Findet man eher einen Partner, wenn man nicht sucht?
Es heißt ja oft, man solle nicht aktiv nach einer Partnerschaft suchen, weil man dann vielleicht verkrampft wirkt oder weil man sich zu sehr darauf versteift, jemanden finden zu wollen und sich dabei selbst im Weg ist. Aber wenn man nicht sucht, dann findet man doch auch niemanden oder?
Ich denke, dass nur Menschen, die keine Extrawünsche haben und prinzipiell mit mehr oder weniger jedem zurecht kommen, sich darauf verlassen können, dass sie zufällig jemanden kennenlernen. Wenn man aber etwas von der Norm abweicht, dann wird es schon schwieriger und dann kann man sich eventuell nicht einfach nur auf den Zufall verlassen.
Ein Beispiel ist etwa, dass sich die meisten Menschen ja schon irgendwann Kinder wünschen. Ich aber nicht und daher brauche ich ja einen Partner, der auch keine Kinder will. Wenn ich mich nun einfach auf den Zufall verlassen würde, dann würde ich vielleicht ganz viele Männer kennenlernen, die eben dieses wichtige Kriterium nicht erfüllen.
Daher muss ich ja suchen, in Online-Plattformen oder wo auch immer und mir diejenigen herauspicken, die angeben, dass sie auch keine Kinder wollen. D.h. immer dann, wenn man nicht wie der Durchschnitt ist oder davon abweichende Vorstellungen hat, dann hat man ja keine andere Chance außer aktiv zu suchen oder sehe ich das falsch?
Ist es denn wirklich so, dass man eher jemanden findet, wenn man nicht sucht und auf den Zufall wartet? Aber funktioniert das denn, wenn man vom Durchschnitt abweichende Wünsche hat?
Und weißt du wie viele Männer vorgeben auch eine Frau mit Kind haben zu wollen und das Kind dann nur als notwendiges Übel hinnehmen? Und diese Männer wollen auch keine eigenen Kinder haben. So selten sind diese Exemplare wirklich nicht. Aber ich habe es nun schon in verschiedenen Zeiten meines Lebens selbst erlebt, dass es sich von allein fügt, wenn man nicht mehr ständig und vor allem krampfhaft sucht.
Zitronengras hat geschrieben:Es heißt ja oft, man solle nicht aktiv nach einer Partnerschaft suchen, weil man dann vielleicht verkrampft wirkt oder weil man sich zu sehr darauf versteift, jemanden finden zu wollen und sich dabei selbst im Weg ist.
Weiß nicht, ob es so oft heißt. Ich kenne das eher so, dass ein Mann (!) eher keine Chance auf eine Bekanntschaft hat, wenn er unbedingt will. Und dabei geht es noch nicht mal um eine Beziehung sondern um kürzere Interaktionen. Im Freundeskreis haben wir uns insofern darüber lustig gemacht, als das wir "den Frauen" unterstellt haben, dem "suchenden Mann" den "Sabber" ansehen zu können. Meine persönliche Erfahrung war auch eher eine fiese: immer, wenn ich in einer Beziehung war, war es ausgesprochen "leicht", neue Bekanntschaften zu schließen (die sich zwar nicht um das eine drehten - aber so hatte man einfach Kontakt zu potentiellen Partnerinnen). War ich hingegen Single, war es ein echt verzweifelter Kampf. Irgendwie wirkte das schon "verhext". Es war ein auf und ab. Denn das eigene Selbstbewusstsein war erst groß (in einer Beziehung aber man konnte erfolgreich neue Damen kennen lernen) - dann wieder zerstört (keine Beziehung mehr und die Damen machten förmlich einen großen Bogen um mich).
Zitronengras hat geschrieben:Aber wenn man nicht sucht, dann findet man doch auch niemanden oder?
"Suchen" ist dann vielleicht auch das falsche Wort. Viel mehr scheint mir "Offenheit" für neue Bekanntschaften richtig zu sein. Es ist sicher verkehrt, durch die Welt zu gehen, und schon auszustrahlen, man wäre auf "der Jagd nach einem Partner". Ist man hingegen wirklich offen, Leute (auch nur flüchtig) kennenzulernen, dürfte die Sache einfacher werden. Erschwerend kann es für dich als Frau vielleicht sein, dass der Mann wesentlich einfacher gestrickt ist und von Beginn an nur auf das Eine aus ist. Solche Personen gibt es mutmaßlich viele und die Schwierigkeit besteht darin, diese auszusortieren (wenn es dir nicht in den Kram passt!). Dem Rest solltest du aber unvoreingenommen eine (kurze) Chance geben.
