Welche Gewichtung messt ihr einer Traumdeutung bei?
In vielen Foren wird nach der Deutung von Träumen gefragt und es gibt auch zahlreiche Bücher über dieses Thema. Wenn man einzelne Träume nach der Deutung erfragen will, könnte man dicke Bücher schreiben. Aber mich würde einfach mal interessieren, wie wichtig euch es ist, dass ihr über die Deutung eurer Träume Bescheid wisst. Wie sieht es aus, wenn ihr einen Traum geträumt habt, der euch beschäftigt? Schaut ihr dann in Bücher oder durchstöbert ihr dann das Internet?
Welche Gewichtung messt ihr einer Traumdeutung bei und glaubt ihr daran, dass ein Traum eine besondere Bedeutung hat, außer, dass ihr etwas verarbeitet, was ihr erlebt habt?
Ein Punkt kann durchaus die Verarbeitung einzelner Ereignisse des Tages oder einer bestimmten Zeit sein, die wir in unseren Träumen detailgetreu oder abgewandelt erneut durchleben. Die Verarbeitung dient womöglich auch der "Nachsortierung" um Wichtiges von Unwichtigem in unserem Gedächtnis zu selektieren und uns somit umgangssprachlich "den Kopf freizumachen".
Ist man nun esoterisch angehaucht, so könnte man auch behaupten, dass unsere Seele bereits gelebt hat und wir mit "ihren" Augen sehen um zu verarbeiten. So gibt es auch hierfür zahlreiche Berichte rund um die Reinkarnation, die durchaus auch Antworten auf die eigenen Fragen geben könnte.
Ich persönlich bin der Auffassung, dass man sich nicht auf Traumdeutungsbücher festlegen sollte, da Träume keinen festen Ablauf haben, situationsabhängig und bei jedem Individuum anders zu deuten sind. Dies sollte dann in betreffender Literatur nicht pauschalisiert werden, sondern nur Anreiz dazu geben in welche Richtungen man blicken kann um seine persönliche Situation im Nachgang zu eruieren.
So mag der Traum eines ausgefallenen Zahnes die Angst vor Verlusten darstellen, kann jedoch auch auf eine (bevorstehende oder nicht wahrgenommene) Krankheit hinweisen, die aber nicht unbedingt im Bereich des Mundraumes sein muss. Es kann jedoch auch etwas mit einem vorherigen Leben zu tun haben, möchte man es aus esoterischer Sicht sehen.
Das, was viele so unter "Traumdeutung" verstehen, kann es meiner Meinung nach überhaupt nicht geben. Das erste Mal bin ich bei Freud auf dieses Thema gestoßen. Wer mit seiner Arbeit nur ein bisschen vertraut ist wird wissen, dass bei ihm sehr vieles sexuell interpretiert wird und ich denke, dass das in seiner Zeit durchaus Sinn gemacht hat.
Die Sexualmoral war damals extrem verklemmt und wer von Geburt an in dieses Denken hinein erzogen wird der zensiert wahrscheinlich sein Denken und seine Gefühle sogar dann, wenn niemand etwas davon mitbekommen würde, also auch in Träumen. Heute ist die Situation aber ganz anders, ich kann mit wenigen Klicks zum einem Porno gelangen oder ich kann mit wenigen Klicks zu einem Forum gelangen, in dem ich mich über sämtliche sexuellen Phantasien austauschen kann und ich sehe im ganz normalen Alltag oft viel mehr nackte Haut als ich eigentlich möchte.
Es besteht heute also überhaupt kein Grund mehr für eine Zensur meiner Träume, für eine Art Symbolsprache, die das ausdrückt, was in einer verklemmten Gesellschaft nicht offen angesprochen werden darf. Weil in unserer Gesellschaft im Gegensatz zu Freuds Gesellschaft Sex doch allgegenwärtig ist.
Und die ganze schöne Theorie mit den Symbolen in Träumen scheitern dann eh an Menschen wie mir, die immer wissen wenn sie träumen und den Traum dadurch natürlich auch beeinflussen. Wenn ich im Traum zum Beispiel auf der Flucht bin und auf ein Auto zurenne und mir denke, dass die Schlüssel stecken und das dann natürlich auch der Fall ist kann man wohl schlecht davon reden, dass ein steckender Schlüssel irgendwas besonderes bedeutet.
