Familienmitgliedern lebensgefährliche Hobbys ausreden?

vom 09.07.2013, 11:06 Uhr

Hier habe ich gefragt, ob ihr es egoistisch findet, sich bewusst Gefahren auszusetzen, wenn man Familie hat und ob ihr euer Hobby eurer Familie zuliebe aufgeben würdet. Nun würde mich mal interessieren, wie ihr euch verhalten würdet, wenn ihr jemanden in der Familie hättet, der gerne lebensgefährliche Hobbys ausübt, beispielsweise ungesichertes Klettern oder Fallschirmspringen.

Würdet ihr versuchen, eurem Vater, Partner oder Bruder auszureden, dieses Hobby auszuüben? Denkt ihr, dass ihr damit leben könntet, zu wissen, dass ihr jederzeit einen Anruf erhalten könnt, weil ihm etwas zugestoßen sind?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich könnte nicht damit leben, wenn ein naher Angehöriger oder mein Partner ein gefährliches Hobby hätten. So etwas würde ich dann auch ansprechen. Ich denke auch, dass ich versuchen würde ihm das auszureden und nicht so leicht nachgeben würde. Meiner Meinung nach kann ja immer etwas passieren, aber man muss es nun ja auch nicht provozieren. Man kann doch einfach miteinander reden und man sollte das seinen Mitmenschen nicht antun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Gut, wenn es sich bei der Person, die dieses gefährliche Hobby ausübt, um den Vater oder den Bruder handelt, dann würde ich schon versuchen es ihnen auszureden oder ihnen mehr bewusst zu machen, in welcher Gefahr sie leben und was es bedeuten würde, wenn sie sterben würden. Klar muss zwar jeder irgendwann einmal sterben, aber mit solch gefährlichen Hobbys provoziert man es eben.

Wenn es nun der Partner wäre, der so lebensmüde ist, dann würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich mit diesem zusammenleben würde und ob ich es ertragen könnte den Partner vielleicht schon morgen zu verlieren. Ich wäre dann vermutlich nur mit ihm gut befreundet. Eine richtige Beziehung könnte ich mir jedoch nur schwer vorstellen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde dieses Thema ansprechen, aber das wird doch eh nichts bringen. Wenn eine Person von ihrem Hobby so begeistert ist, dann wird sie wahrscheinlich sowieso nicht wegen mir aufhören und ich denke mir, dass ich nicht die einzige Person wäre, die sich wegen dem gefährlichen Hobby beschweren würde. Vielleicht würde die Person sogar abblocken, weil viele Leute auf ihn oder sie einreden?

Ich wüsste auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Vielleicht würde ich mich unbewusst von dieser Person distanzieren, weil ich mit dem Tod einer geliebten Person nicht klarkommen würde?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich würde niemals anfangen, jemandem sein Hobby auszureden oder es schlecht zu machen. Das fände ich ziemlich dreist, denn ich selbst möchte auch nicht, dass mir jemand mein Hobby madig macht. Jeder sollte selbst wissen, welches Hobby er ausüben möchte und da spielt die Meinung der Familie oder die eines Partners keine Rolle. Abgesehen davon haben außenstehende Menschen manchmal ganz eigene Vorstellungen davon, was zu gefährlich ist.

Menschen können nun einmal sterben und davor ist kein Familienmitglied sicher. Wenn man sich gegen scheinbar gefährliche Hobbys stellt, müsste man der Person konsequenterweise auch das Autofahren untersagen. Und selbst dann wäre man nicht davor sicher, dass derjenige ganz plötzlich stirbt, zum Beispiel an einem unerkannten Aneurysma. Ich bin mir sicher, dass mehr Leute im Straßenverkehr, beim Heimwerken oder bei allgemeinen Tätigkeiten im Haushalt zu Schaden kommen als bei der Ausübung spektakulärer Hobbys. Aber das wird bequem ausgeblendet.

