Potentieller neuer Vermieter fragt nach aktuellem Vermieter

vom 30.07.2014, 21:20 Uhr

Ich habe mal eine Frage, ob das so üblich ist. In der Selbstauskunft, die ich für eine potentielle neue Wohnung abgeben musste, wurde auch gefragt, wer der jetzige Vermieter ist. Es wurde nach Name, Adresse und Telefonnummer des aktuellen Vermieters gefragt. Ich habe das natürlich angegeben. Die Wohnung haben wir nicht bekommen, obwohl die Maklerin nur uns und einen anderen potentielle Mieter weiter gegeben hat. Ich weiß nicht, ob es an der Auskunft über den Vermieter gelegen hat und der Vermieter der Wohnung, die wir angeschaut haben sich mit unserem jetzigen Vermieter kurz geschlossen hat. Aber ist auch egal. Wir suchen halt weiter.

Nun stellt sich mir die Frage, warum man eigentlich die Daten des aktuellen Vermieters angeben muss. Geht das denn den vermeintlich neuen Vermieter was an? Ich denke mal, dass man die Daten angeben muss, sonst wird man wohl direkt aussortiert. Musstet ihr die Daten des aktuellen Vermieters in der Selbstauskunft weiter geben? Ist das so üblich?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:obwohl die Maklerin nur uns und einen anderen potentielle Mieter weiter gegeben hat.

Das halte ich für eine gewagte Annahme und würde mir auch als Betroffener nie erlauben, hier zu spekulieren. Nur weil die Maklerin mit großen Augen und treuem Blick sagt, eben nur zwei Interessenten "vorgewählt" zu haben, bedeutet das ja nicht, dass das auch stimmt. Klappern gehört zum Handwerk. Und eine gute Maklerin macht auch aus, dass sie den Interessenten das Gefühl vermittelt, etwas besonders zu sein.

Diamante hat geschrieben:Nun stellt sich mir die Frage, warum man eigentlich die Daten des aktuellen Vermieters angeben muss.

Die gute Nachricht hier ist doch, dass du gar keine Angaben machen musst! Nichts zur alten Wohnung, nicht warum du umziehen willst und auch nichts was deine Einkommenssituation aneght. Auf der anderen Seite kann der Vermieter Fragen stellen, die deine Religiosität betreffen, deine Haltung zu Ausländern und deinen sexuellen Vorlieben. Und noch besser ist es ja, dass der Vermieter am Ende eine Person doch an Hand der Haarlänge auswählen könnte, ohne dass du Rechtsmittel gegen seine Entscheidung einlegen könntest. Das in etwa spiegelt das Machtgefüge wieder und zeigt auch deutlich auf, was unter Marktversagen zu verstehen ist, wenn die Marktteilnehmer in ihrer jeweiligen Position ungleich stark sind. Denn - das gilt ja auch anders herum: wenn jetzt zu viele Häuser leer stehen und Vermieter händeringend nach Mietern suchen und wirklich jeden nehmen würden, dann könnte der Mietinteressent den Vermieter ausfragen.

Diamante hat geschrieben:Ist das so üblich?

Da sich die einzelnen Makler gegenseitig Methoden abschauen, kann man davon ausgehen, dass solche Fragen "üblich" sind. Ebenso wie die Erklärung, dass man bereit ist, seine Schufa-Daten dem Vermieter mitzuteilen. Ob jetzt die Makler oder die Vermieter sich letztlich wirklich die Mühe machen, den alten Vermieter zu befragen, steht aber auf einem anderen Blatt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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