Zitronengras hat geschrieben:Ich denke, dass nur Menschen, die keine Extrawünsche haben und prinzipiell mit mehr oder weniger jedem zurecht kommen, sich darauf verlassen können, dass sie zufällig jemanden kennenlernen. Wenn man aber etwas von der Norm abweicht, dann wird es schon schwieriger und dann kann man sich eventuell nicht einfach nur auf den Zufall verlassen.
Das klingt leider so, als hättest du die Erfolgsversprechen von Dating-Plattformen schon verinnerlicht. Als gäbe es "die Norm" bzw. Parameter, welche bloß zu vergleichen sind, um "den perfekten Partner" zu finden. Da will ich mal an die Zeiten erinnern, als zum "kennen lernen" eben auch das Abklopfen der Parameter gehörte. Und im romantischen Idealfall dauert dieses Abklopfen und Kennenlernen ein Leben lang! Wer heute erwartet, über solche Matching-Points den überraschungsfreien und perfekten Partner zu finden, sollte nicht überrascht sein, wenn genau diese Beziehung dann auch nach 2 Jahren in den vorbestimmten Bruch geht.
Allein die Vorstellung, ein Mensch könnte "von der Norm" abweichen, lässt mich erschaudern. Gut, es mag "Liebespraktiken" geben, für die ich mich ein Leben lang nicht erwärmen könnte. Aber das sind dann schon eher Ausnahmen. Ein guter Freund von mir hat Angst vor Pferden und kann nicht reiten und will es niemals lernen. Er hat überhaupt keinen Bezug zu großen Tieren. Aber, wegen seiner Frau, besitzt er jetzt vier Pferde! So was hat er sich auch nie träumen lassen. Weil sie eben so "vernarrt" in Pferde ist. Menschen ändern sich und können sich anpassen oder Kompromisse eingehen!
Zitronengras hat geschrieben:Ein Beispiel ist etwa, dass sich die meisten Menschen ja schon irgendwann Kinder wünschen. Ich aber nicht und daher brauche ich ja einen Partner, der auch keine Kinder will. Wenn ich mich nun einfach auf den Zufall verlassen würde, dann würde ich vielleicht ganz viele Männer kennenlernen, die eben dieses wichtige Kriterium nicht erfüllen.
Aber auch wenn das von dir genannte Kriterium sicher eines ist, was zum Ende der Beziehung führen kann, finde ich es seltsam, dies "an den Anfang" einer Beziehung zu stellen. Ist so was tatsächlich in der dramatisch schon Thema zu Beginn einer Beziehung? Entschließt man sich nicht tendenziell eher "später" für Kinder? Und glaubst du nicht, dass Menschen sich ändern? Selbst wenn ein Mann zu Beginn glaubt, dass das Kinder bekommen die Erfüllung ist, kann sich die Einstellung im Laufe der Zeit ändern. Und sogar bei dir sehe ich das Potential, dass sich deine Einstellung ändert. Was aber, wenn du einen Traummann gefunden hast, der keine Kinder will - du dich aber z.B. mit Ende 30 doch für Kinder entscheiden willst? Auch das kein ausgedachter Fall!
Ein Fehler bei der Suche nach einem Partner ist das Verlangen nach Perfektion und absoluter Transparenz. Wenn man nicht alles über den Partner weiß, scheidet er aus. Und wenn man nicht überzeugt ist, dass das der Partner für den Rest des Lebens ist, will man ihn schon nicht mehr. Das auch Beziehungen wachsen können, dass sich Beziehungen entwickeln müssen (positiv wie negativ), wird ausgeblendet. Wieso suchst du einen Partner, bei dem die Frage nach Kindern schon vor dem ersten Akt geklärt sein muss? Was wäre so dramatisch schlimm, wenn du einen Partner findest und mit ihm fünf unglaublich tolle Jahre verbringst und er sich trotzdem von dir trennt, weil der Kinderwunsch bei ihm dann doch obsiegt? Der Rat muss doch sein, nicht für die Ewigkeit zu planen sondern den Moment zu nutzen. (Ohne zu übertreiben!)
