Heutzutage immer häufiger Läusealarm in Kindereinrichtungen?
Es ist mal wieder so weit. Die Schule hat bei uns im Bundesland gerade angefangen und wie jedes Schuljahr hängt schon der Zettel an der Schultür, der Eltern warnt, dass Läuse bei einigen Kindern aufgetreten seien. Dieses Jahr haben wir es zum Glück noch nicht geschafft, welche abzubekommen. Aber schon alleine das ständige Kontrollieren mit dem Nissenkamm nervt die Kinder. Aber letztes Jahr waren wir dann auch irgendwann betroffen. Mit aller Arbeit die da dran hängt, bis man einen Haushalt sicher Nissenfrei bekommt.
Und es ist entweder am Kindergarten von unserem jüngsten Kind oder am Kindergarten von Verwandten Kindern oder an einer der Schulen von unseren Kindern oder Verwandten Kindern eigentlich immer irgendwo ein Zettel mit Läusewarnung angehängt, sobald es etwas kälter draußen wird. Es ist verdammt häufig. Und diese Zettel hängen abwechselnd in der einen und mal in der anderen Einrichtung eigentlich die ganze kühle und kalte Jahreszeit lang.
Zu meiner eigenen Kinderzeit in den 80ern, als ich im für Läuse riskanten Alter war, war das nicht so oft. Ich kann mich genau an einen einzigen Winter erinnern, wo die ganze Klasse, inklusive mir als Kind, Läuse hatte. Dann war das aber auch ausgestanden. Zur Kinderzeit meiner Eltern, kurz nach dem Krieg und vielleicht noch im Krieg, da mag das mit Läusen ja noch häufiger gewesen sein. Aber ich rede jetzt von gut versorgten und wohlständigen Nachkriegszeiten. Findet ihr auch, dass das mit den Läusen in den letzten Jahren enorm zugenommen hat? Oder ist das nur ein Problem bei uns, weil wir vielleicht durch die Großstadtnähe besonders risikobehaftet wohnen, was Läuse angeht? Und wenn das bei euch auch so zugenommen hat, woran meint ihr, dass das liegen könnte? Oder täuscht das mit der Häufigkeit, weil man als Kind das selbst vielleicht nicht so mitbekommen hat, dass Läuse vielleicht in der Parallelklasse waren?
In den 80ern gab das nicht, das ist richtig. Das liegt aber nicht an weniger Läusen. Damals hielt man schön die Füße still und behandelte heimlich, still und leise. Und weil das jeder so machte, weil es damals hieß, wer Läuse hat, ist dreckig, merkte man das einfach nicht, wenn man nicht selbst in der Familie betroffen war. Ich hatte nie Läuse, mein Kind bisher auch nicht und der hat die "gefährlichste" Zeit schon hinter sich. Aber Läusealarm hatten wir zig mal. Und dann wurde kontrolliert, vorbeugend gewaschen, etc. Vor gar nicht langer Zeit wurde das einfach totgeschwiegen. Die Zunahme ist durch die ständigen Mitteilungen nur gefühlt. Mehr oder weniger Läuse gibt es deshalb nicht, ob man selbst betroffen ist, das ist Glückssache und hängt ein wenig vom Sozialverhalten der Kinder ab. Mädchen trifft es eher, die stecken öfter die Köpfe zusammen als Jungs.
Du schreibst über Berlin, wenn ich mich nicht irre? Ich kannte die Stadt ja auch zu meiner Grundschulzeit, und da gab es auch jeden einzelnen Winter Läuse-Alarm, oft alle paar Wochen erneut. Teilweise sogar im Frühjahr auch noch einmal. In der Kindertagesstätte dasselbe Spiel. Ich finde es auch ziemlich erschreckend, aber irgendwie gab es immer irgendwo Läuse.
Scheint übrigens tatsächlich ein Großstadt-Phänomen zu sein. Eins, das auf jeden Fall in den 1990ern schon so schlimm war. Also so neu ist das nicht. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob es zwischendurch nicht auch mal eine Zeit der Besserung gab. Aber in meiner Grundschulzeit war es jedenfalls auch so arg. Glücklicherweise hatte es mich persönlich "nur" einmal erwischt, mit 8 Jahren. Aber dieses eine Mal hat schon mehr als genug gereicht.
@Wawa666: Richtig. Wir wohnen zur Zeit im unmittelbaren Berliner Umland, aber nicht direkt in der Stadt. Meine Kinderzeit habe ich in Bayern zugebracht. Von daher scheint das dann schon zu sein, dass ich einfach andere Lebensumstände gewohnt bin. Und ob man in Bayern das wirklich damals so verschämt behandelt hat, wie cooper75 sagt? Kann ich gar nicht so sicher sagen. So die übergroße Peinlichkeit habe ich als Kind da nicht mitbekommen. Das muss aber letztlich auch nichts heißen, denn als Kind reflektiert man manches anders, als als Erwachsener Mensch. Aber das hängt dann sicher auch zusätzlich wieder von Region zu Region ab, wie diskret oder offen man mit solchen Tierchen umgeht.
Wir wohnen nicht in einer Großstadt, sondern am Land und ich denke dass es bei uns auch nicht anders ist mit den Läusen und den dazugehörigen Zetteln. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass die Umgebung einen Unterschied über die Häufigkeit von Läusen macht.
Bei uns im Kindergarten kommt es auch öfters vor, dass ein Zettel mit Läusewahrung in der Kindergartentasche steckt. Grund für diese Zettel ist ja schon der Verdacht auf Läusen bei einem (!) Kind. Wenn man bedenkt, dass in unserem Kindergarten vor 20 Jahren nicht einmal halb so viele Kinder besuchten, kann man sich leicht vorstellen, dass das Risiko eines Läusebefalles mit der Kinderzahl gestiegen ist.
Wenn Läuse tatsächlich in Schulen in Großstädten häufiger vorkommen, dann könnte das schon einen logischen Grund haben. Nicht etwa unterschiedliche Hygiene, Lebensbedingungen oder soetwas, sondern ganz simpel: In den meisten Grundschulklassen ist die Schülerzahl höher, als in dörflichen Klassen. Es sind einfach viel mehr Kinder vorhanden und unterzubringen, was sich auf die Klassengröße auswirkt. Wir waren damals an der Grundschule immer zwischen 24 und sogar 32 Kindern pro Klasse. Natürlich steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass einer Läuse einschleppt.
Neben der Begründung von Wawa666 kommt noch hinzu, dass Kinder in der Großstadt weiter vernetzt sind. Auf dem Land sind die Kontakte zu anderen Kindern auf recht feste Gruppen begrenzt. In der Nachbarschaft, der Schule, dem Kindergarten, der Musikschule und im Sportverein trifft man eigentlich immer die gleichen Kinder. Das ist in der Großstadt anders. Da kommen an jedem Ort neue Kinder dazu, die eben nur dort getroffen werden. Und die treffen ihrerseits wieder die unterschiedlichsten Gruppen. Da kann ein einziger Läusekopf ganz viele verschiedene Gruppen anstecken und sich in kürzester Zeit über die ganze Stadt verteilen. Auf dem Land ist eher nur eine relativ feste Gruppe betroffen.
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