Monopole - zunehmend unverschämter?

vom 17.08.2014, 14:41 Uhr

Die Deutsche Post ist kein Monopol mehr, aber sie fühlt sich offenbar immer noch so. Bei uns gibt es noch keine alternative Möglichkeit zur Beförderung von Briefen, Päckchen kann man bei uns aber nun auch mit DPD und Hermes versenden. Wenn man aber was im Internet bestellt, dann kann man in der Regel bei vielen Anbietern nicht wählen, sondern muss sich meistens für DHL entscheiden, nur wenige Online Geschäfte lassen eine andere Auswahl zu. Bei uns zu Hause werden die meisten Pakete und Briefe immer noch mit der Deutschen Post geliefert und das mehr schlecht als recht. Immer wieder kam es vor, dass Postboten sich keine Mühe gegeben haben und dauernd Briefe bei anderen Nachbarn abgegeben worden sind. Bei Paketen kam es oft vor, dass sie vor der Tür abgestellt worden sind, was natürlich überhaupt nicht geht und teilweise wurden sie auch bei der Post abgegeben und keine Benachrichtigung da gelassen. Mehrfach wurden die Pakete auch bei Nachbarn abgegeben, die dann darauf gewartet haben, dass wir das Paket abholen, was wir schlecht konnten, da wir gar nicht wussten, dass es da ist.

Das hauptsächliche Problem daran ist aber, dass die Deutsche Post absolut immun gegen Verbesserungsvorschläge und Beschwerden ist. Da die Post sich offenbar der Tatsache bewusst ist, dass sie so schnell nicht verdrängt werden, können sie sich sowas offenbar erlauben. Und das tun sie auch. Jedesmal wenn wir oder unsere Nachbarn sich darüber beschwert haben, ist an sich überhaupt nichts passiert, das nächste Mal wurden die gleichen Fehler immer und immer wieder begangen. Allmählich haben wir es auch aufgegeben uns noch darüber zu beschweren und wann immer es geht nutzen wir einen anderen Paketdienst.

Ähnliches ist es mit der Deutschen Bahn, früher hat diese sich noch Mühe gegeben, aber inzwischen ist die einzige Bemühung noch die, Fahrgäste aufzuhalten um sie zu befragen und das passiert mir schon seit Jahren ohne das sich irgendetwas zum positiven ändern würde. Ich fahre erst seit etwas über zwei Jahren mit der Bahn und die Bahn war stets so unzuverlässig, dass ich mich recht schnell dazu entschieden habe umzuziehen, um sie nicht mehr in Anspruch nehmen zu müssen. Jetzt fahre ich vielleicht noch drei Mal im Monat mit der Bahn und das ist auch schon zu viel, denn selbst die dreimal habe ich noch nicht ohne diverse Verspätungen überstehen können. Es gibt auch in meinem Bekanntenkreis viele Personen die sich darüber beschweren. Ein Bekannter beispielsweise konnte erst mit einem 24 Uhr Zug nach Hause fahren, da der Zug um 19 Uhr ausgefallen war und die Bahn sich weigerte sein Ticket so umzuschreiben, dass er etwa mit dem ICE oder einem anderen Zug fahren konnte. Das finde ich wirklich unverschämt. Ich denke, dass es da auch so ist, dass die Deutsche Bahn weiß, dass viele Menschen auf sie angewiesen sind und sich deswegen nur noch bedingt bemüht, etwas zu unternehmen, wenn auf einer Strecke häufiger Verspätungen auftreten, die bei vielen Menschen dazu führen, dass sie nicht rechtzeitig zur Arbeit kommen.

Denkt ihr auch, dass die Deutsche Bahn und die Deutsche Post sich nicht mehr anstrengen, weil sie genau wissen, dass sie genug Kunden haben, da die meisten auch gar keine andere Wahl haben und daher in gewisser Weise auf sie angewiesen sind? Wie steht ihr dazu? Habt ihr euch selbst auch mal dort beschwert und wenn ja, hat es was gebracht oder seit ihr quasi genauso ignoriert worden, wie ich?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Sicherlich macht jeder mal schlechte Erfahrungen mit dem ein oder anderen Anbieter. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass es überall so ist. Es kommt auch immer sehr stark darauf, welchen Mitarbeiter man erwischt. Und häufig hängt es auch sehr vom eigenen Ton ab. Wenn man selbst unverschämt ist, muss man nicht unbedingt damit rechnen, dass sich der Gegenüber korrekt verhält. Schließlich sind das auch nur Menschen.

Ich kenne einige Fälle, bei denen es mit der Bahn ähnliche Probleme gab wegen Verspätungen oder ausgefallenen Zügen. Dass sich die Bahn bei der Lösung quer gestellt hat, habe ich allerdings allerdings eher selten gehört. Oftmals wird auch ein Taxi bezahlt, selbst wenn es sich um weite Überlandstrecken handelt. Mir fällt jetzt nur eine Situation ein, bei der eine Bekannte nach einer Verspätung nicht in einem ICE fahren durfte und deshalb den letzten Anschlusszug verpasst hatte. Nach einer erneuten Beschwerde am Umstiegsbahnhof wurde allerdings doch ein Taxi gestellt. Schriftliche Beschwerden werden meiner Erfahrung nach gewissenhaft abgearbeitet. Für Langstrecken bin ich dennoch wenn möglich auf Fernbusse umgestiegen, da die wesentlich günstiger und zuverlässiger arbeiten und die Reise viel bequemer ist, da man sich nicht um Umstiege kümmern muss.

Und auch die Post habe ich bisher als den mit Abstand zuverlässigsten Paketzusteller wahrgenommen. Immerhin ist es der einzige Anbieter, der noch mit fest angestellten Mitarbeitern arbeitet. Alle anderen arbeiten mit Subunternehmern, die unter extremen Zeitdruck arbeiten müssen. Während meine Postzustellungen immer zuverlässig angeliefert wurden, hatte ich bei anderen Anbietern häufig Probleme.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Und du meinst andere Briefbeförderer sind zuverlässiger als die deutsche Post? Was meinst du wie oft man bei uns gerade bei anderen Unternehmen damit rechnen muss, dass die Briefe gar nicht ankommen. Als ich damals bei der Krankenkasse nachgefragt habe, wann denn die Fotos angefordert werden für die neue Karte, bekam ich zur Antwort, dass ich dann zu den etwa 25 Prozent gehören würde, wo die Briefe nicht angekommen sind. Und die Krankenkasse hat alle Briefe über ein Unternehmen verschickt.

Erst vor wenigen Tagen habe ich feststellen dürfen, dass man einfach die Post im nächsten Haus mit in den Briefkasten steckt, wenn man da merkt, dass man vorher vergessen hat einen Brief einzuwerfen. Man vertraut einfach darauf, dass die Leute dann schon schauen wo der richtige Empfänger wohnt und den Brief dort einwirft.

Ich denke da kann man sich über jedes Unternehmen aufregen. Und so wie die einen über Hermes schimpfen, weil dort ein Päckchen eben ein bis zwei Tage länger unterwegs ist als bei der deutschen Post, kann ich die Firma und ihre Zusteller nur loben, weil ich da bisher noch nie Beschwerden hatte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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