenster wird dieser Effekt auch noch verstärkt. Was gibt es schöneres als abends durch das Dachfenster vom Bett aus auf den Sternenhimmel zu schauen oder morgens durch die Sonne geweckt zu werden? Ich kenne sogar etliche ausgebaute Dachzimmer wo die Eltern es kaum erwarten konnten dass ihre Kinder endlich ausziehen damit sie es als Schlafraum weiter nutzen konnten.

Warum sollte so eine Dachwohnung dann nicht auch für Kinder geeignet sein? Es hat doch auch etwas Verspieltes und es ist ein eigenes Reich, nur das zählt eigentlich. Niemand wird dort abgeschoben, im Gegenteil, Kinder sind dort viel ungestörter als wenn sich ihr Kinderzimmer direkt neben dem Wohnzimmer befindet.

Als Kind habe ich davon immer geträumt so etwas zu haben, leider ging das damals nicht weil wir zur Miete wohnten. Ich hatte aber Freunde die ich regelmäßig besuchen konnte und dort fühlte ich mich auf dem ausgebauten Dachboden richtig wohl. Auch wenn alles nur spartanisch war und sogar eine Heizung und ordentliche Dämmung fehlte, aber das war mir und natürlich meinen Freunden völlig egal. Es gab immer richtig viel Platz zum Spielen und wenn man noch nicht so groß ist dann spielt es auch keine Rolle wenn es Dachschrägen gibt. Ich nehme einmal an das man sich später auch daran gewöhnt hat wenn man schon etliche Jahre dort wohnt und auch dass man sich nach einer Neueinrichtung daran sehr schnell gewöhnt. Ich würde da nicht zögern und sofort anfangen falls die Kinder das auch selber wünschen. Sonst wäre das natürlich etwas problematischer mit der vorgesehenen Umsiedlung.

Die Idee an sich ist klasse. Dennoch würde ich darauf achten, dass das gut isoliert ist und es im Sommer nicht zu heiß wird, weil sonst ist es alles andere als gut für das Kind. Ansonsten kann man da eben einen eigenen Bereich schaffen, indem sich sicherlich jedes Kind wohlfühlt. Das wird sicherlich schön für das Kind, auch weil es da jede Menge Platz für sich hat.