Spielt ihr bei Streitigkeiten gern den Vermittler?

Es gibt ja Menschen, die spielen bei Streitigkeiten in der Familie, im Bekanntenkreis oder unter Freunden gerne mal den Vermittler. Ich persönlich halte mich gerne raus, weil ich selber schon gemerkt habe, dass man da manchmal wirklich zwischen zwei Stühlen steht. Wie ist das bei euch? Spielt ihr gerne den Vermittler, wenn es bei euch im Bekanntenkreis oder gar in der Familie Streit gibt? Oder haltet ihr euch auch lieber raus? Wie sieht diese Vermittlungsarbeit dann bei euch aus?

Wenn es eben geht, halte ich mich da zurück. Das sollten die Streithähne unter sich ausmachen. Es ist eine sehr undankbare Aufgabe, den Vermittler spielen zu wollen. Zum Schluss ist man dann selbst der Dumme. Man gerät nicht nur zwischen die Fronten, sondern wird auch hart angegriffen, obwohl man nur vermitteln und helfen wollte. Das lasse ich lieber sein.

Bei mir kreuzen sich da zwei Eigenschaften die sich gegenseitig in die Quere kommen. Einerseits bin ich sehr diplomatisch veranlagt, andererseits absolut konfliktscheu. Ersteres wohl vielleicht auch zum Teil durch Letzteres bedingt Das Ganze hat dann den Effekt dass ich mich SEHR gerne raus halte, aber WENN ich schon mal zwischen die Fronten gerate, dann kann ich meist auch ganz gut vermitteln.

Ich sehe auch eher zu, dass ich mich aus Streitigkeiten raus halte, mit denen ich nichts zu tun habe. Auch wenn ich genau weiß, worum es geht, ist es bei mir doch eher so, dass ich eine Partei ergreife und nicht so richtig diplomatisch veranlagt bin. Darum mische ich mich bei einem Streit gar nicht erst ein, weil das sicher damit enden würde, dass die streitenden Parteien auch noch auf mich sauer sind.

Familienstreitigkeiten - Spielt ihr gern den Friedensrichter

Ich muss sagen, dass ich mich auch eher aus solchen Familienstreitigkeiten heraus halte. Es kommt selten vor, dass ich dann mal versuche da mal zu vermitteln. Ich bekomme öfter mal von Familienmitgliedern erzählt, dass es etwas Stress gab oder wem was nicht passt und das sich der Jenige dann über ein anderes Mitglied meiner Familie beschwert. Ich versuche da immer neutral zu bleiben, da ich einfach nicht mit hineingezogen werden möchte. Es handelt sich ja auch immerhin um Familie und da mag ich eigentlich natürlich auch alle Mitglieder und möchte nicht zwischen den Stühlen stehen.

Ich habe es auch selbst schon erlebt, dass ich mit eingezogen wurde und dann eben gesagt wurde, dass Nelchen aber gesagt hat, dass usw. Das fand ich damals wirklich schlimm und habe mich seitdem immer schön heraus gehalten. Anders wäre es bei einer Freundin, wenn sie zu mit kommen würde, dann würde ich ihr auch durchaus einen Rat geben, auch wenn ich eben mit ihrem Partner auch etwas befreundet wäre. Aber richtig vermitteln oder einmischen würde ich mich da eher nicht.

Ich muss sagen, dass ich eigentlich gar nicht mehr so wirklich dazu komme den Vermittler zu spielen, selbst wenn ich es gerne machen würde. Das Problem in meinem Freundeskreis ist nämlich, dass das ganze Gezicke und die Lästereien immer untergründig ablaufen - mit anderen Worten kriegt man nichts davon mit und jeder lästert über jeden. Da würde dir auch fast jeder ein Messer in den Rücken rammen, wenn es zu seinem Vorteil wäre.

