Wie gewöhnt man Hund schon vor Geburt an ein Baby?
Meine Freundin ist schwanger und sie freut sich schon sehr auf das Kind. Aber sie hat einen Mischlingshund, der immer die erste Geige in ihrem Leben gespielt hat. Der Hund ist 8 Jahre alt und er ist sehr lieb, aber auch eifersüchtig. Nun fragt sie sich, wie sie den Hund bei der freudigen Erwartung mit einbeziehen kann, so dass er nicht eifersüchtig auf das Baby wird. Was kann man machen, damit sich der Hund auch schon vor der Geburt an das kommende Baby gewöhnt und dem Baby nichts antut?
Wie habt ihr eure Hunde an die Ankunft eines neuen Familienmitgliedes gewöhnt? War es schwer? Was muss man da genau beachten? Sollte sie sich professionelle Hilfe in der Hundeschule holen oder kann man das gut zu hause alleine hin bekommen. Wie gesagt, der Hund ist ein ganz lieber aber eben auch sehr auf das Frauchen fixiert.
Auf jeden Fall eine Tiertrainerin mit in Boot holen. Wenn der Hund immer die erste Geige war, kann eine alleine Gewöhnung schnell nach hinten los gehen. Auf jeden Fall dem Hund mit beim Kuscheln einbeziehen, und schon vorbereiten das in dem Bauch ein Baby ist. Den Tier das ruhig erzählen auch wenn das für andere Personen bescheuert aussieht. Wenn das Kind sich später im Bauch bewegt, den Hund mit dazu holen. Es ist immer lustig wenn ein Hund dann versteht das das was im Bauch ist.
Und das Wichtigste auch später niemals den Hund mit dem Kind alleine lassen, auch wenn das Tier immer so lieb war. Das Kind kann sich auch falsch verhalten, und dem Hund weh tun. Wenn dieser sich dann wehrt oder schnappt ist das Tier dann gleich immer böse und muss weg. Dann ist das Geschrei immer groß.
Ob man einen Hundetrainer benötigt oder nicht, das kommt auf den Hund und die eigene Erfahrung an. Im Zweifel ist ein Fachmann besser, schließlich geht es um ein Baby.
Generell ist es sinnvoll, dass der Hund bereits während der Schwangerschaft lernt, dass er eben nicht immer die erste Geige ist. Hilfreich ist dafür ein eigener Platz, auf den man den Hund schicken kann. Dazu kleine Veränderungen im eigenen Verhalten, wie erst die Einkäufe in Ruhe wegpacken und die Jacke ausziehen, bevor der Hund begrüßt wird. Nicht auf jede Annäherung des Hundes eingehen, etc. Dazu ist es auch praktisch, wenn der Hund lernt, dass er an Tür den zukünftigen Kinderzimmers warten muss und nicht hinein darf. Erledigt man all diese Dinge vorher, dann fühlt sich der Hund nicht verdrängt vom Baby und reagiert "eifersüchtig", er ist eben immer mal nicht die Nummer Eins, das wird dann nicht mit dem Baby verknüpft. Sinnvoll ist es auch, das Laufen am Kinderwagen zu üben und generell die Leinenführigkeit zu verbessern, fass da Bedarf besteht.
Ist das Kind dann da, dann darf der Hund natürlich auch miteinbezogen werden. Toll ist es auch, wenn man regelmäßig die Chance hat, etwas Zeit allein mit dem Hund zu verbringen. Das tut auch der jungen Mutter gut, wenn sie mal ein Stündchen Zeit für sich und gewohnte Beschäftigungen hat.
Eine persönliche Beratung durch einen Tiertrainer oder erfahrene Eltern mit gut erzogenem Hund ist sicherlich gut. Dann kann man schon mal hören, welche Fehler man unbedingt vermeiden soll, und welche Tipps Ammenmärchen sind.
Zudem würde ich jetzt schon in der Schwangerschaft anfangen, dem Hund mal beizubringen, dass er Bedürfnisse aufschiebt. Dass Frauchen jetzt schon nicht mehr sofort zur Stelle ist, sondern ihn mal warten lässt. Damit der Hund sich schon daran gewöhnt, dass er jetzt nicht mehr die erste Geige spielt, bevor das Kind da ist. Dann bringt das Tier das mit der Ursache nicht so leicht mit dem bald anwesenden Kind zusammen und schiebt die Eifersucht hoffentlich nicht so aufs Baby.
Mir haben auch mal Leute gesagt, dass es sich wohl bewährt haben solle, dem Hund eine volle Stuhlwindel von dem Baby aus dem Krankenhaus mit zu bringen, bevor das Kind mit der Mutter nach Hause geht. Dann kann der Hund die Duftmarke des neuen Rudelmitglieds schon mal im Vorfeld kennen lernen und wenn das Kind dann kommt, ist es dem Hund quasi nicht mehr unbekannt. Wie man das genau macht und ob das ein wirklich sinnvoller Tipp ist, sollte die Freundin aber noch recherchieren. Als alter Katzenhalter bin ich mir da nämlich nicht so sicher. Aber ich finde, es hört sich plausibel an.
Wir haben das Heimkommen aus der Klinik immer ohne Windel gehandhabt. Ich bin vorgegangen, mein Mann blieb mit Baby hinter mir. Wenn sich die Hunde dann erstmal "auf mich gestürzt haben", ist mein Mann einfach mit Kind in der Babyschale ins Wohnzimmer und hat die Schale in der Mitte abgestellt. Ich bin mit den Hunden weiter vorne geblieben, bis die von selbst ruhiger wurden. Dann samt der Hunde langsam ins Wohnzimmer, die bleiben erstmal auf das wiedergewonnene Frauchen fixiert. Und dann langsam zusammen mit den Hunden Richtung Babyschale, damit jeder mal ganz vorsichtig und in Ruhe nach dem plötzlichen neuen Mitbewohner schauen kann. Fertig. Der Rest ergibt sich in den nächsten Tagen und im Alltag. Im Blick haben muss man den Hund in der Nähe des Kindes immer.
Wenn der Hund schon eifersüchtig ist muss hier etwas gemacht werden. Ehrlich gesagt würde ich zu einem Trainer raten und nicht einfach auf eigene Erziehung setzen, einfach weil es auch wichtig ist und man hier nicht mal eben experimentieren kann. Dem Hund würde ich zunächst nun beibringen, das bestimmte Orte tabu sind. Beispielsweise die Couch darf nicht betreten werden, aber auch ein Bett. Es wäre gut ihn beizubringen, dass er an einen bestimmten Ort geht, wenn man es ihm sagt und man muss ihm die Eifersucht nehmen und da konsequent handeln.
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