Wie lässt man unbeliebte Geschenke verschwinden?

vom 29.12.2011, 21:32 Uhr

Du schmeißt hier mehrere Dinge durcheinander. Wenn du dir eine X-Box gewünscht hast und statt dessen eine Deckenlampe bekommen hast, hast du eindeutige ein ziemliches Kommunikationsproblem. Da hilft dann nur Ebay oder etwas in der Art und beim nächsten Mal solltest du vielleicht einfach etwas deutlicher auf deine Wünsche hinweisen.

Das Schenken von Geld oder Gutscheinen ist ein anderes Thema. Der Austausch von Geld oder Gutscheinen unter dem Weihnachtsbaum scheint natürlich wirklich wenig Sinn zu machen, aber im Grunde genommen ist es doch bei anderen Geschenken auch nicht anders. Ich verschenke zum Beispiel eine DVD und bekomme ein Buch, beides hat ungefähr den gleichen Wert und somit hätte ich mir das Buch eigentlich auch gleich selber kaufen können. Trotzdem freue ich mich darüber, weil sich jemand die Mühe gemacht hat heraus zu finden, was ich gerne lese und was für ein Buch mir noch fehlt. Es geht also nicht um den materiellen Wert, auf den du das Schenken ja reduzierst, sondern auch um den Gedanken, der dahinter steckt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich persönlich bin kein allzu großer Fan von schenken, denn wen man den anderen nicht wirklich gut kennt, ist es wirklich schwer ein sinnvolles Geschenk zu verschenken. Auch habe ich Probleme zu sagen was ich mir wünsche, da mir oft nichts einfällt oder was ich brauchen könnte einfach zu teuer ist. Ich finde Gutschein und Geldschenken eine Gute Sache, da man sich dann wirklich etwas kaufen kann, dass man braucht und will. Lieber schenke ich Geld oder Gutscheine, und weiß der andere kann etwas damit Anfangen, als eine Lampe, wo ich nicht weiß, ob er sie jemals brauchen kann. Ich persönlich weiß nicht, was daran so schlimm ist. Es geht ja nur um die Geste. Und ich schmeiße mein Geld halt nicht so gerne zum Fenster raus. Und wenn ich weiß, der andere mag es ein Geschenk nicht, dann ist es für mich rausgeworfenes Geld. Ich schenke manchmal aber auch etwas zum auspacken dazu. Den ein Geschenk aufmachen ist schon schön. Das ist dann etwas kleine wie Duschgel oder Schokolade.

Mir ist es auch lieber, mir schenkt jemand einen Gutschein, als etwas das ich nicht brauchen kann. Denn dann muss ich Freude heucheln, um die Person nicht zu verärgern und eigentlich Lüge ich Leute nicht sonderlich gerne an. Wenn ich aber doch etwas bekomme, das mir nicht gefällt, verstaue ich es entweder im Schrank oder verkaufe es auf Ebay. Ich persönlich finde aber auch, dass das schenken an Weihnachten eher etwas für Kinder ist. Natürlich freue ich mich über ein Geschenk, aber ich freue mich über eine Schachtel Pralinen genauso wie über etwas Teures. An sich ist das schenken unter Erwachsenen ja nur Geld hin und her Schieberei. Ich schenke jemandem etwas für 25 Euro, und bekomme etwas für 25 Euro zurück. Und wenn es blöd läuft, können es beide nicht brauchen. Ich persönlich, finde auch, dass es bei Weihnachten um mehr gehen sollte als die Geschenke. Die Geschenke sind nur eine nette Nebensache, aber definitiv nicht das worum es geht. Und ich finde dass sollte man bereits Kindern beibringen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde, dass sich das bei dir schon ziemlich dramatisiert anhört. So oft habe ich es nun noch nicht erlebt, dass jemand sein Geschenk wirklich so "schlimm" fand. Ich finde es bei so etwas vor allem immer sehr wichtig, dass man auch darauf achtet, was der andere sich wünscht. Wenn nun jemand ein eingefleischter Fan von Fußball ist und ich ihm einen Schal einer Basketballmannschaft schenke, dann ist das wohl ziemlich fehl am Platze und da kann ich es mir auch gut vorstellen, dass jemand das Geschenk nicht möchte.