Zitronengras hat geschrieben:Daher muss ich ja suchen, in Online-Plattformen oder wo auch immer und mir diejenigen herauspicken, die angeben, dass sie auch keine Kinder wollen.
Das klappt in dem Moment, in dem der Mensch nur Teil eines statischen Planspiels ist. Aber Interessen und Vorlieben ändern sich. Der Mensch entwickelt sich (hoffentlich) auch weiter. Was heute gilt, muss morgen keinen Bestand mehr haben. Wenn du dich vor 10 Jahren beschrieben hättest - wären alle Parameter heute noch gültig und gleich? Welchen Nutzwert hätte ein Mann, der heute keine Kinder will (weil er sich das nicht vorstellen mag und will) - sich hier aber später anders entscheidet? Oder welchen Nachteil siehst du in einem Mann der auf Grund seiner Sozialisation oder seiner Familie klar zu erkennen gibt, dass das Lebensziel aus Haus, Frau, Kind(er) und einem Hund besteht - aber im Laufe der Zeit feststellt, dass er gar nicht so leben will?
Zitronengras hat geschrieben:D.h. immer dann, wenn man nicht wie der Durchschnitt ist oder davon abweichende Vorstellungen hat, dann hat man ja keine andere Chance außer aktiv zu suchen oder sehe ich das falsch?
Ja, du siehst das zu verbissen und zu statisch, ohne Menschen eine Chance zu geben, die vermutlich jeden Abend frustriet zu Bett gehen und sich fragen, was sie tun müssen, um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Vorstellung selbst von der Norm abzuweichen wäre überheblich, wenn es nicht so wäre, dass praktisch jeder Mensch auf Grund seiner Einzigartigkeit von der Norm abweicht. So gesehen haben alle das gleiche "Problem" wie du.
Zitronengras hat geschrieben:Ist es denn wirklich so, dass man eher jemanden findet, wenn man nicht sucht und auf den Zufall wartet? Aber funktioniert das denn, wenn man vom Durchschnitt abweichende Wünsche hat?
Das funktioniert, weil man irgendwann feststellt, dass die eigenen Wünsche gar nicht von der "Norm" abweichen und das es genug Menschen gibt, die ähnliche Wünsche haben oder aber ihre Wünsche ohne große Opfer an die Gegebenheiten anpassen können. Natürlich kannst du "zufällig" Leute kennenlernen. Aber auch durch die aktive suche. Schlecht aber, immer eine Schablone anzusetzen und eine 100%-Erfüllung zu erwarten. Die es nicht geben kann, wenn dich die Leute nicht kennen (lernen dürfen).
Solche Personen gibt es mutmaßlich viele und die Schwierigkeit besteht darin, diese auszusortieren (wenn es dir nicht in den Kram passt!). Dem Rest solltest du aber unvoreingenommen eine (kurze) Chance geben.
Das merke ich schon recht deutlich, wenn jemand solche Absichten hat. Meistens haben die auch keine Geduld und kommen mit ihrem Anliegen recht schnell. Da das aber überhaupt nicht mein Ziel ist, werden die auch gleich am Anfang wieder aussortiert.
Das klingt leider so, als hättest du die Erfolgsversprechen von Dating-Plattformen schon verinnerlicht. Als gäbe es "die Norm" bzw. Parameter, welche bloß zu vergleichen sind, um "den perfekten Partner" zu finden. Da will ich mal an die Zeiten erinnern, als zum "kennen lernen" eben auch das Abklopfen der Parameter gehörte. Und im romantischen Idealfall dauert dieses Abklopfen und Kennenlernen ein Leben lang! Wer heute erwartet, über solche Matching-Points den überraschungsfreien und perfekten Partner zu finden, sollte nicht überrascht sein, wenn genau diese Beziehung dann auch nach 2 Jahren in den vorbestimmten Bruch geht.