Ich messe meinen Träumen spontan keine große Bedeutung zu. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass nicht jeder Traum komplett zufällig entsteht und mache mir auch manchmal Gedanken darüber, aber mich mit Büchern oder Internetrecherche weiterzubilden ist mir dann doch etwas zu viel. Grob kann ich mir nämlich auch ausmalen, warum ich etwas geträumt habe und welche Erlebnisse mein Gehirn verarbeitet.
Ich träume auch manchmal komische Sachen. Aber mich gleich deswegen mit Traumdeutung zu beschäftigen halte ich für stark übertrieben. Schließlich gibt es kein Patentrezept, kein Schema F was ein Traum bedeuten könnte. Vieles ist auch von der Situation, vom Gesamtzusammenhang und von den beteiligten Personen abhängig. So hat jeder Traum eine individuelle Note, die wohl kaum in einem Lexikon über Traumdeutung ausführlich erklärt werden wird.
Ich beschäftige mich in der Regel nicht mit der Bedeutung meiner Träume und lasse einfach alles auf mich zukommen. Ich habe es auch schon mehrmals erlebt, dass ich etwas geträumt habe, was dann am nächsten Tag exakt so passiert ist. Meistens ging es um Dinge, die ich gar nicht vorher wissen konnte.
Ich träume normalerweise so gut wie nie, beziehungsweise kann ich mich an meine Träume gar nicht erinnern. Ich träume eigentlich nur dann, wenn es mir nicht gut geht, weil ich aufgeregt bin, weil ich viel Stress habe oder weil mich etwas belastet. In so einem Fall habe ich dann auch immer sehr verwirrende Träume, die extrem chaotisch sind und bei denen einfach nichts zusammen passt. Da weiß ich dann aber auch immer gleich, dass ich zu viel Stress habe, da ich solche Träume sonst nur dann habe, wenn ich Fieber habe. Ich weiß dann, dass so ein Chaos, wie ich in meinen Träumen erlebe, bei großem Stress auch in meinem Kopf herrscht und dafür brauche ich auch keine Traumdeutung. Ich weiß dann auch von selbst, dass ich mir wieder etwas Ruhe gönnen sollte.
Da ich so selten träume, interessiere ich mich auch nicht sonderlich für Traumdeutung. Bei mir gibt es ja nicht viel, was man deuten könnte und dass ich wirklich einmal einen richtigen Traum habe, der nicht nur aus winzigen Bruchstücken besteht, passiert extrem selten. Und nicht immer ist die Handlung dann auch so besonders, dass es einen Anlass geben würde, den Traum dann zu deuten. Von daher informiere ich mich eigentlich recht selten über Träume, auch wenn ich Traumdeutung eigentlich ganz spannend finde. Immerhin machen wir in der Uni immer recht viel über Traumdeutung von Sigmund Freud.
Ich weiß jedoch genau, dass es einige sehr wichtige Symbole in der Traumdeutung gibt, wie beispielsweise Haare oder Zähne. Und wenn ich dann tatsächlich einmal einen zusammenhängenden Traum habe, bei dem beispielsweise Zähne eine zentrale Rolle spielen, dann kann es durchaus sein, dass ich im Internet nachschaue, was das zu bedeuten hat. Immerhin habe ich dann ja ein Schlagwort und die Bedeutung dann im Internet nachzuschauen, geht ja mittlerweile auch richtig schnell. Deshalb mache ich das auch immer wieder gerne und ich finde das auch richtig interessant und meistens glaube ich dann auch daran, was da steht. Immerhin träume ich eben extrem selten und noch seltener eine zusammenhängende Geschichte und wenn es dann noch ein richtiges Schlagwort gibt, was meinen Traum beschreiben könnte, dann schaue ich das auch nach und ich denke tatsächlich, dass die Bedeutung stimmen könnte.
Ich schaue jedoch auch nicht immer gleich alles nach, was ich träume. Ganz oft vergesse ich dann auch im Laufe des Tages, was ich geträumt habe. Immerhin habe ich morgens, gleich nach dem Aufstehen, selten die Zeit um noch zu recherchieren, was mein Traum bedeutet. Ich bin dann meistens ziemlich in Eile, so dass ich mir vornehme, am Mittag nachzuschauen. Und da habe ich ganz oft schon vergessen, dass ich überhaupt etwas nachschauen wollte.
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