Kind von Freunden benimmt sich unmöglich - Wie reagiere ich?

Ich denke, dass du einfach mit den Eltern dieses Mädchens reden solltest oder vielleicht in solchen Fällen wie dem mit den Süßigkeiten auch mit ihr selber. Im Moment mögen vielleicht keinem diese Sachen so schwerwiegend vorkommen, aber auch dieses Mädchen wird größer und wenn man schon als Kind so eine Einstellung hat, wird es mit dem Alter meistens nur noch schlimmer.

Als sie den anderen Kindern ihre Süßigkeiten verweigert hat, wollte sie sie wirklich einfach nur ärgern und da steckt ja wirklich schon fast Bösartigkeit hinter, soweit man davon bei einem kleinen Kind sprechen kann. Es wollte seine Macht demonstrieren. Und gerade in solche Fällen ist es dann wichtig, dass die Eltern eingreifen, die Kinder müssen ihre Grenzen kennen. Das ist eine Sache der Erziehung.

Wie gesagt: Rede mit den Eltern. Aber fang bloß nicht an, dass als allgemeines Problem darzustellen, was es vielleicht ja ist, denn das würden sie nur als Kritik an ihrer Erziehung sehen, wie es ja auch gemeint ist, aber du würdest ihnen damit nur vor den Kopf stoßen. Geh lieber direkt, nachdem wieder etwas mit ihrer Tochter war, zu ihnen und rede mit ihnen auch nur über diese eine Situation.

Hallo maryshelley100, kann es sein, dass Du schon versucht hast mit den Eltern zu reden? Kann es sein, dass man dort das Problem nicht bei dem Kind sondern bei Dir, weil Du a) mit Kindern nicht umgehen kannst, b) das Kind mit seinen speziellen Bedürfnissen gar nicht verstehst, c) dem Kind gegenüber sowieso schon negativ eingestellt bist usw. usf.? Das Problem kenne ich (leider) auch aus dem engsten Verwandtenkreis. Dort liegt es (angeblich) daran, dass die Eltern sich getrennt hätten. Nun gut, es gibt (ebenfalls leider) so viele Kinder, deren Eltern sich getrennt haben und trotzdem sind die meisten davon gut erzogen.

Da ich selbst noch keine Lösung für das Problem gefunden habe, versuche ich zunehmend, dem Problem aus dem Weg zu gehen und eben Eltern und Kind zu meiden. Denn klar liegt das Problem in der Erziehung des Kindes und daher hauptsächlich in der Verantwortung der Eltern. Nur müssten die erst einmal einsehen, dass da etwas verkehrt läuft. Und zumindest in meinem Fall ist das noch nicht absehbar, nach den von Dir geschilderten Erlebnissen geht es Dir da nicht anders.

Sicher ist ausweichen nicht der optimale Weg, weder den Eltern und erst recht nicht dem Kind ist damit gedient. Da das Kind, um das es bei mir geht, auch erst knapp 9 Jahre alt ist, weiß ich, dass man mit etwas Geduld und nur wenigen Tagen positivem Einfluss da eigentlich eine ganze Menge erreicht. Nur leider, reicht noch weniger Zeit wieder aus, um das Kind in alte Muster zurück fallen zu lassen. Daher habe ich es also aufgegeben, denn ich merke es ja immer wieder, wenn die Eltern auch anwesend sind: sobald ich meine Regeln durchsetzen will, fallen sie mir in den Rücken. (Unabhängig davon, ob die richtig sind, wird aber mein Kind von genau diesen Eltern oft als Vorbild hingestellt - so verkehrt können sie also nicht sein.)

Ich verstehe deine Reaktion und ich finde auch nicht, dass du falsch handelst. In meinen Augen sind in diesem Fall ganz allein die Eltern dafür verantwortlich und sollten sich schnellstmöglich darum kümmern, dass ihrer Tochter die notwendige Portion an Disziplin und Respekt beigebracht wird. Das ein Kind sich in dem Alter noch so kindisch und daneben benimmt, finde ich schon sehr arg. Das Verwöhnen der Eltern kommt in diesem Fall schon fast Gewalt gleich, wenn man sieht wie sehr der Charakter des Kindes darunter leiden muss. Im späteren Leben wird das Kind große Probleme dadurch bekommen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es in der Schule Freunde hat.