Es ist leider auch meine Erfahrung. Wenn jemand ein Hobby hatte, bei dem ich unbedingt mitkommen sollte, was mich aber gar nicht interessiert hat oder sich in wesentlichen Merkmalen ganz anders verhalten hat als ich, dann gab es meistens Konflikte und letztlich auch die Trennung, wobei ich häufiger die war, die sich getrennt hat, weil ich das dann nicht mehr ausgehalten habe.
Das sind verschiedene Dinge, die da eine Rolle gespielt haben. Mal hat mich jemand andauernd zu seiner Familie mitgeschleppt obwohl ich nicht so der Familienmensch bin und der hat auch sehr verärgert reagiert, wenn ich gesagt habe, dass ich nicht mit möchte. Mal wollte jemand, dass ich immer etwas aktiv mit ihm unternehme, obwohl ich eben eher so ein Drinnen-Mensch bin und das war auch nicht toll. Es gab auch mal jemanden, der immer so klammerte und überanhänglich war und mir Vorwürfe gemacht hat, wenn ich mal 10 min später kam. Das kann ich auch nicht leiden.
Daher weiß ich ja inzwischen, mit welcher Art von Hobbys oder Charakteren ich nicht klar komme und da ist es dann schon sinnvoll, das auszuschließen. In dem Beispiel mit den Pferden ist es ja so, dass die Frau ihre Pferde vermutlich alleine pflegt und der Mann mit den Tieren somit kaum etwas zu tun hat. Das ist ja was anderes, wenn jemand nicht darauf besteht, dass der Partner das Hobby teilt. Aber Männer wollen oft, dass sich Frauen auch für ihr Hobby begeistern und das ist dann wieder problematisch.
Und sogar bei dir sehe ich das Potential, dass sich deine Einstellung ändert. Was aber, wenn du einen Traummann gefunden hast, der keine Kinder will - du dich aber z.B. mit Ende 30 doch für Kinder entscheiden willst? Auch das kein ausgedachter Fall!
Nein, ich mag Kinder nicht, ich mochte die noch nie und ich möchte definitiv niemals welche haben. Ich ändere nicht meine Einstellungen, gerade nicht in so wesentlichen Dingen, das ist absolut ausgeschlossen.
Wieso suchst du einen Partner, bei dem die Frage nach Kindern schon vor dem ersten Akt geklärt sein muss? Was wäre so dramatisch schlimm, wenn du einen Partner findest und mit ihm fünf unglaublich tolle Jahre verbringst und er sich trotzdem von dir trennt, weil der Kinderwunsch bei ihm dann doch obsiegt? Der Rat muss doch sein, nicht für die Ewigkeit zu planen sondern den Moment zu nutzen. (Ohne zu übertreiben!)
Ja, das ist schlimm. Ich hatte das schon mehrfach, dass ich mit jemandem zusammen war, der irgendwann die Kinderfrage brachte und meinte, er könne sich aber ohne Kinder kein Leben vorstellen. Dann war es vorbei, weil ich keine will. Und dann empfand ich die gemeinsam verbrachte Zeit irgendwie als sinnlos, denn dann war er ja weg und ich hätte mich in der Zeit auch darum kümmern können, jemanden zu finden, der mich nicht wegen meiner Abneigung gegen Kinder verlässt. Ich finde, wenn man schon vorher weiß, dass man sich irgendwann trennt, dann macht es keinen Sinn.
Außerdem wird man ja auch nicht jünger und irgendwann wird einmal der Zeitpunkt gekommen sein, an dem man kaum noch potentielle Partner kennenlernt und wenn man bis dahin lauter Beziehungen mit den Falschen hatte, dann hatte man keine Zeit, jemanden zu finden, mit dem es passt und der dann auch der Mann fürs Leben ist. Da sitzt man dann als einsame alte Frau da und hat niemanden.
Aber Interessen und Vorlieben ändern sich. Der Mensch entwickelt sich (hoffentlich) auch weiter. Was heute gilt, muss morgen keinen Bestand mehr haben. Wenn du dich vor 10 Jahren beschrieben hättest - wären alle Parameter heute noch gültig und gleich? Welchen Nutzwert hätte ein Mann, der heute keine Kinder will (weil er sich das nicht vorstellen mag und will) - sich hier aber später anders entscheidet? Oder welchen Nachteil siehst du in einem Mann der auf Grund seiner Sozialisation oder seiner Familie klar zu erkennen gibt, dass das Lebensziel aus Haus, Frau, Kind(er) und einem Hund besteht - aber im Laufe der Zeit feststellt, dass er gar nicht so leben will?
