Beschließen zu heiraten ganz ohne Antrag
Dieser Thread 1 Woche vor Hochzeit die Trennunghier hat mich ein wenig zum Nachdenken gebracht. Auch Cloudy24 hat ja geäußert, dass es an Kommunikation scheitert. Auch sehe ich da schon wie Cloudy auch die Überrumpelung bei dem Heiratsantrag. Wer sagt schon "nein"? Die wenigsten und dann bekommen diese, die eben einfach "ja" gesagt haben kalte Füße.
Mein Mann und ich haben keinen Heiratsantrag gemacht. Weder er noch ich und ich denke, dass ein Heiratswunsch auch in einem Gespräch geäußert werden kann um auch zu sehen, was der andere davon hält und ich halte da ein Gespräch viel sinnvoller als den Heiratsantrag. Warum muss einer auf die Knie gehen oder darum bitten geheiratet zu werden? Warum muss man den anderen fragen, ob er einen heiraten will. Ich hätte geschmunzelt, wenn mein Mann auf die Knie gegangen wäre.
Es ist vielleicht für manche unromantisch. Aber ich sehe ein klassisches Gespräch über die Hochzeit und ob man denn überhaupt heiraten will und wenn ja viel entspannter und auch nicht so steif, dass man eigentlich schon fast gezwungen ist "ja" zu sagen. Wünschen sich denn heute die Paare immer noch einen klassischen Antrag? Wie habt ihr "beschlossen" zu heiraten? Klassisch mit einem Antrag oder nüchtern mit einem Gespräch?
Natürlich könnte man das auch einfach miteinander besprechen, aber es ist schon romantischer, wenn man klassisch auf die Knie geht. Mein Schatz hat mich auch mit dem klassischen Kniefall gefragt, aber er hatte auch kein Nein zu erwarten, was er vorher wusste. Man bespricht das vorher schon mal, klärt die Ansichten ab. Ich kann mir keine Beziehung vorstellen, bei der man darüber nicht irgendwann spricht. Immerhin entwickelt sich ja auch eine Beziehung weiter. Als Frau bin ich aber durchaus auch der Meinung, dass man Nein sagen sollte oder es klar machen sollte, dass man das nicht will, wenn es so ist.
Also ich hatte irgendwie beides schon, was auch ein wenig verwirrend sein kann. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen dass es jemand über sich bringt, einen klassischen Heiratsantrag zu machen, ob mit oder ohne Kniefall, ohne sich vorher sicher zu sein, dass der entsprechende Partner auch ein einer Hochzeit interessiert ist und den Heiratsantrag annehmen wird. Das wäre doch irgendwie merkwürdig denke ich und auch ziemlich wagemutig.
Für mich und meinen Freund ist eigentlich relativ klar, dass wir, wenn ich mit meinem Studium fertig bin und eine feste Arbeitsstelle gefunden habe, zusammenziehen und natürlich auch heiraten werden. Da hat auch niemand das Thema Hochzeit ganz bewusst angesprochen, es ergab sich einfach mehrmals in Gesprächen. Und wenn es nur eine Andeutung gewesen ist. Ich habe solche Andeutungen dann, weil wir frisch zusammen waren, als Aufhänger genommen um meine eigene Meinung zu diesem Thema zu äußern, damit mein Freund ganz genau weiß, woran er bei mir ist. Und auch, wenn so etwas erst nur im Scherz gesagt wurde, entwickelten sich ernste Gespräche die keinen Zweifel überließen. Das sehe ich eigentlich als normal an, denn man möchte doch, dass zwischen einem in einer Partnerschaft alles wichtige von vorne herein geklärt ist.
Und dann ist das mit den Heiratsanträgen auch vollkommen unproblematisch. Und wenn mein Freund mir mal wieder einen "Antrag" macht, dann weiß er, dass er kein ernsthaftes "Nein" zu erwarten hat. Persönlich würde ich mich nicht ernsthaft als verlobt bezeichnen, aber wenn mein Freund mir scheinbar wie im Scherz eine selbstgeflochtene Strohbandkrone aufsetzt und mich dann fragt ob ich ihn heiraten will, dann schwingt da auch immer etwas Ernst mit. Und ich muss ganz ehrlich sagen, obwohl ich mich nicht für einen romantischen Menschen halte, ist das doch schon ein schönes Gefühl, wenn jemand anderes so etwas für einen macht.
Die eigentliche Entscheidung aber, ob jemand heiraten möchte oder nicht, die sollte denke ich doch eher in einem Gespräch gefällt und dann eben durch einen schönen Heiratsantrag gekrönt werden. Doppelt hält besser.
Da du meinen Beitrag in dem anderen Thema gelesen hast, kennst du meine Meinung zu dem Thema ja bereits.
Ich denke tatsächlich, dass nicht wenige Paare diese ganzen romantischen Klischees immer noch als das Ideal empfinden. Dazu gehört nicht nur der Antrag sondern auch die ganze Hochzeit, die im weißen Sahne Baiser Kleid dem Schema F folgt. Den Grund dafür sehe ich in den Medien, wo man in diversen Formaten ja immer wieder gezeigt bekommt, wie es zu laufen hat und was man als romantisch zu empfinden hat.
Ich selber definieren Romantik als etwas persönliches, was genau auf mich zugeschnitten ist und mit dem jemand anders gar nichts anfangen könnte, weil es ihre Interessen oder ihren Humor überhaupt nicht trifft. Aber für viele scheint Romantik das zu sein, was schon tausendmal gemacht wurde, was man in jedem zweiten Liebesroman oder Liebesfilm serviert bekommt.
