Betteln in der Fußgängerzone in der Weihnachtszeit

vom 10.12.2010, 20:17 Uhr

Ich war eben mal in der Fußgängerzone unserer Stadt und ich muss sagen, dass es mich ziemlich genervt hat an jedem Laden und an jedem Baum einen Bettler zu finden, der einem einen Becher unter die Nase hielt und Geld wollte. Einige sprachen einen auch an, ob man eine Zigarette oder Geld hätte. Andere saßen zwar nur vor den Läden mit einem Schild, dass sie obdachlos wären und Hunger hätten. Wenn ich jedem auch nur einen Euro gegeben hätte, wäre ich um mehr als 100 Euro ärmer geworden.

Irgendwie hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich niemanden was gegeben habe. Aber ich dachte dann auch an die Warnungen der Medien über die Bettelmafia, die irgendwelche organisierte Verbrecherbanden sind. Deswegen habe ich auch niemanden was gegeben. Außerdem hätte ich auch nicht gwußt, wem ich hätte was geben sollen.

Sicher tun mir auch die Leute leid, die gerade jetzt zur Weihnachtszeit niemanden haben und auch wenig Geld haben. aber hier in Deutschland braucht eigentlich keiner zu hungern. Es gibt eigentlich für jeden etwas, wenn man die Organisationen kennt und die kennen ja die Obdachlosen in der Stadt. Wie sollte man sich verhalten, wenn man Einkäufe macht und einem die Bettler fast über die Füße laufen? Vor einigen Geschäften war es verboten und sie wurden auch weggeschickt. Die Polizeistreife hat einigen Bettlern auch Platzverbot erteilt. Aber das ist ja auch keine Lösung.

Sollte die Stadt was unternehmen, damit die Leute keinen Grund zum Betteln haben? Ist die Sorge berechtigt, dass viele dieser Bettler hingehen und das erbettelte Geld ausgeben um sich Alkohol zu kaufen anstatt sich was Essbares zu holen? Ich bin immer sehr zwiegespalten, wenn ich durch die Stadt gehe. Wie geht es euch damit? Gebt ihr jedem Bettler was? Wie sucht ihr aus wem ihr was gebt? Oder gebt ihr keinem was?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe vor vielen Jahren die Erfahrung gemacht das ich einem Bettler 2 DM gegeben hatte. Nach einer stunde sah ich ihn dann aus dem Supermarkt kommen mit einem Six pack Bier.Seitdem gibt es von mir kein Geld mehr denn wenn bei uns ein Bettler Hunger hat dann kann er zur Ortsansässigen Tafel gehen und bekommt dort Satt zu Essen. Also habe ich kein schlechtes Gewissen diesen Menschen gegenüber. Was ich aber schon mal ab und zu mache ist, das wenn ich einen sehe, der hier mit einem Hund an der Straße sitzt, dann gehe ich in einen Supermarkt und kaufe dem Tier eine Dose Hundefutter.

Ich finde es besser dann lieber in den nächsten Markt zu gehen und etwas zu kaufen als wenn ich Geld gebe. Spende ist eben Spende, egal ob in Naturalien oder aber in Geld. Vor Weihnachten ist es wirklich besonders schlimm, da dann auch viele Menschen aus Rumänien oder sonst wo nach Deutschland kommen, nach Weihnachten verschwinden sie genauso wieder.Ich kann deine bedenken aber teilen wegen der Bettelmafia oder was weiß ich was es da alles für "Organisationen" gibt.So was muss man nicht unterstützen. Auf einer Seite ist es traurig, denn wenn man helfen will weiß man nie ob man betrogen wird.

