Wäre die Beziehungsform 'Mingle' etwas für euch?
Ich habe neulich einen Artikel darüber gelesen, dass die Beziehungsform "Mingle" nun immer beliebter wird. Immer mehr Menschen nutzen die Vorteile dieser Beziehungsform. Das Wort "Mingle" setzt sich dabei aus den beiden Wörtern "mixed" und "Single" zusammen, was im Endeffekt bedeutet, dass es sich dabei quasi um eine Art Zwischenbeziehung handelt.
Anders als bei einer Affäre trifft man sich als Mingle jedoch nicht nur, um Zärtlichkeiten auszutauschen, sondern man unternimmt auch verschiedene Sachen miteinander und macht eigentlich alles, was man als Paar gemeinsam macht. Allerdings ist man offiziell kein Paar und man hält sich auch die Möglichkeit offen, sich mit anderen Menschen zu treffen oder die "Beziehung" jederzeit zu beenden, wenn man doch keine Lust mehr hat.
Für mich selbst wäre so ein Mingle-Dasein nun nichts, da ich nicht auf halbe Sachen stehe. Ich selbst bin ohnehin ein Beziehungsmensch und wenn ich weiß, dass ich mit jemandem keine richtige Beziehung führen kann, dann möchte ich mich auch nicht weiterhin mit der Person treffen. Das endet doch ohnehin nur im Schmerz und ich erkenne da ehrlich gesagt auch keine Vorteile gegenüber einer richtigen Beziehung.
Wäre für euch die Beziehungsform "Mingle" etwas oder steht ihr auch nicht auf so halbherzige Sachen? Kennt ihr Leute, die mit dieser Beziehungsform glücklich leben?
Ich will nächstes Jahr heiraten, Mingle sein wäre also nichts für mich. Dennoch finde ich, dass man nicht immer alles gleich benennen muss. Man kann ja durchaus eine Art Beziehung führen und dies anders nennen und nur Spaß haben ist doch auch in Ordnung. Das muss jeder selber wissen und jeder muss selber wissen wie er glücklich werden kann. Ich könnte mit keiner festen Beziehung nicht glücklich sein, weil ich das volle Programm und nicht nur einen Teil will.
Ich finde nun "Wir" Paare ganz schrecklich, also Paare, die total aneinander kleben und keine eigenständigen Leben außerhalb der Partnerschaft mehr führen. Ich finde auch nicht, dass man unbedingt zusammen wohnen muss um eine glückliche Partnerschaft zu führen oder kein eigenes Schlafzimmer haben darf oder was auch immer da für Ideen durch die Gegend schwirren.
Trotzdem halte ich so eine unverbindliche Beziehung für eher problematisch, weil ich schon mehrmals bei anderen mitbekommen haben, dass es selten auf beiden Seiten so unverbindlich bleibt, wie man sich das am Anfang vorgestellt hat. Der eine will dann doch etwas festeres, ist vielleicht doch eifersüchtig und der andere kann das nicht verstehen, weil er doch im Rahmen der Vereinbarungen nichts falsch gemacht hat.
Ich selber hätte wohl auch den Eindruck, dass ich praktisch nur die Zwischenlösung bin. Wenn der Mann dann eine "bessere" findet muss er sich nicht mit der aktuellen Beziehung zu mir herum schlagen, weil es ja offiziell gar keine gibt.
Ich kannte bisher diesen Ausdruck nicht. Aber im Grunde würde mein Freund dazu sagen "Freunde mit gewissen Vorzügen". Man unternimmt etwas. Man geht ins Kino, in den Zoo, alles was den gemeinsamen Hobbys entspricht und hat gleichzeitig den Vorteil, dass es ab und zu mal im Bett endet. Dabei soll aber keine Liebe entstehen. Daran erinnert mich dieses "Mingle"-Sein nämlich gerade. Es sagt ja genau das gleiche aus.
Ich kann von diesen "Freunden mit gewissen Vorzügen" nichts halten. Entweder treffe ich mich mit jemanden oder ich habe eine Beziehung, in der ich auch Unternehmungen habe. Aber auf jeden Fall ist die Liebe ernst gemeint und es gibt auch nur den einen Partner.
Diese Beziehungsform ist in meinen Augen nichts halbes und nichts ganzes und käme somit für mich nie in Frage. Mir ist viel lieber, wenn man weiß woran man ist und ich glaube nicht, dass dies bei einer derartigen Beziehungsform gegeben ist. Ich glaube, dass früher oder später sich immer einer Hoffnungen machen wird und das Konzept daher gar nicht dauerhaft funktionieren kann.
