Besondere Wohnform: Sozialwohnungen in einer Kirche

vom 21.09.2014, 18:14 Uhr

Ab und an liebe ich es Immobilienanzeigen anzusehen. Diese Woche lenkte mich Immobilienscout nach Berlin. Ein Umzug steht zwar nicht wirklich zur Debatte, aber Berlin wäre schon ein Wohnort, den ich mir irgendwie vorstellen könnte. Nun sah ich mir eben die Wohnungen in Berlin mal an und stieß dabei auf eine absolut ungewöhnliche Wohnung. Eine Wohnung in einer Kirche.

Erst dachte ich, die Wohnung ist eventuell mit der Tätigkeit im Kirchenbereich verbunden. Dann dachte ich, die Kirche steht eventuell leer und wird nun als Wohnraum genutzt. Allerdings ging ich heute interessehalber mal auf Recherche.

Die Lutherkirche hatte wohl Geldprobleme und hat einen Teil der Kirche schon im letzten Jahrhundert in Wohnräume umgewandelt, die eigentlich als Sozialwohnungen dienen sollten. Quelle

Ich würde ja Bilder zu den Wohnungen verlinken, die sind allerdings nur über Immobilienseiten zu finden und die Links werden tot sein, wenn die Wohnungen vergeben sind. Wenn man aber bei Google Lutherkirche Berlin und Wohnung eingibt, findet man sicherlich Ergebnisse und Bilder. Die zwei Wohnungen die ich nun Online sehen konnte, sind beide sehr großzügig geschnitten und wirken sehr besonders. Sicherlich auch bedingt durch die Kirchenfenster.

Könntet ihr euch vorstellen in einer Kirche zu leben? Die Wohnungen sind laut meiner angegebenen Quelle schallisoliert, somit dürfte der sonntägliche Gottesdienst ja nicht störend sein. Noch dazu liegt die Lutherkirche sicherlich sehr zentral. Oder wäre das Wohnen in einer Kirche für euch ein absolutes No Go?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In Berlin kann man seit einigen Jahren sogar auf Friedhöfen wohnen. Einige Kapellen und sogar alte Grüfte wurden nämlich, nach jahrelanger Nichtnutzung, zu Wohnungen und auch zu Arbeitsräumen umgebaut. So arbeitet auf einem Friedhof hier in einer ehemaligen Gruft beispielsweise ein Steinmetz. Ich finde, das ist gar nicht so unpassend.

Und die Leute, die in die Friedhofskapelle eingezogen sind, die übrigens nicht mehr in Betrieb ist, beneide ich sogar fast ein wenig. Der Friedhof ist sehr grün, voller Blumen, alter Bäume und Wildtiere. Es ist ruhig, und man hat nicht direkt Autolärm oder Abgase vor der Haustür. Ich finde, die Leute wohnen dort gut. Gut, vielleicht gibt es Leute, die aus Prinzip nicht auf einem Friedhof wohnen wollen würden, weil sie das geschmacklos oder gruselig fänden, oder weil sie das abergläubischerweise als schlechtes Omen betrachten würden, aber mir persönlich würde das nichts ausmachen. Aber leider habe ich nicht das Geld, in so ein Objekt einzuziehen. Ganz billig ist das ja auch nicht.

Also, nach der Antwort kannst Du es Dir vermutlich schon denken: Ich hätte auch keine Probleme, in eine Kirche zu ziehen. Wenn alles schallisoliert ist, umso besser, dann stört auch das Glockenläuten nicht, das sonst schon sehr laut sein kann, wenn sich der Glockenstuhl im selben Gebäude befindet. Also, ich wüsste an sich nicht, was gegen das Wohnen dort sprechen würde. Architektonisch ist das ganz sicher sehr spannend! Aber sicher kostet es auch eine Menge, oder? Und werden überhaupt Leute, die keine Kirchenmitglieder sind, als Mieter akzeptiert? Ach so, und ich sehe gerade, so zentral liegt die Lutherkirche nicht, sie befindet sich im Bezirk Spandau. Aber für mich wäre das schon noch in Ordnung.

Ich persönlich bin also nicht abgeneigt, potentiell auch in ungewöhnlichen Gebäuden zu wohnen. Wobei man die ganze Angelegenheit natürlich auch negativer betrachten kann, oder trauriger: Wie groß muss der finanzielle Mangel sein, um Kirchen und Friedhofskapellen als Wohnorte zu vermieten?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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