Ich würde ein solches ungeliebtes Geschenk wohl in irgendeine Ecke stellen und es entweder irgendwann an jemanden weiter verschenken (nicht zu einem besonderen Anlass, sondern einfach so, weil ich ungern zu Weihnachten oder so bereits "gebrauchtes" verschenke), der diese Sache mag oder dann irgendwann wegschmeißen. Aber wenn man sich deutlich äußert, was man denn haben möchte (und sei es dann eben Geld), dann hat man damit eigentlich nicht so Probleme, außer die andere Person will einem absolut nicht zuhören und ignoriert das.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe mir diese Frage noch nie stellen müssen, denn ich werde vorher immer gefragt, was ich mir denn so wünsche und daher habe ich noch nie eine unschöne Überraschung beim Auspacken meiner Geschenke erlebt. Ich frage ja immer nach, was gewünscht wird und habe daher noch nie beim Verschenken daneben gelegen und im umgekehrten Fall ist es auch noch nie vorgekommen. Daher kann ich wirklich nicht sagen, wie ich ein unliebsames Geschenk behandeln würde, ob ich es im Keller verstecke oder einfach weiter verschenke, wenn sie nächste Gelegenheit dazu bietet.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich weiß gar nicht, wann ich zum letzten Mal etwas geschenkt bekommen habe, was mir gar nicht gefallen hätte. Ich denke, dass das sicherlich auch schon einige Jahre her ist. Denn seit meine Oma verstorben ist und seitdem ich nicht mehr zur Schule gehe, bekomme ich eigentlich nur noch von meinen Eltern und auch von meinem Partner Geschenke, wenn man von irgendwelchen Kleinigkeiten von Freunden zwischendurch absieht. Dabei kennen meine Eltern und auch mein Freund mich so gut, dass sie immer genau wissen, was mir gefallen könnte. Das ist aber auch nicht besonders schwer, da ich immer recht viele Wünsche habe, die ich auch äußere und von daher habe ich in den letzten Jahren auch immer nur Sachen bekommen, die mir richtig gut gefallen haben und über die ich mich sehr gefreut habe.

Wenn man etwas geschenkt bekommt, was einem gar nicht gefällt, dann liegt das oftmals daran, dass einen derjenige, von dem das Geschenk kommt, nicht richtig kennt. Wenn man jemanden nicht so gut kennt, dann kann man die Person auch nicht so gut einschätzen und weiß daher auch nicht genau, was ihr gefallen könnte. Da kann es natürlich schnell passieren, dass man sich vergreift und etwas schenkt, was nicht so gut ankommt. Allerdings tausche ich aber auch keine Geschenke mit Personen aus, die ich nicht gut kenne und die mich nicht gut kennen und von daher kann so etwas nicht passieren.

Wenn man sich nicht sicher ist, was man verschenken könnte und was der anderen Person gefallen könnte, dann sind Gutscheine, Pralinen und Wein einfach immer ideal. Damit kann man nichts falsch machen und ich finde es wesentlich besser, einen Gutschein zu verschenken, als etwas zu kaufen, wovon man sich nicht sicher ist, ob die andere Person überhaupt etwas damit anfangen kann. Von dem Gutschein kann sie sich dann selbst kaufen, was sie möchte.

Würde ich etwas bekommen, was mir nicht gefallen würde, dann würde es darauf ankommen, von welcher Person das Geschenk stammen würde. Würde ich die Person ohnehin so gut wie nie sehen, dann könnte ich es mir durchaus vorstellen, dass Geschenk gleich im Keller zu verstecken oder es womöglich sogar ganz wegzuschmeißen, wenn ich rein gar nichts damit anfangen könnte. Allerdings würde ich das nicht machen, wenn die Person öfters bei mir zu Besuch wäre. Da würde ich das Geschenk zumindest in den ersten Wochen sichtbar aufstellen, bis ich es dann aber irgendwann doch in den Keller tun würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Als es früher noch Geschenke bei uns gab, war ich auch immer gespannt, was wohl in den liebevoll verpackten Päckchen war. Mit der Zeit sind wir übereingekommen, keine Geschenke mehr zu machen, zumindest unter Erwachsenen. Geldgeschenke gab es nicht, es sei denn, es wurde ausdrücklich Geld gewünscht. Ich finde Geldgeschenke nicht schön, weil sie kalt und unpersönlich sind. Außer, jemand spart gezielt für ein größeres Teil. Aber das muss jeder selbst wissen. Ich persönlich habe immer gerne zusätzlich noch etwas Selbstgemachtes verschenkt. Aber das ist heute auch nicht mehr so gefragt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Man lernt mit unpassenden Geschenken umzugehen. Früher waren es meine Urgroßeltern, die mir Bettwäsche und Klamotten aus importierten DDR Beständen schenkten (Argument: „Ist doch alles noch gut!“ Gegenargument: „Äh … Polyester?!“). Diese Probleme regelten sich von alleine, mit Hilfe der Indoor-Wäschehänge und dem Umstand das wir in meiner Wohnküche-Kinderzimmer- Notlösung noch einen Kohleofen hatten. Etwas zu nahe dran geschoben und das Zeug nahm ganz neue Formen an und das ich häuslich ungeschickt bin, war ja allgemein bekannt. :-)

Später wurden es besonders Freunde, die Zeug aus der Hölle anschleppten. Denn in der Kernfamilie wissen alle, das wer „Klöngel“ anschleppt von meiner Mutter enthauptet wird, die Alpträume von einer vollgestopfter Wohnung hat. (Vorteil, sie gehört zu den sehr wenigen Menschen die bei IKEA sich weitgehend an die Einkaufsliste halten).

