Blendet ihr die hohen Dispozinsen auch gern mal aus?
Laut Medienberichten ist eine der beliebtesten Finanzierungsform der Deutschen, nach wie vor der Dispokredit. Trotz der horrenden Dispozinsen von meistens im zweistelligen Bereich, lieben die Deutschen demnach die unkomplizierte Handhabung eines Überziehungskredites. Könnt ihr solch ein Verhalten gut nachvollziehen, findet ihr dieses in einem bestimmten Rahmen auch ok und blendet ihr die hohen Dispozinsen auch gern mal beim shoppen aus?
Abgesehen mal davon, dass ich es eine Unverschämtheit finde, was Banken sich gerade an Dispozinsen einfordern, gerade auf dem Hintergrund der Tatsache, dass man im Gegenzug als Sparer so gut wie gar keinen Zinsen mehr bekommt, sind mir Dispozinsen herzlich egal. Ich bin noch so erzogen worden, dass man sich erst Dinge kaufen kann, wenn man das Geld dafür hat und das ist gut so.
Nur für Konsum quasi draufzuzahlen sehe ich nicht ein. Da könnte man auch in den Laden gehen und dem Händler einen Aufschlag bezahlen, oder das Geld sonst wie aus dem Fenster werfen. Daher nehme ich die Information auf meinem Kontoauszug als solche war und nicht mehr. Ich habe einen Dispo noch nie genutzt und werde auch weiterhin versuchen eine Inanspruchnahme zu vermeiden.
Ich habe meinen Dispo schon öfter in Anspruch nehmen müssen. Es gibt einfach Situationen, in denen man Geld für die normale Lebenserhaltung braucht, es aber gerade nicht hat. Da macht sich dieser schnell verfügbare Kreditrahmen sehr gut. Über die anfallenden Zinsen mache ich mir in dem Moment keine Gedanken. Was immer da kommt muss ich eh in Kauf nehmen - und dass es Wucher sind, weiß ich auch ohne es mir genau auszurechnen.
Der Dispo ist ja auch nicht dazu gedacht, längere Zeit als Kredit herzuhalten, um sich beispielsweise endlich einen größeren Fernseher zu kaufen. Er ist für besondere Situationen gedacht, die einen kurzfristig ins Minus rutschen lassen. In der Regel sollte er dann schnell wieder ausgeglichen sein, sonst muss man seine Lebensumstände überprüfen. Und für einen kurzen Zeitraum sind dann auch die Zinsen überschaubar. Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es sogar einen Zeitraum, in dem erst einmal keine Zinsen anfallen.
Ich finde es gut, dass es einen Dispo gibt, dann muss man nicht wegen jeder Kleinigkeit zur Bank rennen und einen Kredit beantragen oder Freunde und Verwandte anpumpen (z. B. bei plötzlich anfallenden Reparaturen). Allerdings wird er teilweise auch viel zu groß bemessen, sodass ich mich gut vorstellen kann, dass manche Menschen damit schnell in Schwierigkeiten kommen können. Als Teilzeit arbeitender Student bekommt man zum Beispiel schon locker 2500 eingeräumt - ein Betrag, den man in der Lebenssituation wohl ewig abstottern würde.
Wenn ich mich recht erinnere, konnte ich bei der Beantragung meiner Geldkarte oder eben bei der Eröffnung des Kontos angeben, wie hoch der Dispo sein soll und ich habe "0 €" angegeben. Auch bei vorherigen Konten habe ich niemals überzogen. Selbst als arme Studentin mit 10 Euro in der Woche für Essen habe ich das Geld eben eingeteilt und habe niemals mehr gekauft als ich zahlen konnte.
Aber das sagt sich immer so leicht dahin. Ich hatte und habe stets meine Mutter im Hinterkopf, die ich im Fall der Fälle um Geld bitten kann. Eben wenn plötzlich eine Reparatur ansteht. Ich denke, wenn man nicht über so einen Rettungsanker verfügt, kann es schon sehr verlockend sein, einfach sein Konto ein wenig zu überziehen.
Man muss niemandem Rede und Antwort stehen, wofür man es braucht und ob man es wirklich zurückzahlen kann. Das kann schon echt verlockend sein. Und mit der heutigen "Kaufen und später bezahlen"-Mentalität, die von Möbel- und anderen Kaufhäusern verbreitet wird, wundert mich nicht, dass es als normal angesehen wird, in der Form Schulden zu machen.
Ich habe bis heute noch nicht mal heraus gefunden, ob ich überhaupt einen Dispo habe oder nicht. Irgendwie kann ich das bei der Sparkasse nicht einsehen. Demnach habe ich ihn auch noch nicht genutzt. Aber an manchen Monaten war es für mich schon ab und zu eng, aber da habe ich mich vertrauensvoll an meine Eltern gewendet, welche keine Zinsen für das Auslegen haben wollten.
Ich würde es, auch wenn ich die Möglichkeit hätte, wahrscheinlich nicht nutzen. Wenn es gar nicht anders geht, würde ich eher jemand anderen fragen. Wenn ich mein Konto überziehen würde, dann nur geringfügig und ich finde die Zinsen schon heftig zum Teil.
