Wann sollte man sich bei ungerechten Lästereien einschalten?

vom 26.07.2014, 14:21 Uhr

Kennt ihr das auch, ihr hört zufällig ein Gespräch mit welches eure Nachbarn führen und stellt fest, dass diese lauthals über euch b.z.w. eure Familie herziehen? Mir ist das passiert. Wahrscheinlich hätte ich mich nicht darüber aufgeregt, wenn nur über mich hergezogen worden wäre. Aber in diesem Fall ging es um meinen 11 Jahre alten Sohn, der das ganze Drama auch noch mitbekommen hatte. Er kam heulend zu mir und erzählte, dass sich die Nachbarin auf der Straße mit anderen über ihn unterhielten und ihm etwas vorwarf, was er nicht getan hatte.

Da ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass er tatsächlich zur besagten Uhrzeit nicht zu Hause war, überlegte ich kurz und entschloss mich die Menschen zur Rede zu stellen.

Es ging darum, dass mein Sohn Klingelstreiche im Haus machen würde, der Nachbar ihn erwischt und in den Senkel gestellt hätte. Das war totaler Unfug, denn die Klingel war defekt und ich hatte mich mit einem der Hausbewohner darüber aufgeregt. Mein Sohn war daran nicht beteiligt. Aber wie es nun mal so ist, einmal die "Lästerkeule" ausgepackt, versucht einer den anderen mit seinen Geschichten zu überbieten und aus einem lieben Jungen wird schnell ein schlimmer Bengel gemacht.

Ich weiß, dass die besagte Nachbarin enttäuscht von meinem Sohn ist, da sie beim Einzug die Hoffnung hatte eine Art Oma für ihn werden zu können. Sie ist sehr einsam. Aber dafür ist mein Kind nicht der Typ. Seitdem sie das bemerkt hat, findet sie ständig etwas blöd oder seltsam an ihm und verbreitet unwahre Geschichten. Nur als kleines Beispiel erzählt sie herum, dass er mit dem Klavierspielen aufgehört hätte, obwohl er ständig und gerne übt und auch noch Preise gewinnt. Daran kann man erkennen, wie die Dame tickt.

Diesmal jedoch war ich Zeuge dieser Attacken. Ich schloss mich der Gemeinschaft an und sagt, dass sie es uns ins Gesicht sagen sollen, wenn ihnen etwas nicht passt. Mein Sohn war immer noch mit Tränen verschmiert und hörte zu, wie sie alles abstritten. Ich teilte ihnen mit, dass mein Sohn keine Klingelstreiche gespielt hätte und sie in Zukunft Beschwerden bitte an uns persönlich tragen sollen. Sie waren ziemlich perplex und antworteten, dass jetzt alles wieder in Ordnung sei. Mein Sohn war beruhigt, dass ihm Gerechtigkeit widerfahren war und stolz, dass ich mich so für ihn eingesetzt hatte.

Seid ihr auch schon mit derartigen Situationen in Berührung gekommen? Würdet ihr lästernde Menschen auf ihr Unrecht ansprechen oder wäre es auch völlig egal, was andere über euch oder eure Familie für Unsinn verbreiten?

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Gerade in einer Situation wie dieser hätte ich mit Sicherheit auch etwas gesagt. Mir ist klar, dass Leute reden und eben am liebsten dann wenn die betroffene Person nicht dabei ist und mich stört es in der Regel kaum aber wenn es um mein Kind geht, kann ich schon böse werden. Vor allen Dingen wenn, wie in deiner Geschichte, auch noch die Unwahrheit verbreitet wird. Meine Vermieterin verbreitete auch einmal eine Geschichte über meine Tochter, sie hätte angeblich etwas in der Toilette herunter gespült und deshalb sei nun etwas defekt obwohl meine Tochter mit ihren Großeltern im Urlaub war. Damals sagte ich ihr auch, sie solle sich besser überlegen wessen Kind sie einer Tat bezichtigt, wenn es unmöglich stimmen kann.

