Gibt es solch ein Weihnachtsgeschenk wirklich?

vom 27.12.2012, 20:33 Uhr

Heute habe ich von Bekannten etwas gehört, was mich schon sehr entsetzt hat und wütend machte. Es hängt mit Weihnachten, speziell Heiligabend zusammen. Derjenige, den es betrifft, ist nun zwanzig Jahre alt. Er wurde im Alter von fünf Jahren von Adoptiveltern adoptiert. Seitdem wuchs er bei ihnen auf. Anfangs waren sie lieb und nett zu ihm. Klar, so lange ein Kind klein ist, hat es auch etwas niedliches an sich, meistens jedenfalls. Je älter das Kind wurde, desto gemeiner wurde die Adoptivmutter. Der Vater war anders, aber sagte nichts dazu und gebot seiner Frau auch keinen Einhalt.

Mit 18 Jahren zog er aus und suchte sich eine Einzimmerwohnung. Die Mutter sagte ihm immer wieder, wie schrecklich sie ihn findet und wie hässlich er sei. Nun ging er am Heiligabend zu den Adoptiveltern hin. Die Adoptivmutter hatte Geschenke für ihn eingepackt. So bekam er einen Pullover und eine Packung Toilettenpapier mit 10 Rollen. Dazu kam der Spruch: „Hier, das passt zu dir, du siehst sowieso schei... aus.“ Ja, solch ein Weihnachtsgeschenk gab es wirklich.

Er wollte mitfahren, die Oma besuchen. Das lehnte die Mutter ab mit der Begründung, sie habe der Oma gesagt, dass er krank sei und nicht mitkommen könne. Das Verhältnis zur Oma ist gut. Aber die Mutter will nicht, dass er mitkommt, weil er momentan Akne im Gesicht hat.

Könnt ihr so etwas nachvollziehen? Ich nicht. Wenn mich das beträfe, ich würde mich bei der Adoptivmutter nicht mehr sehen lassen. Ich finde das so abgrundtief ungehörig von der Adoptivmutter und kann auch nicht verstehen, warum der Vater da nicht eingreift. Was würdet ihr in einem solchen Falle machen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das kann ich gut verstehen, dass es dich entsetzt hat, so etwas kann und will man erst einmal gar nicht glauben. Aber die Schlechtigkeit der Menschen kennt keine Grenze und in diesem Fall scheint die Adoptivmutter eine widerliche Person zu sein. Der Vater ist in meinen Augen aber auch ein ganz armes Würstchen, dass er keinen Einhalt gebietet ist unter aller Kanone und für mich unverzeihlich.

Nun bin ich nicht adoptiert, aber wenn meine Stiefmutter ein solches Verhalten mir gegenüber an den Tag gelegt hätte, würde sie es binnen weniger Minuten bereuen. Ich würde mir das nicht gefallen lassen, wobei ich erst gar nicht mehr zu diesen Leuten hingegangen wäre. Ich würde auch meinem Vater klipp und klar die Meinung sagen, dass er ein ganz armer Versager ist, wenn er sein Kind nicht vor solch einem Monster schützen kann.

Vermutlich würde ich sogar das Jugendamt informieren, denn Adoptiveltern haben einen gewissen Anspruch zu erfüllen, wenn sie das nicht tun, kann es erheblichen Ärger für sie geben. Der junge Mann tut mir ehrlich leid und wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich meine Oma trotzdem besuchen und ihr erzählen wie die Adoptiveltern drauf sind.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie viele Leute haben diese Geschichte denn schon gehört und weiter erzählt? Denn da liegt meist das eigentliche Übel, dass es bei jeder Erzählung dramatischer wird. Wobei ich davon ausgehe, dass die Adoptivmutter nicht grundlos eine Abneigung gegen das Kind entwickelt hat, wenn auch nur die Hälfte davon stimmen sollte.

Und wenn man den betreffenden jungen Mann nicht selbst kennt, dann sollte man mit solchen Erzählungen sehr vorsichtig sein. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man als Mutter eine Art Care-Paket für ein erwachsenes Kind macht, wenn man beobachten konnte, was vielleicht grundsätzlich bei Besuchen fehlt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es irgendwelche Mütter gibt, die ihren Kindern tatsächlich solche Geschenke machen. Ich sehe es jedoch genau so wie Punktedieb, dass man bei Erzählungen grundsätzlich eine gewisse Vorsicht walten lassen sollte, weil der Mensch dazu neigt einiges zu dramatisieren. Sollte dieses Weihnachtsfest jedoch wirklich so abgelaufen sein und die Mutter, selbst als Adoptivmutter den Jungen so miserabel behandelt haben, dann frage ich mich eher, warum niemand der sowas mitbekommt, eingreift?

