Lebensträume - Welche werden es wohl auch immer bleiben?

Jeder Mensch hat im Leben ja irgendwelche Lebensträume, die er auch versucht sich zu erfüllen. Im Laufe des Lebens stellt man aber fest, dass nicht alle Lebensträume zu erfüllen sind und einige dieser Lebensträume werden wohl oder übel auf der Strecke bleiben. Da ist der Traumprinz, den man mal begegnen wollte. Da ist ein eigenes Schloss, von dem wohl kleine Mädchen oft träumen oder da ist das eigene Haus, was man sich eigentlich im Laufe des Lebens leisten wollte. Der Privatjet steht nicht auf dem Flughafen und auch die eigene Yacht ist nicht im Yachthafen.

Welche Lebensträume bleiben bei euch sehr wahrscheinlich auf der Strecke und es ist so gut wie sicher, dass ihr euch diese niemals erfüllen könnt? Habt ihr euch viele Lebensträume, die eigentlich unerreichbar waren schon erfüllt? Wann hört man auf an die meisten Lebensträume zu hoffen?

Ich glaube nicht, dass es ein fixes Alter gibt, bis zu dem man sich Lebensträume erfüllt haben muss, demzufolge sollte man also nie aufhören, auf die Erfüllung zu hoffen. Manchmal ändern sich Lebensträume aber auch. Als kleines Mädchen wollte ich immer Doktor werden, habe alle meine Puppen behandelt. Ich war ein guter Schüler, habe ein gutes Abitur gemacht. Dann habe ich mich um einen Medizinstudienplatz beworben, wollte meinen Traum verwirklichen. Zunächst kamen 3 Jahre lang die Absagen von der ZVS - ein hessisches Abitur mit 1,7 war eben nicht gut genug.

Immerhin war diese Zeit lang genug, um eine Ausbildung zur Krankenschwester zu absolvieren. Dann endlich kam die Zusage für meinen Studienplatz. Begeistert stürzte ich mich ins Studium. Endlich meinen Lebenstraum erfüllen, Menschen helfen zu können - ich war begeistert. Doch mit jedem Semester, das ich nach der Vorklinik durchlief, wurde die Ernüchterung größer. Ich stellte fest, dass es meistens überhaupt nicht um den Menschen geht, sondern um Fälle, um Erfolg, um Profit. Das war es nicht, wovon ich geträumt hatte...Ich arbeitete parallel zum Studium in der Pflege, auf einer inneren Intensivstation, finanzierte mir so mein Studium. Immer wieder musste ich dabei Anordnungen befolgen, die mir zutiefst widerstrebten, die ich als unethisch, als inhuman empfand.

Aber ich musste sie ja nur ausführen.. fragte mich aber, wie es wohl sein würde, wenn ich eben diese mir verhassten Anordnungen als Arzt selbst geben werden müsste. Als ich mein Studium beendet hatte,wusste ich, dass es nicht mehr mein Lebenstraum war, Arzt zu sein. Ich machte dennoch weiter mit der Weiterbildung zum Internisten, wurde aber immer unzufriedener. Als ich dann schwanger wurde, konnte ich endlich aus diesem Lebenstraum, der inzwischen mehr mein Alptraum war, entkommen. Im Erziehungsurlaub wurde mir klar, dass ich so nicht weitermachen konnte. Ich schloss meine Facharztausbildung ab und kündigte dann meine Stelle.

Ich ging zunächst zurück in die Pflege, merkte aber bald, dass das auch nicht das Richtige für mein Leben war. Ich machte eine Ausbildung zur Ergotherapeutin und habe damit meinen Traumjob gefunden. Wörtlich gesehen, hat sich mein Lebenstraum nicht erfüllt, ich arbeite nicht als Arzt . Für mich hat sich aber nur der Lebenstraum gewandelt, denn eigentlich ging es mir nicht um den Arztberuf, sondern darum, zu helfen. Und Helfen kann ich als Ergotherapeutin wirklich.

Ein anderer Lebenstraum war früher immer, einen Ferrari zu haben - da ich so ein Fahrzeug mal Probe gefahren bin, hat sich dieser Traum erledigt, viel zu unbequem. Tja, und der Traumprinz, auf den ich immer gewartet hatte, ist mir eigentlich schon vor über 20 Jahren begegnet. Aber erst, als wir uns vor 3 Jahren wieder trafen, habe ich das gemerkt. Zum Glück war es nicht zu spät.