Ich möchte zwar nicht zu hart klingen, aber meiner Meinung nach sollten die Eltern mit dem Kind einen Familientherapeuten aufsuchen und so noch retten, was noch zu retten ist, bevor sie das Kind noch ganz verderben. Es ist mir unmöglich zu begreifen, wie die Eltern nicht sehen können, was mit dem Kind ist und wie sie es einfach weitermachen lassen. Vermutlich wollen sie es sich einfach nicht eingestehen, aber ich an deiner Stelle würde mich mal hinsetzten und ein ernstes Wörtchen mit der Mutter des Mädchens reden, denn schließlich leidest auch du darunter, wenn deine Gäste wegen des Kindes nicht kommen wollen. Und wenn die Eltern nicht bereit sind, was zu ändern, würde ich in den nächsten Einladungen klar formulieren, dass das Mädchen nicht erwünscht ist.

Ich denke auch, dass das Mädchen eigentlich nichts dafür kann. Trotzdem sollte man diese Charakterentwicklung aufhalten, solange es noch möglich ist. Mit so einer Person wird man später nicht viel Freude haben und das solltest du auch den Eltern bewusst machen. Du magst die Eltern zwar gerne, aber ich würde ihnen, vielleicht gerade aus diesem Grund, mal das Verhalten ihrer Tochter vor Augen führen. So wie es sich für mich anhört, wollen sie eigentlich das Beste für das Kind. Jedoch läuft das für sie in die falsche Richtung und sie schaden ihrem Kind damit nur.

Von der Tochter würde ich mir auf jeden Fall nichts gefallen lassen. Wenn sie meint, dass sie ihre Süßigkeiten nicht teilt, dann sollten die anderen auch nichts mehr mit ihr teilen. Ich denke einfach, dass deine Pflicht darin liegt die Eltern auf ihr Verhalten hinzuweisen und gegebenenfalls auch andere Freunde von dir, deren Kinder Probleme mit diesem Mädchen haben, dazu zu bitten und euch gemeinsam eine Lösung zu überlegen.

Ich finde eine solche Situation ganz schwer, weil die Mutter ja voll auf der Seite ihrer Tochter ist, auch wenn diese sich völlig falsch verhält. So sieht für mich keine Erziehung aus und das Mädchen benimmt sich ja auch so, als hätte es keine Erziehung genossen. Wenn du mit den Eltern des Mädchens befreundet bist, würde ich mit denen mal sprechen, dass du diese gerne magst, aber wenn andere Gäste absagen, weil ihre Tochter auch eingeladen ist, dann geht es so einfach nicht mehr weiter. Das müssen die Eltern doch auch irgendwie einsehen können.

Sie tun ihrer Tochter doch keinen Gefallen, wenn sie sich durchsetzen kann, aber keine Freunde findet. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass sie mit einer solchen Einstellung nicht leicht Freunde findet, weil für mich eine Freundschaft aus geben und nehmen besteht. Natürlich kann das Mädchen nichts dafür, dass sie so erzogen wurde, aber trotzdem kann ich es verstehen, dass du dieses Mädchen bei Besuchen kritischer beobachtest und dass du ihr nicht alles durchgehen lässt.

Irgendwo muss das Kind doch auch mal erfahren, dass sie nicht alles machen kann, was ihr gefällt und dass sie auch mit Konsequenzen rechnen muss, wenn sie sich so verhält. Manche Eltern begreifen es eben nicht, dass sie ihrem Kind nicht alles durchgehen lassen sollten und dass es auch wichtig ist, mal streng zu sein und Grenzen aufzuzeigen. Das bedeutet dann doch nicht, dass sie ihr Kind nicht lieben. Im Gegenteil, so bereiten sie es meiner Meinung nach eher auf die Welt vor und darauf, dass es wichtig ist, auch mit anderen zu kooperieren. So erziehen sie sich eine kleine Egoistin und das ist sicher nicht leicht für alle Beteiligten. Ich könnte mir vorstellen, dass das Mädchen es so auch in der Schule nicht leicht hat.