Ich gebe dir schon echt, es gibt Dinge und Präferenzen, die sich ändern. Aber wenn ich auf mein Leben zurückblicke, dann handelt es sich dabei meistens nur um kleine Veränderungen. Es ändert sich vielleicht die bevorzugte Automarke oder man lernt ein neues Hobby schätzen, man hatte früher nur Katzen und dann hat man Kaninchen oder Dinge in dieses Größenordnung. Es kann Veränderungen geben, aber ich glaube nicht daran, dass sich die Persönlichkeit eines Menschen und das grundsätzliche Wertesystem fundamental ändern.
Es gibt Merkmale, die vielleicht nicht so relevant sind und eher Änderungen unterliegen. Aber grundsätzliche Dinge (Ist man Familienmensch? Ist man gesellig? Mag man Kinder? Macht man eher sein eigenes Ding?) bleiben meiner Erfahrung nach weitgehend konstant.
Ich habe meinen Partner gefunden, indem ich nicht aktiv gesucht habe. Damals war ich in einer Beziehung und die beiden haben zusammen gearbeitet. Der Zufall hat uns also zusammengebracht und wir passen wirklich perfekt zueinander. Aktiv gesucht habe ich nicht. Ich kenne es von vielen meiner Freunden auch, dass sie eben nicht gesucht haben und dann auf eine Person getroffen sind, die einfach sehr gut zu ihnen gepasst hat. Man spricht ja dann durchaus mietender und dann kann man auch Probleme klären. Beispielsweise Interesse abklären oder dann das Thema Kinder ansprechen, so schwer ist das ja nicht und so viel Zeit nimmt das auch nicht in Anspruch, passt es nicht hat man dann eben einen guten Freund.
Schau mal es eilt doch bei dir auch nicht, wenn du keine Kinder haben willst. Lass es einfach auf dich zukommen. Man kann sich doch auch überall treffen, auch im Freundeskreis gibt es immer mal wieder neue Menschen und über die kann man dann ja auch wieder andere Menschen kennenlernen. Wenn man sich zu sehr versteift einen Partner finden zu müssen, trifft man sich vielleicht auch mit vielen Menschen, die man so eigentlich nicht treffen wollen würde, nur weil man ja jemanden finden muss.
Man kann natürlich im Internet suchen, aber es sollte nicht das Leben beherrschen und man sollte durchaus auch offen für das Leben sein. Mein bester Freund hat seine Freundin beispielsweise an der Arbeit getroffen, sie war in einem anderen Team, in einer anderen Stadt, aber es hat sofort gefunkt. Ein anderer Freund hat seine Freundin durch einen Umzug einer gemeinsamen Bekannten getroffen. Es kann schnell gehen und das Leben hält jede Menge Überraschungen parat.
Am besten lässt man den Zufall entscheiden. Nicht man selbst sucht den Partner, sondern der Zufall macht es. Ich habe es schon bei einigen Freunden miterlebt, dass wenn sie gesucht haben, sie nichts geeignetes fanden. Erst wenn sie den Mut schon aufgegeben haben, ist der Glückspilz um die Ecke gerannt. Klar kann man sich auf die Suche machen. Aber was heißt das schon? Man hat seine Kriterien und nach denen passt keiner wirklich zu einem, weil man einfach viel zu hohe Maßstäbe setzt. Lernt man aus Zufall einfach jemanden kennen und sieht seine Macken, kommt man damit schneller klar.
Ich kann auf jeden Fall nur bestätigen, dass man tatsächlich am besten einen Partner für sich findet, wenn man nicht aktiv sucht. Immerhin habe ich selbst damit meine Erfahrungen machen können und obwohl ich schon drei feste Beziehungen hatte, beziehungsweise mit meinem dritten Partner zusammen bin, habe ich keinen davon aktiv gesucht. Stattdessen habe ich bisher alle meine Partner per Zufall kennen gelernt und das finde ich einfach am besten. Immerhin hat man automatisch viel weniger Erwartungen an den Partner, bevor man die Beziehung eingeht.
