Kennt ihr aus der Schule das Bohnenexperiment?
Vor ein paar Wochen kam mein Sohn mit Bohnen nach Hause, welche er im Biologieunterricht vom Lehrer erhalten hat. Jeder Schüler bekam die Aufgabe diese einzupflanzen, groß zu ziehen und die Entwicklungen per Fotografien und Metermaßen festzuhalten.
Eigentlich halte ich derartige praxisnahe Unterfangen für eine gute Sache. Allerdings finde ich, dass der Lehrer einen eklatanten Fehler gemacht hat. Er erzählte den Schülern, dass es passieren könne, dass die Bohnen gar nicht erst wachsen oder schnell wieder eingehen. Mit negativen Konsequenzen, wie z.B. einer schlechten Beurteilung, müssten die Kinder nicht rechnen.
Diese Information führte dazu, dass mein Sohn sich nicht die Bohne um die Bohne gekümmert hat. Sie fing zwar an zu treiben aber dann wurde sie schnell furchtbar uninteressant. Es passierte, was passieren musste und die Pflanze ging ein. Als ihn das nicht zu kümmern schien, sprach ich ihn darauf an und er verkündete mir, was der Lehrer gesagt hatte. Jetzt wunderte mich nicht, dass er auf meine Erinnerungsversuche relative gleichgültig reagierte.
Ich fand das Verhalten des Lehrers ziemlich dämlich, denn so gab es wohl viele Schüler, die dieses Experiment nicht ernst nahmen und die Bohne im Stich ließen. Auf diese Art und Weise kann man Kinder das Thema "Verantwortung und Konsequenzen" nicht nahe bringen.
Kennt ihr das Experiment mit der Bohne aus der Schule, vielleicht noch aus eurer Schulzeit oder das eurer Kinder? Wie wurden die Auswertungen bei euch in die Schulnote mit einbezogen? Und wie bewertet ihr die Aussagen des Lehrkörpers?
Der Lehrer wollte bestimmt verhindern, dass diejenigen Schüler, bei denen die Bohnen tatsächlich nicht keimen, total enttäuscht sind. Wenn man sie gar nicht darauf vorbereitet, dass das passieren kann, ist das ja auch nicht gut. Dann haben sie Angst, was falsch gemacht zu haben und eine schlechte Note zu bekommen.
Also wie man´s macht, ist es falsch. Ihr solltet den Lehrer auf jeden Fall darauf ansprechen, dass eure Kinder so reagiert haben. Sonst erfährt er es ja nie, weil die Kinder im Unterricht bestimmt nicht sagen werden, dass sie die Pflanze absichtlich ignoriert haben. Ich nehme an, dass hat der Lehrer einfach nicht bedacht, dass die Kinder so reagieren könnten.
Eine Lösung könnte sein, dass diejenigen Kinder, deren Bohnen nicht keimen, neue Bohnen bekommen und alles noch mal machen müssen. Dann sind sie froh, wenn es beim ersten Mal klappt und kümmern sich auch darum, damit sie es nicht noch mal machen müssen. Aber wenn sie nicht keimen, müssen sie auch nicht traurig sein oder Angst haben. Dann bekommen sie eine zweite Chance.
Es ist schon schade, dass dein Sohn sich gar nicht um die Bohnen kümmern wollte, sondern nur das Nötigste gemacht hat und sich nicht weiter engagiert hat, weil er wusste, dass ihn keine Strafe erwartet. Ich finde, Kinder sollten sich auch von sich aus, ohne dass es externe Bestätigung oder Strafe gibt, über etwas freuen und einen inneren Antrieb haben, etwas gut zu machen. Man könnte doch auch annehmen, dass Kinder einfach Freue daran haben, wenn die Bohne wächst und dass sie sich darum kümmern, weil es Spaß macht und interessant ist und nicht, weil sie eine schlechte Note vermeiden wollen.
Dass das bei deinem Sohn gar nicht der Fall ist, ist schon komisch. Kinder sollte nicht immer zu allem extra motiviert werden müssen, sondern auch mal von sich heraus Interesse an etwas entwickeln, auch wenn da keine Bestrafung droht. Ich finde das echt schade, wenn ein Kind sich nicht mal für so etwas begeistern kann.
Ich finde die Idee von Bienenkönigin ausgezeichnet und hätte es wahrscheinlich auch so gehandhabt. So erreicht der Lehrer sein Ziel und alle Schüler leisten das beste. Wobei ich auch finde, dass man Schüler, die eben einfach einen schwarzen Daumen haben, auch nicht zu ihrem Glück zwingen kann. Ich bin auch so eine untalentierte Gärtnerin und weiß nicht, ob ich es je geschafft hätte, dass die Bohnen keimen.
Er hat einfach falsch angesetzt, aber die beste Fachkraft macht auch einmal einen Fehler. Ich finde das nicht weiter schlimm. Wichtig wäre für mich ebenfalls, dass ihr dem Lehrer eine Rückmeldung gebt, damit auch er sein Verhalten und die daraus resultierenden Konsequenzen nochmals für sich reflektieren und es beim nächsten Mal anders machen kann. Falls es überhaupt ein Lehrer ist, der Kritik verträgt. Es gibt ja solche Lehrpersonen, die sehen jeglichen Tipp als Angriff auf ihre persönliche Qualität.
Wenn sie alles per Fotos dokumentieren sollen, sollte der Lehrer schon merken, wo die Pflanze durch ungenügende Pflege eingegangen ist. Allerdings finde ich es auch richtig, dass man die Kinder darauf vorbereitet, dass auch gar nichts wachsen kann. Denn sie hätten sonst ja Angst eine schlechte Bewertung zu bekommen ohne dass sie eine Schuld dabei hätten.
Und warum sollte man den Kindern erneut Bohnen geben, wenn die Pflanzen eingehen? Kinder sind dann auch nicht so blöd, fangen eben noch mal von vorne an, um es dann erneut zu vergessen. Ausreden werden sie dann genug finden, warum die Bohne schon wieder eingegangen ist.
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