Wir haben uns nun vorerst gegen eine Heirat entschieden, weil wir mit Trauschein weder glücklicher noch reicher sein werden. Aber wenn wir uns mal für den Weg zum Standesamt entscheiden könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass mein Partner mir irgendwann danach einen übertriebenen Klischeeantrag macht. Das würde unserem Sinn für Humor entsprechen.
Ich würde mir das schon von meinem Partner wünschen. Ach wenn das altmodisch ist, nur eine Heirat im Gespräch zu beschließen finde ich ein wenig kalt. Gerade der Antrag, die Vorbereitung und dann zum Schluss die Heirat im ganzen ist doch das schöne. Nur mit meinem Partner zu besprechen ob eine Heirat, das dann im Gespräch zu beschließen und wie einen Vertrag durchzuführen ist nicht für mich. Aber in dem Punkt ist ja auch jeder anders, ihr könnt dieser Vorgehensweise halt mehr abgewinnen. Und mögt vielleicht das klassische Vorgehen an sich nicht, da es ja schon ewig alt ist.
Mich kotzt diese romantische Standard-Vorstellung in den Köpfen vieler Menschen ehrlich gesagt total ab. Überall wird dasselbe "Bild" vermittelt: romantisches Candle-Light-Dinner, Rosen, Kniefall mit übertrieben kitschigen Floskeln und ein gigantischer Verlobungsring beim Heiratsantrag. Ich persönlich kann auf das alles verzichten und halte nichts davon. Ich will nicht mal einen Verlobungsring, ich empfinde das als überflüssigen Schnickschnack.
Ich habe schon mehrmals mit meinem Partner über dieses Thema gesprochen und wir sind beide nicht besonders romantisch und eher praktisch veranlagt. Um ehrlich zu sein, würde ich wahrscheinlich einen Lachanfall kriegen, wenn mein Partner auf die Idee käme einen oben beschriebenen klischeehaften Heiratsantrag zu machen. Ich könnte ihn einfach nicht ernst nehmen und würde denken, dass er sich über mich lustig macht, so wenig passt das zu ihm. Ich verzichte auch auf diese klassische Märchenhochzeit mit übertrieben pompösen Kleid und hunderten von Gästen. Das aber nicht aus Kostengründen, sondern eher weil ich eine intime kleine Hochzeit im kleinsten Kreis sehr viel schöner und persönlicher empfinde als eine große bei der der einzelne Gast ziemlich schnell untergeht und man kaum mitkriegt, wer alles gekommen ist und wer nicht.
Ich finde es gut, wenn man dem Partner zeigt, wie wichtig er ist und dass man gerne mit ihm zusammen bleiben möchte. Aber das kann man auch individuell angepasst machen und nicht wie der von den Medien propagierte Mainstream. Ich habe schon mit meinem Partner abgesprochen, dass so ein klassisch-kitschiger Heiratsantrag bei uns gar nicht erst in Frage kommt. Wenn es bei uns soweit ist, werden wir in einem gemeinsamen Gespräch "beschließen" zu heiraten. Bis dahin muss aber mein Studium abgeschlossen werden, also hat das noch etwas Zeit.
Mit Kniefall war mein erster Heiratsantrag zwar nicht. Aber mit Blumenstrauß und eben auch der hochoffiziellen Frage. Allerdings waren bei uns damals vorher auch schon Unterhaltungen zum Thema Hochzeit gewesen, so dass zwar der Antrag selbst für mich recht überraschend kam, aber mein Ex-Mann eben auch nicht mit einem Nein rechnen musste.
Den zweiten Heiratsantrag vor drei Jahren habe ich gar nicht gleich als solchen erkannt. Mein Mann sagte auf dem Heimweg von einem Grillabend einfach so, dass er sich mit mir noch mal eine Ehe vorstellen kann. Die Planungen liefen dann im letzten Jahr sehr unspektakulär, da wir auch nicht gefeiert haben. Das Thema kam eher noch auf, weil es darum ging unter welchem Namen ich mein erstes Buch veröffentlichen soll. Da hat er dann einfach gesagt, dass ich gleich seinen Nachnamen nehmen und mir einen Termin aussuchen soll.
Es war eine andere Zeit, als noch klassische Heiratsanträge gemacht wurden. Da wurden zuerst die Eltern der Verlobten angesprochen und dann erst die Verlobte gefragt. Vieles was früher üblich war, ist weggefallen oder fällt gerade weg. So brachte früher auch die Braut die gesamte Aussteuer mit in die Ehe, was heute kaum noch üblich ist.
Heute sind die Frauen sehr viel selbstbewusster und mögen diesen klassischen Heiratsantrag nicht mehr oder sie machen selbst dem Verlobten einen Heiratsantrag. Wenn vorab überhaupt nicht über eine Heirat gesprochen wurde, ist so manch einer geschockt und sagt in dem Moment „ja“. Später jedoch kommt ihm zum Bewusstsein, dass er überrumpelt wurde mit der Frage, weil nie von Heirat die Rede war. Er wird mit sich selbst ringen und ist manchmal nicht überzeugt davon, dass durch sein Ja nun eine Hochzeit ansteht, über die er nie nachgedacht hatte. So wie das jetzt läuft, will er es nicht.
Ich bin der Meinung, dass man sich diese unerfreuliche Peinlichkeit und den Schock über die spätere nicht stattfindende Hochzeit ersparen kann, wenn man miteinander spricht und abklärt, wie der Partner darüber denkt. Ich finde auch einen Heiratsantrag mit Kniefall nicht mehr nötig. Wichtiger dagegen ist ein Gespräch zwischen den Partnern, in dem man herausfinden kann, ob Heiratsantrag ja oder besser nein. Besonders nett und passend für die heutige Zeit finde ich den versteckten Heiratsantrag, der Punktedieb gemacht wurde, als es um den Autorennamen für ihr Buch ging. Auf den Gedanken muss erst mal jemand kommen.
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