Vor kurzer Zeit habe ich auch eine Reportage über Mingles gesehen und hatte vorher noch nie etwas davon gehört. Für mich wäre diese Form von "Beziehung" überhaupt nichts. Es sagt doch nichts anderes aus, als dass man nicht alleine sein kann und einen Lückenbüßer braucht bis die nächste Liebe vor der Tür steht. Das ist für mich nicht mal eine Beziehung, da Verantwortungsbewusstsein in einer richtigen Beziehung unabdingbar ist.
Mingle, das kennt noch nicht einmal die Rechtschreibprüfung und ich habe das auch noch nicht gehört. Gut, ich bin jetzt auch nicht mehr so auf dem Laufenden was diese ganzen neudeutschen Begriffe angeht, aber früher sagte man dazu „offene Beziehung“ oder „Freundschaft mit Extras“.
So wie das hier definiert wird scheint es aber nicht dasselbe sondern eine höhere Form zu sein. Das man der Umgebung vorspielt ein Paar zu sein hatte früher durchaus praktische Gründe, aber heute dürfte das doch kein Thema mehr sein. Ich denke da so an die Diskriminierung der Schwulen und Lesben in den Sechzigern und Siebzigern wo jeder schief angesehen wurde wenn er nicht in einer „normalen“ Beziehung lebte. Aber gegeben hat es so etwas garantiert auch schon, nur dass es eben keinen adäquaten Begriff dafür gab.
Gemeinsame Urlaube gehören also auch dazu? Gut, damit kann man die unnötigen Single-Zuschläge der Hotels umgehen und die Reise etwas preiswerter gestalten. Auch wird man dann als allein reisende Frau nicht überall dumm angequatscht wenn offensichtlich ein männlicher Begleiter dabei ist. Trotzdem finde ich es etwas komisch. Wenn das so eine Art Zwischenbeziehung sein soll dann muss das ja auch bedeuten dass man immer noch auf der Suche nach einem potentiellen Partner ist. Wenn man dann aber wiederum im Urlaub als Paar auftritt hat man sich ja schon von vornherein eine Menge Flirtmöglichkeiten verbaut. Das heißt, andere Interessenten trauen sich nicht diese Person anzubaggern weil sie denken dass sie schon vergeben ist und bei eigenen Flirtversuchen wäre ich persönlich auch erst einmal irritiert und abgeschreckt wenn ich sehe dass ein Partner daneben sitzt.
In der anonymen Großstadt zu Hause mag das vielleicht auch anders sein und durchaus funktionieren, aber wer als Frau auf dem Lande oder in einer Kleinstadt lebt hat dann schnell den Ruf eines Flittchens weg. Da bleibt absolut nichts den Leuten verborgen und solche Gerüchte machen schnell die Runde. Durch diesen Ruf wird es sicherlich noch schwieriger jemanden zu finden der dauerhaft auf eine Beziehung aus ist. Und selbst wenn man jemanden findet könnte ich mir vorstellen dass der dann immer argwöhnisch alle alten und neuen Bekanntschaften beäugt.
Für mich persönlich wäre so eine Beziehung auch nichts, aber ich verurteile so etwas auch nicht. Es handelt sich ja um Menschen mit eigenem Willen und wenn sie damit glücklich sind oder es als für sie geeignete Lösung betrachten dann ist das völlig in Ordnung. Problematisch wird es nur wenn plötzlich doch jemand echte Gefühle entwickelt und diese dann nicht erwidert werden. So etwas soll ja öfters vorkommen und hier im Forum hatten ja auch schon einige ihre Erfahrungen damit berichtet.
Das Wort "Mingle" kannte ich bisher auch noch nicht.
Gerade in einem so individuellen Lebensbereich wie dem der Partnerschafts-/Beziehungswahl muss natürlich jeder selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist.
Ehrlich gesagt finde ich es aber etwas albern, sich so gegen das Wort "Beziehung" zu wehren, wenn man faktisch offensichtlich aber eine solche führt. Ich sehe beim Mingle-Dasein auch das Problem vorprogrammiert, dass einer der Beteiligten eben doch gerne "mehr" hätte und diese Beziehungsform nur als Kompromiss sieht, denn gerade wenn man so viel Zeit miteinander verbringt, ist es recht wahrscheinlich, dass Gefühle und ein gewisses "Besitzdenken" entstehen. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass Eifersucht nicht aufkommt, nur weil man eben nicht ausgesprochen hat "in einer Beziehung zu sein".
Dann lieber wirklich eine reine Bettgeschichte oder eine (offene?) Beziehung, wo wenigstens die Fronten richtig klar sind. Das Mingle-Dasein hat für mich schon sehr stark den Beigeschmack von "Übergangslösung" und dafür wäre mir meine Zeit dann doch zu schade.
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