Woher kommen Kinder aus dem Waisenhaus?

vom 08.08.2014, 11:16 Uhr

Ich habe mich mit meinem Freund einmal über Adoptivkinder unterhalten, weil mein Freund gerne Kinder haben möchte, ich aber eigentlich nur sehr ungern eigene haben möchte. Ich selbst habe eigentlich überhaupt nichts dagegen, Kinder zu adoptieren, ich finde das eigentlich sogar sehr gut, denn die Erde ist nun mal einfach überbevölkert und anstatt noch eigene Kinder zu bekommen, finde ich dass nichts dagegen spricht Kinder zu adoptieren, die schon da sind und keine Eltern haben. Mein Freund hingegen finde die Idee weniger gut, er betont immer wieder, dass er nicht weiß, ob er das Kind so lieben kann, wenn er weiß, dass das Kind nicht seine Gene hat. Das macht er sicherlich nicht extra aber offenbar ist das genetisch so verankert, dass Männer eben den starken Drang verspüren ihre Gene weiterzugeben.

Auf jeden Fall habe ich eigentlich nichts dagegen, aus welchem Land das Kind kommt. Wenn man ein Kind adoptieren möchte, kann man sich an ganz unterschiedliche Organisationen wenden, etwa ein Waisenheim welches hauptsächlich deutsche Kinder hat oder Organisationen die Kinder aus dem Ausland vermitteln, etwa Afrika oder Länder in Asien. Dort gibt es oft Waisenkinder, weil die wirtschaftlichen Situationen einfach nicht so gut sind und Menschen dort häufig auch an Krankheiten sterben, die bei uns nicht vorkommen. Ich habe mir bisher vorgestellt, dass die meisten Waisenkinder durch unglückliche Umstände zu solchen geworden sind, beispielsweise sterben die Eltern bei einem Unfall oder wegen einer Krankheit oder Hungersnot. Manchmal wird das Kind auch abgegeben, weil es schon zu spät für eine Abtreibung war und man das Kind nicht haben wollte. Einige Kinder werden natürlich auch aus Familien geholt, die nicht in der Lage dazu sind, Kinder zu erziehen, aber ich denke oder hoffe zumindest nicht, dass das den Großteil der Kinder ausmacht.

Mein Freund ist da anderer Ansicht, er hat Angst davor ein Kind zu adoptieren, weil es sein könnte, dass das Kind ''dumm'' ist. Seiner Ansicht nach sind letztendlich die wenigstens Kinder wirklich Kinder die wegen unglücklichen Umständen dahin gelangt sind. Die meisten Kinder stammen seiner Ansicht nach aus Familien, die nicht dazu in der Lage sind die Kinder zu erziehen, weil die Eltern etwa drogenabhängig oder so sind oder einfach irgendwelche Hartz IV Empfänger, denen die Kinder vom Jugendamt weggenommen worden sind. Mein Freund hat sogar Angst, dass man bei einer Adoption ein ausländisches Kind bekommen würde, weil dann auf den ersten Blick offensichtlich wäre, dass das Kind nicht von ihm ist und das wäre ihm sogar peinlich, weil er dann Fragen beantworten müsste oder so. Ich kann diese Ansichten ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen.

Wenn man Pech hat kann es natürlich sein, dass man am Ende ein Kind bekommt, dessen Eltern wirklich nicht die klügsten waren, sondern irgendwelche Teenager oder so. Dann wird das Kind vielleicht mit Mühe und Not den Real- oder Hauptschulabschluss schaffen und kein Akademiker werden, wie die Eltern. Ich denke, dass könnte ich noch verkraften, wenn das Kind einen guten Job erlernt und was aus seinem Leben macht. Mein Freund hat schon eher Angst davor, dass ''Langzeitarbeitslosigkeit'' vererbbar ist und dass das Kind am Ende auch keine Lust hat zu arbeiten, weil die Eltern antriebslos waren und das Kind es dann vielleicht auch sein wird. Ich denke aber nicht, dass das in der Form vererblich ist, sondern angelernt wird und wenn das Kind bei guten Eltern aufwächst, dann wird aus ihm sicherlich kein fauler Langzeitarbeitsloser, nur weil die Eltern es vielleicht waren. Den IQ kann man vielleicht nicht beeinflussen, aber den Charakter schon.