Man macht sich nicht selbst den Druck, dass der Partner nun der Richtige sein muss und man denkt dann vielleicht auch gar nicht zu Anfang an eine Beziehung, sondern man möchte sich einfach überraschen lassen, was die Bekanntschaft bringt und wie man sich versteht. Dadurch ist man deutlich lockerer und nicht so verkrampft, weil man natürlich auch nicht so enttäuscht ist, wenn es mit der Beziehung doch nicht klappen sollte. Man hatte ja auch nicht unbedingt an eine Beziehung gedacht.
Bei mir war es so, dass ich nach der Trennung von meinem zweiten Partner aktiv nach einem neuen Freund gesucht habe. Ich habe mich wirklich mit sehr vielen Männern getroffen, die ich aus dem Internet kannte und ich habe mich auch aktiv in meinem Freundeskreis und im Freundeskreis meiner Freunde umgeschaut. Von daher hatte ich in einigen Monaten sicherlich zehn Dates mit zehn verschiedenen Männern, was ich wirklich sehr viel finde. Dabei hatte ich bei jedem Date natürlich die Hoffnung, dass es im Endeffekt auch zur Beziehung kommen könnte. Allerdings ist der Funke einfach nie übergesprungen und nach dem zehnten Versuch hatte ich dann natürlich auch die Nase voll, so dass ich beschloss, erst einmal aufzugeben und nicht mehr aktiv zu suchen.
Wie es der Zufall wollte, fiel mir dann jedoch mein jetziger Partner plötzlich im völlig überfüllten Bus zur Uni auf. Ich war quasi auf den ersten Blick verliebt, wobei ich mich natürlich nicht traute, ihn anzusprechen. Als ich ihn dann jedoch am selben Abend wieder in der völlig überfüllten Disco traf, wusste ich, dass das einfach kein Zufall mehr sein konnte, da ich ihn zuvor noch nie gesehen habe. Und sich dann auch noch zweimal am Tag an völlig überfüllten Orten zu treffen, muss wohl Schicksal sein.
Ich würde daher einfach raten, sich vielleicht nach einem Partner umzuschauen, aber nicht völlig verkrampft zu suchen. Es spricht sicherlich nichts dagegen, sich auch ein wenig im Internet umzuschauen, wobei ich mich da auch nicht mit jedem Mann treffen würde, der halbwegs meinen Vorstellungen entspricht. Stattdessen muss das Gefühl einfach von Anfang an passen und wenn der Funke nicht über springt, dann sollte man nicht frustriert sein und krampfhaft versuchen, sich zu verlieben, sondern man sollte einfach abwarten. Der Richtige kommt früher oder später ganz bestimmt und gerade dann, wenn man keine eigenen Kinder haben möchte, muss man sich da auch keinen Stress machen. Ob man den richtigen Partner für sich nun ein Jahr früher oder später kennen lernt, spielt ja auch keine Rolle.
Das Problem kenne ich, lange Zeit war ich gerade während meiner Jugend ohne einen Freund, und alle anderen schienen einen zu haben. Dadurch habe ich mir viele Gedanken um dieses Thema gemacht, dabei zu einem Schluss zu kommen ist aber gar nicht so einfach. Denn klar, jeder hat bestimmte Ansprüche an seinen Partner, man stellt sich vor dem inneren Auge immer genau vor, wie der Partner aussehen soll, was für charakteristische Eigenschaften er haben muss. Wenn du keine Kinder haben möchtest, ist das natürlich ein wichtiger Punkt, den der anderen auch bedingungslos akzeptieren muss, wenn man auf Dauer glücklich sein möchte.
Meiner Meinung nach ist es aber so, dass die Liebe sowieso nicht planbar ist, man kann sich also nicht einfach bequem im Internet einen Mann aussuchen, der genau in das Schema passt, und sich sagen, dass man sich jetzt in ihn verliebt. So gesehen ist und bleibt die Suche immer Zufall. Ich finde, man kann dabei schon nachhelfen, indem man eben vermehrt auf Plattformen nachguckt, oder einfach die Augen offen hat. Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich größer, wenn man schon am Anfang sich "Suchkriterien" eingeben kann, und dann vielleicht auch nicht enttäuscht wird. Aber viele Männer würden sicherlich auch auf Kinder verzichten, wenn sie sich wirklich in einen verlieben würden. Genauso wärst du dann vielleicht bereit doch ein Kind zu kriegen, wenn du dich sehr in jemanden verliebst, und sich plötzlich alles zu ändern scheint.
