Fünfjährige lästert bei Schwiegereltern über ihre Mutter
Frau G. hat eine Tochter, die fünf Jahre alt ist. Sie liebt ihr Kind über alles und das Mädchen sagt ihr auch mehrfach am Tag, wie lieb sie die Mama hat. Das Verhältnis von Frau G. zu ihrer Schwiegermutter ist gespannt und sie hat für sich entschieden, dass sie vorerst keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwiegermutter haben möchte. Ihr Mann und die gemeinsame Tochter darf ihre Großmutter und ihren Großvater aber jederzeit sehen. Frau G. spricht auch nie schlecht über ihre Schwiegermutter im Beisein ihrer Tochter.
Nun kam ihr aber zu Ohren, dass die Tochter wohl gegenüber der Großmutter, also ihrer Schwiegermutter, immer schlecht von ihrer Mutter spricht. Die Mama würde die Haare immer so dolle bürsten, dass es weh tun würde. Sie müsse ständig Kleidung tragen, die ihr zu klein ist und nicht mehr passt. Die Mama hätte verlangt, dass sie böse zu den Großeltern ist. Die Mama würde schimpfen, wenn sie mit dreckiger Kleidung von der Oma kommen würde. Die Mama hätte irgendwelche Ausflüge geplant, von denen die Mama aber gar nichts weiß. Und ähnliche Dinge. Diese vertraut sie ihrer Großmutter an und bittet sie, dass das ein Geheimnis sei.
Im Gegenzug spricht die Tochter aber bei ihrer Mutter auch durchaus schlecht von den Großeltern. Oma und Opa seinen fett, meint die Tochter. Bei den Großeltern sei es langweilig, die würden nie mit ihr spielen. Und auch hier ähnliche Punkte, in ähnlicher Richtung. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie sie scheinbar bei der Schwiegermutter über die Mutter lästert.
Die Mutter weiß, egal wie sie zu ihrer Schwiegermutter steht, dass die Schwiegereltern alles für ihre Enkeltochter machen würden und die Storys einfach an den Haaren herbei gezogen sind. Frau G. weiß aber nicht, warum ihre Tochter solche Sachen erzählt. Es geht immer um sie, über den Vater spricht das Kind nie schlecht. Frau G. verbringt viel Zeit mit ihrer Tochter und das Verhältnis empfindet sie selbst auch als sehr liebevoll. Die Tochter verkündet ansonsten auch immer wieder, wie sehr sie an ihrer Mutter hängt. Nur eben der Großmutter gegenüber nicht.
Welche Ratschläge könnte man der Mutter und den Schwiegereltern geben? Denn im Endeffekt weiß ja keiner mehr, was nun stimmt und was nicht. Zumindest Frau G. redet im Beisein der Tochter wirklich nie schlecht über die Großmutter und fördert den Kontakt zwischen Großmutter und Enkeltochter auch immer wieder. Und Frau G. ist natürlich verletzt, weil ihre fünfjährige Tochter bei den Schwiegereltern über sie lästert.
Du hast doch schon mehrfach geschrieben, dass du selber Kinder hast. Weißt du dann nicht, dass gerade Kinder, die ungefähr das Grundschulalter erreicht haben und auch noch früher anfangen die Leute gegeneinander auszuspielen, gerade wenn die anderen gerade keinen Kontakt zu ihnen hat? Kinder sind da sehr berechenbar und in diesem Alter haben meine Kinder auch versucht ihren Vater gegen mich aufzuspielen und umgekehrt. Da kommt auch ein Flunkern der Kinder schon mal zum Vorschein. Das sollte die Mutter und auch die Schwiegermutter der Mutter wissen.
Der Ratschlag ist einfach, dass man das ignorieren sollte. Wenn die Schwiegermutter von dem Kind haarsträubende Sachen hört, soll sie das einfach ignorieren und umgekehrt genauso. Bis das Kind merkt, dass es keinen Erwachsenen gegeneinander ausspielen kann.