Meistens war das Zeugs von Freunden entweder weitgehend harmlos, überraschend nützlich oder leicht zu verstauen. Hin und wieder waren richtige Brüller dabei, wie die Kerzenhalter-Vampirfledermaus, ich hätte sie mir nie im leben selbst gekauft, aber ich würde sie um nichts auf der Welt wieder rausrücken. Auch der Salzstein, der mit Beleuchtung innen aussieht wie ein mit dem Fräser bearbeiteter Stein in der Original Star Trek Serie wird innig geliebt und die Glaskugel mit dem Frosch und dem Goldflitter drin (und die IST grenzwertig). Manchmal sind gewagte Geschenkideen auch gute Geschenkideen.

Manchmal stammen sie direkt aus er Hölle. Wie der selbstgebastelte Lampenschirm aus Mosaiksteinchen, der nicht nur fies aussah, sondern auch schlecht ausbalanciert war und ständig umkippte. Irgendwann stellte jene Freundin, die das verbrochen hatte fest „Sag mal, die Collage da, irgendwie kommen mir die Glasbausteine so bekannt vor?“ „Ich hab versucht zu retten, was ging. Das arme Ding stürzte sich von alleine vom Schrank.“ Oder der Freund, der mir ein selbst gemaltes Bild in Größe meiner Wohnzimmerwand schenkte. In solchen Fällen: Auf die Kombination Alkohol und schusselige Bekannte kann man sich verlassen. Oder das Topfset, welches sichtlich aus Omas Keller stammte, so viele fiese Geschenke und so viele Arten sie loszuwerden.

Jemand schenkt mit einer gewissen Penetranz koffeinfreien Kaffee und alte Mon Cheri? Serviere sie mit viel Tamtam wenn eben diese Person anwesend ist. Bücher von Hera Lind und Rosamunde Pilcher, obwohl allgemein bekannt ist, das der Beschenkte Stephen Kind „zur sanften Entspannung“ liest? Landen auf dem öffentlichen Büchertisch und der Schenker wird wiederholt zum fröhlichen DVD Abend eingeladen. Wer nach der dritten DVD Abend voller Blut und Eingeweide nicht merkt woher der Geschmackswind weht, dem fängt man an einzureden, das man total auf irgendwas halbwegs kostspieliges, aber bezahlbares an Esswaren steht. Ein feines Weinchen oder ganz besondere Schokolade als Hauptgeschenk fühlt sich nicht kleinlich an. Himalayasalz erfüllt den Zweck auch, kann aber zu schlimmen Lachflashs führen.

Das große Problem bei der Schenkerei ist: Man muss sich Gedanken machen, echte Gedanken. Was könnte dem anderen gefallen? Gibt es etwas was der andere echt gebrauchen kann? (Über eine Vase hätte meine Mutter sich nie gefreut, aber die elektrische Kaffeemühle fand sie toll) Und manchmal: Ist es nicht wirklich besser zu sagen: Hier, Gutschein, ehe wir Murks holen. Jahrelang tauchte ich nach meinen Geburtstag bei meinem bevorzugten Künstlerbedarf auf, die Tasche voller Gutschein, in den Augen ein gefährliches Glitzern. Und in einem Jahr mopste ein Freund meine „Ich brauche“ Liste und ich bekam genau die Farben und Tinten die ich brauchte. Und meine neunzigjährige Oma meint immer: Ich renn nimmer durch die Gegend, bestellt euch mal was.

Eine passt-allen-Lösung gibt es nicht. Aber eine Menge angepasster Lösungen.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich bekomme im Allgemeinen immer das geschenkt, was ich mir auch gewünscht habe. Anders ist es meist nur bei den Leuten, die mich nicht oder nicht gut kennen. So ist das beispielsweise bei meinem Vater, der mich früher nie danach gefragt hat, was ich mir wünsche. So kam es bei einigen Weihnachtsfesten zu etwas betretenem Schweigen, als er mit Geschirr oder Kosmetik vor mir stand. Inzwischen hat er sich gebessert und fragt vorher nach.

Mit den ungeliebten Geschenken ist es bei mir immer unterschiedlich. Meistens lasse ich die Geschenke eine Weile lang liegen/stehen und wichtele oder verschenke sie selbst ein paar Jahre später weiter. Ist mal wirklich etwas wertvolles dabei, mit dem ich absolut gar nichts anfangen kann, landet es auch schon mal bei Ebay. Ein schlechtes Gewissen habe ich dadurch nicht, schließlich kann niemand von mir erwarten, dass ich meine Wohnung mit Kram zumülle, den ich nicht brauche.

Das Schenken ist noch immer durchaus sinnvoll, wenn sich der Schenker vorher über die Wünsche informiert. Auch einen Gutschein zu verschenken finde ich nicht schlimm. Es gibt eben Leute, die noch nicht wissen, was sie sich wünschen, weil sie im Moment keine Bedürfnisse haben.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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