Wimmelbildspiele wegen einfacher Handhabe so erfolgreich?

Wimmelbildspiele gibt es nun schon sehr lange und viele Spieler haben zumindest von diesem Genre einmal gehört. In Wimmelbildspielen geht es einfach nur darum, dass man in ein Bild geschickt wird und nun die Aufgabe hat alle Gegenstände in diesem Bild zu finden, die unten oder an der Seite angezeigt beziehungsweise zu lesen sind. Vor allem Wimmelbildspiele wo man den Gegenstand nur liest und nicht schon vorab sieht sind interessant. Die Schwierigkeit an diesen Spielen ist, dass das Bild wie bei einem echten Wimmelbild, maßlos überhäuft ist von Gegenständen und das Auge nicht so einfach alles aufnimmt.

Ich habe mir vor kurzem zwei Wimmelbildspiele für knapp fünf Euro gekauft und habe diese mit meiner Verlobten zusammen gespielt. Im Grunde ist es zwar immer das gleiche Spielprinzip, aber dennoch hatten wir sehr viel Spaß und haben uns immer wieder ein Duell geliefert, wer denn nun schneller ist. Schön ist vor allem, wenn man eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Bildern und zu findenden Gegenständen hat.

Kennt ihr Wimmelbildspiele und habt diese selbst schon einmal gespielt? Warum erfreuen sich Wimmelbildspiele immer größerer Beliebtheit? Glaubt ihr auch, dass ein einfaches wiederkehrendes Spielprinzip für so viel Spaß sorgen kann? Ist es einfach nur die einfache Verständlichkeit und Bedienung, die diese Art von Genre so erfolgreich machen?

Ich bin auf Wimmelbild- Spiele aufmerksam geworden, als ich noch bei Facebook angemeldet war. Mein Lieblings- Spiel dort hieß "Mystery Manor" und das interessante an diesen Wimmelbild- Spielen war, dass die Aufgaben auch manchmal schwieriger wurden, weil in den gewissen Räumen bestimmte Flüche herrschten.

Beispielsweise war in einem Raum ein Hexenfluch, alle Wörter der Bilder, die gesucht werden mussten, waren in einer anderen Reihenfolge geschrieben und es musste zuerst gerätselt werden, welcher Begriff auf dem Bild gesucht werden musste. Oder es gab nur Silhouetten zu den Begriffen, die dann gefunden werden mussten und so weiter.

Die normalen Wimmelbild- Spiele finde ich eher uninteressant, da man sein Gedächtnis nicht allzu sehr anstrengen muss, um etwas zu finden. Die einzige Schwierigkeit wäre beispielsweise, dass man gewisse Begriffe nicht kennt, oder nicht weiß, was man sich darunter vorstellen sollte und deshalb auch nicht weiß, wie der Gegenstand aussehen könnte, den man zu suchen hat. Das kommt aber wirklich äußerst selten vor. Deshalb bin ich wieder von dieser Art von Spiel abgekommen.

Wimmelbildspiele gab es ursprünglich gedruckt und in Buchform, gewöhnlich für Kinder. Das ist allerdings tatsächlich schon sehr sehr lange her. Vor einigen Jahren wurden sie dann für PCs entwickelt und massenhaft verbreitet. Viele der ursprünglichen Produzenten solcher Spiele stammten aus asiatischen Ländern. Ich meine, dass das auch heute noch so ist, dass es viele Wimmelbild-Studios beispielsweise in Südkorea, Taiwan und Japan gibt. Aber europäische oder nordamerikanische Produzenten gibt es mittlerweile ebenfalls.

Damals, als die Wimmelspiele für PCs auftauchten, rümpfte ich erst einmal die Nase darüber. "Gegenstände suchen und anklicken, was soll das denn für ein lahmes, stupides Spielprinzip sein!", dachte ich mir nur. Während ich irgendwelche taktiklastigen Strategiespiele und hyperkompexe Rollenspiele spielte, konnte ich es kaum verstehen, wie Leute Stunden damit totschlagen konnten, Gegenstände zu suchen und anzuklicken.

Aus Langeweile habe ich dann aber eben bei einer Freundin doch mal eines angespielt. Und ich muss sagen, mich erstaunte, dass da neben den einfachen Suchbildern auch verschiedenste andere Rätsel waren. Ebenso hatte das Spiel richtige Rätselelemente, wie man sie aus klassischen Point-and-Click-Adventures noch kennt. Die Grafik war auch sehr schön, die Hintergründe klassisch adventuretypisch wunderbar detailliert gemalt. Das fand ich dann schon chic.

Also solche Wimmelbildspiele, wo man nur teilweise Sachen suchen muss, und die sonst eher an ein etwas vereinfachtes Adventurespiel erinnern, finde ich schon ganz schön. Mit einfachen Suchspielen, bei denen man sonst nichts Anderes tut, kann ich allerdings noch immer eher wenig anfangen. Aber das ist vermutlich Geschmackssache. Manche Leute finden auch Kreuzworträtsel oder Sudoku-Quadrate stinklangweilig, während ich mir damit auch viele Stunden vertreiben kann.

Wobei es auch da wieder die Mischung macht. Immer dasselbe ist für mich auf Dauer langweilig. Mein Leben lang nur noch noch Wimmelbildspiele spielen, das wäre auch schrecklich. Aber ab und zu eines, dagegen spricht wohl nichts.

Ich denke übrigens auch, dass Wimmelbildspiele wegen ihres einfachen Spielprinzips so erfolgreich sind. Man muss nicht erst die Bedienung lernen, sondern sie ist sehr intuitiv. Dinge finden und anklicken, das kann halt jeder. Es ist keine Orientierung im Raum notwendig, kein dreidimensionales Denken, viel Taktik anwenden muss man auch eher nicht. Einfach nur suchen und klicken. Und, wenn es auf Zeit geht, dabei relativ schnell sein. Das kann fordernd sein, ohne aber zu überfordern.

Ich denke aber, dass auch andere Aspekte noch etwas mit in den Erfolg der Wimmelbildspiele mit hineinspielen. Sie kosten relativ wenig, im Vergleich zu anderen Vollpreis-Games. Sie brauchen nicht viel Festplattenplatz, einige laufen auch ganz ohne Installation. Dann brauchen sie auch keinen schnellen Prozessor und keine moderne Grafikkarte, sondern laufen auch auf dem langsamsten, ältesten Rechner noch sehr gut.

Und dann kommen sie im Normalfall auch noch ohne Gewalt aus, sind also auch für Spieler oder Spielerinnen geeignet, die sich von Gewalt beinhaltenden Szenarien eher abgestoßen fühlen. Zudem gibt es bei diesen Spielen auch häufiger Szenarien als Rahmenhandlung, die in anderen Spielen seltener sind. Wimmelbildspiele werden oft als eher weibliche Spiele angesehen, und bieten dann eben auch oft typisch weibliche Charaktere als Spielfigur an. Für einige Spielerinnen mag das wichtig sein.