Im Bus neben Kindern sitzen kostet regelmäßig Nerven

vom 19.01.2014, 03:39 Uhr

Also ich muss da etwas dagegen halten. Es kommt immer auf das Alter der Kinder an. Ich muss nämlich sagen, dass ich mich meinem Kind gegenüber immer korrekt verhalten habe. Trotzdem habe ich fast ein ganzes Jahr gebraucht, bis mein Kind es wirklich geschafft hat, im Bus ruhig neben mir zu sitzen. Es war sonst eben auch aktiver, als andere Kinder und es war eben schwieriger für es, still zu sitzen. Natürlich habe ich mir oft Gedanken darüber gemacht, es war mir nicht recht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber keine andere Möglichkeit, als es immer wieder zu probieren, da ich kein Auto zur Verfügung hatte und trotzdem einkaufen oder zur Arbeit gehen musste.

Wenn ich heute daran zurück denke, muss ich sehr schmunzeln. Aber damals war jede Busfahrt eine Tortur. Ich habe dann angefangen, sie durch Spiele wie "Ich sehe was was du nicht siehst" oder "Welche Farbe hat das Auto, welches als nächstes an uns vorbei fährt" oder "Wir sehen als nächstes einen Mann mit einem schwarzen Regenschirm" etc. abzulenken, damit die Busfahrt reibungslos verlief.

Also ich möchte nochmals dazu sagen, dass ich da schon unterscheide, zwischen Eltern, die so ein Verhalten einfach ignorieren oder eben mit dem Handy oder andersweitig beschäftigt sind und es einfach nicht merken oder Eltern, die sich sehr wohl bemühen, dass das Kind Anstand zeigt, es aber einfach nicht gleich auf die Reihe kriegen.

Es gibt übrigens auch total nette Leute im Bus. Also bei uns war es so, dass sogar der Busfahrer mit viel Liebe und Schmäh mein Kind dazu bewegt hat, sitzen zu bleiben und dass sich auch kinderfreundliche Leute, meist ältere Menschen, dann mit meiner Tochter abgegeben haben, um mich darin zu unterstützen. Man kann also auch einmal helfend einschreiten, statt sich immer nur aufzuregen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Na klar ist es ein Unterschied, ob die Eltern reagieren, oder nicht. Und vor allen Dingen, wie sie reagieren. Das ist sowieso der größte Aspekt an der ganzen Angelegenheit.

Ja, dass es durchaus zappelige Kinder gibt, und Situationen, in denen die Eltern auch ratlos sind, das sehe ich absolut ein. Mich ärgern nur die Eltern, die über schlechtes Verhalten ihrer Kinder noch lachen, die es total ignorieren, oder die ihr Kind an sich völlig ignorieren, weil das eigene Smartphone offenbar wichtiger ist. Das finde ich sowieso ganz traurig, und insbesondere für das Kind auch nicht optimal.

nordseekrabbe hat geschrieben:Man kann also auch einmal helfend einschreiten, statt sich immer nur aufzuregen.

Wie sieht für Dich ein "helfendes Einschreiten" genau aus? Ganz ehrlich, das würde mich interessieren. Denn in vielen Situationen, die ich erlebt habe, fällt mir nicht ein, wie ich die Situation hätte verbessern können.

Nehmen wir beispielsweise das Kind, das zappelt und dabei die gegenüber sitzende Person immer wieder tritt und dabei auch noch lacht oder grinst. Die Mutter hockt daneben und schaut demonstativ aus dem Fenster. Wie sähe Deiner Meinung nach in der Situation ein "helfendes Einschreiten" aus? Ich würde die Mutter wohl erst einmal freundlich bitten, ihrem Kind zu sagen, dass es sich nicht so benehmen soll. Aber wenn die Mutter dann auch gleich pampig wird und "Kinderfeind!" schreit, sonst aber nichts unternimmt? Was kann man da noch tun, außer sich zu ärgern, mal unabhängig davon, ob man das im Stillen tut oder seinen Ärger auch verbal äußert?

Kindern und Müttern zu helfen, halte ich für selbstverständlich. Ich habe auch kein Problem damit, Frauen mit Kinderwagen die Tür aufzuhalten oder dabei zu helfen, den Kinderwagen die Treppen hochzutragen. Aber wie ich persönlich irgendwie freundlich helfen kann, wenn ein Kind sich total daneben benimmt und die Mutter das ignoriert oder sogar drüber lacht, dazu fällt mir gerade leider wirklich nichts ein. Und ob solche Situationen, und zwar nur solche, ging es hier doch.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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