Bei welchen Tieren habt ihr das Clicker-Training angewendet?

Das Clicker-Training ist ja nicht nur ein Training bei Hunden und Katzen. Einige meiner Bekannten aus dem Rattenforum haben dies bei ihren Ratten angewendet, damit sie beschäftigt sind. Auch Meerschweinchen reagieren auf das Clickern sehr gut. Kennt ihr das Clicker-Training? Bei welchen Tieren habt ihr schon das Clicker-Training angewendet und wie haben eure Tiere auf das Clickern reagiert? Haben sie schnell begriffen um was es geht? Wie habt ihr das Clickern durchgeführt? Was haltet ihr vom Clickern allgemein?

Ich finde, dass das Clickern eine tolle Möglichkeit ist, Tiere zu beschäftigen, mit seinem Tier zu interagieren und zu kommunizieren. Da meine Katzen zur Zeit ausschließlich in der Wohnung leben, habe ich auch einen Clicker mit integriertem Targetstick besorgt. Mit Katze Nr. 1 bin ich schon ein wenig länger dabei, aber ganz locker. Wir haben da keine Ziele, sondern es geht nur darum, regelmäßig etwas miteinander zu machen. Da sie nicht viel spielt, ist clickern ganz gut für sie. Anfangs fand sie das alles doof, was aber auch daran lag, dass ich das Ganze noch nicht so richtig begriffen hatte und außerdem das falsche Leckerchen anbot. Inzwischen hat sich das alles eingependelt und wenn ich sie frage, ob wir clickern wollen, kommt sie auch direkt freudig angelaufen.

Nachdem ich erst einmal kapiert hatte, wie das Ganze funktioniert, hat meine Katze dann auch recht schnell mitgespielt und verstanden, was ich von ihr wollte. Daraus hat sich dann eben Interaktion ergeben. Ich habe gelernt, mehr auf ihre Körpersprache zu achten, sie hat gelernt, sich mehr auf mich einzulassen. Unser Verhältnis ist besser geworden, weil wir uns einfach besser verstehen. Sie bringt auch von sich aus immer neue Dinge ins Clickertraining ein. Das heißt, nicht ich überlege mir, was sie lernen soll, sondern ich lasse sie einfach mal machen und nehme dann ihre Angebote an Aktionen an, woraus sich dann Tricks entwickeln.

Die zweite Katze hat leider immer noch etwas Angst vor dem Clicker. Sie läuft immer erst einmal weg und guckt sich das Ganze aus der Ferne an. Am Ende des Trainings mit der anderen Katze, gehe ich dann zu ihr, halte ihr den Targetstick hin. Einen Click und eine Belohnung gibt es dann für jedes Interesse und jeden Schritt auf den Clicker zu. Und so ganz langsam verliert sie auch ihre Angst und wird immer neugieriger.

Ich habe am Anfang auch viel geclickert, mittlerweile mache ich das aber weniger. Mein Hund reagiert nun gut auf meinen Finger und der Gabe von Leckerlis. Das reicht nun aus. Ich habe auch einen Clicker mit Target Stick. Das geht bei einem Hund ganz gut und hat von Anfang an klasse funktioniert. Ich habe es nach und nach mit dem Hund geübt und wir haben so viele Tricks geübt, was ihr auch viel Spaß gemacht hat.

Ich habe mir erst gestern einen Clicker gekauft und mir dann am Abend auch direkt selber einen Target-Stick gebastelt. Eigentlich möchte ich das Clickertraining dazu verwenden, mein Jungpferd zu beschäftigen. Dieses ist noch zu jung um geritten zu werden und soll nun aber so langsam an den Ernst des Lebens gewöhnt werden und beschäftigt werden. Normalerweise fängt man in der Regel bei einem jungen Pferd mit dem longieren an, bevor man es reitet. Aber bis dahin habe ich noch ungefähr ein Jahr lang Zeit und es wäre nicht gut für ihre Gelenke, sie jeden Tag zu longieren. Also soll sie möglichst viel jetzt schon lernen, was sie später als Reitpferd gut gebrauchen kann. Unter anderen auch so einfache Dinge wie Abstand halten, denn ich habe zwar keine Probleme damit bei ihr, aber wenn jemand fremdes sie führt wird sie doch schon ziemlich aufdringlich. Da dachte ich mir dann, dass man so jemanden den Target-Stick mitgeben könnte, falls es wirklich Probleme geben sollte. Wenn mein Pferd darauf trainiert ist, ihre Nase an diesen Stick zu halten, hätte sie dann ja den gewünschten Abstand.

Insgesamt habe ich noch nicht viel über diese Art des Trainings mit Pferden aus erster Hand gehört, aber ich denke schon, dass es gut funktionieren kann und habe heute natürlich auch mit einfachen Übungen angefangen. Mein Jungpferd hat auch schon verstanden, dass es kein Futter gibt, wenn sie danach bettelt, sondern erst wenn sie den Ball auf dem Target-Stick berührt hat. Ob sie auch schon das Clickgeräusch verknüpfen konnte, weiß ich nicht sicher. Morgen wird es weiter gehen. Und auch an einem anderen meiner Pferde habe ich dieses Prinzip ausprobiert und er hat es sogar noch schneller verstanden, schon beim dritten oder vierten Versuch. Die Übung war nun aber auch sehr einfach und es wird sicherlich noch schwierig werden für mich.

Gestern Abend wollte ich meine Neuanschaffungen auch gerne direkt an unseren Hunden testen. Vergeblich. Da hat nichts geklappt und gerade zu Anfang wollte der eine gerne meinen Target-Stick fressen. Ich denke, dass man bei Hunden wesentlich mehr Geduld haben muss, als bei Pferden. Kann mich aber natürlich auch täuschen. Ich bin aber auch eher kein Hundemensch denke ich, sodass ich meine Bemühungen in dieser Hinsicht wohl wieder niederlegen werde.

Trotzdem habe ich vor, es auch noch einmal mit meinem Kaninchen zu versuchen. Das macht nämlich öfter mal ganz lustige Sachen und es wäre ja schon ziemlich cool, wenn es ein Paar Tricks lernen würde. Wenn nicht, wäre das aber auch nicht schlimm. Und vielleicht lassen sich auch die Meerschweinchen auf diese Weise trainieren. Zunächst werde ich aber mit den Pferden weitermachen, denn ich denke einfach, dass ich mit Pferden besser umgehen kann als mit Kleintieren. Vielleicht könnte ich es irgendwann einmal auch noch mit den Katzen versuchen, aber ich glaube, dass ich mit Großtieren besser bedient bin.