Letztendlich finde ich es nicht abschreckend zu wissen, dass ein Waisenkind was man adoptiert möglicherweise aus einem schwachen sozialen Umfeld kommen könnte. Die Erziehung kann schon sehr viel beeinflussen und wenn man Angst vor einem Kind mit niedrigem IQ hat, dann sollte man das mit der Adoption vielleicht doch sein lassen. Ich finde es aber schade, es davon abhängig zu machen, denn ein Kind mit schwachem IQ bedeutet auch nicht, dass man mit ihm weniger Freude hat. Heute ist nur der Leistungsdruck sehr hoch, schon als Babys werden die Kinder verglichen und da steht man dann vielleicht nicht so gut da, wenn man ein leistungsschwaches Kind hat. Mir wäre das aber eigentlich egal. Auch hat mein Freund Angst davor ein ausländisches Kind zu bekommen, weil dieses möglicherweise von seinen Eltern wegen finanzieller Notlage verkauft worden sein könnte, wie dies mitunter auch vorkommt.

Wären dies für euch Gründe ein Kind nicht zu adoptieren? Hättet ihr auch Angst davor? Oder denkt ihr eher, dass man dieses Risiko eingehen muss und es einfach auf sich zukommen lassen sollte? Hören sich diese Bedenken für euch auch eher wie Ausreden an? Letztendlich habe ich auch nichts dagegen gar kein Kind zu haben, aber da ich keine eigene bekommen möchte dachte ich, dass es für meinen Freund ein gutes Kompromiss wäre, wenn man sich für ein adoptiertes Kind entscheidet.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich muss zugeben, dass ich gerade mit offenem Mund deinen Beitrag hier gelesen habe und finde es einfach schrecklich, wenn jemand mit so einer Meinung überhaupt ein Kind großziehen dürfte. Ich hoffe, dass das Jugendamt oder die Organisationen sich das wirklich genau ansehen, wo "ihre" Kinder hinkommen.

Hast du dir mal überlegt, dass kein Kind wie aus dem Bilderbuch ist und wer weiß, wie sich ein Kind entwickelt. Meine beiden Kinder haben beide die gleichen Gene. Sie haben die gleiche Mutter und den gleichen Vater. Mein Sohn war ein sehr schlaues Kind, als er klein war und konnte alles sehr schnell erlernen. Aber später in der Schule hat er mit Ach und Krach den Realschulabschluss bekommen. Meine Tochter dagegen war ein Kind, welches sich als Kleinkind mit allem schwer getan hat. Sie hat kaum gesprochen und ist erst in der Schule aufgetaut. Sie hat die Schule mit Gravur bestanden und war die Beste in der Ausbildung und hat einen Preis bekommen als eine der 5 Besten aus NRW.

So unterschiedlich können Kinder sein, die die gleichen Gene haben und auch wenn dein Freund und du meint, dass ihr Überflieger seid, kann es möglich sein, dass das Kind eben nicht so schlau ist und was macht ihr dann? Umtauschen geht schlecht, weil es euch nicht so gefällt, wie ihr gedacht habt. Selbst bei den eigenen Genen kann es sein, dass das Kind euch wissensmäßig über den Kopf wächst oder eben total "dumm" ist.

Keiner muss dieses Risiko eingehen und erst Recht keiner, der so eine oberflächliche Meinung hat. Kinder sind Individuen, die ihren eigenen Kopf haben. Es gibt Kinder aus wirklich guten Familien, wo beide Eltern Akademiker sind und die einfach in der Schule nicht mit kommen und wenn ich deinen Beitrag lese, dann tut mir jedes Kind leid, welches in solchen Familien aufwachsen muss, die ihr Kind nur drillen, damit es "schlau" wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich bin eigentlich ein kommunikativer Mensch, aber deine Beiträge schaffen es immer wieder mich absolut sprachlos zu machen! Unglaublich, welche Gedanken manche Menschen haben! Ich fasse es einfach nicht! Ich kann einfach nur beten, dass ihr zwei niemals Kinder haben werdet! Das kann einfach nicht gehen!

