Reagieren Katzen auf Babys anders als auf andere Menschen?

vom 17.09.2014, 17:31 Uhr

Wir haben derzeit ja eine Leihkatze, die deshalb bei uns versorgt und beschmust wird, weil die Besitzer der Katze Nachwuchs erwartet haben. Inzwischen ist das Kind geboren und die Katze schaut immer mal da umher und hat sich wohl auch sonst beispielsweise auf den Kinderwagen gesetzt. Sie schnuppert immer mal und es ist ja auch gedacht, dass die Katze irgendwann wieder zu ihrer eigentlichen Familie zurückkehrt.

Die Katze hat sich immer mal umgeschaut, und auch mal am Baby geschnuppert. Aber mehr ist da noch nicht passiert. Sind Katzen bei Babys generell etwas vorsichtiger oder reagieren sie da kaum anders, als bei anderen Menschen oder Kindern? Wie ließe sich die Katze an das Baby gewöhnen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke schon, dass Katzen bei Babys anders reagieren als bei Erwachsenen oder älteren Kindern. Das ist ähnlich wie bei den Hunden, bei denen Welpen sich noch etwas mehr erlauben dürfen als ältere Hunde, das nennt man dann Welpenschutz. So etwas gibt es eigentlich bei vielen Tieren, auch bei den Katzen. Ich denke, dass die Katze sich gegenüber dem Baby vorsichtig und auch fürsorglich verhalten wird, weil es eben noch ein Baby ist.

Ich denke nicht, dass es schwer werden wird, die Katze an das Baby zu gewöhnen. Man muss nur darauf achten, dass die Katze genug Aufmerksamkeit bekommt und so nicht eifersüchtig auf das Baby wird, weil dann würde es erst richtig schwierig werden. Aber wenn das nicht passiert, sehe ich da gar keine Probleme. :wink:

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke auch nicht das die Katze ein Problem mit dem Baby hat. Zum einen ist der Welpenschutz das, genauso als wenn es Kitten wären. Und zum anderen lässt man sein Kind auch nicht alleine mit der Katze. Also das würde ich zumindest nicht machen. Katzen sind ja im allgemeinen dafür bekannt das diese Tiere nicht sehr Menschen bezogen sind. Sie machen halt ihr eigenes Ding, anders als Hunde zum Beispiel. Aber ich würde wohl aufpassen das die Katze kein Freigänger ist. Da geht die Gefahr dann nicht direkt von Tier, sondern von den eingeschleppten Krankheiten aus.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das kommt sicher sehr stark daher, wie alt die Katze selbst ist. Als unsere letzte Katze sehr alt war, hatten wir auch gerade ein Kind im Babyalter im Haushalt. Die Katze war schon ziemlich blind und auch geistig nicht mehr ganz auf der Höhe. Die Katze hat von dem Baby nicht sonderlich Notiz genommen. Weder positiv noch negativ. Ein, zwei Mal ist die Katze sogar aus Versehen direkt auf das Kind gesprungen, anscheinend weil sie das Kind nicht gesehen hat. Passiert ist da aber nichts, außer dass das Baby erschrocken ist.

Bei einer der mittelalten Katzen bei uns in der Familie habe ich schon so etwas wie den Welpenschutz beobachten können. Die Katze war schon sehr friedfertig und anhänglich mit dem Kind. Allerdings ist da auch wieder ein Problem. Wenn das Baby sehr klein ist, und sich die Katze auf seinen Bauch oder aufs Gesicht kuschelt, dann kann das Baby dabei sogar ersticken, obwohl es von der Katze total lieb gemeint ist. Da sollten Katzenhalter auf jeden Fall ein wachsames Auge drauf halten und Katze und Baby nicht gemeinsam unbeaufsichtigt in einem Raum lassen.

Katzen die mit kleinen Kindern schon ab Kittenalter aufgewachsen sind, sind meiner Erfahrung nach besonders unproblematisch und nehmen es in der Regel auch nicht übel, wenn die Kinder beim Spielen etwas tolpatschig oder versehentlich etwas grob werden. Anders eben bei älteren Katzen, die bisher keine Kinder gewohnt waren. Die können schon ängstlich oder abweisend reagieren, wenn kleine Kinder hinter ihnen her krabbeln oder sich auf die Katze zum Kuscheln legen wollen.

Um Katze und Kind aneinander zu gewöhnen, da kann man glaube ich recht wenig machen. Katzen sind da anders als Hunde. Auf jeden Fall ist sorgfältige Aufsicht notwendig. Dann ist sicher nicht unwichtig, dass die Kinder von Klein auf damit aufwachsen, die Willensäußerungen der Katzen zu respektieren. Wenn die Katze signalisiert, dass sie nicht gestreichelt werden will, darf sie weder fest gehalten noch gejagt werden. Daran sollten die Kinder konsequent gewöhnt werden. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Mimik, Laute und Gestik der Katzen den Kindern immer wieder zu erklären. Nicht erst warten, bis sie faucht. Schon, wenn die Katze nervös anfängt mit dem Schwanz zu zucken, oder angespannt um sich her blickt, oder gar die Ohren anlegt, dann sollte das Kind darauf hin gewiesen werden, dass die Katze gerade schlechte Laune hat. Das lernen Kinder eigentlich schnell zu interpretieren.

Zudem hat es sich bei uns bewährt, den Katzen genug Rückzugsmöglichkeiten zu stellen, wo sie sich kindersicher zurück ziehen können. Ein sehr hoher Kratzbaum, ein Platz auf dem Schrank oder ähnliche Ecken, an die Kinder nicht hin kommen. So können die Tiere sicher sein, dass sie sich immer in Sicherheit bringen können. Auf die Art und Weise lief bei uns immer alles entspannt ab. Ernsthaft gekratzt oder gebissen wurde noch kein Kind von einer Katze. Ein sanft erhobenes Tätzchen oder ein leichtes, unblutiges Zwicken mit dem Maul kam aber schon vor, wenn die Kinder älter waren und die Regeln hinter meinem Rücken bewusst missachtet haben. Aber auch da haben die Katzen sehr Maß gehalten und der Schreck hat bei den Kindern sehr schnelle Lerneffekte gebracht.

Anders mag es sein, wenn man Katzen hat, die sich sowieso nicht so im Griff haben. Es gibt ja durchaus Kater, die gerne mal einfach so Menschen ins Bein beißen. Aber das sind ja längst nicht alle Katzen. Wenn man solche Exemplare hat, die ohnehin zu Aggressionen neigen, dann wäre ich von Hause aus mit Kindern deutlich vorsichtiger. Es sind ja nicht alle Katzen so zahm.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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