Geöffnete Nahrungsmittel von anderen annehmen

vom 21.08.2014, 20:41 Uhr

Foodsharing ist ein Trend, der in Deutschland immer weiter um sich greift. Auch auf Facebook gibt es immer mehr Gruppen, bei denen Menschen ihr übrig gebliebenes Essen mit anderen teilen. An sich eine gute Idee, denn es gibt genug bedürftige Personen und es wird mehr als genug Nahrung weggeworfen, weil sie einfach im Überfluss produziert wurde.

Ich lese immer neugierig durch, was andere Personen abgeben und war sehr erstaunt, dass immer öfter auch bereits geöffnete Produkte verschenkt werden. Ein angebrochenes Glas Nuss-Nougat-Creme war ebenso darunter wie eine halbe Flasche Sekt, eine viertel Tüte Chips und eine angeschnittene Wassermelone. Ich dachte zunächst, dass das sicher niemand haben möchte, doch ich habe mich geirrt. Die Nachfrage war erstaunlich groß, innerhalb von 30 Minuten hatten alle Lebensmittel einen neuen Besitzer gefunden.

Ich persönlich würde mich ekeln, von fremden Leuten bereits benutzte Nahrungsmittel zu essen. Ich bin recht penibel, die Produkte die ich kaufe, die brauche ich auf, aber fremde Nahrungsmittel mag ich nicht. Es ist etwas anderes, wenn eine original verpackte Packung Milch verschenkt wird, aber eine geöffnete Flasche Wein finde ich eklig. Man weiß schließlich nie, was der Vorbesitzer damit gemacht hat.

Wie seht ihr das, würdet ihr Produkte esse, die Fremde schon zuvor geöffnet haben oder ist da auch eure Grenze erreicht? Würdet ihr überhaupt Produkte von Foodsharing essen oder esst ihr nur, was ihr selbst gekauft habt?

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich wäre Foodsharing als Nehmer nicht denkbar, da ich genau wie du ebenso sehr penibel mit meinen Lebensmitteln bin und erst recht keine angebrochenen Packungen von Nahrungsmitteln anderer Leute annehmen würde. Für mich würde da nicht nur der Gedanke eine Rolle spielen, was sie mit den Lebensmitteln gemacht haben, sondern auch ob sie beispielsweise richtig gelagert wurden, denn nicht jedem Produkt sieht man es gleich an, ob es verdorben ist oder ob es mal von Fliegen befallen wurde oder eine Weile in der prallen Sonne stand etc.

Als Geber hingegen könnte ich mir Foodsharing schon vorstellen. Wie oft schmeisse ich dreiviertel meines Toastbrotes weg, weil es immer nur wenige Tage haltbar ist und eher verdirbt bevor ich es aufessen kann und wie oft bekomme ich Süßigkeiten geschenkt, die ich gar nicht alle essen kann oder essen mag. Von daher finde ich das schon sinnvoll, aber es ist eben auch wieder mit Aufwand verbunden das alles zu inserieren und sich dann mit den Nehmern zu treffen, um die Lebensmittel übergeben zu können. Dazu gehört also auch Aufwand und Zeit, die bei mir beruflich bedingt sowieso schon knapp ist.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Grundsätzlich finde ich, dass Foodsharing einfach eine tolle Sache ist. Immerhin ist es leider so, dass heutzutage viel zu viele Lebensmittel einfach weggeschmissen werden. Die Menschen denken gar nicht richtig darüber nach, wie viel sie überhaupt verbrauchen können und kaufen daher lieber zu viel, als zu wenig ein. Auf diese Weise kann es dann natürlich immer vorkommen, dass der Kühlschrank randvoll ist, wobei man es dann nicht schafft, die Lebensmittel vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aufzubrauchen. So ist es nämlich bei uns zu Hause auch immer, weshalb wir jede Woche richtig viele Lebensmittel wegschmeißen müssen. Von daher wäre es nicht schlecht, wenn es Leute geben würde, die unsere Lebensmittel dankend annehmen würden.

Es kann außerdem auch immer vorkommen, dass einem ein bestimmtes Lebensmittel einfach nicht schmeckt. Statt dieses dann gleich in den Mülleimer zu schmeißen, ist es dann doch wirklich besser, wenn man es weiter verschenken kann. Sicherlich gibt es Menschen, die sich darüber freuen, wie es auch Menschen gibt, die sich über Lebensmittel freuen würden, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind. So müssen sie dann nicht mehr selbst einkaufen gehen und man selbst muss kein schlechtes Gewissen haben weil man so viel wegschmeißt.

Auch wenn ich das Prinzip einfach toll finde und jederzeit selbst regelmäßig Lebensmittel verschenken würde, würde ich wohl nichts annehmen wollen. Immerhin lebe ich noch bei meinen Eltern, wo der Kühlschrank immer randvoll ist. Wir haben wirklich immer Unmengen an Lebensmitteln zu Hause, so dass wir eigentlich immer eher das Problem haben, Lebensmittel wegschmeißen zu müssen, als zu wenig zu haben. Von daher würde ich auch keine frischen Nahrungsmittel annehmen wollen, zumal ich mich ehrlich gesagt auch ein wenig ekeln würde. Auch wenn die Verpackung noch geschlossen ist, kann man ja nie wissen, wie die Produkte gelagert wurden und da hätte ich viel zu viel Angst, zumal ich ohnehin einen empfindlichen Magen habe.

Angefangene Lebensmittel, wie geöffnete Tüten Chips würde ich wirklich niemals annehmen und da käme ich gar nicht auf die Idee. Immerhin finde ich es ohnehin immer ein wenig eklig, bei Bekannten schon in eine geöffnete Tüte Chips zu greifen, weil man ja auch nie weiß, ob die Person die Hände gewaschen hatte. Und auch bei Nutella weiß man ja nie, ob die andere Person da nicht mit dem Finger rein gegangen ist. Von daher würde ich mich extrem ekeln. Außerdem sind die einzelnen Lebensmittel ja auch nicht so teuer, dass ich sie mir nicht einfach selbst kaufen könnte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Foodsharing ist wirklich eine gute Idee und ich glaube, dass es wirklich auf die Umstände ankommt. Wenn jemand mir zum Beispiel Kekse schenken möchte, da er nur einen Keks gegessen hat und ihm diese gar nicht schmecken, dann würde ich das schon okay finden. Aber bei halbleeren Packungen wäre ich schon ein wenig verunsichert und ich würde mich vielleicht fragen, ob die Produkte vielleicht gar nicht mehr so gut sind.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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