Ich mache es daher so, das ich schon was spende und das nicht nur an Weihnachten sonder jeden Monat. Ich habe ein Patenkind in Bolivien und der bekommt jeden Monat Geld damit er zur Schule gehen kann. So weiß ich das das Geld sehr gut investiert ist und gut.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei uns in Wien gibt es auch sehr viele Bettler. Das aber auch nicht nur zur Weihnachtszeit. Mittlerweile beachte ich keinen dieser Leute, obwohl mir gerade gestern wieder eine Frau auffiel, die bei der U-Bahnstation gesungen hat. Da konnte ich eindeutig feststellen, das die zu den Organisierten gehört. Die eine Dame war auf einem Bahnsteig, die andere auf dem andern. Außerdem war sie eine Rumänin, weil sie eben auf rumänisch gesungen hat. Da ich aus eigenen Erfahrungen weiß, dass diese Staatsbürger eben nur zum betteln kommen, bekommen diese auch nichts von mir.

Es gibt sehr wohl Bettler, die nichts haben, doch es gibt Organisationen wo sie etwas zum essen bekommen und einen Schlafplatz. Wenn ich spenden möchte, spende ich bei eines dieser Organisationen oder gerade eben gibt es für Obdachlose auch Sammelaktionen wo diese mit Bekleidung beschenkt werden.

Mir gehen diese Organisierten Bettler auf die Nerven, da werden die Kinder und Frauen gezwungen betteln zu gehen, den die "Herr"schaften sieht man natürlich nicht beim betteln, nur beim abkassieren. Jeden Tag steigen bei uns eine ältere Rumänien und ein Rumäne in den Bus, da stinkt schon einmal der ganze Bus, da gehen sie dann nach einigen Stationen getrennte Wege, jeder Wahrscheinlich zu ihrem Stammplatz. Angeblich erbetteln Bettler im Schnitt laut den Medien so um die 70,- Euro. so einen Tagessatz würde ich natürlich auch gerne haben.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mich nervt das auch sehr und eigentlich fühle ich mich komisch dabei, wenn ich an diesen Menschen vorbei gehe. Insbesondere auch dann, wenn ich auch noch bepackt bin und etwas zu Essen in der Hand habe. Hier bei uns ist das in der Fußgängerzone sitzen auch häufig Bettler herum, allerdings sprechen sie einen da seltener an, sondern sitzen nur da mit einem Becher.

Ich habe noch nie einem Bettler etwas gegeben und werde auch niemals einem Bettler auch nur 1 Cent geben. Es gibt für diese Menschen genügend Möglichkeiten in Deutschland, sie müssen nicht betteln. Und viele gehen mit dem Geld einfach irgendwohin und kaufen sich Alkohol oder Zigaretten. In vielen größeren Städten, wo am meisten gebettelt wird, gibt es Einrichtungen, wo diese Menschen Zuflucht finden können und es gibt Einrichtungen, die warmes Essen bieten. Ich verstehe das manchmal gar nicht, dass das so viele nicht in Anspruch nehmen. Wobei ich auch schon gehört habe, dass viele, die zum Beispiel Hartz 4 beziehen, trotzdem noch auf der Straße sitzen und betteln oder "schnorren" wie das manchmal genannt wird. Einfach nur, um sich ein Zubrot zu verdienen.

Viele der Bettler haben auch oft Tiere dabei, wofür ich gar kein Verständnis habe. Denn diese Tiere müssen auch irgendwie ernährt werden und bringen vielleicht auch Krankheiten und andere Probleme mit sich. Solchen Leuten würde ich dann erst recht nichts geben.

Auch die vielen Reportagen im Fernsehen machen mich da etwas vorsichtig. Da habe ich schon oft gehört, dass viele zu stolz sind, sich Geld von öffentlichen Stellen zu holen oder um eine Unterkunft zu bitten, die ihnen zusteht. So etwas kann ich nicht verstehen. Warum sitzt man lieber auf der Straße und bettelt, anstelle etwas vernünftiges zu haben, von dem man wenigstens leben kann?