Ich habe überhaupt kein Problem mit Personen, die keine Kinder mögen und dazu stehen. Das tust du in gewisser Weise ja auch. Und bitte, bitte, bitte: bleib bei deiner Meinung keine Kinder zu haben, egal ob es eigene sind oder adoptierte Kinder. Keine Ahnung ob und wie groß die Liebe zwischen dir und deinem derzeitigen Partner ist, aber selbst wenn sie riesengroß ist, fürchte ich, dass ihr euch im Thema Kinder einfach nicht einig werden könnt. Du bist wirklich strikt gegen Kinder und das ist vor allem wenn man sich deine Beiträge durchliest, wirklich mehr als nur gut so!

Wie kann man denn im Fall einer Überlegung wegen einer Adoption überhaupt auf solche Gedanken kommen und über IQ und Co überhaupt nachzudenken? Man bekommt doch bitteschön kein Kind, weil es einen gewissen IQ erreichen muss und selbst wenn ihr beiden hochgradig supertollen Überstudenten ein eigenes Kind bekommen solltet, heißt das ja noch lange nicht, dass euer Kind dann auch einmal so ein Superstudent wie ihr wird! Dafür gibt es keinen Garantieschein und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, wie es sich für ein Kind anfühlt, wenn solche Sachen von einem erwartet werden!

Mein Opa war Oberstudienrat. Toll für ihn! Ich war von Anfang an in der Schule sehr schlecht. Ich hatte selbst in der Grundschule schon negative Noten geschrieben. Der Herr Opa Oberstudienrat war darüber nicht gerade begeistert und wollte dann seine Beziehungen spielen lassen, weil das geht ja gar nicht, dass die Enkelin vom Herrn Oberstudienrat eine Hauptschule besucht. Ein Gymnasium ist da ja wohl wirklich das Mindeste! Und wie konnte es überhaupt soweit kommen! Wie konnte dieses schwarze Schaf der Familie nicht seine Gene weitervererbt bekommen?

Ich kann im Endeffekt meinen Eltern nur endlos dankbar sein, dass sie sich trotz heftiger Familienstreitgkeiten deswegen gegen den Willen meines werten Opas entschieden haben und mich in eine Hauptschule gegeben haben. Sie haben mich geliebt und akzeptiert, so wie ich war. Alles andere als eine Schulleuchte. Und siehe da! Dieses minderbemittelte Kind, hat es dann sogar in der Tat sogar noch zum Studienabschnitt geschafft! Wenn du dir nun denkst, dass da dann eben doch Opas Gene mitgemischt haben, dann muss ich dich leider herb enttäuschen. Ich habe den Studienabschnitt durch Fleiß und Ehrgeiz geschafft.

Wie auch immer: ich steigere mich da jetzt nicht noch mehr rein, weil bei manchen Beiträgen, so wie bei diesem hier, kommt mir wirklich alles hoch. Meinetwegen mögt ihr einen Studienabschluss und was weiß ich für Titel haben beziehungsweise anstreben, aber so ein Abschluss sagt ja scheinbar nicht viel über die Persönlichkeit aus. Ich von meiner Seite her kann nur noch einmal betonen und raten: bitte lasst es einfach bleiben. Wer solche Gedanken bei einer Adoption hat, sollte wirklich definitiv keine Kinder adoptieren! Und wer so gegen Kinder ist, sollte auch keine Kinder haben, egal ob adoptiert oder nicht.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin ja einige Ansichten von dir gewohnt, die einem die Nackenhaare zum stehen bringen. Aber dieser Beitrag lässt mich ja fast vom Glauben abfallen. Denn so wie du das schreibst, klingt das eher nach einem Vergleich zwischen Trabant und Porsche, wo man sich nur über PS und Hubraum informiert. Es geht hier aber um menschliche Wesen, die vor allem Liebe und Zuneigung brauchen, wenn sie endlich in eine Familie kommen.