Dass der Vater nicht eingreift, mag vielleicht daran liegen, dass die Frau recht dominant ist und ihren Mann auch ganz schön im Griff hat. Sowas gibt es in den heutigen Zeiten auch noch. Ich wäre an der Stelle des Jungens auf eigene Kosten zur Oma gefahren, wenn mir was an ihr liegt. Außerdem hätte ich mich schon viel früher gewehrt. Der Vater ist ein feiges Würstchen, dem kann ich so gesehen an sich nur Feigheit vorwerfen. Der Mutter hätte ich was gehustet. Aber man sollte wirklich abwägen, ob die Geschichte wirklich stimmt, oder ob hier nur eine Information falsch aufgefasst wurde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Vorausgesetzt dass es sich hier tatsächlich um wahre Begebenheiten handelt, gehören dieser Adoptivmutter echt mal gehörig die Leviten gelesen. So ein Verhalten ist absolut niederträchtig und inakzeptabel. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine solche Person auch in der Lage ist ein derart abscheuliches Geschenk an den armen jungen Mann zu verschenken.

Den Adoptivvater kann ich auch überhaupt nicht verstehen. Scheinbar hat er in seiner Ehe nicht viel zu melden und duckt sich "dem lieben Frieden willen" stets vor seiner Frau. An Stelle des Adoptivsohnes würde ich wahrscheinlich den Kontakt zu meinen Adoptiveltern komplett abbrechen. Auf jeden Fall mindestens zur Adoptivmutter. Wenn der Kontakt zur Oma gut ist, würde ich den beibehalten und diese auch ins Vertrauen ziehen, was die Verhältnisse im Hause der Adoptiveltern betrifft.

» sandrina83 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 13,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann es auch kaum glauben, dass es so etwas wirklich geben soll. Wenn das wirklich genau so passiert ist, dann finde ich das auch sehr schlimm für diesen jungen Mann. Natürlich kann ich das Verhalten der Adoptivmutter nicht verstehen und auch das Verhalten ihres Mannes nicht. Dabei frage ich mich doch, warum sie den Jungen bei sich aufgenommen haben. Weil sie Kinder lieben kann es ja irgendwie nicht gewesen sein. Wenigstens der Vater sollte doch mal die Hosen anhaben und seiner Frau sagen, dass es so nicht geht.

Auch der Besuch bei der Oma, der wegen angeblicher Krankheit für den jungen Mann ausfallen sollte, ist ziemlich fies, wenn doch die Oma immerhin zu diesem jungen Mann ein gutes Verhältnis hat. Ich denke auch, dass es dem jungen Mann nicht viel bringt, immer wieder die Adoptiveltern zu besuchen und neue Demütigungen zu erfahren. Das würde ich an seiner Stelle auch bleiben lassen und nur versuchen, das Verhältnis zur Oma trotzdem aufrecht zu erhalten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich denke ebenfalls, dass es immer zwei Seiten gibt. Wenn man als Adoptivfamilie sich gegenseitig nicht mag, ist das natürlich besonders schlimm. Man kann ja Liebe schließlich nicht erzwingen und es kann natürlich sein, dass eine Adoptivmutter eine Abneigung gegen ihr Kind hat. Es dann aber aufgrund dessen so fertig zu machen, wie es hier geschildert wird, finde ich unmöglich und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es keine andere Seite dazu gibt.

Wenn ich du wäre, würde ich die betreffende Adoptivmutter gerne selber kennen lernen wollen und mir von ihr ein Bild machen, bevor ich vorschnell urteile. Außerdem, wenn ich ein Kind adoptiere, nehme ich doch kein Kind, dass ich selber hässlich finde. Ich kann mir das ja auch ein Stückchen weit aussuchen, oder irre ich mich da? Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Die Oma kann er ja selber auch besuchen, denn er ist ja alt genug. Was hat das denn mit den Adoptiveltern zu tun? Wenn ich der Jugendliche oder junge Erwachsene wäre, würde ich mir das auf keinen Fall verbieten lassen.

Ob und wie viel Kontakt der Junge zu der Adoptivmutter pflegt oder weiterhin pflegen will, muss er wohl selber entscheiden. Oft wird einfach nur eine Seite erzählt, um sich selber besser darzustellen und Mitleid zu empfangen. Vielleicht hat der betreffende Mann erfahren, dass man Mitleid mit ihm hat, wenn er von seiner Adoptionsgeschichte erzählt und erfindet die Dinge ganz einfach nur. Es kann alles möglich sein.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^