Sind Tagträumer die ausgeglicheneren Menschen?
Unsere Tochter ist ein kleiner Tagträumer. Im Kindergarten verträumt sie oft einfach die Bastelstunde und sitzt dann nur mit am Tisch und schaut sich die Dinge an, die die anderen machen. Sie ist dann auch so "weit weg", dass man sie mehrmals ansprechen muss, wenn man was von ihr will. Sie ist kerngesund und der Kinderarzt meint, dass sie mal ein sehr ausgeglichener Mensch wird und es auch schon ist. Sie ist nicht leicht aus der Ruhe zu bringen und sie stresst sich mit nichts.
Denkt ihr, dass Tagträumer wirklich die ausgeglicheneren Menschen sind? Seid ihr eher die Tagträumer und kennt ihr Tagträumer und sind diese wirklich sehr ausgeglichen?
Ich bin auch eher ein Tagträumer und war als Kind genauso, wie du eben deine Tochter beschrieben hast. Ich habe auch in der Schule, wenn wir basteln sollten, häufig beim Basteln geträumt und trotzdem gute Ergebnisse erzielt. Aus der Ruhe bringen konnte mich damals auch fast nichts und das ist noch heute so.
Ich träume heute auch noch sehr viel und bin sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich fleißig, dafür aber sehr kreativ bin. Bei Aufgaben, die ich zu erledigen habe und auf die ich keine Lust habe, träume ich gern mal und muss mich dazu zwingen, mich zu konzentrieren. Ich kenne auch Leute, die quasi nie träumen, sich nie mal eine Minute hinsetzen und zur Ruhe kommen, sondern immer auf Achse sind. Sie sind meist sehr gestresst und wollen alles perfekt hinbekommen, was ich nicht ganz verstehen kann.
Letztendlich denke ich aber, dass es nicht davon abhängt, wie ausgeglichen ein Mensch ist, ob er träumt oder nicht. Viel eher denke ich, dass man sich selbst und andere akzeptieren muss, um ein ausgeglichener Mensch zu sein. Es kann sein, dass das Tagträumern leichter fällt, aber da kann ich nicht genau sagen.
Ich kann es so eigentlich für mich nicht bestätigen. Ich war als Kind auf jeden Fall eine Tagträumerin und auch heute gibt es Phasen, in denen ich am Träumen bin und nicht wirklich etwas auf die Reihe bekomme, wenn ich mich nicht zwinge, mich darauf zu konzentrieren. Aber es ist nicht so, dass mich nichts aus der Ruhe bringen kann, auch wenn ich mir das schon wünschen würde. Ich gerate relativ schnell in Stress und auch in den Situationen, wenn ich merke, dass ich durch das Träumen etwas nicht rechtzeitig schaffe, dann löst das bei mir Stress aus.
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