Ist vier Tage vorher Dienstplan bekannt geben Pflicht?

Herr D. arbeitet im Verkauf und hat eine Fünf-Tage-Woche. Es wird von Montag bis Samstag gearbeitet und die Arbeitnehmer haben einen Tag in der Woche frei. Außerdem wird in zwei Schichten gearbeitet. Die freien Tage werden allerdings nicht fest vergeben, sondern eben in den Dienstplan eingepasst.

Nun ist es so, dass der Filialleiter von Herrn D. den Dienstplan erst am Samstag ab 19 Uhr bekannt gibt. Wer an dem Tag frei hat oder eben die Frühschicht hatte, muss ab 19 Uhr in der Filiale anrufen und den Dienstplan für die folgende Woche erfragen. Herr D. hat bereits darum gebeten, ob man ihm den Dienstplan nicht via E-Mail schicken könnte oder auf den Anrufbeantworter sprechen könnte, da er, wenn er Samstag um 19 Uhr im Frei ist, nicht immer die Möglichkeit zum Telefonieren hat und das Ganze eben auch aufwendig ist.

Der Filialleiter mag dieser Bitte nicht entsprechen, sondern erwartet von jedem Mitarbeiter, der um 19 Uhr nicht mehr im Haus ist, dass diese anrufen und sich telefonisch nach dem Dienstplan erkundigen. Als das ein Bekannter von Herrn D. mitbekam, meinte er zu Herrn D., dass der Dienstplan vier Arbeitstage vorher bekannt gegeben sein muss. Wenn der Filialleiter von Herrn D. also den Dienstplan erst am Samstag Abend bekannt gibt, dürfte er seine Angestellten erst für Mittwoch zum Dienst einteilen. Theoretisch könnte man so weit gehen und eben am Montag einfach nicht zum Dienst erscheinen, wenn man für Montag eingeteilt ist.

Herrn D. belastet es schon, dass er nie etwas für die Folgewoche planen kann, weil er den Dienstplan nicht kennt. Diese Regelung käme ihm also ganz recht. Aber ist es wirklich so, dass der Dienstplan vier Tage vorher bekannt gegeben muss? Wie kann Herr D. seinem Filialleiter dieser Regelung belegen?

Soweit ich mich erinnern kann, hat der Bekannte von Herrn D. damit Unrecht. Die Wochen-Dienstpläne sind für den Arbeitgeber geeignet, denn er muss nicht ständig neue Dienstpläne schreiben, wenn ein Arbeitnehmer krank ist. Dieser Dienstplan ist sehr arbeitgeberfreundlich, jedoch eben nicht für den Arbeitnehmer Herrn D. Wie schon gesagt wurde, kann er nichts wirklich planen.

Besser wäre es natürlich, wenn ein Monats-Dienstplan geschrieben werden würde. Dies würde aber auch bedeuten, dass der Dienstplan für den Arbeitnehmer freundlich gestaltet ist, weil er sich dann darauf einstellen kann. Er kann seine Termine besser legen. Aber nicht jeder Arbeitgeber möchte dies so. So scheint es mir auch in diesem Fall.

Ich kann jedoch nicht verstehen, warum der Bitte nicht nachgegangen werden kann. Die Arbeitnehmer sollten sich mal untereinander absprechen, wie sie es finden und dann gesammelt zu dem Chef. Vielleicht wirkt dies ja besser. Ich finde auch, dass der Chef kurz anrufen könnte und sonst nur den nächsten Arbeitstag mit Arbeitszeiten nennen könnte. Den ganzen Dienstplan für die Woche kann man dann ja noch am ersten Arbeitstag in der nächsten Woche anschauen.