Wie begründen, dass man Garage nicht vermieten will?

A vermietet eine Garage und hat dazu auch eine Anzeige in eine Kleinanzeigenbörse gesetzt, um neue Mieter zu finden. Weil in dem Ort eine gewisse Knappheit an Garagen herrscht, hat A mehrere Anfragen bekommen und ist dabei, diese auszusortieren.

Der Erstkontakt erfolgte schriftlich. Manche Interessenten haben A nur eine ganz kurze Mail geschrieben, ohne Anrede und ohne Namen. Darauf hat A gar nicht geantwortet, weil A findet, dass das ein ganz schlechter Stil ist, so unhöflich jemanden anzuschreiben.

Dann waren noch 5 Leute übrig. Mit denen hat A telefoniert und ihnen auch die Garagen gezeigt. Darunter zwei „Bastler“, ein älteres Ehepaar, ein Geschäftsmann und jemand, der einen Oldtimer unterstellen möchte. Nachdem A nun diese Leute auch alle mal persönlich kennengelernt hat, möchte A die Bastler auf keinen Fall als Mieter haben. Die wirken beide sehr unreif und prollig und A hätte Bedenken, ob die dann irgendwelche Saufpartys und Autobastelstunden vor der Garage abhalten würden, was den Nachbarn sicherlich nicht gefallen dürfte.

Auch den Geschäftsmann möchte A nicht als Mieter, weil der total überheblich und arrogant wirkte. A würde entweder die alten Leute oder den Oldtimerbesitzer als Mieter haben wollen und den anderen absagen. Dabei überlegt A aber, wie diese Absage begründet werden sollte.

Soll A ehrlich sein und denjenigen, die A unsympathisch findet, auch sagen, dass dies der Grund für die Absage ist oder soll A sich eine Ausrede einfallen lassen und etwa behaupten, dass A jemand bereit war, mehr zu bezahlen oder ein Verwandter doch de Garage wollte?

Was würdet Ihr denn machen? Würdet Ihr ehrlich sein? Würdet Ihr gar keine Gründe nennen, euch einfach nicht mehr melden oder Euch eine Ausrede einfallen lassen, warum ihr jemandem die Garage nicht vermieten würdet?

Warum muss man die Absage überhaupt irgendwie begründen? "Wir haben uns leider für einen anderen Interessenten entschieden, vielen Dank für ihr Interesse" und gut ist. Du wirst sicher auch schon Absagen nach diesem Schema erhalten haben, oder hat sich bei dir wirklich immer jeder die Mühe gemacht dir zu erklären, warum du einen Job, eine Wohnung oder sonst etwas nicht bekommen hast?

Ich würde auf keinen Fall in die Begründung schreiben, dass mir der Mensch unsympathisch war und dass er für mich darum nicht als Mieter infrage kommt. So etwas muss doch nicht sein. Eine Absage sollte allerdings schon erfolgen. Sich einfach nicht mehr zu melden, ist für mich auch ein ganz schlechter Stil und das käme für mich ebenfalls nicht infrage. Wenn man keine Ausrede erfinden möchte, was ich auch verstehen kann, würde ich einfach gar keine Begründung schreiben, nur, dass die Wahl leider auf jemand anderen gefallen ist und die Garage nun vermietet ist.

Die einzige Begründung, die A wirklich anbringen könnte, ist, dass A sich eben für jemand anderes entschieden hat. Mehr an Begründungen benötigt es meiner Meinung nach nicht und so wäre A auf einem äußerst diplomatischem Wege unterwegs und muss sich nicht weiter erklären. Ob nun die Entscheidung für andere Bewerber als ausreichend gilt, muss A jedoch selbst entscheiden.

Antipathie sollte A als eigentliche Begründung genauso vermeiden, wie Vermutungen oder Befürchtungen. Die Gefahr, dass sich die jeweiligen Bewerber dann noch einmal melden oder die Vermutungen abstreiten wollen, ist da durchaus zu befürchten.

Warum sagt A nicht einfach, dass es viele Bewerber gab und man sich für einen anderen entschieden hat. Ich habe noch nie gehört, dass man da eine Begründung geben muss. Weder bei einer Garagenvermietung noch bei einer Wohnungsvermietung. Ein Vermieter hätte wahrscheinlich viel zu tun, wenn er genau alle Bewerber noch kennt um eine Begründung aus den Fingern zu saugen, warum man gerade diesen Bewerber nicht genommen hat.

Ich finde, man muss die Absage gar nicht begründen. Und wenn die Bewerber fragen, warum man die Garage nicht bekommen hat, dann kann man doch einfach sagen, dass es sehr viele Anfragen gab und man sich eben für jemand anderen entschieden hat. Eine genauere Angabe braucht man gar nicht abzugeben. Da es sich mit der Situation auch so verhält, wird es sicherlich niemandem komisch vorkommen, wenn man dies als Begründung angibt.

Frage dich doch mal, ob du als Begründung lesen wolltest, dass man dich arrogant oder unreif fand. Fändest du das toll? Ich glaube wohl nicht. Und so wärst du dann auch froh, wenn man einfach nur absagt. Das verlangt dann eben doch die Höflichkeit, aber man die Entscheidung nicht begründen. Wobei mir ein arroganter Mieter herzlich egal wäre, wenn er pünktlich die Miete zahlt und sonst keine Probleme macht.

Ich würde es wahnsinnig bescheuert finden, wenn mir jemand sagen würde, dass ich als unreif oder zu arrogant bei den Menschen ankomme. Das liegt ja auch im Auge des Betrachters. An deiner Stelle würde ich einfach sagen, dass sich sehr viele Leute dafür gemeldet haben und jemand anders einfach besser passt, beziehungsweise schneller war. Ansonsten würde ja auch eine einfache Absage oder eine Nachricht reichen. Man muss nicht immer alles begründen.

A musst die Absage nicht begründen. Es reicht völlig aus, wenn die Absage neutral gehalten wird und A schreibt, dass die Garage anderweitig vermietet wurde. Darüber kann niemand böse sein, höchstens enttäuscht. Aber eine Charaktereigenschaft oder ein nicht gefälliges Benehmen würde ich nicht da hinein schreiben.