Euer Musikgeschmack in der Jugend und jetzt
"Wenn du in meinem Alter bist, wirst auch du die Musik deiner Kinder grausam finden." "Niemals! Ich bleibe immer auf dem neusten Stand!" So eine Unterhaltung hat in seiner Jugend sicher fast jeder mal mit seinen Eltern gehabt. Zu meiner Zeit waren es Eminem, Wu-Tang Clan und 2Pac welche meinen Eltern sauer aufgestoßen haben. Ich habe das damals und auch noch heute als sehr gute Musik empfunden und natürlich auch die Charts auf MTV und VIVA verfolgt. Die Musik war, aus heutiger Sicht, nicht immer gut musste aber gehört werden. Wenn es nicht gefiel, dann nur um die Eltern zu ärgern.
Heute, knapp 10 Jahre später, kann ich mit der sogenannten Musik in den Charts kaum noch etwas anfangen. Ein Justin Bieber ist für mich ein verzogenes Gör, eine Nicki Minaje hat mehr mit einer Prostituierten gemein als mit Musik und One Direction covert zumeist nur gute alte 80er Musik. Bleibt noch Eminem, welcher mittlerweile auch nur noch Einheitsbrei abliefert. Nach dem gefühlten 5. angeblichen Ruhestand hat er sich wohl mehr geschadet, als seinem Ruf als Megastar gerecht zu werden.
Hier und da gibt es mal vereinzelt Lieder, welche mir zusagen, aber zumeist bin ich doch sehr genervt. Weshalb bei mir das Radio auch ausgeschaltet bleibt. Ich sehe schon mit schrecken in die Zukunft, wenn mein Sohn anfängt, mich mit seinem Musikgeschmack zu erfreuen. Wie ist es bei euch? Geht es euch ähnlich wie mir oder hört ihr all die neumodischen Songs noch immer oder wart ihr gar nie an Charts interessiert?
Ich war noch nie sonderlich an den gängigen Charts interessiert. Seit meinem vierzehnten Lebensjahr höre ich nahezu nur Metal, ab und zu auch mal ein paar andere Musiksstücke, aber irgendwie ist die Richtung geblieben. Ab und zu zappe ich auch mal durch die Charts, manchmal gefällt mir auch etwas, aber ich bleibe meinem Stil bisher treu.
Früher habe ich die Charts rauf und runter gehört. Egal aus welchem Genre es kam, ich konnte es mitsingen oder wenigstens mit summen. Irgendwann kam dann die Disco-Zeit und ich hab nur noch laute Electro- oder Technomusik gehört. Jetzt bin ich bei Hip Hop stehen geblieben, aber auf einen bestimmten Künstler kann ich mich nicht festlegen. Mal schauen welches Genre in 10 Jahren bei mir dran ist. Ich hoffe, alles außer Volksmusik.
Die Charts haben mich ehrlich gesagt noch nie interessiert. Schon recht früh habe ich angefangen Rock und vor allem Punkrock zu hören und dem bin ich bis in das jetzige Alter treu geblieben. Immer nur die Charts zu hören finde ich aber auch langweilig, man kann ja nie seinen eigenen Musikgeschmack entwickeln, wenn er einem immer diktiert wird.
Ich bin äußerst zufrieden mit meinem Musikgeschmack, also auch in der Retrospektive. Es gibt nichts, was ich in der Jugend gehört habe, wofür ich mich heute schämen müsste. Damals waren Boybands gerade angesagt, aber ich fand sie schon immer grauenhaft. Vielen Freundinnen von damals ist es heute peinlich, wie sehr sie den einen oder anderen verehrt haben oder wie viele Poster sie in ihren Zimmern hängen hatten. Das ist bei mir nicht der Fall.
Ich hatte schon immer einen sehr breiten Musikgeschmack, weil ich viele Einflüsse hatte. Meine Freunde hörten Punk, mein großer Bruder Reggae, mein Vater Rock und Klassik, meine Schwester 80er-Jahre-Musik. Ich muss sagen, dass ich in meiner Jugend sehr viel aggressiveres Zeug gehört habe, weil ich auch viel Frust ablassen und meine Mutter ärgern musste. Heute bin ich viel ruhiger und demnach ist es auch mein Musikgeschmack. Aber mögen tue ich noch alles von damals.
Und ich habe auch nicht erwartet, dass sich mein Musikgeschmack groß weiterentwickeln wird. Diese Erwartung, dass ich immer auf der Höhe der Zeit bleibe, hatte ich nie. Es ist doch klar, dass immer mal eine Musikrichtung in ist, die einem nicht beliebt. Ich finde auch ab und zu in den Charts ein paar gute Lieder, aber das meiste lässt bei mir die Zehennägel hochrollen. Musik wird irgendwie für junge Leute gemacht und ich bin halt nicht mehr die Jüngste.
Ich finde es so auch ganz selbstverständlich. Meine Großeltern haben ausschließlich Klassik gehört. Meine Mutter ist aber nun auch schon im Omaalter und bleibt aber bei Rock. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie, nur weil sie älter wird, einfach auf Klassik umsteigt. Und so werden ich auch einfach bei dem Zeug bleiben, mit dem ich aufgewachsen bin und dass ich in prägenden Phasen gehört habe.