Ich finde, man sollte die Liebe auf sich zukommen lassen, und einfach auf den Richtigen warten, denn wie man so schön sagt, trifft man denjenigen genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Und eben nicht jeden Tag beispielsweise das Internet durchforstet. Da kann es nur sein, dass man noch trauriger wird, und sich in etwas verrennt, weil man den Richtigen scheinbar einfach nicht finden kann.
Ich für meinen Teil habe noch nie nach einem Partner gesucht, trotzdem hat sich immer etwas angeboten. Das meiste hab ich ausgeschlagen, dann doch mal einen ziemlichen Ausrutscher gelandet und zufällig dann wieder jemanden kennengelernt. Und siehe da, diesmal ist eigentlich alles ziemlich gut.
Das man es schwerer hat, etwas zu finden, wenn man es gerade sucht, kenne ich aus anderen Bereichen des alltäglichen Lebens. Daher kann ich mir wirklich gut vorstellen, dass es mit einer Partnerschaft genauso sein könnte. Vielleicht ist man dann auch einfach nicht frei und locker genug, weil man sich auf bestimmte Dinge einstellt, also nach bestimmten Aspekten an einem Menschen sucht.
Findet man sie nicht, gibt man diesen Menschen vielleicht direkt wieder auf. Hätte man gar nicht gezielt nach einem Partner gesucht, so hätte sich vielleicht etwas mehr ergeben. Aber da ich selber noch nie gezielt einen Partner gesucht habe,ist das nur mein theoretisches Denken. Aber ich muss sagen, dass ich es schon immer merkwürdig fand, wenn man davon redet, dass man einen Partner sucht. Klingt ein wenig wie auf dem Flohmarkt.
Lustige Theorie, die auf mich ganz sicher nicht zutrifft. Ich habe noch nie nach einem Partner gesucht, meine Beziehungen haben sich immer mehr oder weniger zufällig ergeben. Ich hatte nie ein Problem damit mal keinen Partner an meiner Seite zu haben, weil ich mich nicht über meinen Partner definiere, und habe das Single sein auch genossen, denn das hat ja durchaus auch seine Vorteile.
Trotzdem bin ich wohl das Gegenteil von deiner Karikatur der 0815 Frau ohne Ansprüche, die so ziemlich jeden ran lässt. Die Tatsache, dass ich keine Kinder möchte und auch nicht unbedingt eine traditionelle Beziehung erstrebenswert finde war nie ein Hindernis. Wenn das Thema Kinder mal angesprochen wurde gingen die Meinungen bei den Männern immer in Richtung "muss nicht sein" oder "vielleicht irgendwann später mal".
Meine Partnerschaften haben sich immer aus Freundschaften heraus ergeben und da merkt man doch, ob man zusammen passt oder nicht. Ich denke, dass ich mich auch erst dann wirklich verliebt habe als ich gemerkt habe, dass wir viel gemeinsam haben, ähnliche Interessen und Meinungen teilen.
Wenn es um Bekanntschaften geht komme ich übrigens tatsächlich mit fast jeden zurecht, auf einem oberflächlichen Smalltalk Niveau. Aus manchen Bekanntschaften wird dann Freundschaft, andere bleiben an der Oberfläche, weil mich nichts tiefer gehendes mit den Personen verbindet.
Wenn es mir an sozialen Fähigkeiten mangeln würde, wäre es mir sicher schwerer gefallen den Mann fürs Leben zu finden, wir haben uns schließlich auf einer Party bei Freunden kennen gelernt und auch erst mal höflichen Smalltalk ausgetauscht. Aber dann wären nicht meine "Extrawünsche" schuld oder die Tatsache, dass ich ja so speziell und besonders bin, sondern, dass ich nicht locker und unverbindlich auf fremde Menschen zugehen könnte, oder dass ich eine Art an mir hätte, die meine Mitmenschen davon abhalten würde auf mich zuzugehen.
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