Wie E-Mobilität sinnvoll und effektiv fördern?
In Deutschland sind mittlerweile etwa 12.000 Elektro-Autos und 85.500 Hybrid-Autos registriert (Stand: Januar 2013). Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, bis 2020 etwa 1 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen fahren zu lassen, Hybrid-Autos eingeschlossen. Um dieses Ziel letztendlich auch erreichen zu können, wurden diverse Vorschläge gemacht, die die E-Mobilität auf deutschen Straßen fördern sollen.
So hat der Bundesverkehrsminister Dobrindt beispielsweise vorgeschlagen, Elektroautos mit bestimmten Privilegien auszustatten. So sollen E-Autos beispielsweise auf den Busspuren fahren dürfen, obwohl diese nur dem ÖPNV vorbehalten sind. Auch kostenlose Parkplätze für E-Autos sind im Gespräch.
Viele Großstädte lehnen diesen Vorschlag Dobrindts ab. In ihren Augen würde das den Verkehrsfluss und den Ablauf des ÖPNV stören und zu zusätzlichen Verzögerungen und Verspätungen führen. Diese wollen die Großstädte nicht riskieren, da dies auch den Unmut der Bevölkerung nach sich ziehen würde. Teilweise sind die Straßen auch zu eng bebaut, sodass sie mit einem größeren Verkehrsaufkommen in Form von E-Autos überfordert wären.
Bremen beispielsweise schlägt ist ebenfalls nicht bereit den Großteil des Verkehrs durch einige wenige privilegierte E-Autos zu behindern. Die Stadt ist der Meinung, dass die Politik eher Verkehrsentlastung, statt eine -belastung schaffen müsste und fordert aus diesem Grund eine zunehmende Elektrifizierung des ÖPNV, um die Schadstoffbelastung der Luft zu reduzieren.
Wie seht ihr das ganze? Sehen die Großstädte das eurer Meinung nach zu schwarz und stellen sich nur an? Oder würden einige wenige Privilegien für E-Autos wirklich eher den Verkehrs hemmen statt ihn zu fördern? Durch welche Maßnahmen könnte man die E-Mobilität sinnvoll und effektiv fördern? Fallen euch noch weitere Beispiele ein als die im Text genannten? Wäre ein Vorgehen Dobrindts überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar, wonach alle gleich sind und niemand diskriminiert werden darf?
Möchte man Elektroautos in Großstädten fördern, geht das wohl am besten über eine geeignete Lade-Infrastruktur. Viele Stadtbewohner haben keine eigene Garage oder noch nicht einmal einen eigenen Stellplatz, auf dem sie ihr Elektroauto laden können. Es wäre also dringend notwendig, öffentliche Ladestationen zu schaffen. Wenn man diese noch kostenlos bereitstellt, würde das einen enormen Vorteil für Elektroautos bedeuten. Denkbar wären auch reduzierte Gebühren für Parkhäuser, am besten in Verbindung mit einer Lademöglichkeit.
Natürlich besteht die Gefahr, dass Privilegien für Elektroautos immer auf Kosten des ÖPNV gehen. Oberstes Ziel sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall auf der Attraktivität des ÖPNV liege; Privilegien für den Individualverkehr sollten erst an zweiter Stelle stehen.
Eine gute Alternative ist das Carsharing. Ich denke, dass man so viel weniger auf die Autos zurück greift. Viele dieser Autos sind zusätzlich noch Elektroautos. Zudem kann man so besonders gut auf andere Fortbewegungsmittel zurückgreifen und das Auto an den vorgesehenen Plätzen abstellen.
Dieser Vorschlag geht meiner Meinung nach in eine vollkommen falsche Richtung! Der durchschnittliche Arbeiter muss flexibel, mobil und belastbar sein, dazu über ein umfangreiches Fachwissen verfügen und bla bla bla, bekommt aber nicht mehr wie früher genug Lohn um sich und eine Familie zu ernähren!
Nun kommt dieser Vorschlag mit diesen elektrischen Autos und genau diese Menschen sind es, die in die röhre schauen. Carsharing, schön und gut, sag das mal einem Leiharbeiter der elendig lange Strecken fahren muss, der braucht sein Auto aber vielmehr als eine Rostlaube mit 6 Monaten TÜV ist bei dem Geld leider nicht drin!
Was wir brauchen ist erstmal eine vernünftige Politik für die Menschen die sich diese Spielzeuge kaufen sollen, danach können wir anfangen eine Politik für Autos zu machen.
Neben den durchaus sehr zutreffenden Anmerkungen von RavenThunder sollte die Politik vielleicht auch dafür sorgen, dass flexible Lademöglichkeiten das ganze sicher und zuverlässig machen.
Wer kein Elektro-Auto aus Deutschland fährt, der findet kaum Möglichkeiten, seinen Wagen zu laden. Das behindert beispielsweise auch das Carsharing. Denn nicht immer haben die Wagen auch gleich das nötige Adapterkabel mit an Bord. Außerdem dauert das Laden mit Adapter meist unendlich lange.
Außerdem finden sich kaum öffentlich zugängliche Stationen, wo ein Wagen laden kann. Und wenn sich eine passende Station findet, dann benötigt man meist eine Karte eines regionalen Anbieters wie der Stadtwerke vor Ort. So kommt man elektrisch kaum von A nach B. Das schaffen unsere westlichen Nachbarn viel besser.
Man kann eben nicht beides haben. Entweder man fördert die Mobilität mit E-Autos generell. Oder man schafft im eigenen Land ein Monopol für Hersteller aus Deutschland. Bisher hat sich niemand für einen der beiden Wege entschieden. Wegen dieser Querelen gibt es schließlich immer noch für zig Hersteller und Länder eigene Anschlüsse.
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