Aus Angst Dumm dazustehen nicht nachfragen?

vom 02.12.2012, 15:33 Uhr

Ich habe einen Bekannten, mit dem ich mich schon sehr oft auch über Dinge unterhalten habe, von denen ich keine Ahnung habe. Dieser Bekannte ist schlau und hat einiges auf dem Kasten. Bei ihm komme ich mir immer vor wie "Klein Doofi mit Plüschohren", wie man bei uns sagt. Also frage ich dann schon oft gar nicht erst nach.

Gibt es bei euch auch Menschen, wo ihr nicht nachfragt, weil ihr nicht als Dumm da stehen wollt? Fragt ihr dann lieber irgendwo anders nach oder ist es euch egal, was euer Gegenüber denkt?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, es kommt einfach auf das Gespräch an. Ich erwische mich auch schon mal dabei, dass ich so tue, als hätte ich ein Wort verstanden, es aber nicht so ist. Das funktioniert vielleicht bei einem Wort, das ich später nachschlagen kann, aber wenn man den ganzen Inhalt des Gesprächs nicht versteht, stelle ich es mir doch sehr schwierig vor, einer Unterhaltung weiter zu folgen. Dann frage ich doch lieber nach, weil ich finde, wenn sich am Ende herausstellt, dass man gar nichts verstanden hat, steht man noch blöder da, als wenn man von Anfang an zugibt, dass man etwas nicht versteht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das kommt auf die Person selbst an. Wenn sie sich dadurch nicht genervt fühlt, oder sich am Ende über einem selbst lustig macht sehe ich keinen Grund, warum man sie nicht mit Fragen löchern sollte. Natürlich sollte man es mit den Fragen nicht übertreiben. Es ist nun mal so, dass jeder Mensch einen anderen Grad an Wissen hat als der andere. Wenn du fragst, zeigst du Interesse und das ist ja wohl das wichtigste.

Wenn man sämtliche Aussagen hinnimmt, obwohl man sie überhaupt nicht versteht oder kapiert macht das absolut keinen Sinn. Da frage ich lieber nach, wenn mir etwas nicht ganz klar ist und dabei ist es mir dann auch egal, was mein Gegenüber denkt. Ich kenne auch keine Person, die mit ihrem Wissen so prahlt, dass sie einem selbst mit Absicht als "dumm" hinstellt. Solche Leute möchte ich auch nicht wirklich kennen. Um diese würde ich dann einen Bogen machen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Dieses Problem habe ich in der Schule. Mir fällt es schwer, mich vor der ganzen Klasse zu melden und zuzugeben, dass ich die Einzige bin die keine Ahnung hat. Ich habe eigentlich fast alle Tests in Mathematik und Physik verhauen, aber ich wollte mich einfach nicht melden. Einmal habe ich mich gemeldet und gesagt, dass ich nichts verstanden habe und die Mathematiklehrerin war nicht begeistert und meinte, dass ich es Zuhause lernen muss und die ganze Klasse nicht wegen mir aufgehalten werden kann. Ich empfand diese Situation als unangenehm, auch wenn andere Leute diese Situation als nicht so dramatisch empfinden.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe im Laufe meiner Ausbildung und meines Studiums gelernt, dass es sehr schlecht ist nicht nachzufragen und egal welcher Person man diese Frage stellen muss - wenn man sie stellen muss, dann ist sie berechtigt und man sollte sie nicht verbergen, denn eine nicht gestellte Frage kann eine Wissenslücke öffnen, die anfangs minimal ist. Wenn aber Wissen darauf aufbaut, dann kann diese Lücke für das Verständnis ganz elementar sein und sollte nicht unterschätzt werden.

Man stelle sich vor, dass man eine ganz simple Frage nicht stellt, weil es einem peinlich ist, einem Menschen gegenüber. Alles, was auf dieses Wissen aufbaut wird in der Folge nicht verstanden und irgendwann muss man zugeben, dass man keine Ahnung von der gesamten Thematik hat, nur weil man am Anfang eine einzige Frage nicht gestellt hat. Die Person, vor der man Angst hätte und daher die Frage nicht gestellt hat, wird wohl in der Folge noch unangenehmer sein, wenn sie erfährt, dass das alles vermeidbar gewesen wäre.

Ich kann also nur immer jedem raten, jede Frage zu stellen, die gestellt werden muss. Ich habe das immer gemacht und oft Stöhnen oder Augenrollen ertragen, aber im Gegenzug bekommt man dafür auch immer das Wissen, das einem fehlt. Ich finde, es ist naiver nicht zu fragen, weil man Angst vor der Frage hat, als etwas zu fragen, dass simpel und einfach ist. Eine Frage ist eine Frage und egal, an wen man sie richtet, man tut es, um eine Antwort zu erhalten, weshalb es in keinem Szenario etwas wäre, dass man bereuen sollte.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei mir kommt es immer drauf an bei wem, bei einem Freund frage ich schon meistens, wenn das aber bei jemandem aus der Schule passiert mit dem ich mich nicht verstehe frage ich nicht nach. Sonst fühle ich mich nicht nur so als wäre ich dumm, sondern der andere denkt, oder sagt es sogar noch.

