Schon mal Tischtennis mit verbundenen Augen gespielt?

Es gibt so viele Sachen, die man machen kann, weil man Lust dazu hat, es sind jedoch nur wenige davon auch sinnvoll und haben mit persönlichen Einstellungen zu bestimmten Dingen zu tun. So haben zwei Freunde von mir ein Jahr lang jedes Wochenende Tischtennis mit verbundenen Augen gespielt und ich habe ihm zugeschaut, wenn ich Zeit hatte. Anfangs ist es so gewesen, dass ich die beiden trotz meiner guten Manieren ausgelacht habe und dann selber mitspielen sollte, sodass auch ich, der eigentlich relativ souverän spielen kann, jedes Mal den Ball verpasst habe und schon bald aufgab. Meine Freunde jedoch meinten, dass es doch möglich sein müsste, sich anhand des Geräusches des aufprallenden Balles zu orientieren und sich zu perfektionieren, bis man endlich auch einmal treffen kann.

Letzteres dauerte bei dem einen sechs Monate, bei dem anderen einen Monat länger, sodass sie mich anriefen und mich darum baten, ihnen über die Schultern zu gucken und ob sie denn auch erfolgreicher wären als vorher. Sie überraschten mich, weil es nur selten vorkam, dass sie den Ball nicht trafen und sogar schlechter spielten, und zwar sowohl vor dem "Blind-Spielen" ohne die Augenbinden spielten als auch danach. Nach weiteren sechs Monaten luden sie mich wieder einmal ein und baten mich dieses Mal, dass ich gegen einen der beiden spiele, der eine Augenbinde trägt, ich jedoch nicht und nach einer halben Stunde musste ich mich mit dem Titel "Verlierer" begnügen, sodass ich den beiden eine Tasse Kaffee ausgab und nochmal gegen dieselbe Person spielte und gewann, wobei ich bis heute nicht weiß, ob diese Person das letzte Spiel absichtlich verloren hat.

Was meint ihr dazu? Könntet ihr euch vorstellen, mit verbundenen Augen Tischtennis zu spielen? Habt ihr selber ohne Augenbinden gegen eine Person mit Augenbinden gespielt? Kennt ihr solche Personen auch? Wenn ja, habt ihr sie filmen dürfen?

Hätte ich die Zeit und die passende Platte dafür würde ich das auf jeden Fall auch mal machen. Immerhin schärft man damit die Sinne und das kann ja durchaus auch sonst verwendet werden. Die Idee finde ich wirklich klasse und wenn man jemanden findet, dem das auch mal einen Versuch wert ist, macht das sicherlich auch Spaß. Ich habe das noch nicht ausprobiert und kenne da auch keinen, aber ich finde es wirklich interessant.

Ich halte die Geschichte für Quatsch, weil Tischtennis ein Spiel ist, welches nur deshalb in der Geschwindigkeit funktioniert, weil auch die Augen eine entscheidende Rolle spielen. Der Mensch hat keine Chance auf einen Ball zu reagieren, wenn dieser erst auf seiner Platte aufkommt. Und auf diesen Zeitpunkt müsste man warten, wenn man sich an Hand des Geräusches orientieren will (was bleibt einem auch anderes übrig, wenn man den Ball nicht sieht?

Dann darf nicht vergessen werden, dass der Mensch keine Chance hat, den Aufschlagsort genau genug zu "orten", wenn er nur das Geräusch hört. Zwar mag es sein, dass man erahnen kann, ob der Ball "vorne" oder "hinten" aufschlägt. Aber da die Platte 1,5 m breit ist, kann der Ball bzw. seine Position praktisch nicht erahnt werden.

Was geht, sind Show-Spiele, bei denen die Spieler den Ball nicht sehen. Hier aber sind beide Spieler dem Ziel verpflichtet, den Ball immer so zu spielen, dass der Gegner diesen auch klar erwischt. Das funktioniert dann über eine Absprache und die Übung erlaubt es den Spielern dann den Ball immer so zu spielen, dass er im richtigen Winkel und der richtigen Geschwindigkeit am immer gleichen Ort aufschlägt, so dass der Gegenspieler die Chance hat, richtig zu reagieren um den Ball zurück zu spielen.