Fremden Gästezimmer anbieten?

vom 01.04.2011, 10:32 Uhr

Sicherlich ist es für den Reisenden eine blöde Situation, dass es die Zimmervermietung nicht mehr gibt, aber noch als solche bekannt ist. Dennoch hätte auch ich an Deiner Stelle die Person nicht bei mir übernachten lassen, sondern hätte sie auch weggeschickt. Eventuell hätte ich zusammen mit der Person, wenn sie mir sympathisch gewesen wäre, ein entsprechendes Zimmer oder ein Hotel gesucht, aber mehr auch nicht.

Ich habe einfach Skrupel, jemanden bei mir übernachten zu lassen, den ich gar nicht kenne. Und das hat auch nichts mit gesundem Misstrauen zu tun, sondern einfach nur mit einem gesunden Menschenverstand. Das wäre ganz unabhängig von meinem Empfinden dem Menschen gegenüber. Wofür ich konkret Angst hätte, wüsste ich nicht, aber sicherlich ist es eine Mischung aus beklaut werden, unanständige Situationen zu erleben und unangenehmes Verhalten des Gasts gegenüber.

Du kannst eine Fussgängerzone nicht mit einer Wohnung vergleichen, das ist ein himmelweiter Unterschied. Ich glaube, ich würde mich in einer Wohnung, in der ich bestohlen werden würde, mich nicht mehr wohlfühlen. Und dafür ist mir meine Wohnung zu wichtig geworden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Es scheint ja nicht wirklich das erste mal gewesen zu sein das du auf eine Zimmervermietung angesprochen wurdest. Ich denke mal wenn du bereit wärst das Zimmer zu vermieten, würde ich mich mal beim Amt erkundigen und eventuell so eine kleine Nebeneinnahme zu haben. Ansonsten bleibt dir wohl nix anderes übrig als immer nein zu sagen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Gesundes Misstrauen? Du belügst dich ganz schön selber, finde ich. Ich würde eher sagen du hast gar kein Misstrauen und scheinst ja ziemlich vertrauensselig zu sein. Fremde in der Wohnung übernachten lassen wollen, Anhalter mitnehmen und Co sind sehr gefährlich und das deutet nicht gerade auf ein angeblich gesundes Misstrauen hin. Da kann nämlich wer weiß was passieren, weil du den Menschen nur vor den Kopf gucken kannst und ich selbst wenn es nur ein 16-jähriges Mädchen ist: Auch die kann irgendwelche Absichten haben und hätte genauso gut ein Taxi nehmen können! Ich finde es sehr leichtsinnig, was du machst.

Ich würde nie im Leben jemanden, den ich überhaupt nicht kenne, bei mir übernachten lassen, mal ganz abgesehen davon, dass ich gar kein Gästezimmer hätte. Ich würde auch nie im Leben einen Anhalter mitnehmen, wenn ich ein Auto hätte. Ich würde das nicht als ängstlich oder weniger hilfsbereit sehen, sondern einfach als normal. Ich bin kein Taxi und kein Hotel und der Anhalter oder der, der nach der Disco angeblich nicht mehr nach Hause kommt, der hat sich gefälligst ein Taxi zu nehmen (fürs Besaufen hat das Geld ja auch gereicht). Ich bin hilfsbereit, aber sicherlich nicht in solchen Fällen.

Was soll das heißen, dass derjenige nicht weiß, wo er hin soll? Wenn man seine Fahrten und Übernachtungen nicht vorher vernünftig plant, dann hat man eben Pech gehabt. Er kann doch in seinem Auto schlafen, wo ist das Problem? Normalerweise informiert man sich ja VOR einer Fahrt, wo man schlafen kann und selbst wenn es bei dir diese Pension noch geben würde, dann könnte es ja trotzdem sein, dass sie bereits ausgebucht ist und dann hätte er sich auch etwas Anderes überlegen müssen. Wer auf so etwas nicht vorbereitet ist und einfach auf gut Glück und Zufall und so naive Menschen wie dich gehofft hat, der hat eben Pech gehabt, wenn er dann keine Pension findet oder niemanden, der ihn bei sich aufnimmt.