Du machst dir schon Gedanken, welchen Schulabschluss sie erreichen können und was danach aus ihnen werden soll. Bist du dir auch darüber bewusst, dass selbst schlaue Kinder keine Akademikerlaufbahn anstreben wollen? Wobei man einen gemessenen IQ auch nicht als Grundlage nehmen kann. Denn selbst wenn er recht hoch ist, heißt das nicht automatisch, dass ein Kind nur gute Noten mit nach Hause bringt. Da hängt sehr viel mehr davon ab, wie es sich in der Schule entwickelt.

Und ehrlich gesagt, komme ich langsam zu dem Gedanken, dass es wohl besser ist, wenn dein Freund und du getrennte Wege gehen. Du musst dich dann nicht mit einem Kind befassen, was du gar nicht haben willst. Egal, ob du es selbst gezeugt oder eben adoptiert hast. Dein jetziger Freund kann sich aber eine Partnerin suchen, die so wie er den Familienwunsch hat und wo eben Kinder wirklich gewünscht sind.

Aber eins sollte dir klar sein. Die deutschen Behörden prüfen zum Glück ganz genau, wohin sie ein Kind abgeben. Und da hoffe ich, dass sie euch ablehnen, sofern ihr einen entsprechenden Antrag stellt. Und bei Kindern aus dem Ausland sollte dir klar sein, dass sie diese oftmals noch mehr Bedürfnisse haben, weil sie zum Beispiel von Müttern abstammen, die ihnen eine HIV-Infektion mitgegeben hat. Wärst du wirklich bereit dich über viele Jahre um ein krankes Kind zu kümmern? Denn da kannst du nicht einfach alles einer Nanny überlassen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann mich da den anderen nur anschließen. Du hast eine sehr oberflächliche Art zu leben, du bewertest andere Menschen nach ihrem Gehalt und ihrem Wissensstand und dein Kind, solltest du dich doch überreden lassen, muss dann auch perfekt sein. Perfekte Kinder gibt es aber nicht. Intelligenz ist nichts, was man mal eben so mit den Genen weitergeben kann. Entweder man ist schlau oder eben nicht. Entweder man strengt sich an, lernt oder eben nicht. Manchen Menschen fliegt alles zu anderen nicht.

Intelligent sind nicht nur Menschen, die Dinge auswendig lernen können und Wissen anwenden können, sondern auch Menschen, die sozial sind. In meinen Augen hast du da große Defizite. Menschen müssen nicht intelligent, reich und eigenständig sein. Es gibt durchaus auch andere Menschengruppen, die man dadurch nicht weniger mögen sollte. Was würdest du denn machen, wenn du dich für eine Geburt entscheidest und dein Kind behindert wäre? Lass mich raten, du würdest es weggeben, weil dein Kind perfekt sein muss und es in dem Fall nicht wäre. Deine Ansichten sind wirklich grauenvoll und man sollte sich mit den Ansichten keine Kinder "anschaffen". Es liest sich so als würdest du das perfekte Kind aus einem Katalog aussuchen, so ist das Leben aber nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also, ich rekapituliere: Du möchtest kein leibliches Kind, dein Freund aber schon. Ein Adoptivkind käme für ihn nur in Frage, wenn es nicht "ausländisch" aussieht und nicht "dumm" ist, was natürlich die Auswahl einschränkt, da seiner, ebenfalls recht eingeschränkten, Weltsicht nach, Kinder auf der Suche nach Adoptiveltern sowieso durch die Bank aus sozial schwachen Familien kommen und sich "Hartz IV" anscheinend vererbt. Ihr möchtet also nicht riskieren, das die dummen, asozialen Gene eures potenziellen Adoptivkindes dazu führen, dass es am Ende nur einen Hauptschulabschluss hat. Dazu fällt mir auch nicht mehr viel ein.

Kinder aus dem Ausland scheiden dagegen wegen ihres ausländischen Aussehens aus, auch wenn bei ihnen, wiederum eurer doch recht interessanten Meinung nach, die Eltern sie nicht aus Dummheit und Überforderung abgegeben haben, sondern statt dessen an irgendeiner fiesen Krankheit gestorben sind, was anscheinend eine eher akzeptable Quelle für Adoptivkinder darstellt. Ich glaube, in diesem Fall ist es für alle Beteiligten empfehlenswert, wenn ihr kein Kind adoptiert, das farblich aus dem Rahmen fällt.