Kleine Kinder merken oft mit verblüffender Feinfühligkeit und Rafinesse, wenn es Spannungen und Konflikte zwischen ihren Bezugspersonen gibt und versuchen, diese zu ihren Gunsten auszunutzen und die Erwachsenen gegeneinander auszuspielen. Glücklicherweise sind ihre Strategien dabei meistens noch nicht besonders ausgefeilt und leicht als Manipulationsversuche zu durchschauen.
Solange also klar ist, dass die Kleine nicht schlecht behandelt wird, sondern nur die Stimmungen zwischen Mutter und Großmutter auffängt und in ihrem Verhalten widerspiegelt, würde ich ihre Aussagen einfach ignorieren. Vielleicht wäre es aber auch keine schlechte Idee, der sehr jungen Dame erzieherisch zu vermitteln, dass es sich generell nicht gehört, Leute schlecht zu machen und sie beispielsweise als "fett" zu bezeichnen. Damit kann man nicht früh genug anfangen.
Ich denke auch, dass das Mädchen eben beide Parteien gegeneinander ausspielen möchte. Die Mutter meint zwar, dass sie vor der Tochter noch nie etwas gegen die Schwiegermutter gesagt hat, aber sicher kann sie dabei doch nicht sein. Es ist doch möglich, dass die Tochter durchaus mal etwas mitbekommen hat. Auch sonst ist es doch ziemlich eindeutig, wenn die Mutter plötzlich die Schwiegermutter nicht mehr besucht. Es ist doch klar, dass ein Mädchen in dem Alter dann schon mitbekommt, dass da etwas im Busch ist.
So versucht sie anscheinend, noch die Spannungen zu verstärken, um vielleicht noch mehr Dinge für sich selber zu bekommen. Wenn sie daheim von der Oma lästert und umgekehrt, dann meint sie vielleicht, dass sie dadurch überall mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ich denke, dass es hier wichtig ist, dass die Mutter und die Schwiegermutter zusammenhalten und dem Mädchen zeigen, dass ihr Verhalten nichts bringt und dass es zudem noch gemein ist, solche Geschichten zu erzählen.
Das war auch mein erster Gedanke, dass die Kleine einfach nur die Mutter gegen die Großeltern ausspielt und eben umgekehrt. Es merkt doch, dass es da Spannungen gibt, wenn die Mutter nicht mehr mit zu den Großeltern geht. Also versucht sie mit solchen Geschichten auf lange Sicht ihre eigenen Ziele zu verfolgen.
Bei den Großeltern will sie vielleicht erreichen, dass sie bestimmte Kleidung bekommt. Bei der Mutter ist vermutlich das Ziel, dass diese noch mehr mit ihr spielt und eben andere Dinge liegen bleiben. Aber es ist schon erstaunlich, dass sich Erwachsene so von den Kindern erziehen lassen.
Ich kann den anderen nur zustimmen, auch für mich klingt das sehr danach, als hätte die Kleine mitbekommen oder intuitiv erkannt, dass Spannungen zwischen Mutter und Schwiegermutter bestehen und sie mit Lästereien über den jeweils Anderen bei den Parteien offene Türen einrennt. Kinder können da tatsächlich sehr feine Antennen haben und testen in dem Alter bekanntlich gerne soziale Verhaltensweisen wie auch Manipulation aus.
Was sie sich davon verspricht? Nun, entweder schlicht eine verstärkte Bindung zum jeweiligen Ansprechpartner (überspitzt formuliert: ein gemeinsamer Feind verbindet), oder eben auch ganz konkrete Dinge wie bessere Kleidung, besondere Bemühungen beim Haare bürsten, mehr Spieleinheiten (man will es schließlich besser machen, als die andere Partei).
Ich bin der Meinung, dass sich die Mutter und die Schwiegermutter zusammensetzen sollten, egal wie schlecht ihre Beziehung ist. Wenn auch die Schwiegermutter nur das Beste für das Kind will, sollte ein klärendes Gespräch vernünftig ablaufen. Danach sollten sie zusammen mit dem Kind über sein Verhalten sprechen und ihm klarmachen, dass es mit seinen Äußerungen beide Parteien verletzt.
