Liegt es in der Natur des Menschen übers Wetter zu jammern?

So wie ich das zur Zeit sehe, ist Deutschland irgendwie so ziemlich das einzige Volk voller Jammerlappen. Ich mein hey, letzten Endes kann doch keiner wirklich was am Wetter ändern und jammern macht die ganze Situation eigentlich nur schlimmer, da man sich dadurch noch mehr in die Gegebenheiten hineinsteigert. Natürlich wird das ganze zwar kräftig von den Medien breitgetreten, Bienenkönigin sagte ja schon, dass es wie oft in der Zeitung steht, dass "Deutschland unter dem Wetter leidet". Ja mein Gott, man kann es auch irgendwann übertreiben. Bei fünfundzwanzig Grad Celsius hier schon jammern, aber wenn man dann in den Süden fliegt um Urlaub zu machen, dann kann es gar nicht warm genug sein. Manche Leute verstehe ich manchmal einfach nicht.

Oftmals hat es aber auch nicht unbedingt etwas mit dem Wetter ansich zu tun, so wie Mulucki1989 das schon schön geschildert hat. Wie viele Frauen haben in der Freibad-Saison noch keine gute "Bikini-Figur"? Richtig, genug! Entweder man verschleiert seine "schlechte" Figur entsprechend und schwitzt sich dann im Hochsommer einen ab, oder aber man fühlt sich in der Sommermode unwohl, weil man denkt, dass jeder nur auf dessen Speckröllchen achten würde.

Das heißt letzten Endes, dass wir zum einen die meteorologischen Verhältnisse, wie Temperatur und Niederschlag als unangenehm empfinden, aber eben auch die damit verbundenen Konsequenzen, wie dass man beispielsweise andauernd eine Jacke mit herum schleppen muss, oder aber dass man sein Fett mehr oder weniger präsentieren muss. Man kann einfach nicht alles haben und man sollte vor allem beim letzteren Fall zu sich beziehungsweise zu seinem Körper stehen und eine gewisse Selbstachtung beziehungsweise ein gewisses Selbstbewusstsein, jedoch in einem gesunden Maße, ausstrahlen. Das macht auch eine speckigere Figur wett. Und wer sich trotzdem unwohl fühlt, ja der kann ja schwimmen oder laufen gehen. Man muss auch ein wenig arbeiten.

Ich habe oft das Gefühl, dass verhältnismäßig viel über das Wetter gejammert wird und es Leute gibt, für die es gar kein richtiges Wetter gibt. Die momentanen Temperaturen empfinde ich als total angenehm, denn endlich muss ich nicht mehr frieren.

Sehr erstaunt war ich gestern über einen Bekannten - schon seit Wochen jammerte er übers Wetter - erst über die Kälte und dann über den Regen. Gestern kam er dann an und meinte: "Diese Scheißhitze hält ja keiner aus!" Ich kann das wirklich nicht verstehen, denn schließlich hat er noch vor wenigen Tagen nach Sonne gelechzt. Jetzt ist sie da und das Gemecker geht weiter?

Ich muss zugeben, dass auch ich mich von diesem Vorwurf nur bedingt freisprechen kann und hin und wieder über das Wetter jammere, dann aber nur, wenn es mir zu kalt ist. Ich bin eine kleine Frostbeule und alles, was unter 20 Grad ist, ist mir eigentlich schon zu kalt, deswegen hülle ich mich im Winter immer in ein Dutzend Kleiderschichten und friere dennoch - da bleibt so ein bisschen Jammern nicht aus. Das jetzige Wetter empfinde ich im Übrigen als sehr angenehm und nehme es normalerweise klaglos in Empfang. Natürlich ist es warm, aber genau das macht mich glücklich.

Allerdings denke ich schon, dass es ein Stück weit im Wesen des Menschen liegt, über das Wetter zu sprechen, was ich dessen Allgegenwärtigkeit im menschlichen Dasein zuschreibe. Egal wo ein Mensch arbeitet, welche Hobbys er hat und welchen Charakter er besitzt, das Wetter beeinflusst jeden und Gespräche darüber schaffen eine entsprechende Basis für Kommunikation mit beinahe jedermann. Oder wer kennt es nicht, dass beim Friseur zum Durchbrechen der Kennenlern-Phase erst einmal über das Wetter philosophiert wird?

Das Menschen über das Wetter jammern, kenne ich eigentlich schon seit ich denken kann. Viele Menschen beschweren sich, wenn es zu kalt ist und wenn es dann wieder warm oder auch Hochsommerlich wird, dann ist es Ihnen auch wieder nicht recht, weil sie ja dann wieder schwitzen.