Generell würde ich empfehlen, dass ihr euch entweder doch selber dazu durchringt, ein Kind zu machen, sodass der Herr seine Gene weitergeben kann, wenn es ihm anscheinend so wichtig ist. Da ihr ja beide so intelligent seid, könnt ihr euch auch in dem Glauben sonnen, garantiert kein Kind mit einem "schwachen IQ" in die Welt zu setzen, das am Ende nicht aufs Gymnasium kommt. Oder ihr wartet, bis die Gentechnik soweit ist, dass man sich Kinder aus dem Baukasten zusammen setzen kann. Letzteres wäre wohl am Besten.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Also von mir ist man ja schon einige merkwürdige Ansichten und seltsame Kommentare gewöhnt, aber so etwas würde ja nicht einmal ich öffentlich zum Besten geben!

Ich konnte mir auch nie vorstellen, leibliche Kinder zu haben. Da mir aber wichtig wäre, einen Erben zu haben, habe ich mir immer vorgestellt ein Kind zu adoptieren, damit ich selber keines gebären muss und einem Kind helfen kann, das ansonsten ohne so etwas wie Eltern in einem Kinderheim aufwachsen würde.

Aber ganz ehrlich? Alles andere war mir egal! Ich wollte nur diese zwei Dinge: einen Erben haben und etwas Gutes tun. Mir wäre es im Endeffekt vollkommen egal gewesen, ob dieses Kind deutsche Eltern hätte, also leibliche Eltern, welche Hautfarbe es haben würde und wie intelligent die Eltern gewesen wären. Oder auch, warum das Kind zur Adoption freigegeben wäre.

Fakt ist einfach, dass du die Entwicklung eines Kindes beeinflussen kannst, sie nicht komplett genetisch festgelegt ist, du aber am Ende keine Garantie haben kannst, dass dein Kind bestimmte Anforderungen erfüllt. Zwei hochqualifizierte Akademiker können ein leibliches Kind haben, das mit Ach und Krach drei und fünf zusammenzählen kann und kaum drei zusammenhängende Sätze zusammenbringen kann. Überspitzt ausgedrückt. Und umgekehrt kann aus der Anpaarung zweier Hartz 4 Empfänger, wobei allein das an sich ja schon wieder eine wahnsinnige Pauschalisierung voller Vorurteile mit sich zieht! - ein sehr gebildeter und arbeitsamer Mensch hervorgehen.

Wenn man schon mit solch absurden Gedanken an die Sache heran geht und ein absolut perfektes Kind haben möchte wenn es geht, bei dem man nur wenig Spielraum steckt und das mindestens doch bitte einen Realschulabschluss machen möchte und einen vernünftigen Beruf ergreift, dann sollte man das mit den Kindern doch gleich ganz sein lassen.

Mir scheint es, dass du und dein Freund einfach nicht auf einem Nenner seid. Das ist natürlich eine ganz hervorragende Basis, um ein Kind zu erziehen. Wenn diese Ironie nun deutlich genug ist. Ich würde es einfach lassen. Dann muss dein Freund sich nicht mit irgendeinem Kind abmühen, das nicht sein eigenes ist, und du hast gar kein Kind auf den Hacken. Eigentlich eine Win-Win Situation, oder? Und dem Kind wird vermutlich wohl so einiges im Leben erspart bleiben, kann ich mir vorstellen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wie kann man so etwas Intelligenz freies von sich geben, auf der anderen Seite aber ständig mit der Nase weit oben rumrennen, wie viel schlauer man doch ist. Persönlichkeit hat doch mit den Genen überhaupt nichts zu tun. Das können dir sogar die Kinder im Waisenhaus sagen. Selbst die Aussage Hartz 4 Kinder seien dumm und ungebildet ist eine Frechheit. Ich kenne durchaus Familien, bei welchen beide Elternteile keine Arbeit finden und die Kinder in der Schule zu den Schlausten gehörten. Solch Aussagen zeugen in meinen Augen nur von Dummheit und Ignoranz.