Kürzlich hatten wir einmal eine Diskussion im Freundeskreis, da hieß es, dass manche Bettler vielleicht auch in solchen Banden zusammen arbeiten. Das es dort auch solche Kolonnen gibt, welche die Bettler auf die Straße schicken und anschließend das Geld einsammeln. Ich habe dafür keine Beweise und ich habe davon auch vorher noch nie etwas gehört, aber möglich sein könnte es doch. Auch das hindert mich daran, dort etwas zu geben.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich war eigentlich noch gar nicht richtig in der Stadt und habe daher in letzter Zeit auch nicht so viele Bettler erlebt wie du. Allerdings kenne ich dieses Phänomen aus den vergangenen Jahren. Dass gerade jetzt zur Advents- und Weihnachtszeit besonders viele Bettler in den Innenstädten anzutreffen sind, ist ja nichts Neues. Dass die Leute gerade zu dieser Zeit hervorkommen und betteln, ist für mich direkt schon bedenklich. Was machen die Leute, die jetzt zusätzlich zu den Bettlern, die ganzjährig in den Städten unterwegs sind, das ganze Jahr über? Wenn sie das ganze Jahr scheinbar nicht auf das Betteln angewiesen sind und nun plötzlich im Dezember betteln, müssen sie doch das ganze Jahr über irgendwo anders ihr Geld herbekommen – und sind meiner Meinung nach damit wohl nicht so bedürftig, wie sich viele darstellen. Diesen Gedanken verknüpfe ich auch direkt mit organisierten Bettler-Gruppen, die die Hilfsbereitschaft der Leute ausnutzen und nebenbei denen, die das Geld wirklich besser gebrauchen könnten, auch noch das Geschäft kaputt machen.

Mich nervt es ehrlich gesagt auch, wenn ich in Ruhe shoppen oder einfach nur bummeln gehen möchte und dann alle paar Meter angequatscht werde. Meistens versuche ich, die Ohren einfach auf Durchzug zu stellen und gehe einfach weiter, ohne die Person noch ihr Anliegen zu beachten. Manche der Leute sind so penetrant, dass sie einen ein paar Schritte weit begleiten. Bei denen kann es auch mal passieren, dass ich ihnen sehr deutlich sage, dass sie mich in Ruhe lassen und sich bitte eine andere Einkommensquelle suchen sollen.

Ich gebe Bettlern nie etwas. Das ist so eine grundsätzliche Einstellung. Wenn ich spenden würde, dann sicher eher für Tiere oder ich würde, wenn überhaupt, für eine Organisation arbeiten. Ich vertrete die Meinung, dass man in Deutschland nicht hungern und nicht frieren muss. Es gibt sicher manchmal Konstellationen, die einen Menschen so überfordern, dass er sich nicht einmal in der Lage sieht, sich um eine billige Unterkunft und finanzielle Hilfen vom Staat zu kümmern. Dennoch gibt es so viele Anlaufstellen und Möglichkeiten. Wer das nutzt, muss nicht betteln, zumindest nicht in Deutschland.

Platzverbote werden wohl nicht allzu viel bringen und das zugrunde liegende Problem nicht lösen. Dennoch kann ich verstehen, dass Läden sich auch dagegen wehren, wenn vor ihren Eingängen ständig Leute herumlungern und die Kunden belästigen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ich einen Laden vielleicht meiden würde, wenn davor viele Bettler stehen und ich erst durch diese Mauer gehen und mich anquatschen lassen müsste. Darauf habe ich keine Lust und würde dann vielleicht eher einen anderen Laden aufsuchen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich gebe in der Weihnachtszeit keinem Bettler etwas. Zum einen, wegen dieser Bettelmafia. Zum anderen aber auch wegen ein paar Erlebnissen. Vor vielen Jahren war ich auf einem Weihnachtsmarkt, und dort war eine ältere Dame mit Kindern am betteln. Durch Händler habe ich dann erfahren, dass diese Dame jeden Tag dort wäre und abends von ihrem Mann mit einem dicken Mercedes abgeholt wurde. Ein anderes Erlebnis hatte ich in einem Café, als ich zahlen wollte. Das Geld war schon auf dem Tisch und eine Bettlerin kam auf mich zu und wollte unbedingt das Geld.

