Kind aus erste und zweite Klasse zu Hausaufgaben motivieren
Mein Neffe ist in nach den Sommerferien in die Schule gekommen und meine Nichte, von meinem anderen Bruder ist schon in der zweiten Klasse. Beide machen unabhängig voneinander überhaupt nicht gerne ihre Hausaufgaben. Meine Schwägerinnen, die sich immer mit ihnen hinsetzen und Hausaufgaben machen, verzweifeln schon langsam. Mein Neffe kann schon einzelne kurze Wörter schreiben und braucht für 3 Wörter 15 Minuten und meine Nichte braucht für eine Mathematikhausaufgabe mehr als eine Stunde.
Das komische ist, dass sie in der Schule beide gut mitkommen und die Lehrerinnen haben keine Probleme mit ihnen. Sie gehen beide in verschiedenen Schulen und beide Klassenlehrerinnen meinen, dass es sehr aufgeweckte Kinder sind, denen der Unterrichtsstoff nicht schwer fällt.
Aber wie kann man Grundschulkinder zu Hausaufgaben motivieren? Was kann man als Mutter oder auch als Vater machen, dass sie auch zu hause gerne etwas für die Schule machen? Sie gehen auch beide gerne in die Schule.
Grundsätzlich sollte man bei den Hausaufgaben darauf achten, dass die Umstände passen. Damit meine ich zum Beispiel, dass der Raum ruhig ist, mögliche Ablenkungen wie Spielzeuge aufgeräumt werden und noch vieles mehr.
Beim Lesen der Frage hatte ich jedoch den Eindruck, dass das Problem ganz woanders liegt. Da die Kinder in der Schule anscheinend problemlos mitkommen, scheinen sie zu Hause schlicht und einfach keine Lust zu haben. Kinder haben ein sehr feines Gespür und merken sehr schnell wie eine bestimmte Person tickt. Es könnte zum Beispiel sein, dass die Lehrerinnen in der Schule entschlossen und konsequent handeln, während deine Schwägerinnen möglicherweise zu unsicher vorgehen. Das wäre eine mögliche Erklärung, warum sich die Kinder zu Hause völlig anders verhalten als in der Schule. Da ich keine der beteiligten Personen kenne, ist dies aber nur eine vorsichtige Mutmaßung.
Hausaufgaben werden von den meisten Kindern als lästige Pflicht angesehen. Gut gemeinte Erklärungsversuche, dass Hausaufgaben wichtig für das Lernen sind, helfen gewöhnlich nicht. Ich bin sogar der Meinung, dass man sich die Mühe sparen kann, die Kinder für Hausaufgaben zu "begeistern". Auch würde ich davon abraten irgendwelche Belohnungen in Aussicht zu stellen, wenn die Hausaufgaben gut erledigt wurden. Das würde auf lange Sicht wohl dazu führen, dass die Kinder ohne Belohnung keinen Finger mehr rühren würden.
Stattdessen empfehle ich klare Regeln aufzustellen und diese mit einer gesunder Portion Entschlossenheit durchzusetzen. Dabei sollte der Erwachsene aber nicht autoritär auftreten. Man kann sich auch mit freundlicher Stimme gut durchsetzen, wenn man klare Anweisungen gibt und den Kindern unmissverständlich klar macht, dass an den Hausaufgaben kein Weg vorbei führt und dass es Konsequenzen haben wird, wenn man sich nicht an die vereinbarten Regeln hält.
Aus eigener Erfahrung habe ich gelernt, dass die Wortwahl dabei kaum eine Rolle spielt. Vielmehr ist es wichtig, dass man Kindern glaubhaft vermittelt, dass man das Gesagte wirklich ernst meint und die angedrohten Konsequenzen dann auch wirklich durchführt. Dabei sollte man ruhig, souverän und freundlich sein (das ist leichter gesagt als getan, aber sehr wichtig). Mit einer gereizten, lauten Stimme kann man kaum eine Lernatmosphäre aufbauen.
Wenn die Kinder ihre Hausaufgaben dann gut erledigt haben, sollte man es selbstverständlich nicht versäumen, sie dafür zu angemessen zu loben. Leider wird das im Alltag viel zu häufig vergessen. Das ist sehr schade, denn gerade Kinder im Grundschulalter wollen dem Erwachsenen gefallen und lassen sich durch ein Lob positiv beeinflussen.
