Pflanzen haben ein Leben und wehren sich gegen Feinde

vom 29.07.2014, 14:11 Uhr

Pflanzen sind klug und haben eine besondere Strategie, um sich vor Feinden zu schützen. Sie wachsen und blühen, duften oder stinken und verbreiten einen fauligen Geruch. Sie werden mit ihren Problemen fertig, obwohl sie keine Nerven haben und auch keine Muskeln. Sie haben genauso Probleme wie die Tiere und auch die Menschen, eben auf anderer Ebene. Sie tricksen Feinde aus und kämpfen gegen sie.

Eines ihrer größten Probleme ist der Insektenfraß. Anhand der Tabakpflanze kann man feststellen, wie sich Pflanzen wehren, mit Hilfe ihrer Feinde. Die Manduca-Raupe ist von jeher ein großer Feind der wilden Tabakpflanze. Sie produziert das Nikotin als Gift gegen diese Raupen. Diese aber ignorieren es und fressen weiter. Nun ruft die Tabakpflanze durch ein Duftgemisch die Feinde dieser Raupen zu Hilfe, die Weichwanzen. Die saugen die Raupen aus.

Auch die Maispflanze hat sich eine außergewöhnliche Strategie überlegt. Ihre Wurzeln werden von den Larven des Maiswurzelbohrers attackiert. Nun produziert die Pflanze ein Gas, das winzige Fadenwürmer, die sogenannten Nematoden anlockt, die zu Hunderten in die Larven eindringen und sie aussaugen. Also sind Pflanzen keineswegs hilflos im Kampf gegen ihre Feinde. Quelle

So können sich Pflanzen nicht nur durch Stacheln und Dornen wehren, sondern auch durch ihren Duft. Viele Menschen betrachten Pflanzen als ein Gestrüpp, das auf den Abfall muss und bedenken dabei nicht, dass auch Pflanzen leben. Wie betrachtet ihr Pflanzen? Habt ihr schon daran gedacht, dass auch sie ein Leben haben? Da ist es eigentlich nicht verwunderlich, wenn ganz spezielle Menschen mit ihren Pflanzen sprechen und diese dann besonders schön wachsen. Das hört und liest man hin und wieder mal.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Pflanzen sind für mich auf jeden Fall Lebewesen. Natürlich nicht im gleichen Maße empfindungsfähig wie Tiere. Aber auf jeden Fall steckt in ihnen ein Überlebenswille. Das sieht man immer wieder, wenn man Zimmerpflanzen falsch behandelt und sie trotzdem immer wieder austreiben und einfach nicht sterben wollen. Ich habe auch schon öfter Pflanzen mitgenommen, die andere weggeworfen haben, weil sie mir leid taten. Beispielsweise vor ein paar Jahren ein Pelagonie, in der nur noch wenig Leben steckte. Heute ist sie riesengroß und blüht wunderschön.

In deine Beispiele möchte ich noch einen afrikanischen Baum einreihen, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß. Ähnlich ist es auch bei einem Baum in den Regenwäldern Südamerikas. Beide leben in Symbiose mit Ameisen. Die Ameisen bekommen vom Baum Nektar. Dafür beschützen sie ihn derart, dass im Umkreis von 5 Metern kein anderes Gewächs steht. Sobald ein anderer Baum seine Äste zu sehr in die Nähe ihres Baumes reckt, krabbeln sie ihren Baum runter, rüber zum anderen, den hinauf und knabbern die störenden Äste ab.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


@Bienenköniging, die Pelargonie hat sich so entwickelt, weil sie dir danken wollte für die Rettung. Deshalb darfst du sie nun in all ihrer Schönheit bewundern. Meinst du vielleicht diesen Baum, dem die Ameisen helfen? Das ist ein Ameisenbaum. Die Ameisen halten hier Napfschildläuse für ihren Eigenbedarf zum Melken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ja, den meine ich wohl. Ich erkenne nämlich die Ameisengattung Azteka wieder. Das Beispiel kam halt mal irgendwann in meinem Biologiestudium. Aber es gibt da wirklich viele Bespiele, weil gerade Ameisen häufig Symbiosen eingehen. Und die sind allesamt wirklich erstaunlich. Auch, dass sie Läuse melken, ist so abgefahren.

Das Süßeste sind allerdings Ameisengärten. Entweder eine Pflanze versucht auf einem Baum zu wurzeln und die Ameisen befestigen die Wurzeln dann mit Erde und anderen Materialien oder die Ameisen formen einen Klumpen um einen Ast und bringen die Samen von auf Bäumen wurzelnden Pflanzen dann selber in ihren Klumpen ein. In diesem Klumpen leben die Ameisen dann. Aber die Pflanzen könnten nicht ohne die Ameisen dort wurzeln.

Symbiosen zwischen Lebewesen sind wirklich erstaunlich. Und die Betonung liegt auf Lebewesen, denn auch die Pflanze hat eine aktive Beteiligung in dieser Partnerschaft. Ich verstehe überhaupt nicht, wie manche Menschen Pflanzen nicht als etwas Lebendiges ansehen können.

Zu heftigen Diskussionen führt das ja immer wieder zwischen Fleischessern und Vegetariern. Erstere werfen dann letzteren vor, dass sie auch keine Pflanzen essen dürften, weil diese auch Lebewesen sind. Und sogenannte Frutarier gehen ja auch so weit, dass sie nur essen, was Pflanzen freiwillig in Form von Früchten hergeben.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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