An deiner Stelle und wenn du wirklich hilfsbereit sein willst, würde ich ich mir eher die Adressen von umliegenden Hotels oder Pensionen beziehungsweise Jugendherbergen aufschreiben und vielleicht sogar entsprechende Routen ausdrucken (Google Maps) und die dann gegebenenfalls verteilen (da es bei dir ja scheinbar öfter vorkommt, dass jemand diese Pension sucht). Das wäre dann nämlich eine angemessene Art von Hilfsbereitschaft und auch die einzigst vernünftige.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde wirklich grundsätzlich niemals auf die Idee kommen, einen fremden Mann, der plötzlich bei mir an der Tür klingeln würde, bei mir übernachten zu lassen. Immerhin würde ich die Person ja überhaupt nicht kennen und das Risiko wäre mir da einfach viel zu hoch. Immerhin kann man nie wissen, was passieren kann und gegen einen älteren Mann hat man als Frau alleine doch auch kaum eine Chance. Sich da so in Gefahr zu begeben und einen wildfremden Mann bei sich schlafen zu lassen, wäre daher mehr als leichtsinnig und ich finde, dass man sich in so einem Fall wirklich glücklich schätzen kann, wenn man nicht vergewaltigt wird oder wenn nichts anderes Schlimmes passiert. Immerhin gibt man dem Mann ja auch einen Anreiz dazu, wenn man ihm zeigt, dass man als Frau so gutgläubig ist und einen fremden Mann bei sich schlafen lässt.

Ich finde es auch schon nicht richtig, wenn man in der Disco jemanden kennen lernt und diese Person dann mit nach Hause nimmt. Da kann auch jederzeit etwas passieren. Allerdings kann man das nicht miteinander vergleichen, da man die Person in der Disco zumindest einige Stunden schon kennt. Auch hat man jederzeit die Möglichkeit, das Angebot abzulehnen und man kann sich die ganze Sache in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Allerdings kennt man die Person ja keine Minute, die plötzlich vor der Tür steht und da sofort einzuwilligen, halte ich ehrlich gesagt für völlig schwachsinnig.

Ich würde auch niemals für Geld einen wildfremden Mann bei mir schlafen lassen. Das würde ich auch dann nicht machen, wenn mein Freund bei mir wäre und wenn mir der Mann viel Geld bieten würde. Mir wäre das zu gefährlich und auch wenn ich keine Angst vor einer Vergewaltigung haben müsste, würde ja dennoch die Gefahr bestehen, dass ich ausgeraubt werden könnte und das Risiko würde ich daher auf keinen Fall eingehen wollen. Immerhin lasse ich nur Menschen bei mir schlafen, die ich gut kenne und gut einschätzen kann, wobei ich dann allerdings kein Geld dafür verlange.

Ich hätte absolut kein Mitleid mit dem Mann, der vor deiner Tür stand. Immerhin kann er sich doch jederzeit ein anderes Hotel suchen. Auch auf dem Land gibt es genügend Hotels oder Gästezimmer und es sollte absolut nicht schwer sein, etwas Passendes zu finden. So etwas gibt es doch nahezu in jedem Dorf. Und gerade dann, wenn man das Zimmer nicht schon vorher reserviert hat, muss man immer damit rechnen, dass es schon ausgebucht ist. Man kann doch nicht auf gut Glück ein Gästezimmer ansteuern und ganz fest davon überzeugt sein, dass es frei ist. Stattdessen muss man sich einfach Alternativen überlegen, weshalb der Mann Pech hat. Allerdings ist das auch nicht so schlimm, da er zur Not ja auch einfach im Auto übernachten könnte, weshalb ich wirklich kein Mitleid verspüren würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Du scheinst sehr naiv in Sachen Hilfsbereitschaft zu sein. Hilfsbereitschaft ist eine tolle Eigenschaft, die heute nicht mehr jeder hat. Es ist dir hoch anzurechnen, dass du ohne Zögern bereit bist, anderen zu helfen. Aber leider übersiehst du dabei die Gefahr, die sich für dich daraus ergeben kann.

Bestiehlt dich jemand, den du in deiner Wohnung vorurteilsfrei aufnimmst, kannst du das vielleicht leicht verkraften. Aber wirst du persönlich überfallen, missbraucht oder krankenhausreif geschlagen, könntest du wieder gesunden. Aber wenn dich jemand umbringt, dann ist dein junges Leben ausgelöscht.

Sei nicht mehr so vertrauensselig. Wie dir schon geschrieben wurde, siehst du niemandem an, welche Gedanken sich hinter seiner Stirn verbergen. Es mag ein ganz lieber Mensch sein, der dir für deine Hilfe äußerst dankbar ist, aber es kann auch ein sehr nett aussehender Mensch sein, der mit dir anderes vor hat. Denk mehr an dich und deine Sicherheit.

Auch ein junges Mädchen von 16 Jahren weiß wohl einzuschätzen, wann der letzte Bus fährt oder wann ihre Freunde fahren, dass sie sonst keine Möglichkeit mehr hat, nach Hause zu kommen. Also muss sie sich sputen und mit den Freunden fahren. Es passiert so viel, da müsste sie eigentlich Angst haben, mit jemandem mitzufahren. So sorglos darf eigentlich keiner sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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