Zum Schluss möchte ich noch betonen, dass man keinesfalls eine Arbeitsverweigerung der Kinder auf deren Faulheit schieben soll. Für das Handeln der Kinder gibt es immer einen guten Grund. In diesem Fall erschien es mir so, dass den Kindern klare Regeln fehlen. Es gibt aber noch viele andere Gründe, warum Kinder ihre Hausaufgabe verweigern. Das könnte Angst vor Fehlern sein oder eine Teilleistungsstörung wie zum Beispiel eine Rechenschwäche. Man sollte immer Versuchen die Ursachen herauszufinden um das Problem bei der Wurzel packen zu können. Damit könnten sich Erwachsene viele Machtkämpfe mit den Kindern ersparen.
Welche Einstellung zur Schule haben denn die Eltern der Kinder? Manchmal übertragen Eltern unbewusst die eigenen schlechten Meinungen auf die Kinder und verbauen ihnen so den Spaß, ohne es zu wollen. Dazu reichen schon solche Bemerkungen wie: "Du Arme, hast du heute schon wieder so viel auf?" die eigentlich dazu gedacht sind, Mitgefühl zu zeigen und zu trösten. Beim Kind kommt dann eben an, dass Hausaufgaben irgendwas belastendes sein müssen, wenn man bedauert wird. Vergleichbare Varianten, die da in eine ähnliche Richtung zielen, gibt es viele. Auch wenn man nach einigen Monaten Schule als Elternteil untereinander mit dem anderen Elternteil sich beschwert, dass die Hausaufgaben immer so viel Stress bedeuten, wenn man denkt, das Kind hört das gar nicht.
Manche Eltern können da eben gar nicht so leicht aus ihrer Haut. Wir haben alle mehr oder weniger schlechte eigene Erfahrungen mit der eigenen Schulzeit gemacht. Wer hatte nicht mal einen ungerechten oder unsympathischen Lehrer? Wer ging schon all die Jahre immer nur gerne in die Schule? Wohl kaum jemand. Und meist bleiben einem in Punkto Schule eher die schlechten Erinnerungen im Kopf wach.
Kinder in dem Alter lernen noch viel den Eltern zu Liebe. Damit die sich freuen und stolz auf einen sind. Genau da liegt der Ansatzpunkt. Auch wenn es nur kleine Dinge sind, die diesmal beim Hausaufgaben machen richtig gemacht wurden, sollte man da loben. Beispielsweise, weil schön geschrieben wurde. Oder weil das Kind die Aufgabe ohne Hilfe begriffen hat. Die meisten Kinder wollen dann mehr Lob von den Eltern und strengen sich auch mehr an. Stück für Stück und mit viel Geduld kann man so was in die richtige Richtung bewegen. Aber es braucht eben Durchhaltevermögen, Konsequenz und viel Disziplin bei den Eltern, wenn man genau überlegen muss, was man dem Kind wirklich sagt.
Es ist unter Lehrer übrigens ein offenes Geheimnis, dass Eltern oft schlechte Hausaufgabenbetreuer sind, auch wenn sie sich aus Liebe zu ihren Kinder mit aller Kraft anstrengen. Manche machen zu viel, andere zu wenig Druck. Manche sind zu ungeduldig und wieder andere versuchen den Kindern einfach die Methoden über zu stülpen, die sie früher in ihrer eigenen Schulzeit selbst gelernt haben. Und wenn die Eltern-Kind-Beziehung möglicherweise schon an anderen Stellen nicht ganz ideal ist, kann das eben zu viel sein.
Was die Eltern tun können? Einfach mal einen guten Freund oder eine gute Freundin der Eltern bitten, beim Hausaufgaben machen daneben zu sitzen und zu beobachten. Vielleicht fällt so einem relativ unabhängigen Menschen ja auf, wo das Problem liegen könnte. Dabei sollten es vorzugsweise Freunde sein, bei denen das Erledigen der Hausaufgabe relativ gut klappt. Oder man greift auf die Schule zurück. Manche Schulen bieten am Nachmittag Hausaufgabenstunden an, wo Erzieher oder Lehrer die Kinder betreuen. Es ist absolut keine Schande, so ein Angebot anzunehmen, wenn das Kind so dann besser lernt und entspannter ist.
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