Vorstandsbeschwerde - wer hat es schon gemacht?

Gründe sich beschweren gibt es heutzutage für Verbraucher und Kunden häufig. Und oftmals wächst bei einer Beschwerde die Unzufriedenheit, weil es keinen konkreten Ansprechpartner gibt, die Service-Hotline zu teuer ist, die Mitarbeiter wenig qualifiziert, es zu weiteren Fehlern oder Unstimmigkeiten kommt oder ähnliches. Manch einer droht in solchen Fällen gerne mit einer Vorstandsbeschwerde.

Doch wer geht wirklich soweit? Habt ihr schon einmal eine Vorstandsbeschwerde geschrieben? Was hat euch zu diesem Schritt veranlasst? Wurde das Problem danach zu eurer Zufriedenheit gelöst? Bekamt ihr eine Antwort direkt vom Vorstand? Oder habt ihr vielleicht gar keine Antwort bekommen?

Mein Ex-Partner hat damals einmal eine solche Beschwerde geschrieben. Zuvor gab es ein langes Hin- und Her und man konnte keine Einigung erzielen. Die Antwort kam vom Vorstandsbüro und wurde "im Auftrag" mit i.A. unterschreiben. Allerdings ließ diese Antwort eine ganze Weile auf sich warten, enthielt dann aber immerhin dafür eine Erklärung, sowie ein angemessenes Ersatzangebot und das Versprechen die Sache zu seiner Zufriedenheit abwickeln zu wollen.

Was ist denn eine Vorstandsbeschwerde? Es hat doch nicht jede Firma einen Vorstand. Wenn ein Unternehmen einen Vorstand hat, wird der meiner Meinung nach im Normalfall nicht die Kundenbeschwerden durchlesen. Dafür gibt es andere Stellen. Wenn ich mich beschwere, dann schreibe ich an die Firma selber, aber nicht speziell an den Vorstand, weil ich diesen nicht als zuständig für Kundenbeschwerden sehen würde.

Wenn ich Mitarbeiter in einem Unternehmen wäre, würde ich an den Vorstand schreiben, wenn mir etwas nicht passt. Aber das ging bei uns immer über den Betriebsrat.

anlupa hat geschrieben:Was ist denn eine Vorstandsbeschwerde? Es hat doch nicht jede Firma einen Vorstand. Wenn ein Unternehmen einen Vorstand hat, wird der meiner Meinung nach im Normalfall nicht die Kundenbeschwerden durchlesen.

Natürlich hat jedes größere Unternehmen einen Vorstand. Wenn ich mich bei dem Malereinzelunternehmer beschweren möchte, so wird es dort natürlich keinen Vorstand geben, sondern Maler, Beschwerdestelle und Chef sind ein und dieselbe Person. Bei einer GmbH spricht man im rechtlichen Sinne glaube ich auch nicht vom Vorstand, sondern von Geschäftsführern und Gesellschaftern, was für den Kunden aber wenig Unterschied macht.

Eben weil sich der Vorstand im Normalfall nicht die Kundenbeschwerden durchliest, gibt es das Mittel der Vorstandsbeschwerde. Dieser ist dann auch nicht dafür zuständig sich um einzelne Beschwerden zu kümmern, sondern wird durch die Vorstandsbeschwerde über besondere Vorkommnisse darüber in Kenntnis gesetzt und oftmals erfolgt dann eine andere Reaktion.

Bei uns war es damals lange Zeit nicht möglich einen Schaden angemessen zu ersetzen. Es ging um Reparaturkosten für ein Fahrzeug und einen Reifenhersteller. Es gab Gutachten und es kam mehrmals jemand vom Unternehmen vorbei, um sich den Schaden anzusehen. Irgendwann gab es dann eine erstes und ein zweites Angebot, die beide eher lächerlich waren. Dies wurde wiederum mitgeteilt, als Beschwerde. Neben dem Schaden am Fahrzeug kam der Zeitaufwand hinzu sich damit auseinander zu setzen. Und das Angebot betrug dann irgendwann nicht einmal die Hälfte von den Reparaturkosten. Als dann als Bonus zwei Sätze neue Reifen vorgeschlagen wurden, fühlte ich mich ehrlich gesagt veräppelt. Erst nach der Vorstandsbeschwerde und Androhung weiterer Schritte klappte es dann endlich mit der Kostenübernahme.

Ich habe das schon mehrfach gemacht und hatte häufiger Erfolg damit. Wichtig ist, das du deine Beschwerde richtig schreibst, also sehr sachlich und direkt zum Punkt kommst. Meistens hat sich innerhalb weniger Tage jemand bei mir gemeldet, man hatte den Eindruck, der Vorstand hat denen ein wenig Dampf gemacht.

Vorstandsbeschwerde - wer hat es schon gemacht?

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