Feiert ihr die Sonnenwende im Winter?

Viele kennen bestimmt die Sonnwendfeier im Sommer. Sonnwendfeiern sind im Juni keine Seltenheit und werden oft groß gefeiert. Natürlich ist die Jahreszeit dazu sehr einladend für solche Feiern. Dennoch hat diese Sonnenwende meiner Meinung nach immer eine eher traurige Tatsache: Weil ab dann werden die Tage ja langsam aber sicher wieder kürzer und die Nächte länger. Zum Glück merkt man das aber noch mehrere Wochen danach noch nicht so stark.

Um den 20./21.Dezember gibt es ja auch eine Sonnenwende, an die ich eigentlich jedes Jahr bewusst denke. Weil ab da werden die Tage dann endlich wieder länger und die Nächte kürzer. Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn es bereits um 17 Uhr stockdunkel ist, auch wenn das zur Weihnachtszeit durchaus passt. Als kleinen "Trost" denke ich dann oft an die Sonnenwende im Winter. Und auch wenn es da dann auch noch eine Weile dauert, bis die Tage dann wieder merklich länger werden, finde ich, dass das doch auch ein Grund zum Feiern wäre. Auch wenn das Datum kurz vor Weihnachten wohl auch eher ungünstig ist.

Jedenfalls hätte ich noch nie etwas von einer Sonnwendfeier im Winter gehört. Habt ihr so eine Feier schon einmal erlebt oder habt ihr davon schon einmal etwas gehört? Würdet ihr euch so eine Feier wünschen? Denkt ihr an die Sonnenwende im Dezember oder ist euch die vollkommen egal?

Ich habe noch nicht von so einer Feier gehört. Natürlich kennt man die Feiern im Sommer. Aber im Winter? Davon habe ich noch nichts gehört. Ich finde es aber eigentlich eine ganz gute Idee. Ich fände es auch eher positiv, wenn man das Fest im Winter feiern würde, schließlich werden da die Tage wieder länger, und nicht wie im Sommer kürzer.

Bisher war mir die Sonnenwende eigentlich immer relativ egal. Aber ich wusste schon an welchem Tag sie ist, und habe es auch bewusst wahrgenommen, und mich schon wieder darauf gefreut, dass die Tage länger werden.

Die Frage ist wirklich exotisch, denn von einer Wintersonnwendfeier habe ich noch nie gehört. Die meisten Leute können mit dem Begriff der Sonnenwende nichts anfangen und wissen weder wann sie ist, noch dass ab denn wieder die Tage länger werden. Wie sollen die dann das feiern? Im Winter. Laut google wird das aber im ländlichen Raum in Österreich schon gefeiert. Ich kann mich an keine Berichte darüber entsinnen, aber warten mal bis zum 21.Dezember und ich werde mich dann nochmals äußern. Ich habe nur einmal an diesem Termin an einer Sonnenwende in Sydney, Australien, teilnehmen.

Ich habe von dieser Sonnenwendfeier noch nie zuvor etwas gehört und dementsprechend habe ich sie natürlich auch noch nicht gefeiert. Ich habe allerdings auch die Sommersonnenwende noch nicht gefeiert, denn es ist für mich einfach kein wichtiger Tag und somit keiner, den ich feiern würde.

Dass es diesen Tag im Winter gibt, das ist auch mir bewusst. Ich könnte aber nicht einordnen, an welchem Tag er ungefähr ist. Es ist für mich einfach nicht so sehr wichtig, denn ich merke es ja auch so, wenn die Tage dann wieder signifikant länger werden und ich fiebere diesem Ereignis nicht besonders stark entgegen, denn dies würde mir ja gar nichts bringen. Dann weiß ich zwar, dass dann in ein Paar Tagen die Tage wieder etwas länger werden, aber es wird mir erst mehrere Wochen später etwas bringen, denn erst dann ist es am Abend wieder so lange hell, dass ich nach der Universität wieder ordentlich draußen arbeiten kann.

Die Feiern zur Wintersonnenwende wurden in unseren Breiten ja sehr erfolgreich von den Christen durch ihr Weihnachtsfest ersetzt und das "ungünstige Datum" für Weihnachten wurde ja bewusst und genau zu diesem Zweck gewählt. Deshalb sind Feiern heute natürlich selten geworden und es sind nur noch ein paar Traditionen übrig geblieben, die die meisten heute mit der Weihnachtszeit verbinden, die aber einen ganz anderen Ursprung haben. Aber natürlich gibt es noch Leute, die die Wintersonnenwende feiern. Schau dich mal bei den Naturreligionen um, die sich auf vorchristliche Ursprünge berufen.