Mein Hobby ist mir wichtiger als meine Familie und auch wichtiger als eine Partnerschaft. Erst letzte Woche gab es einen Todesfall, nachdem sich jemand unvorsichtig und, wenn man der Polizeimeldung Glauben schenken darf, absolut leichtsinnig bei der Ausübung dieses Hobbys verhalten hat. Ich bin schon sehr vorsichtig, aber es könnte trotzdem mal etwas passieren. Wer mit mir zu tun hat, muss das akzeptieren oder gehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Fallschirmspringen ist ganz und gar kein gefährliches Hobby. Ich habe auch einen Fallschirmsprung hinter mir und mein Tandempartner hatte zu dem Zeitpunkt 20.000 Sprünge absolviert! Es ist viel wahrscheinlicher, sich beim Fußball oder Handball eine Verletzung zuzufügen (und wenn ich an meine ehemaligen sportlichen Mitschüler denke, stimmt das auch), als beim Fallschirmspringen. Nur wenn dann was beim Fallschirmsprung passiert, dann endet es natürlich direkt mit einer ernsteren Verletzung, wenn nicht sogar dem Tod.

Ich würde meinem Partner ein gefährliches Hobby nicht ausreden, wenn er diesem Hobby bereits nachgegangen war, als wir uns kennengelernt hätten. Dann würde nämlich der Eindruck entstehen, ich würde versuchen ihn zu ändern. Wenn er aber erst mit dem Hobby beginnen würde, wenn wir schon in einer Beziehung seien, würde ich wohl schon auf ihn einreden, andererseits handelt es sich ja um erwachsene Menschen und da ist es irgendwo auch fehl am Platz, ihnen vorzuschreiben, was sie machen sollen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Du kannst versuchen, jemandem sein gefährliches Hobby auszureden, aber du wirst kein Glück haben. Dass sie mit dem Hobby gefährlich leben und ihnen etwas passieren kann, das wissen sie selbst. Aber keiner ist bereit, sein Hobby aufzugeben, weil er darum gebeten wird. Es ist seine Entscheidung, die nur er alleine treffen kann und will. Wenn wir ganz ehrlich sind, würden wir uns entscheiden, unser Hobby gegen ein anderes auszutauschen, weil wir darum gebeten werden? Ich glaube nicht!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es ist sehr schwierig jemanden ein Hobby auszureden. Für viele stellt das Hobby ja den Lebensinhalt dar und so etwas kann man nicht einfach ausreden. Es gibt viele Leute, die damit kein Problem haben, weil sie zum Teil damit aufwachsen. Wenn wir mal ganz kritisch sind, gibt es doch kaum ein Hobby, bei dem man sich nicht irgendwie verletzen könnte. Sicher besteht nicht bei jedem Hobby Lebensgefahr, aber irgendwo ist man ja nirgends zu hundert Prozent sicher.

Viele Hobbys werden scheinbar auch zu sehr hochgespielt. Manches mag für einen selbst super gefährlich aussehen, aber am Ende ist es gar nicht so dramatisch. Cappuccino hat es schon wunderbar mit dem Fallschirmspringen auf den Punkt gebracht. Es gibt nur extrem seltene Fälle, in denen mal etwas schief geht. So etwas kommt leider vor und lässt sich nicht vermeiden, aber so häufig passiert hier kaum etwas.

Manch einer wird auch mit der Zeit nachdenklich und überlegt, ob er bestimmte Sachen noch machen sollte. Zum Beispiel tritt das gerne ein, wenn man den ersten Nachwuchs erwartet und sich nun nicht mehr ganz so dem Risiko auszusetzen will oder möchte. Als Partner kann man immer mal ein paar Worte in dieser Richtung verlieren, aber so ganz ohne weiteres gibt niemand sein geliebtes Hobby auf.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Auch meine Erfahrung läuft darauf hinaus, dass man seinen Mitmenschen nichts ausreden kann, ohne die Beziehung mindestens zu belasten, wenn nicht aufs Spiel zu setzen. Keiner lässt sich eben gern dreinreden, was seine oder ihre Hobbys und Freizeitbeschäftigungen angeht.