Wenn es um etwas geht was mich betrifft oder mir öfters begegnen könnte frage ich nachher jemand anderes, google es oder versuche es anderweitig raus zu bekommen. Geht es aber um etwas was mich überhaupt nicht interessiert und ich in Zukunft wahrscheinlich auch nicht brauchen werde finde ich mich damit ab das ich etwas nicht kenne.

» Nuorahino73 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 4,02 »


Bei mir kommt es immer ganz darauf an, mit wem ich mich unterhalte und um welche Person oder um welches Thema es sich handelt. So habe ich bei meinem Freund beispielsweise nie Angst davor, etwas nachzufragen. Immerhin weiß ich, dass mein Freund mich generell nicht für dumm hält und ich weiß, dass ich mit dieser Person über alles sprechen kann. Außerdem würde mir das Gespräch auch gar nichts bringen, wenn wir uns unterhalten würden, ich aber kein Wort verstehen würde.

Von daher frage ich dann immer gleich nach, auch wenn mir die Frage vielleicht unangenehm ist. Allerdings bin ich ein Mensch, der bei dummen Fragen auch über sich selbst lachen kann und oftmals ist es dann auch so, dass mein Freund und ich dann beide über meine Frage lachen. Das finde ich dann auch nicht schlimm, sondern eher lustig.

Auch bei meinen Eltern und generell bei allen Menschen, die mir sehr nahe stehen, habe ich keine Angst davor, Fragen zu stellen. Ich befürchte dann auch absolut nicht, dumm da stehen zu können. Diese Menschen wissen ja, was ich kann und kennen auch meine Fähigkeiten, so dass sie mich nicht dumm finden würden. Außerdem ist es ja auch normal, dass man nicht alles wissen kann und von daher finde ich so etwas dann auch wirklich nicht schlimm.

Bei Menschen, die ich nicht so gut kenne, gebe ich allerdings nicht gerne zu, dass ich etwas nicht weiß. Gerade dann, wenn beispielsweise in der Uni ein Professor völlig selbstverständlich über ein Thema erzählt und sich mehrere Studenten aktiv in das Gespräch einbinden, wäre es mir unglaublich unangenehm, eine Frage zu stellen. Von daher lasse ich so etwas dann auch lieber und versuche, mir gar nicht anmerken zu lassen, dass ich nichts verstehe. Dabei mache ich mir dann eine Notiz, indem ich mir meine Frage aufschreibe. Habe ich das gemacht, versuche ich dann zu Hause, mich selbst über dieses Thema zu informieren und meine Frage zu klären.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



In den meisten Fällen ist es wohl besser nachzufragen, denn wenn du es nicht machst, kommst du bei dem Gespräch gar nicht mehr mit. Ich finde man merkt auch ganz deutlich, ob jemand gerade Ahnung hat von was er spricht, oder ob er nur so tut als wüßte er Bescheid. Ich finde es viel schlimmer, wenn man so tut als könnte man mitreden und jeder merkt ganz deutlich "der hat keine Ahnung".

Frag doch einfach einmal nach. Was kann dir denn passieren. Wenn du es nicht weißt, bekommst du es dann ja erklärt und hast was dazu gelernt. Keiner weiß alles. Jede Person musste alles lernen. Vielleicht ist die Person ja auch gar nicht so schlau, sondern spricht nur so. Manche wollen auch einfach nur angeben, wenn man dann mal eine Frage dazu stellt, merkt man manchmal, dass die Person auch nicht viel mehr Ahnung hat.

Also einfach trauen, es wird schon nichts passieren. Sollte dir die Person keine Antwort geben, hast du ja trotzdem nicht verloren.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt immer darauf an, mit wem ich mich unterhalte. Im Normalfall frage ich grundsätzlich nach, wenn mir etwas unklar ist oder ich einen Zusammenhang nicht nachvollziehen kann. Selbst wenn ich fragend oder genervt angeguckt werde, ist es mir egal, ich frage trotzdem. Was nützt es mir, mich mit jemanden zu unterhalten, wenn ich seinen Gedankengängen nicht folgen kann, weil ich die Sache, die hinter dem Gespräch steht, nicht kenne. Wenn ich mich am Gespräch beteiligen soll, muss ich wissen, worum es geht. Kenne ich das „worum“ nicht, wird gefragt. Dann dauert das Gespräch eben länger durch die Erklärungen. Das ist nicht zu ändern.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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