Ich persönlich könnte es über das ganze Jahr um die 25-28 Grad Celsius sein, so dass es nicht zu kalt und auch nicht zu heiß ist. Die momentanen Temperaturen bei 40° finde ich persönlich viel zu extrem, dass ich mich tagsüber eigentlich nur im Dunklen kühlen Raum aufhalte.

Ich jammere gewöhnlich nicht über das Wetter, aber ich ärgere mich dennoch. Aber ich denke, das ist auch legitim, es nicht gerade wunderschön zu finden, wenn einen aufgrund ständiger Temperatur- und Luftdruckwechsel schreckliche Migräne-Anfälle plagen.

Ansonsten habe ich allgemein eher Probleme mit höheren Temperaturen. Mit Temperaturen um den Gefrierpunkt habe ich keinerlei Probleme. Ich wandere im Winter auch gerne mal längere Strecken, und da mein Körper das nicht als unangenehm empfindet, habe ich da natürlich auch nichts zu Meckern. Anders sieht es bei mir teilweise schon bei 18 Grad aus. Bei über 22 Grad habe ich manchmal das Gefühl, ich stehe kurz vor dem Hitzekollaps. 30 Grad sind natürlich umso schlimmer und wenn es gegen 35 oder 40 geht, dann ist das für mich eine Katastrophe. Aber das ist einfach eine gewöhnliche Macke von mir. Wobei diese auch nicht selbstverschuldet ist, denn ich suche es mir garantiert nicht aus, bei 25 Grad klatschnass geschwitzt zu sein und fast zu kollabieren. Aber in dem Zustand lasse ich mir das Klagen dann auch nicht verbieten.

Andererseits finde ich, dass es auf jeden Fall genügend wichtigere Dinge gibt, über die man sprechen und auch klagen sollte. Politische und gesellschaftliche Missstände gibt es massenhaft. Und diese spreche ich persönlich auch an. Die meisten Menschen tun dies hingegen nicht, den Eindruck habe ich auch. Aber das liegt wohl, meiner Vermutung nach, daran, dass es viel einfacher ist, über so banale Dinge wie das Wetter zu reden, als gesellschaftliche Probleme anzusprechen, die weitaus tiefgreifender und vielschichtiger sind, und die man eben nicht mit einigen wenigen Worten und relativ leerem Kopf aussprechen kann.

Ich denke tatsächlich, dass es zur Natur des Menschen dazu gehört, über das Wetter zu jammern und allgemein über das Wetter zu sprechen. Immerhin ist es doch an der Tagesordnung, dass man sich über das Wetter unterhält. Außerdem dreht sich auch immer alles um das Wetter. So wird im Radio morgens immer der Wetterbericht durch gegeben und auch im Fernsehen kommt das mehrmals am Tag. Die Menschen unterhalten sich dabei auch immer über dieses Thema und von daher ist dieses Thema auch irgendwie immer präsent und begleitet uns jeden Tag. Immerhin gibt es doch tatsächlich kaum einen Tag, an dem man nicht mit diesem Thema konfrontiert wird.

Ich denke, dass das Wetter aber auch ein tolles Thema ist, über das man sich unterhalten kann. Immerhin ist das ein Thema, mit dem sich jeder Mensch auskennt, da jeder Mensch ja gleichermaßen davon betroffen ist. Man braucht kein besonderes Vorwissen und man muss sich nicht besonders anstrengen oder man muss auch nicht viel nachdenken. Von daher bietet es sich an, dieses Thema zu wählen, wenn man sich mit jemandem unterhalten möchte und gerade dann, wenn man mit einer fremden Person spricht, ist das Thema ideal. Man wird nicht zu persönlich und beide haben das gleiche Wissen.

Oftmals ist es aber auch so, dass wir unser Leben vom Wetter abhängig machen. Wenn man es so bedenkt, dann gibt es wirklich viel, was wir nach dem Wetter richten. So legen wir irgendwelche Ausflüge auf Tage, an denen das Wetter gut ist und man geht auch ins Schwimmbad, wenn die Sonne scheint und es warm ist. Wenn das Wetter jedoch schlecht ist, obwohl man gerne ins Schwimmbad gehen wollte, dann ist das durchaus ärgerlich und dann fängt man einfach an zu jammern, da die ganze Planung dahin ist.

Tatsächlich ist es aber so, dass man es den meisten Menschen einfach nicht recht machen kann, was das Wetter angeht. Entweder es ist zu kalt, zu warm, zu windig, zu sonnig oder es regnet. Irgendetwas passt immer nicht und es scheint mir tatsächlich so, dass manche Menschen einfach immer jammern, egal wie das Wetter ist. So jammern sie, wenn es regnet und kalt ist, während sie sich aber auch wieder über die Hitze beschweren, wenn das Wetter dann wieder gut ist. Von daher frage ich mich auch immer wieder, was diese Menschen denn eigentlich wollen.