Mit welchen Methoden teilt euer Hund euch seinen Wunsch mit?

Hunde haben sicherlich auch einmal Bedürfnisse, die sie euch mitteilen würden, wenn sie sprechen könnten. Das geht nicht und deshalb muss sich der Hund Gedanken machen, wie er seinen Ansprechpartner darauf aufmerksam machen kann, was er gerne möchte oder was ihm fehlt. Was lässt sich euer Hund da einfallen? Ich gehe davon aus, dass er nicht anfängt, fürchterlich zu bellen. Das sollte er nicht. Was ich meine, auf welche raffiniertere Art er euch seine Wünsche mitteilt?

Habt ihr vergessen, ihm seinen Wassernapf aufzufüllen und er hat Durst, Wie setzt er durch, dass ihr Wasser holt? Ich kenne es im Verwandtenkreis so, dass sich der Hund dann zum Herrchen bewegt und wenn er wahrgenommen wird, mit seinen Augen in Richtung Wassernapf guckt, einige Male hin und her und dann sich vor den Wassernapf setzt und sein Herrchen nochmals ansieht.

Was macht er, wenn er Hunger hat oder gerne ein Leckerchen haben möchte? Versteht ihr jedesmal, was er von euch möchte? Gebt ihr ihm dann auch das, was er gerne hätte oder lasst ihr ihn erst einmal warten?

Gerade Leckerlies fordert mein Hund nicht ein, wenn wir nicht gerade trainieren. Auch beim Wassernapf schütte ich immer nach, sie lässt sich da auch immer eine Reserve und wenn dieser Punkt erreicht ist, schütte ich nach. Ansonsten steht sie beispielsweise vor ihrem Fressnapf und leckt ihn ab, wenn sie noch etwas will. Ansonsten kommt sie beispielsweise mit einem sehr quietschigen Spielzeug an, wenn sie spielen will und wir gerade keine Lust haben. Da geben wir aber auch nicht jedes Mal nach, sondern schauen dann einfach, dass wir sie anders beschäftigen.

Was wäre ich froh, wenn mein Hund diese Methode mit dem Blick zum Wassernapf draufhätte. Zu dumm ist sie dafür eigentlich nicht, möchte ich mal sagen. Aber sie macht es sehr unterschwellig. Sie legt sich einfach mit einem sehr leidenden Blick in die Nähe ihres Napfes. Da muss man auch erst mal darauf achten und den Blick von ihrem normalen Blick unterscheiden können. Wir nennen es auch "sie leidet" und geben ihr dann gleich Wasser.

Wenn sie der Meinung ist, dass es Zeit für einen Spaziergang ist, setzt sie sich einfach erwartungsvoll vor mich und freut sich schon mal. Und manchmal ist das auf die Minute genau unsere Zeit, so dass man echt glauben könnte, sie kann die Uhr lesen. Beim Gassigehen legt sie mir öfter mal ihren Ball oder ein Stöckchen vor die Füße, setzt sich brav daneben und setzt wieder diesen freudigen Blick auf. Das ist also auch nicht misszuverstehen.

Mein Hund macht es genauso wie der aus deinem Verwandtenkreis. Manchmal, wenn er zum Beispiel auf das Sofa möchte (darf er nur eher selten), dann sieht er mich an, dann das Sofa, dann wieder mich. Wenn das nicht klappt, dann zuckt er mit den Augenlidern, sodass es aussieht, als würde er Augenbrauen hochziehen. Besonders witzig ist, dass er mir dann manchmal auch zuzwinkert, was ich bisher noch bei keinem anderen Hund gesehen habe. Das macht er besonders gerne, wenn ich Chips esse und er auch welche haben möchte, welche er aber von mir nicht bekommt.

Wenn mein Vater nach Hause kommt oder Besuch da ist, dann läuft er zur Tür und winselt, bei Besuch bellt er auch. Wenn wir ihm dann bei meinem Vater nicht die Tür öffnen, dann läuft er wie ein Bekloppter immer hin und her und winselt immer lauter, bis wir ihm dann doch endlich folgen oder ihm streng sagen, dass er aufhören soll. Dann winselt er nur noch und sieht uns vorwurfsvoll an.

Nun, fast alle Hunde scheinen eine etwas andere Art zu haben, ihre Wünsche zu äußern, was doch wirklich danach aussieht, dass sie sich Gedanken machen, wie es am besten geht. Das Tollste, was ich erlebt habe war, dass der Hund nach dem Essen seiner abendlichen Futterration mit dem ganzen, leeren Napf im Maul kam und ganz treu guckte. Wer kann da widerstehen?

