Grundschullehrerin spielt sich als Kinderarzt auf
Die Tochter meiner Großcousine besucht seit einem knappen Jahr eine sächsische Grundschule. Vorher ging sie in den Kindergarten vor Ort und war nie auffällig. Sie fiel nie aus der Rolle, verhielt sich aber auch nie besonders zurück haltend. Also ein ganz normales Mädchen.
Schon kurz vor den Herbstferien im letzten Jahr sprach die Grundschullehrerin meine Großcousine an. Das Mädchen wäre auffällig, könnte sich schlecht konzentrieren und so weiter. Meine Großcousine solle auf alle Fälle mit ihrer Tochter zum Kinderarzt und der soll dem Mädchen Ergotherapie verschreiben.
Meine Großcousine beugte sich dem Wunsch der Klassenlehrerin und ging mit dem Ansinnen zum Kinderarzt. Der meinte, das Mädchen sei vollkommen normal entwickelt und bräuchte auf keinen Fall eine Ergotherapie, da es keine Defizite zum ausgleichen geben würde. Das teilte meine Großcousine auch der Klassenlehrerin ihrer Tochter mit.
Die Klassenlehrerin ließ aber keine Ruhe und meinte immer wieder, mit dem Kind stimmt was nicht. Die Mutter soll das doch einsehen, weil sie als Lehrerin schließlich ständig mit auffälligen Kindern zu tun hätte und man da ja was machen könnte. Daraufhin ging meine Großcousine mit ihrer Tochter zu einem weiteren Arzt, der die Feststellungen des Kinderarztes aber auch nur bestätigen konnte. Auch zu Hause verhält sich die Tochter ganz normal und hat auch im Sportverein keinerlei Probleme.
Nun kurz bevor es Zeugnisse zum Schuljahresende geben sollte, rief die Klassenlehrerin meine Großcousine an. Sie verlangte die Telefonnummer des Kinderarztes, um sich mit dem über Ergotherapie für die Tochter zu unterhalten. Denn es sei ja klar, das Kind bräuchte diese unbedingt.
Meine Großcousine versuchte der Klassenlehrerin ihrer Tochter noch mal zu sagen, dass der Kinderarzt und ein weiteres Arzt bereits gesagt hätten, mit ihrer Tochter sei alles in Ordnung. Die Klassenlehrerin beharrt aber auf ihrem Standpunkt und meinte, mit ihrer Erfahrung würde sie nun schon sehen, dass die Tochter meiner Großcousine mal als ADS-Kind enden würde.
Mischen sich die Lehrer eurer Kinder auch so sehr ein? Wie geht man damit um? Mehr als zwei Ärzte aufsuchen, die beide die gleichen Ergebnisse verkünden, ist wohl doch ein wenig übertrieben oder? Und die Klassenlehrerin mit dem Kinderarzt telefonieren lassen, wäre für mich doch ein zu starkes Eindringen in meine Privatsphäre. Für euch auch?
Seid ihr schon mal auf den Gedanken gekommen, dass die Klassenlehrerin mit ihren Beobachtungen gar nicht so verkehrt liegen muss? Nur die Schlussfolgerung daraus sollte man dann in Frage stellen. Denn es kann durchaus sein, dass das Mädchen unterfordert ist und diese Kinder fallen dann auch gern mal auf. Eben weil ihnen langweilig ist fangen sie an irgendwelche Faxen zu machen.
Von daher wäre es eine Überlegung wert, wenn man in dieser Richtung mal einen Test machen würde. Aber man wird es immer wieder finden, dass sich Lehrer und Erzieher da zu viel Wissen zutrauen. Hier an der Grundschule soll es wohl eine Erzieherin im Hort geben, die jedem Kind gerne ADHS andichtet, weil es vielleicht nicht ganz so ruhig ist, wie der größte Teil der Kinder.
Aber davon sollte man sich halt nicht beeindrucken lassen. Nur wenn halt in der einen Richtung alles in Ordnung ist, kann es trotzdem ein Problem in Richtung Unterforderung geben. Das kommt gar nicht so selten vor und die meisten Lehrer sind schon dazu übergegangen, dass man Sonderaufgaben bereithält, damit sich diese Kinder weiterhin sinnvoll beschäftigen können.
Auf der einen Seite ist es doch ganz schön, wenn sich Lehrer so um die Schüler kümmern, denn schließlich wird das doch immer wieder kritisiert. Das es für manche vielleicht nervig ist, kann ich natürlich auch nachvollziehen. Vielleicht meint es die Lehrerin auch gar nicht böse, sondern nimmt einfach nur ihren Beruf ernst und will helfen.
Allerdings sollte sie gewisse Grenzen schon einhalten. Einfach so beim Arzt anrufen finde ich schon einen Schritt zu viel, denn eigentlich ist das Privatsache. Sie kann es aber machen. Ich denke allerdings, dass der Arzt nicht viel zu dem Fall sagen wird. Das darf er auch gar nicht. Sonst könnte ja jeder einfach bei Arztpraxen anrufen, sich als Lehrer ausgeben und dann die Patienten bzw. Kinder ausfragen. Von daher muss sich deine Cousine da wohl keine Gedanken machen.