Was Musik betrifft, bin ich einfach ein Kinder der Achtziger Jahre und die haben einen schon geprägt, besonders wenn man es schaffte Stock-Aitken-Waterman weiträumig zu umschiffen. In meiner Jugend tendierte ich dann mehr in die Richtung "alles was rockt" - Hauptsache Gitarre und lange Haare (war damals halt so), da war ich auch nicht festgelegt, Metal war ok, genauso wie Punk, Grunge, Hard Rock, manchmal auch Gothic. Das hat sich auch bis heute nicht geändert.
Wenn ich früher Radio gehört habe, noch klassisch mit dem Finger auf dem Aufnahmeknopf des Kassettenrekorders, dann konnte ich eigentlich die ganzen Charts runter beten und fand das meiste sogar gut. Wenn ich heute fünf Titel in irgendwelchen Top100 finde, dann ist das schon heraus ragend. Der Rest langweilt mich im besten Fall oder geht mir im schlimmsten Fall auf die Nerven. Ich glaube, ich habe auch mal einen Artikel gelesen, wo erklärt wurde, dass der Musikgeschmack sich ungefähr festigt und prägt, wenn man etwa 14 ist. Den finde ich aber gerade nicht mehr.
Mein Musikgeschmack hat sich seit meiner Jugend eigentlich nicht großartig geändert. Gut, Boney M. und Abba höre ich nicht mehr so oft, aber doch noch gelegentlich im Auto. Ansonsten mochte ich damals Rockmusik und alles was sich wie Neil Young anhörte. Inzwischen habe ich mir meine damaligen Platten beziehungsweise Kassetteninhalte auch auf CD besorgt und die höre ich jeden Tag im Auto. Natürlich sind auch ein paar neue Interpreten inzwischen dazu gekommen, aber die Stilrichtung von damals stimmt immer noch.
Ich habe sogar noch einen Kassettenspieler im Auto und auch noch einige Kassetten dort liegen. Wenn ich die einlege dann wundere ich mich immer wieder, die Musik und die Zusammenstellung sind immer noch großartig. Ich würde heute nichts anders machen wenn ich so eine CD zusammenstellen würde. Erstaunlicherweise ist die Qualität immer noch sehr gut obwohl sie schon seit Ewigkeiten in meinen Autos liegen, teilweise sogar auch ohne Hülle. Ich kann mich auch noch gut erinnern wie ich damals einige Lieder mit Mikrofon von einem anderen Kassettenrekorder aufgenommen hatte oder wie ich immer auf der Suche nach neuen Songs im Radio war und wie die Sendungen hießen wo ich dann endlich fündig wurde. Immerhin ist das schon mehr als 30 Jahre her.
Warum das so bei mir und wahrscheinlich auch bei anderen Leuten ist kann ich mir eigentlich auch ganz gut erklären. Man vergisst einfach nicht die Musik wo man zum ersten Mal mit der Freundin getanzt hatte oder wo man besoffen unter dem Tisch lag. Das sind so bestimmte Bilder die man dann im Kopf hat und diese werden dann mit der Musik verknüpft. Und da die Erinnerungen an die Jugend meistens angenehmer Natur sind erinnert man sich auch gerne daran und deshalb hört man auch unbewusst genau diese Musik aus der Jugendzeit so gerne.
Ich habe mich eigentlich in dem Moment von den Charts verabschiedet, als ich angefangen habe mich für Musik zu interessieren. Damals gab es noch Viva Zwei - vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch - wo man einiges an alternativer Musik entdecken konnte und dann habe ich mich natürlich auch im Freundeskreis ausgetauscht.
Heute ist das Musikfernsehen ja mehr oder weniger tot und aus dem Altern, in dem CDs auf dem Schulhof getauscht hat, bin ich auch raus, aber dafür gibt es eine ganze Menge online Radiosender, die sehr weit von "die aktuellen Hits und das beste aus den 80er und 90ern" entfernt sind. Ich bin also musikalisch durchaus auf dem aktuellen Stand und mag auch recht viele neue Veröffentlichungen, nur hat das alles mit den Charts nichts zu tun. Ein Kind, das hirnlose, unkreative Popmusik hört, die sich nur deshalb gut verkauft, weil die Interpreten die Kunst der Selbstdarstellung beherrschen, würde mir deshalb auch gehörig auf die Nerven gehen.
Für Musik kann ich mich immer begeistern. Heute wie damals. alles was ich früher gehört habe, höre ich auch noch heute. Mich interessieren neue Musikrichtungen und es gibt fast keine Musikart die ich überhaupt nicht mag. Richtig laute und brutale Metalmusik ist eine der wenigen Genres mit denen ich nichts anfangen kann. Was nicht heißt, dass ich ab und zu mal ein Lied höre, denn man kann ja nur mitreden, wenn man auch einmal etwas von dem Musikgenre angehört hat.
Natürlich sind die heutigen Künstler anders als damals. Das trifft ja aber auch für Schauspieler, Mode, Technik Beispiel Smartphone) oder auch Filme und Fernsehsendungen zu. Alles verändert sich eben. Es wäre ja schlimm, wenn es keine Veränderungen geben würde.
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