Wegen großer Entfernung keine Lust mehr Freund zu besuchen

vom 22.07.2014, 21:58 Uhr

Ich kenne den Fall tatsächlich, weil es bei mir eine Zeit lang ähnlich war. Zu Beginn der Beziehung mit meinem jetzigen Freund haben wir es so gemacht, dass er ab und zu herkam und ich manchmal zu ihm, es war ein ausgewogenes Verhältnis. Mein Freund hatte aber eben mehr Freizeit als ich und er hat auch ein Auto. Ich musste immer Ewigkeiten mit dem Zug fahren und hatte wegen meines Studiums weniger Freizeit, so dass mich das schnell belastet hat. Ich habe immer große Aggressionen wenn die Bahn mal wieder Verspätungen hat, weil die Deutsche Bahn es einfach zu keiner Zeit hinbekommt, dass die Züge pünktlich fahren. Die Zeit die ich für den Weg gebraucht habe war aber auch einfach viel zu lange.

Später dann haben mein Freund und ich uns darauf geeinigt, dass er die meiste Zeit über zu mir kommt. Das fand ich schon irgendwie in Ordnung, weil es einfach für mich zeitlich nicht möglich war, immer diese Strecke auf mich zu nehmen. Viele würden in diesem Fall sagen, dass etwas mit der Beziehung nicht stimmt, wenn einem der Weg zum Partner zu leidig ist. Ich finde aber nicht, dass man das so sagen kann, denn auch wenn man eine Beziehung führt, sollte man andere Bereiche des Lebens nicht vernachlässigen und für mich gehört das Studium zum Leben dazu und ich möchte ehrlich gesagt nicht, dass meine Beziehung mein Studium irgendwie beeinträchtigt.

Ich finde nicht, dass man für eine Beziehung so viel opfern muss, man sollte Freude an einer Beziehung haben und wenn man schon unter der Anfahrt leidet, ist das eine Belastung, die nicht sein muss. Ich finde daher schon, dass man da irgendwie einen Kompromiss finden muss und mitunter sollte dein Freund dann vielleicht auch mal zu dir kommen. Er muss ja dann auch nicht abends zurückfahren sondern kann morgens einen frühen Zug nehmen oder so. Eine Beziehung macht eben nicht so viel Spaß, wenn man dauernd etwas auf sich nehmen muss, was man nicht mag, deswegen ist noch lange nichts mit der Beziehung verkehrt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@Crispin: Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man die Fahrten ablehnt, weil man Zeitmangel hat oder ob hier einfach ein anderes Problem vorliegt. Und das Problem würde ich damit beschreiben, dass sich etwas verändert, was die eine Seite nicht akzeptieren will und demzufolge einfach abblockt. In dem Fall so extrem, dass man nicht nach anderen Lösungen sucht, sondern einfach die Besuche abschaffen will.

Und das ist mir bei Zitronengras schon mehrmals aufgefallen. Entweder geht es nach ihren Vorstellungen oder gar nicht. Einen Kompromiss sucht sie nur selten, wenn überhaupt. Da liegt nämlich das Hauptproblem. Nicht, dass der Umzug des Freundes und dass die Fahrtstrecke nun weiter ist, sondern weil sie Gewohnheiten ändern müsste, um weiterhin nette Abende zu verbringen.

Wobei es eben hier viele Lösungen gäbe. Entweder reduziert man die Besuche, so dass es eben nicht mehr jede Woche ist. Aber man sieht sich dabei ja weiterhin und kann Spaß miteinander haben. Oder man übernachtet eben bei den Besuchen, so dass man sich die abendliche Rückfahrt spart. Da der Freund in der Stadt studiert, wo Zitronengras wohnt, wäre das bei gegenseitigen Besuchen auch nicht so schlecht. Aber fehlender Kompromissbereitschaft sind sowieso alle Lösungsvorschläge für die Katz.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ehrlich gesagt kann ich gar nicht nachvollziehen, wie dreißig Minuten Fahrt so eine große Überwindung darstellen. Immerhin bin ich selbst Studentin und habe kein Auto, so dass ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin. Und da mein Freund in einer anderen Stadt wohnt, als ich, muss ich dann auch immer mit dem Zug und dem Bus zu ihm fahren. Dabei bin ich dann immer ziemlich genau eine Stunde unterwegs, wobei das für mich ehrlich gesagt rein gar nichts ist. Für mich ist es absolut normal, eine Stunde Weg auf mich zu nehmen, wenn ich meinen Freund sehen möchte. Dabei besuche ich ihn manchmal auch nur am Abend für drei oder vier Stunden, wobei ich dann auch wieder nach Hause fahre. Somit habe ich dann einen Weg von insgesamt zwei Stunden, wobei ich noch nie darüber nachgedacht habe, ob mein Freund mir das Wert ist. Für mich ist das absolut selbstverständlich und dafür nehme ich gerne diesen Weg in Kauf.

Im Prinzip wohnt keiner meiner Freunde bei mir in der Stadt, weshalb ich immer einen längeren Weg habe. Ich brauche immer mindestens eine halbe Stunde, um meine Freunde besuchen zu können, wobei es auch oftmals länger dauert. Das macht mir jedoch nicht viel aus und ich finde, dass es sich eher um Glück handelt, wenn man Freunde hat, die so nah von einem entfernt wohnen, dass man kaum fahren muss. Von daher finde ich es nicht schlimm, dass ich ein wenig Weg vor mir habe und da ich dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, kann ich die Zeit dann auch immer gleich nutzen, um ein Buch zu lesen oder um für die Uni zu lernen und das finde ich auch ganz praktisch.

Für mich wären eine halbe Stunde Fahrt also nichts und ich würde da niemals überlegen, ob es sich lohnt, eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, da das für mich selbstverständlich wäre. Allerdings empfindest du das eben anders. Von daher würde ich vielleicht doch schauen, ob man nicht beieinander übernachten kann. Auch wenn man nur eine Einzimmerwohnung hat, lässt sich das sicherlich gut machen. Man muss ja nicht gleich gemeinsam in einem Bett schlafen, sondern der andere kann dann ja einfach auf dem Sofa schlafen. Sicherlich lässt sich da irgendetwas einrichten und zur Not schläft man dann einfach gemeinsam in einem Bett.

Ansonsten wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Treffen einzuschränken, um sich dann seltener zu sehen. Wenn du nicht mehr so oft so weit fahren möchtest und auch nicht möchtest, dass dein Freund bei dir schläft oder du bei ihm schläfst, dann könnt ihr euch leider nicht mehr so oft sehen. Allerdings würde ich nicht gleich die ganze Freundschaft abbrechen. Das fände ich dann doch übertrieben und unangemessen. Immerhin kann man auch mit jemandem befreundet sein, den man nicht ständig sieht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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