Das mit dem ADH / ADHS ist mittlerweile echt eine Plage. Nur weil Kinder etwas wilder sind, in den meisten Fällen sind es Jungs, wird ihnen ein ADHS Stempel aufgedrückt. Es sind Kinder und Kinder sind nun mal unkonzentriert und haben andere Dinge im Kopf. Sie leiden grundsätzlich unter Bewegungsmangel. Ich weiss nicht wie das in eurem Fall ist, aber wenn sich das Kind gar nicht konzentrieren kann, selbst in der ersten Stunde nicht, ist vielleicht wirklich was nicht in Ordnung. Ist die Konzentrationsschwäche allerdings erst in der 5. oder 6. Stunde, ist das doch normal.
Ich würde noch einmal mit der Lehrerin sprechen, wie sie auf die Idee kommt, was genau ihrer Meinung nach nicht stimmt und was sie vorschlägt. Was im Endeffekt dann aber gemacht wird, entscheiden immer noch die Eltern.
Ich glaube dieses Verhalten ist heute Standard, wenn man ein Kind in der Grundschule hat. Meine Freundin hat drei Kinder in einer Altersklasse und da ging es schon im Kindergarten los mit allen möglichen Vorschlägen. In der Grundschule war es dann ganz schlimm, so dass ich ihr immer wieder sagen musste, dass sie sich ihre Kinder mal selbst ansehen soll. Das waren normale lebhafte Kinder. Ich glaube, dass es viele Pädagogen gibt, die Kinder gern in Schema F pressen und wenn das nicht funzt sollen die Kurzen eingenordet und gleichgeschaltet werden. Vom Arzt oder Psychologen, das ist dann einfacher.
ich glaube, dass viele Grundschullehrer einfach nicht mit wilderen oder aktiveren Kindern klarkommen. Sie wollen dem Ganzen dann einen Namen, eine Krankheit geben, weil sie es nicht als normal oder angenehm empfinden. Ich denke, dass man dann aber den falschen Beruf hat, weil Kinder auch wild und aktiv sein sollen. Natürlich muss man sich in der Schule auch anpassen, aber Kinder sind Kinder.
Erlebt habe ich so etwas noch nicht und ich finde das beharrliche Verhalten der Lehrerin auch mehr als unangenehm, aber auch nicht angemessen. Ich meine hinschauen ist ja schön und gut, aber man ist eben als Lehrer auch kein Arzt und sollte sich deswegen mit Diagnosen zurücknehmen.
Ich finde es ja irgendwie schön, wie diese Lehrerin sich um ihre Schüler sorgt und darum auch bemüht ist, dass bei auffälligen Kindern auch mal ein Arzt zurate gezogen wird, der sich das Kind mal ansieht. So verstehe ich es durchaus, dass die Lehrerin sich dann an die Eltern wendet und einen Arztbesuch empfiehlt, wenn sie der Meinung ist, dass das Kind sich in der Schule irgendwie auffällig verhält. Dass sie dann aber schon direkt die richtige Therapie nennt, die der Arzt doch gefälligst verschreiben soll, schon das geht für mich überhaupt nicht.
Für mich klingt das absolut danach, dass die Lehrerin zwar sehr bemüht, aber auch etwas übereifrig ist, was dann schon wieder zu viel des Guten ist. Dass sie dann nach der Telefonnummer des Arztes fragt, um diesen doch zu überzeugen, dass das Kind zwingend die Ergotherapie braucht, das empfinde ich dann auch schon als grobe Überschreitung ihrer Kompetenz. Sie darf keine Diagnose stellen, sondern nur der Arzt. Genauso darf auch nur dieser eine Therapie verschreiben, wenn er sie für nötig erachtet. Genau das würde ich dieser Lehrerin auch sagen und ihr sicher nicht die Telefonnummer des Kinderarztes geben.
Um ehrlich zu sein finde ich das Verhalten der Lehrerin schon ein wenig dreist, denn immerhin war das Kind schon bei zwei Ärzten und dann sollte es auch mal gut sein. Wenn die Lehrerin unsicher ist, dann kann man das Kind auch in einem halben Jahr oder in einem Jahr noch einmal durchchecken lassen, aber so ein Verhalten finde ich einfach zu viel. Ich würde mich an der Stelle von der Mutter einfach nur gestört, kontrolliert und belästigt fühlen. Ich weiss nicht, ob ich mich beim Rektor beschweren würde.
Es ist natürlich super schön, dass die Lehrerin so aufmerksam ist und sich um die Kinder kümmert, allerdings muss man als Lehrerin auch ein gewisses Vertrauen zu den Eltern aufbringen, wenn diese sich den Vermutungen der Lehrerin gebeugt haben und kooperativ waren. Ich weiss nicht wie schnell und aus welchen Gründen man eine Schule wechseln kann, aber das würde ich durchaus in Betracht ziehen. Wenn die Lehrerin nach der Telefonnummer vom Arzt fragen würde, dann wäre ich an der Stelle von der Mutter wirklich extrem verunsichert gewesen. Das geht einfach zu weit, das finde ich nicht richtig.
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