@winny2311: Dann schau mal deine Kontoauszüge genauer an. Hat man die einen entsprechenden Kreditrahmen eingeräumt, dann hast du zwei verschiedene Zinsgrößen dastehen. Einmal eben für den eingeräumten Rahmen und einen Zinssatz, wenn du diesen Rahmen auch noch überziehen solltest. Meist steht dabei, dass der eine Zinssatz für einen eingeräumten Dispositionskredit gilt und der höhere für einen geduldeten. Steht nur ein Zinssatz, dann wird es zwar geduldet, aber wurde eben nicht von der Bank abgenickt.
Ich selbst lebe aber seitdem ich ein Girokonto besitze ohne einen Dispokredit. Bei Null Guthaben ist eben das Ende der Fahnenstange erreicht. Allerdings habe ich schon während meiner Ausbildung begonnen mir auf einem Sparbuch einen Puffer aufzubauen. Damals ging es zwar nur um eventuelle Reparaturen am Auto, aber auch die wollten bezahlt werden, wenn man nur wenig Geld im Monat zur Verfügung hat.
Ich finde die Höhe der Zinsen für die Inanspruchnahme des Dispositionskredites überhaupt nicht unverschämt. Solange es Leute gibt, die das gerne in Anspruch nehmen, können die Banken die Zinsen auch in dieser Höhe festlegen. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es in der Regel nicht nötig, sondern sogar richtig dämlich ist, den Dispositionskredit in Anspruch zu nehmen.
Es ist einfach unlogisch, das Konto zu überziehen, wenn man ohnehin schon nicht mit seinem Geld auskommt. Im nächsten Monat wird ja vermutlich auch nicht mehr Geld auf dem Konto eingehen. Wer mit einer bestimmten Summe in dem einen Monat schon nicht ausgekommen ist, wird im nächsten Monat vermutlich auch nicht damit zurechtkommen. Überzieht er das Konto, muss er sogar noch von weniger Geld leben, weil er schließlich noch die Überziehung ausgleichen und die Zinsen bezahlen muss. Daher ist es doch einfach unlogisch, diesen Kredit überhaupt in Anspruch zu nehmen.
Mir sind die hohen Zinsen ziemlich egal. Ich habe vor einer ganzen Weil ein Konto bei einer Online-Bank eröffnet und konnte dort ankreuzen, ob ich einen Dispositionsrahmen wünsche oder nicht. Ich habe angegeben, dass ich das nicht haben möchte. Daher stellt sich für mich persönlich gar nicht die Frage, ob ich dieses Angebot nutzen möchte. Daran, dass manche Dinge mal kaputtgehen können, muss man eben vorher denken und entsprechend Geld beiseite legen. Wenn man solche Probleme mittels Dispositionskredit löst, finde ich das unüberlegt und naiv.
Letztendlich wird eine Bank schon sehr gut an den Zinsen bei einem überzogenem Konto verdienen und ja, auch, wenn ich nicht betroffen bin, finde ich die Zinsen zum Teil wirklich unverschämt hoch und ungerechtfertigt. Dass Zinsen für einen Dispositionskredit anstehen, halte ich für gar nicht mal so sinnlos, aber je nachdem, könnte man die Zinsen anpassen und auch für Personen, die gut mit ihrem Einkommen auskommen, irgendwie belohnen. Das ist aber nicht möglich.
Mich persönlich berühren die Zinsen eines Dispositionskredit ja überhaupt nicht. Ich habe einen relativ geringen Dispositionskredit, aber ihn wirklich genutzt habe ich ihn höchst selten beziehungsweise habe ich es dann immer wieder versucht zu vermeiden! Das gelingt nicht jedem und nicht jeder kann sich ein gewisses Polster auf dem Konto ansammeln, es lässt sich auch nicht einfach von heute auf morgen Geld verdienen oder den Job wechseln oder oder oder. Allerdings ist es auch in meinen Augen verständlich, dass eine Bank es nicht von Einzelfall zu Einzelfall betrachten kann, wobei sie sicherlich intern abfragen kann, wie der sonstige finanzielle Status eines Kunden aussieht und inwiefern er Anstrengungswillen und Mitarbeit zeigt.
Personen, die ihr Dispositionskredit wirklich dafür ausgeben, um sich stets mit neuen Dingen auszustaffieren, sollten schon dafür irgendwelche Konsequenzen tragen. Und hierbei sind die horrenden Zinsen bei einem in Anspruch genommenen Dispositionskredit durchaus berechtigt.
Für einen Ratenkredit zahlt man ja auch Zinsen, insofern ist es schon okay, wenn die Banken für den Dispo auch Zinsen fordert. Ich zahle leider eine ganze Menge an Dispozinsen, weil ich Dank meines beschissenen Referendariates und der verdammten Fahrkosten zum Arbeitsplatz in den letzten Jahren nie im Plus war. Genau genommen bin ich genau die 2500 Euro, die ich für 8 Monate Bahnfahrten verblasen musste, im Minus. Ohne den Dispokredit wäre es mir nicht möglich gewesen, zu meinem Arbeitsplatz zu kommen.
Würde ich die Dispozinsen in der Situation nicht regelmäßig ausblenden, hätte ich aus lauter Wut dieses Referendariat schon geschmissen.
Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann, ist, wenn man für Shopping den Dispo nutzt. Klar, bestimmte Dinge braucht man einfach. Ich würde jederzeit Dispozinsen in Kauf nehmen, um den Tierarzt zu bezahlen. Oder wenn man auf ein Auto angewiesen ist, für eine Reparatur. Aber ich käme im Leben nicht auf die Idee, für neue Schuhe oder einen dicken Fernseher das Konto zu überziehen.
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