Diese Problematik musste ich ebenfalls am eigenen Leib erleben. Es begann damit, dass ich mich immer mehr hinein steigerte und auch schon so wütend war, dass ich geweint habe, weil mir mein Kind wieder erzählt hat, was sie sagen. Allerdings ist es die bessere Lösung, das Kind einfach zu ignorieren, wenn es über andere Leute lästert. Wenn es keine Beachtung bekommt, hört es irgendwann automatisch damit auf. Wenn es aber mitbekommt, dass eine Reaktion kommt- egal ob positiv oder negativ- wird die Ausspielerei nie aufhören.
Seit ich meinem Kind klar mache, dass mich das überhaupt nicht tangiert, sind diese Vorfälle weniger geworden und fast ganz verschwunden, worüber ich sehr froh bin. Außerdem ist unser Familienleben viel harmonischer geworden und auch mein Kind geht ausgeglichener in den Tag. Es hat gelernt, dass man im Leben nicht weiter kommt, wenn man ständig über andere her zieht. Das ist ein wichtiger Wert, den heutzutage leider viel zu wenige Kinder von zu Hause her mitbekommen.
Mag ja sein, dass das nur eine Phase ist und das Kind eben ausprobieren will, wie weit sie die Erwachsenen wie Marionetten lenken will. Aber ich finde es kann trotzdem sein, dass das Kind mitbekommen hat, wie die Mutter über deren Schwiegermutter lästert. Schließlich sind Wände dünn und es kann ja auch sein, dass das Kind heimlich lauscht ohne dass die Mutter das mitbekommt. Kinder sind schließlich nicht blöd und bekommen mehr mit als man denkt.
Meine Schwägerin beispielsweise lästert sehr gerne über ihren Mann. Sie tut dies besonders gerne, wenn sie mit mir in der Küche ist und regt sich gerne darüber auf, dass ihr Mann ein Rabenvater sei und zu wenig sie unterstützen würde im Haushalt und in der Kindererziehung. Sie erzählt mir dies zu dem Zweck, dass ich für sie Partei ergreife und sie bestätige, was ich aber nicht tue. Sie tut dies aber in so einer Lautstärke, dass die 12 jährige Tochter das problemlos hören könnte, wenn diese vor der geschlossenen Tür stünde. Ich finde, da bringt es nichts, wenn man denkt, dass man nicht direkt vor dem Kind lästert. Kinder bekommen trotzdem genug mit. Dementsprechend abwertend und geringschätzig verhält sich das Kind seit einiger Zeit gegenüber den Vater und meint sich vor ihm alles erlauben zu können. Richtig finde ich das nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Ich finde es interessant woher die Mutter denn wissen will, dass das Kind vor der Schwiegermutter über sie ablästert, denn soweit ich weiß haben Mutter und Schwiegermutter keinen Kontakt, sodass sie sich hierüber austauschen können. Erzählt die Schwiegermutter das ihrem Sohn, der es dann weiterträgt an seine Ehefrau? Selbst bei so einer langen Kette von "Stille Post" kann sehr viel vom Original verloren gehen und man weiß im Endeffekt gar nicht, was genau gesagt wurde und was nicht.
Ich kenne die Schwiegermutter auch nicht, aber ich finde es kann durchaus sein, dass die Schwiegermutter Mutter und Tochter gegeneinander aufhetzen will. So habe ich persönlich es in meiner Familie erlebt. Wenn ich mit meiner Großmutter allein war, hieß es hinterher, ich hätte Sachen gesagt und Dinge getan, die aber so in der Form nicht passiert sind. Dies wurde behauptet mit dem Ziel, meine Mutter und mich zu zerstreiten und einen Keil zwischen uns zu treiben. Das fing an als ich ein Kind war und es zog sich hin bis fast ins Erwachsenenalter. Man kann also definitiv nicht von einer Phase sprechen, bei der ein Kind angeblich nur experimentieren will, ob es die Erwachsenen gegeneinander ausspielen kann. Meine Mutter und deren Mutter hatten aber untereinander auch nie ein besonders gutes Verhältnis, was in eine Art Konkurrenzkampf ausartete, wer das bessere Verhältnis zu bestimmten Personen hatte etc.
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