Direkt nach Klausur diese mit Freunden besprechen?
Gerade erinnerte ich mich mal wieder an eine Situation aus meiner Schulzeit. Wenn wir eine Klausur oder Klassenarbeit geschrieben haben, gab es immer Schüler, die froh darüber waren, dass es vorbei war und die erst mal nichts mehr davon wissen wollten. Aber es gab auch immer wieder Schüler, die im Freundeskreis die Fragen und die passenden Antworten sofort besprechen wollten. Ich gehörte immer zu denen, die die Fragen nicht sofort besprechen wollten. Ich habe mir so schon genug Gedanken gemacht und war froh, nach einer Klausur erst mal abschalten zu können. Aber auch in meinem Freundeskreis gab es jemanden, der jede einzelne Frage besprechen wollte. Das war dann schon immer etwas schwierig.
Wie habt ihr es nach Klausuren gemacht oder wie macht ihr es noch, wenn ihr noch zur Schule geht oder studiert? Möchtet ihr dann mit euren Freunden jede einzelne Frage besprechen, um die Gewissheit zu haben, dass ihr genug Fragen richtig beantwortet habt? Oder möchtet ihr nach einer Klausur oder Klassenarbeit von dem Stoff erst mal nichts mehr wissen und seid froh, dass es vorbei ist? Wie handhabt ihr es, wenn es in eurem Freundeskreis sowohl Schüler gibt, die nichts mehr von dem Thema hören wollen, als auch jemanden, der alles genau besprechen möchte?
Jede einzelne Frage zu analysieren, wäre mir definitiv zu weit gegangen. Aber natürlich hat man seine Freunde gefragt, wie es ihnen ergangen ist. Und wenn mal eine Frage total unverständlich war, dann kann man ja mal nachfragen. Aber jede einzelne Frage zu besprechen, wäre für mich langweilig und belanglos gewesen. Ich habe danach immer weitestgehend abgeschaltet und wollte mich dann gar nicht daran erinnern, was ich nun auf welche Frage geantwortet habe. Oft konnte ich mich auch gar nicht mehr erinnern.
Und was hilft es einem schon, wenn man das alles mit Schulkameraden bespricht. Man kommt ja doch nicht auf ein sicheres Ergebnis und weiß dann, welche Note man bekommen wird. Ich konnte mich eigentlich immer recht gut auf mein Gefühl verlassen. Meist lief es ganz gut und meistens habe ich auch eine "ganz gut" bekommen. Also so eine schlechte Zwei oder eine gute Drei.
Aber wenn man sich nicht auf sein Gefühl verlassen kann, kann einen das schon nervös machen. Oder wenn man zu viel Druck von zuhause aus bekommt. Dann hat man ja richtig Angst, dass man was falsch beantwortet hat. Mir war das immer nicht so wichtig. Daher hätte ich mir die Mühe nie gemacht, jede einzelne Frage zu besprechen. Aber im Nachhinein habe ich schon Verständnis für die Schüler, die es gemacht haben. Auch wenn es mich damals ziemlich genervt hat.
Es kommt auf jeden Fall auf die Arbeit an und manchmal habe ich schon das Bedürfnis, dass ich mich mitteile und erzähle, ob ich eine Aufgabe komisch oder sehr einfach fand. Manchmal ist es auch so, dass ich nach einer Arbeit total fertig bin und auch genervt davon bin, wenn andere Schüler ständig von der Arbeit reden, denn immerhin möchte ich manchmal abschalten und denke mir, dass das Nachdenken über das Geschriebene gar nichts mehr bringt. Vor allem bei schwierigen Fächern möchte ich nach dem Test nicht über diese sprechen, was ich auch völlig normal finde.
Ich habe damals auch jede einzelne Aufgabe bei Klausuren mit meinen Klassenkameraden und Klassenkameradinnen versucht zu besprechen. Natürlich gelang uns das nicht immer und auch nicht immer zu unserer Zufriedenheit, aber wir haben es meistens versucht, weil wir einfach zu neugierig waren, wie die richtigen Lösungen gelautet hätten und wir wissen wollten, wie wir ungefähr in dieser Klausur abgeschnitten hatten. Wir konnten das Ergebnis, wenn der Lehrer die Klausuren korrigiert hat, einfach nicht abwarten, egal, ob wir gut in einer Klausur waren oder eher nicht so gut.
Bei mir ist es immer so, dass ich nach einer Klausur erst einmal abschalten möchte. Ich bin dann froh, dass die ganze Last von mir abfällt und von daher möchte ich meine Gedanken auch lieber anderen Sachen widmen. Immerhin bringt es ja auch nichts, sich stundenlang Gedanken über die Klausur zu machen, wenn man ohnehin nichts mehr daran ändern kann. Die Klausur ist geschrieben und statt sich Sorgen oder Gedanken zu machen, sollte man einfach damit abschließen und an andere Sachen denken. Man kann sich schließlich wieder Gedanken darüber machen, wenn man die Note zurück bekommt und davor bringt es ohnehin nichts, sich aufzuregen.