Für mich persönlich ist Weihnachten schon so etwas wie die Feier zur Wintersonnenwende. Das macht für mich wesentlich mehr Sinn als eine Religion oder den Kommerz zu feiern. Und da ich eben keine Religion feiere ist es für mich auch nicht wichtig, dass das Datum nicht genau stimmt.

Ich selbst habe noch nie etwas davon gehört, dass man die Sonnenwende im Sommer feiert, weshalb sich die Frage für mich erübrigt, ob ich das im Winter feiere. Immerhin weiß ich gar nicht auf Anhieb, um welche Tage es sich dabei handelt und wenn das nicht in den Medien erwähnt werden würde, würde das auch völlig an mir vorbei gehen. Für mich ist das einfach nicht wichtig genug, als dass ich mir das merken würde und für mich ist das auch absolut kein besonderer Tag, so dass ich diese Tage verbringe, wie alle anderen Tage auch.

Ich konnte es noch nie verstehen, warum überhaupt so ein Aufstand um die Sonnenwende gemacht wird und für mich ist das ein gewöhnlicher Tag. Man merkt ja gar nicht, dass es sich dabei um den längsten Tag des Jahres handelt und ich wüsste nicht, was es da zu feiern gäbe. Von daher geht das auch absolut an mir vorbei, wenn ich das nicht durch Zufall mitbekomme.

Wenn im Winter die Tage wieder länger werden, dann ist das jedoch durchaus ein Grund zur Freude für mich. Immerhin hasse ich den Winter und ich kann es absolut nicht leiden, wenn es immer so schnell dunkel draußen ist. Das deprimiert mich immer ganz schrecklich und ich fühle mich dann auch nicht wohl. Immerhin ist es schlimm für mich, wenn es dunkel ist, wenn ich morgens aus dem Haus gehe und auch wieder dunkel ist, wenn ich nach Hause komme. Von daher ist es für mich definitiv ein kleiner Lichtblick, zu wissen, dass die Tage dann wieder länger werden und ab da kann man dann auch wirklich langsam dem Frühling entgegen fiebern.

Als praktizierende Neuheidin feiere ich alle germanisch-keltischen Sonnenfeste, nicht nur die Sonnenwendfeiern. Letztendlich feiern die Menschen von heute, die keine Heiden sind, auch diese Feste, manchmal ohne den Ursprung zu kennen.

Den Anfang im Jahr macht Ostara, das Fest der Tag- und Nachtgleiche im Frühling. Das Fest erklärt sich von selbst, es ist rund um den 21.03., wenn die Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang genauso lang ist wie die zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang. Die Christen konnten die Heiden damals nicht alle konvertieren und dazu zwingen, mit den heidnischen Bräuchen zu brechen, daher haben sie einfach Ostern aus dem Fest gemacht. Die Symbolik mit den Eiern ist allerdings wesentlich älter und stammt aus heidnischen Fruchtbarkeitsritualen, die zu dieser Zeit am besten wirken.

Die Sonnenwendfeier im Sommer am 21.06. heißt Litha und bezeichnet das Datum, an dem der Tag am längsten dauert. Besonders in den nordischen Ländern wird dieses Mittsommerfest noch heute gerne gefeiert.

Die Tag- und Nachtgleiche im Herbst am 21.09. heißt Mabon und wurde von den Christen in das Erntedankfest umgewandelt, dass aber heute außerhalb der ländlichen Regionen nicht mehr viel Bedeutung hat.

Und schließlich die Wintersonnenwende am 21.12. ist das bekannteste Beispiel für die Verwendung alter Bräuche in einem vom Christentum benutzten Fest: Weihnachten. Besonders gut sehen kann man das an der Symbolik mit den Kerzen, dem Tannengrün und diversen Orakeln, die sich auch in der Zeit nach Weihnachten einer gewissen Beliebtheit erfreuen, beispielsweise Bleigießen.

Für mich sind die ursprünglichen Feste wichtiger als die, die von den Christen daraus gemacht wurden. Klar, für den Kleinen gibt es bei uns auch Weihnachten und das ist eben der Zeitpunkt, in dem die Familie zusammenrückt, aber unser Weihnachten ist eben ein paar Tage eher.