Schon mehrere meiner Lebensträume habe ich mir erfüllt. Meistens ging es dabei um Gegenstände oder Dinge, dich ich besitzen wollte und diese kaufe ich mir nun nach und nach, je nachdem, wie viel Geld ich dabei momentan habe. Es handelt sich aber nicht um super teure Autos oder Yachten, sondern eher um etwas günstigere Objekte. Auch wollte ich immer ein bestimmtes Tier halten und dieses habe ich inzwischen auch bei mir daheim.

Ich muss sagen, dass ich sehr viele unrealistische Lebensträume habe. So wünsche ich es mir auch schon von Kind an, reich zu sein und eine tolle Villa direkt am Meer zu besitzen. Da könnte ich in den Ferien immer Urlaub machen. Außerdem hätte ich ganz gerne ein eigenes Segelboot, mit dem ich dann den ganzen Tag auf dem Meer segeln könnte. Das ist einfach ein Traum von mir und ich würde gerne unbeschwert im Sommer auf meinem eigenen Bott liegen können, um mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und nebenbei Cocktails zu trinken. Allerdings wird sich der Traum wohl niemals erfüllen, weil das einfach viel zu viel Geld kostet und die Wahrscheinlichkeit, reich zu werden, doch sehr gering ist.

Ansonsten hätte ich unheimlich gerne ein Penthouse in einer Großstadt. Ich würde mir eine riesige Dachterrasse mit wunderschönem Ausblick auf die ganze Stadt wünschen. Allerdings ist so etwas leider auch nicht bezahlbar und ich bezweifle es, dass ich mir so etwas irgendwann leisten kann. Allerdings wäre das auch ein sehr großer Traum von mir und ich wünsche mir das auch schon seit einiger Zeit.

Ich würde es mir auch wünschen, einfach einmal mit meinem Partner für mehrere Wochen am Stück in den Urlaub zu gehen, um ein anderes Land kennen zu lernen, die Kultur zu erleben und um sich so richtig zu entspannen. Immerhin hat mein längster Urlaub gerade einmal zwei Wochen gedauert und ich würde es mir sehr wünschen, einfach einmal so richtig ausgiebig Urlaub machen zu können. Allerdings kostet das natürlich jede Menge Geld und es geht natürlich auch nicht so einfach, mehrere Wochen frei zu bekommen. Und gerade dann, wenn man auch noch Rücksicht auf den Partner nehmen muss, sollte das leider kaum möglich sein, weshalb das wohl auch erst einmal ein Lebenstraum bleiben wird.

Mein Urlaub auf der ISS wird sicher ein Traum bleiben, denn von den Kosten mal abgesehen glaube ich nicht, dass ich das Astronautentraining überstehen würde. Auch einige einfacher zu erreichende Urlaubsziele werde ich vielleicht einfach deshalb nicht besuchen können, weil sie zu unsicher sind. Aber wer weiß schon, wie sich die Welt entwickelt?

Schlösser, Villen, Boote und diese ganzen anderen Jet-Set Klischees finde ich hingegen eher albern. Warum sollte ich ein Schloss wollen? Wenn ich als Kind ein Schloss besucht habe war das ein Museum, wo man nichts berühren durfte und wo es irgendwie immer ein bisschen ungemütlich war. Und später habe ich dann gelernt, wie viel Arbeit man als Schlossbesitzer mit seiner Immobilie hat. Da wird man ja nie wirklich fertig mit den Reparaturen. Und warum sollte ich ein Boot haben wollen, für das ich dann einen Liegeplatz und ein Winterquartier suchen muss, wenn ich das nur ein paar Wochen im Jahr nutze? Die Dinger kann man mieten und die ganze Arbeit wird dann praktischerweise auch noch von den Vermietern übernommen.

Und wenn materieller Reichtum mein Lebenstraum wäre hätte ich natürlich etwas dafür tun müssen, mich also für einen Beruf entscheiden müssen, in dem die Millionen winken, was in meinem Bereich halt eher selten der Fall ist. Die Hände in den Schoß legen und darauf warten, dass der Reichtum vom Himmel fällt ist aber schon arg naiv.