» Arcon » Beiträge: 311 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich ignoriere Bettler eigentlich aus Prinzip. Ehrlich gesagt bin ich einfach der Überzeugung, dass Bettler erstens, schon genug Unterstützung von Seiten des Staates erhalten und das zweitens, jeder Bettler eigentlich mehr oder weniger selbst an seinem Schicksal Schuld ist. Es gibt sicherlich einiges Ausnahmen, aber diese sind deutlich in der Minderheit und die von den anderen zu Unterscheiden, wäre nicht möglich, deswegen würde ich einem Bettler niemals was spenden.

Weder das Schildchen mit dem ''Ich habe Hunger'' noch der armselige Blick oder der magere Hund können mich umstimmen, ich finde einfach nicht, dass es einem Bettler helfen würde, wenn ich ihm Geld gebe, welches er dann für Alkohol und andere Drogen ausgibt, die er nicht braucht und mein Gewissen erleichtern, würde das auch nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es nun auch nicht besonders schön, wenn es gerade um die Zeit um Weihnachten herum viele Bettler auf den Straßen gibt. Immerhin ist Weihnachten ja ein Fest der Familie und auch ein Fest der Liebe und man sollte diese Zeit auch möglichst ruhig verbringen und auch genießen können. Von daher ist es durchaus traurig, wenn man dann Menschen auf der Straße sieht, die scheinbar obdachlos sind und die betteln müssen. Immerhin weiß man ja, dass diese Menschen vielleicht keine Familie haben und auch kein Geld besitzen, um jemandem Geschenke zu kaufen, da sie ja selbst kaum Geld für sich haben.

Gerade um Weihnachten herum werden die Bettler jedoch sicherlich sehr viel Erfolg haben und viel Geld einsammeln können. Immerhin sind um die Weihnachtszeit herum immer enorm viele Menschen in der Stadt unterwegs, die Geschenke kaufen und einfach nur durch die Geschäfte laufen. Und je mehr Menschen unterwegs sind, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass einige der Menschen auch etwas spenden. Dabei kommt auch noch dazu, dass die Bettler sicherlich auch sehr viel Mitleid bei den Menschen erregen. Gerade dann, wenn man selbst Geschenke einkauft und ohnehin schon sehr viel Geld ausgibt, bekommt man ein schlechtes Gewissen. Immerhin kauft man selbst dann Unmengen von Geschenken, während sich der Bettler nicht einmal etwas zu essen leisten kann. Von daher ist man dann sicherlich auch eher dazu bereit, etwas zu spenden, zumal es dann ohnehin nicht mehr darauf ankommt, ob man nun einen Euro mehr oder weniger ausgibt.

Ich selbst spende jedoch so gut wie nie etwas und auch nicht vor Weihnachten. Immerhin habe ich schon sehr oft davon gehört, dass es sich bei den Bettlern im Endeffekt nur um Betrüger handelt, die einen ausbeuten wollen und die zu Banden gehören. Da möchte ich auf keinen Fall etwas geben und ich muss sagen, dass ich daher auch immer etwas misstrauisch bin. Deshalb würde ich dann wohl auch nur an größere Organisationen spenden, die ich seriös finden würde.

Ich mag es absolut nicht, wenn die Bettler dann auch noch richtig aufdringlich werden und versuchen, einen dazu zu überreden, Geld zu geben. Ich mag es nicht, wenn mir jemand so nahe kommt und in so einem Fall gebe ich dann erst recht nichts. Außerdem habe ich selbst als Studentin nicht einmal genügend Geld, um von zu Hause ausziehen zu können. Da möchte ich auch nicht jedem Bettler etwas geben, auch wenn es sich nur um wenige Cent handelt. Da es jedoch so viele davon gibt, wäre ich locker eine große Summe am Tag los und das Geld investiere ich ehrlich gesagt doch lieber in Geschenke für meine Lieben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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