Deswegen würde ich, selbst wenn ich es wollen würde, nicht den Vermittler spielen können. Aber selbst wenn ich es könnte, würde ich mich da wahrscheinlich raushalten, wenn das nur irgendwie geht. Ich selbst habe bisher immer sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn man versucht so was zu schlichten. Entweder gelingt es einem, aber dann ist mindestens eine Partei auf einen sauer. Oder es gelingt einem auch nicht und dann richten sich nachher beide Parteien gegen einen und es heißt am Ende dann doch: Wieso konntest du dich nicht einfach raushalten?

Deswegen sollte man sich bei so was gleich von Anfang an raushalten und das diejenigen Personen unter sich klären lassen, weil das das Beste ist. Schließlich wissen nur die beiden Personen, was genau abgelaufen ist. Wenn man gefragt wird, ob man mal etwas den Streit schlichten kann, dann kann man es sich noch überlegen, aber dann sollte die Reaktion von beiden Parteien kommen. Sonst endet das Ganze nachher wie oben beschrieben.

Das ist bei mir ein wenig situationsbedingt und Diplomatie liegt mir nicht, wenn ich mit der Dampfwalze kommen kann. Wenn es sich um kleine Streitereien oder lange Diskussionen handelt, bekomme ich gern glasige Augen und irgendwann haue ich auf den Tisch und fordere umgehend eine Kompromisslösung ein oder schlage diese selber vor, meist geht das gut und ich schlafe nicht ein.

Bei ernsteren Dingen verfahre ich nach dem Motto, dass ich versuche zuhörend und beratend da zu sein, wer auch immer mich anspricht. Und wenn die Gemüter sich abgekühlt haben, versuche ich sie wieder aufeinander zu zuschubsen.

Wenn sich andere Personen streiten und mich der Streit nicht betrifft, dann halte ich mich auf jeden Fall immer raus. Immerhin halte ich es für absolut unsinnig, sich in einen Streit, der einen nicht betrifft, einzumischen und ich denke, dass das alles nur noch verschlimmert. Immerhin werden auf diese Weise immer mehr Personen in den Streit einbezogen und der Streit weitet sich dadurch doch nur noch mehr aus und wird immer größer. Außerdem würde ich es auch nicht einsehen, mich auch noch zu streiten, wenn man das denn vermeiden kann. Von daher möchte ich damit eigentlich auch nichts zu tun haben, wenn das möglich ist.

Ich finde generell, dass man einen Streit immer unter sich klären sollte und ich finde es nicht richtig, wenn da andere Personen hinein gezogen werden, die nichts damit zu tun haben. Immerhin bringt das doch niemandem etwas und gerade als erwachsener Mensch sollte man doch in der Lage sein, etwas unter sich auszumachen. Außerdem ist ein Streit ja auch privat und ich würde es gar nicht wollen, dass eine andere Person mitbekommen würde, worüber ich mich streite. Genauso würde ich das aber auch nicht von anderen wissen wollen.

Ich selbst hasse Streitigkeiten auch über alles, da ich ein Mensch bin, der sehr harmoniebedürftig ist. Ich kann es nicht leiden, wenn man sich streitet und mich nimmt das immer sofort mit. Immerhin nehme ich so etwas leider immer gleich sehr persönlich und werde dann auch emotional. Von daher versuche ich eigentlich auch immer, mich so schnell wie möglich mit der entsprechenden Person zu vertragen, da ich sonst kein Auge zubekommen würde. Dabei gebe ich aber im Alltag manchmal auch lieber nach, als mich zu streiten, da ich Streitigkeiten so sehr hasse.

Da ich es absolut nicht leiden kann, mich zu streiten, ist es für mich aber auch völlig selbstverständlich, dass ich mich auch nicht noch in den Streit von anderen Menschen einmische. Mir reicht es voll und ganz, wenn ich mich ab und zu mit jemandem streite und da muss ich mich nicht auch noch mit voller Absicht bei einem fremden Streit einmischen. Das mag ich nicht und ich hasse es auch, wenn sich andere Menschen zanken, so dass ich solchen Situationen ehrlich gesagt am liebsten aus dem Weg gehe, weil ich nichts davon mitbekommen möchte.