Meine älteste Hündin hat es auch immer mit Blickkontakten gemacht und die anderen schauen sich das zum Glück ab. Es gibt Hunde, die sich nicht mal bemerkbar machen, wenn sie mal dringend raus müssen. Das hatte ich bei meiner Kleinen. Nun macht sie es wie die Große und zeigt mir, wenn es brenzlig wird.

Ich habe die Wassernäpfe im Flur stehen. Sind diese mal leer, stellt sich meine Große in die Tür und schaut mich an. Ich weiß dann sofort was Sache ist. Auch in für sie unangenehmen Situationen macht sie es so ähnlich. Als ich sie damals übernommen habe, war ihre einzige Notlösung ein Abwehrschnappen. Wenn sie also jemand gestreichelt und bedrängt hat, hat sie geschnappt. Niemals gebissen sondern nur verwarnt um ganz schnell abhauen zu können. Dieses Verhalten ist komplett weg. Sie hat gelernt, dass ich sie da raushole. Wenn sie nun von einem Hund oder Menschen zu sehr bedrängt wird, schaut sie mich an und ich hole sie aus dieser unangenehmen Situation heraus. Ein stiller Hilferuf statt Schnappen.

Bei anderen Leuten, wo sie weiß, dass sie auch mal etwas abgeben, macht sie es auch mit Blickkontakt. Dann wird erst dem Menschen in die Augen geguckt bis man seine Aufmerksamkeit hat und dann wandern die Augen einige Male von Blickkontakt zum Objekt der Begierde. So macht sie auch bei mir, wenn sie irgendwas draußen gefunden hat oder etwas nicht mit ihrem Bettchen stimmt. Wenn bspw. die Decke mal zu sehr durchwühlt wurde und die Dame sich nicht mehr bequem hinlegen kann.

Meine Große benutzt auch viele Laute um ihre Gemütslage deutlich zu machen. Wenn ein Hund spielen möchte, sie jedoch nur in Ruhe dösen will, folgt schon mal ein Hinlegen mit tiefen Schnaufen. Dann dreht sie sich weg und ignoriert alles um sich herum. Ist sie aufgeregt, weil ich nicht mitbekomme, dass sie raus muss. Kommt sie zu mir und fiept mich leidig an. Und auch ein wohliges Grunzen hört man immer wieder.

Meinem Hund habe ich es im Welpenalter schon bei gebracht, mir auf eine gewisse Art und weise zu zeigen, was er möchte. Er kann mir verständlich zeigen was er will. Er kommt zu mir und wartet bis er meine Aufmerksamkeit bekommt. Dann frage ich ihn was willst du. Wenn er zur Badezimmertür geht und wartet bis ich sie aufmache, geht er hinnein und hat drei Möglichkeiten mir zu zeigen was er möchte.

Entweder ihm ist schlecht, dann steht er neben der Toilette, leckt sich das Maul und wartet bis ich den Toiletten Deckel hoch klappe und er sich mit den Vorderpfoten draufstellen kann und in die Toilette brechen darf. Es ist kein Scherz, ich hab es als Welpe ihm beigebracht sowie das, wenn ihm im Auto schlecht wird er in die Tüte bricht. Oder er springt in die Wanne dann weiß ich er muss mal raus oder er schaut zum Waschbecken dann hat er Durst.

Selbst beim Fressnapf darf er sich selber aussuchen was er an Leckerchen haben möchte. Er weiß das er immer ein teil haben darf also läuft er zwei Minuten am unteren Regal entlang und schnuppert erstmal. Dann kommt er mit einem teil her und gibt es mir. Ich kaufe es dann. Es soll aber nicht immer heißen das er alles bekommt was er möchte. Gerade bei Leckerchen oder Wasser trinken achte ich auf die Menge die er am Tag schon hatte. Und wie ich schon geschrieben habe, es wurde ihm im Welpenalter beigebracht.

Es ist wirklich interessant zu lesen, wie die Hunde ihre Bedürfnisse und Wünsche äußern. Vieles geht durch Blickkontakt, was ja auch sinnvoll ist. Es ist auch schön, dass sich die kleinen Hunde das von den älteren abgucken und dann ebenso machen. Dann übernimmt der ältere Hund schon einen Teil der Erziehung des kleineren Hundes. Auch wie RainbowAngel schreibt, was er seinem Hund schon im Welpenalter beigebracht hat. Das finde ich prima, wenn das klappt und der Hund genau zeigt, was er will. Hunde können sehr pfiffig sein.