Ab und zu ist es dennoch so, dass ich die eine oder andere Frage noch besprechen möchte. Das ist gerade dann der Fall, wenn ich mir bei einer Frage nicht sicher war oder wenn ich sie komisch fand. Allerdings ist das auch nicht immer der Fall und ich muss dafür wirklich in Stimmung sein. Immerhin ist es bei mir meistens so, dass ich nach der Klausur erst einmal nichts mehr davon wissen möchte und abschalten will. Ab und zu möchte ich dann jedoch eine Frage besprechen, wobei es sich dann jedoch immer nur auf einige wenige Fragen beschränkt, die ich dann auch immer nur oberflächlich bespreche.
Ich hatte einmal ein Mädchen in der Klasse, die nach jeder Klausur wirklich jede einzelne Frage mit ihren Mitschülern besprechen wollte. Sie konnte dann wirklich stundenlang über die geschrieben Klausuren sprechen, indem sie jede einzelne Frage analysierte und jedem erzählte, was sie dazu geschrieben hatte. Dabei ließ sie die anderen Mitschüler auch gar nicht zu Wort kommen und am liebsten hatte sie es, wenn man ihr zuhörte, während sie stundenlang erzählte. Das ging dann die ganze Fahrt mit dem Zug über so und auch in den Pausen blieb man nicht verschont. Das war immer fürchterlich nervig und anstrengend und meistens hat es einen auch absolut nicht interessiert, was sie auf die jeweiligen Fragen geantwortet hatte.
Wenn ich nach der Klausur noch mit meinen Kommilitonen zusammen bin, also wir noch eine Anschlussveranstaltung haben oder einfach nur gemeinsam zum Bahnhof laufen, gerate ich meist in Versuchung, die einzelnen Aufgaben bis ins letzte Detail zu analysieren und zu besprechen. Dann werden Antworten in aller Ausführlichkeit verglichen, manchmal wird auch bewertet, ob die Klausur als leicht oder eher schwierig empfunden wurde, vor allem wird aber auch die ungefähre Benotung abgeschätzt.
Im Nachhinein bereue ich dann immer, mich an dieser Unterhaltung überhaupt beteiligt zu haben. Ich weiß einfach, dass es mir auf lange Sicht gesehen nicht gut tut, die Klausurantworten mit meinem Kommilitonen durchzugehen. Es macht mich unruhig, lässt mich meine Antworten immer wieder durchgehen und vor allem mache ich mir Gedanken, welche der abweichenden Lösungen meiner Kommilitonen stimmen könnte und ob meine Lösung vielleicht auch akzeptiert werden wird. Würde ich die Klausur nicht ausführlich nachbesprechen, hätte ich wohl eine deutlich ruhigere Phase nach dem Verfassen einer Klausur, nur meist kann ich eben doch nicht aus meiner Haut und schließe mich den allgemeinen Gesprächen an.
Also meine Schulzeit ist erst seit ein paar Jahren zu Ende, also vor nicht allzu langer Zeit und ich gehörte immer zu denen, die keinerlei Interesse und Lust verspürten sich nach einer Klausur bzw. Klassenarbeit mit den anderen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden auszutauschen. Ich empfand es immer als lästig mit den anderen Schülern zu kommunizieren, weil die Klassenarbeit ohnehin gelaufen war und man an der Situation nichts mehr ändern konnte. Ich war sogar eher die Art Schüler, die von den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden genervt war, sobald diese von den geschriebenen Klausuren anfingen. Vor allem die, die dann bemerkten, dass mehrere Aufgaben falsch gelöst wurden und dann angefangen haben zu weinen haben mich sehr aufgeregt.
An sich war ich ein sehr extrovertierter Mensch, sehr beliebt und selbstbewusst, weshalb dieses Verhalten nur nach Klassenarbeiten und Klausuren auftrat und morgens vor der Schule. Auch da habe ich es regelrecht gehasst wenn meine Klassenkameradinnen und Klassenkameraden schon vor dem Schulunterricht ohne Punkt und Komma geredet haben. Aus diesem Grund habe ich morgens und nach geschriebenen Arbeiten immer meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und Musik gehört. Da alle anderen Schüler wussten, dass ich in besagten Situationen keinerlei Bedarf an kommunikativen und interaktiven Dingen hatte, wurde ich dann einfach in Ruhe gelassen.
Wenn wir einen Test oder eine Klausur geschrieben haben, dürfen wir den Raum verlassen, so lange wir ruhig sind. Wir treffen uns dann alle hintereinander beim Rauchen wieder. Dort ist es Alltag, dass wir darüber reden. Ich stehe wohl dabei, aber ich rede ungern darüber. Ich bin dann geschafft und möchte abschalten. Dennoch höre ich den anderen zu. Ich muss aber meine Antworten da nicht bereden. Ich mache mir dann gedanklich schon genug Sorgen, dass ich etwas falsch beantwortet haben könnte. Aber mein Gott, es bleibt relativ harmlos. Es redet eigentlich die ganze Klasse über diesen Test oder die Klausur.
Keiner wird direkt angesprochen, sodass es auch gar nicht auffällt, dass er oder sie gar nicht darüber reden wollen. Ich finde es aber auf keinen Fall falsch die Fragen und Antworten durchzugehen. Manchmal dachte ich schon, dass ich es versaut habe, aber in diesen Situationen merke ich, dass ich dann doch nicht so verkehrt liege. Somit hat es auch sein gutes.
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