Beerdigung zu Lebzeiten planen und Probeliegen im Sarg

vom 12.09.2014, 11:33 Uhr

Viele Menschen wünschen sich, vor ihrem Tod einmal in einem Sarg liegen zu können. Ich denke, dass es einem ein wenig den Schrecken vor dem Tod selbst nehmen kann. Schließlich wird man irgendwann einfach so eingesperrt werden in dieser hölzernen Kiste und man hat ja gar keine Ahnung, wie sich das nun wirklich anfühlt. Da ist es doch ein beruhigendes Gefühl, wenn man sich einmal in einen Sarg legen konnte, festgestellt hat dass dies überhaupt kein schlimmes oder furchteinflößendes Gefühl ist und schon weiß, was auf einen zukommen wird. Auch wenn man selber dann später nicht mehr erleben wird, wie es ist, tot in einem Sarg zu liegen.

Ich hätte daher nicht erwartet, dass gleich mehrere Beerdigungsinstitute hintereinander nicht möchte, dass man Probeliegt. Im Fernsehen habe ich sogar ganz im Gegenteil schon einmal gesehen, dass in einer Stadt ein Beerdigungsinstitut regelmäßig so etwas anbietet. Dort wird dann ein Sarg aufgebahrt und der Trauerraum entsprechend dekoriert und die Gäste dürfen dann sich in den Sarg legen und auf Wunsch wird auch der Deckel aufgelegt. Das machte einen vollkommen seriösen Eindruck und es wirkte so, als würde diese Veranstaltung gut angenommen werden.

Normalerweise ist der Kunde ja auch König und wenn jemand zu Lebzeiten seine eigene Beerdigung plant, dann sollte man als Bestatter auch entsprechend auf diese Person eingehen. Gute Service verleitet ja auch häufig dazu, mehr Geld auszugeben als unbedingt nötig. Sprich die Kundenpflege in dieser Art könnte zu einem lukrativen Geschäft für das Unternehmen führen und da es immer Ausstellungssärge gibt denke ich nicht, dass es pietätlos wäre, wenn sich ein Lebender hinein gelegt hätte. Man muss ja, wenn der Sarg dann von jemand anderen gekauft wird, nicht extra betonen, dass dort schon jemand lebend drin gelegen hat. Danach fragt ja auch kein Angehöriger, denke ich. Das wäre ja schon schräg. Anders wäre es sicher, wenn man eine Leiche probehalber in einen Sarg legen würde und dann doch einen anderen käuft. Das fände ich nicht nachvollziehbar und das würde ich als Bestatter auch untersagen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das jemand, der schwer krank ist, sein Begräbnis plant, ist ja nichts neues. Ich finde dies sogar sehr sinnvoll, da den Hinterbliebenen einige Entscheidungen abgenommen werden und der Verstorbene ein Begräbnis hat, wie er es sich vorstellt. Schon alleine bei den Menschen, die man auf seinen eigenen Begräbnis haben möchte, ist eine Liste sinnvoll.

Aber wozu ein Probeliegen im Sarg gut sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke doch, dass solche Dinge nach dem Ableben auf Erden nicht mehr sehr wesentlich sind (was immer auch danach kommt, das weiß ja niemand). Auch kann ich mir vorstellen, dass Beerdigungsinstitute Probeliegen nicht gerne veranstalten. Zumindest müsste dies irgendwo versteckt in einen Hinterstübchen stattfinden, um vorbeikommende Trauernde nicht mit diesem Anblick konfrontieren zu müssen. Dies wäre meines Erachtens doch sehr geschmacklos.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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