Ich hoffe wirklich sehr, dass du und dein Partner NIEMALS ein Kind bekommen. Weder ein eigenes Kind noch durch Adoption. Ich kann mir gut vorstellen, wie ihr euer Kind von Oma und Nanny aufziehen lasst und dann den ganzen Tag über den Büchern hängen lasst, weil es euren Intelligenzstandard nicht entspricht. Ich bin normalerweise der Meinung, dass jedes Paar das Recht auf Kinder haben sollte, aber bei euch trifft dies in keinster Weise zu. Könnte ich mich stundenlang drüber aufregen.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das nenne ich ja mal einen Shitstorm, aber ehrlich Crispin, mit Deiner Einstellung und den Äußerungen diesbezüglich verwundert mich das nicht wahrlich. Ich finde es zwar sehr löblich, dass man lieber Kinder adoptieren möchte, anstelle selbster welche zu bekommen, aber andererseits betrachte ich es auch so, dass Eure beiden Vorstellungen von Kinder eher für die Beziehung kontraproduktiv ist. Dein Freund möchte also Kinder, Du nicht. Alternativ wäre eine Adoption eine Möglichkeit. Mag sein, aber so einfach ist es nun einmal nicht, Kinder zu adoptieren, zumindest, wenn es um eine Adoption in Deutschland geht. Alles andere käme wohl eher nicht mehr in Frage.

Ihr habt ziemlich hohe Ansprüche an ein Kind, an ein KIND! Sicherlich mag die Veranlagung eine große Rolle spielen, aber doch nicht nur. Ein Kind kann mithilfe von Erwachsenen und Erfahrungen wachsen und seine Ressourcen abrufen und erweitern. Wichtig ist letztendlich die Einstellung und nicht, dass das Kind das beste, schönste, schlauste, erfolgreichste Kind von allen sein soll, sondern dass es kindgerecht mit Zuneigung und Liebe, mit Freude und Spaß, mit Grenzen und Regeln aufwächst und eigenständig sein Leben begehen kann.

Ob Ihr letztendlich Kinder bekommt oder ein fremdes Kind erzieht, verhindern lässt es sich wohl nicht unbedingt. Jedenfalls ist die Vergabe durch die Behörde ein ziemlicher Akt und auch ich hoffe, dass Ihr dafür nicht in Frage kommt. Gerade Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen, haben es schwer, weil sie sich in vielen Bereichen mit der eigenen Herkunft auseinandersetzen und ich bezweifle, dass Ihr in der Lage seid, damit umzugehen. Eher wird man dann so einen Spruch wie "Stell Dich mal nicht so an!" hören, anstelle es zu unterstützen und ihm hilfreich zur Seite zu stehen. Das sind nur Vermutungen meinerseits, aber ich kann es mir so schon vorstellen.

Nun zu Deiner Frage, woher die Kinder aus einem Waisenheim kommen. In Deutschland gibt es meiner Überlegung nach kaum noch ein richtiges Waisenheim. Sicherlich gibt es Kinderheime, die inzwischen aber anders aufgebaut sind und in denen es familiärer zugeht. Die meisten in solchen Einrichtungen lebenden Kinder haben noch mindestens ein Elternteil oder andere Verwandtschaft, die aber der Erziehung und Betreuung nicht angemessen hinterherkommen. Stell Dir mal vor, solche Kinder stammen nicht immer aus sozialschwachen Familien, sondern haben auch andere Hintergründe. Zudem frage ich mich, warum man unbedingt einer Familie, die leider von Arbeitslosengeld II lebt, ein Kind wegnimmt, wenn es dort dennoch ausreichend versorgt und vor allem geliebt und geachtet wird.

Abgesehen davon wirst Du nicht einfach in ein Kinderheim hineinkommen und Dir wie aus einem Katalog ein Kind aussuchen können. Es ist ziemlich einfach und naiv, das so zu denken und umsetzen zu wollen. Im Ausland ließe sich vielleicht so ein Kind aussuchen, aber möchte man wirklich mit dieser Einstellung ein Kind ein neues Zuhause geben, ohne wirklich dahinter zu stehen? Ich würde auch sagen, lasst es sein und kümmert Euch lieber um Eure jeweiligen Karrieren. Für das Kind scheint es besser so zu sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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