Ein für mich denkbarer Ansatz wäre, mich erst mal ausführlich über das Hobby oder die Tätigkeit zu informieren und mit meinem Partner oder Familienmitglied in Ruhe darüber zu reden, was denn so toll daran ist, beispielsweise aus einem Flugzeug zu springen. Wie schon andere Mitglieder erwähnt haben, gelten ja viele Hobbys wie Fallschirmspringen oder Klettern gemeinhin als gefährlich, auch wenn in Wirklichkeit nur im extremen Zweifelsfall ein Unfall zu befürchten ist.

Um beim Fallschirmspringen zu bleiben: Wenn mir meine Schwester oder mein Sohn also glaubwürdig nachweisen kann, dass die Fahrt zum Flugplatz statistisch gesehen gefährlicher ist als der Sprung selbst, könnte ich mich wohl mit dieser Sorte Hobby abfinden und meine Bedenken in Zukunft für mich behalten.

Allerdings gibt es auch einige Extremsportarten, bei denen bei mir der Spaß aufhört, wie beispielsweise Base Jumping oder Klettern ganz ohne Sicherung. Die Wahrscheinlichkeit ist aber relativ gering, dass eine derart abenteuerlustige Person mit mir eine Beziehung eingeht, da ich doch sehr auf Sicherheit bedacht und ein bisschen spießig bin. Auch in diesem Fall jedoch würde ich nicht versuchen, jemandem sein Hobby auszureden. Ich würde vielmehr meinen Standpunkt von Vornherein klar machen und die Beziehung entsprechend distanzierter gestalten, wenn meinem Gegenüber sein Adrenalinkick wichtiger ist als mein Seelenleben.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich bin mir sehr sicher, dass ich meinem Freund ein lebensgefährliches Hobby ausreden würde. Immerhin habe ich vor, mein restliches Leben mit meinem Freund zu verbringen und es wäre schrecklich, wenn ihm aufgrund von einem Hobby etwas zustoßen würde. Dabei würde ich auch nicht in der ständigen Angst leben wollen, dass etwas passieren könnte. Ich könnte den Gedanken daran nicht ertragen, dass mein Freund gerade etwas Gefährliches machen würde, was ihn sein Leben kosten würde. Von daher könnte ich wohl keine Minute ruhig atmen, wenn ich genau wüsste, dass mein Freund seinem Hobby nachgehen würde und das wäre natürlich auch eine riesige Belastung für mich. Schließlich würde ich ständig nur in Angst und Sorgen leben müssen und das wäre nicht schön.

Ich habe auch vor, irgendwann vielleicht eine Familie mit meinem Freund zu gründen und das würde ich nicht wollen, wenn ich wüsste, dass mein Partner ein gefährliches Hobby betreibt. Ich hätte viel zu viel Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte, wobei ich denke, dass das noch wesentlich schlimmer wäre, wenn wir noch Kinder hätten. Immerhin würde ich dann ja nicht nur meinen Freund verlieren, sondern die Kinder würden auch ihren Vater verlieren und diese Vorstellung wäre grausam.

Ich würde es aber auch nicht wollen, dass meine Eltern ein gefährliches Hobby betreiben. Ich denke, dass ich das allgemein nicht wollen würde, dass jemand, den ich gerne mag, sein Leben aufs Spiel setzt. Dafür hätte ich viel zu viel Angst um die Person und ich würde wollen, dass sie es einsieht, dass das Leben weitaus wichtiger ist, als Spaß. Immerhin müsste nicht nur die Person mit den Konsequenzen leben, wenn etwas passieren würde, sondern auch ich und das weitere Umfeld.

Ich denke, dass man aber auch immer schauen muss, wie man eine Person kennen lernt. Würden meine Eltern beispielsweise schon klettern, bevor ich auf die Welt gekommen wäre, würde ich ihnen das sicherlich nicht ausreden. Und auch meinem Freund würde ich nicht ausreden, Motorrad zu fahren, wenn ich ihn so kennen gelernt hätte. Immerhin müsste ich diese Eigenschaft an ihm akzeptieren, wenn ich so mit ihm zusammen gekommen wäre. Allerdings würde ich das nicht akzeptieren, wenn die Person ein gefährliches Hobby erst später anfangen wollen würden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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