Ich hätte genau so reagiert wie du oder hätte mir eine andere Nachbarin oder Freundin geschnappt mich direkt daneben gestellt und etwas gesagt wie: "Kaum zu glauben die alte Frau Müller hat einfach dem ganzen Haus Klingelstreiche gespielt". Natürlich gut hörbar, vor einer Weile habe ich eine solche Situation mitbekommen und die Person an die die "Botschaft" gerichtet war hat sich offensichtlich in Grund und Boden geschämt. Diese pfiffige Art zu reagieren habe ich mir gemerkt und möchte unbedingt beim nächsten Mal selbst versuchen ob es so gut klappt wie in dieser besagten Situation.

» kristina.ed » Beiträge: 105 » Talkpoints: 34,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meiner Meinung nach sollte man sich bei solchen Lästereien gar nicht einschalten sondern zu Stift und Papier greifen und alles inhaltlich und wenn möglich sogar wörtlich genauestens aufschreiben, das Datum sowie die Uhrzeit und bei Möglichkeit einer Differenzierung anhand der Stimme auch die Person mit ihrem Namen aufschreiben und schön alles protokollieren.

Sollte sich dann nach einer Zeit herausstellen, dass irgendetwas an einem bemängelt wird und es so aussieht, als ob schwierige Zeiten drohen, so können diese Notizen sehr wohl vor Gericht als Beweismittel gelten und gegen solche Nachbarn wie auch gegen alle anderen Personen dieser Art eingesetzt werden, ohne groß die Rechtsschutzversicherung bemühen zu müssen.

Beachten sollte man allerdings, dass man nicht im "Eifer des Gefechtes" selber unbemerkt Worte von sich gibt, die gegen einen eingesetzt werden könnten, wobei auch körperliche Nähe zu solchen Personen unbedingt vermieden werden sollte, wenn sich herausstellt, dass eine Gewaltanwendung ihrerseits geplant bzw. absehbar ist aufgrund der bisher gezeigten Reaktionen oder sogar Äußerungen.

Auf keinen Fall sollte man sich dann daran beteiligen und z.B. zurückschlagen sondern versuchen, so viele Personen wie möglich als Zeugen im Hinterkopf zu behalten, die es auch wirklich gesehen haben, sodass im Anschluss an die Auseinandersetzung, wenn man noch lebt, man einfach die Polizei anrufen, herholen und bei Bedarf auch eine ordentliche Strafanzeige gegen diesen Nachbarn erstatten kann, der in einem solchen Fall die Kosten tragen muss.

Zusammenfassen möchte ich meine Meinung damit, dass das Sprichwort "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold." auch hier sehr gut zutrifft.

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» Glum » Beiträge: 58 » Talkpoints: 0,00 »



Ich finde es toll, wie du dich in der Situation für deinen Sohn eingesetzt und die Lästermäuler in die Schranken verwiesen hast. Ich finde Lästereien immer schlimm, weil die betroffene Person, um die es bei dem Lästern ja geht, nicht dabei ist und sich zu etwas äußern kann. So entwickeln solche Dinge dann schnell ein Eigenleben. Genau deswegen finde ich es richtig, dass du dich in das Gespräch eingeschaltet und diesen Menschen gesagt hast, dass sie doch bei Problemen nicht über, sondern mit euch darüber sprechen sollen. Nur so kann sich doch etwas ändern.

Dass dein Sohn dabei war, das finde ich auch gut. So weiß er, dass du auf seiner Seite bist und er hat gelernt, dass man nicht lästern sollte, weil das eben hinterhältig ist. Zudem finde ich es noch ziemlich dumm, auf der Straße zu diskutieren, wo es ja klar ist, dass es sein kann, dass aus deiner Familie jemand die Gruppe sieht und vor allem hört. Ich hatte ein derartiges Problem zum Glück noch nicht, aber ich würde mich dann auch einmischen, weil ich einfach finde, dass man solche Lästereien vermeiden und den betreffenden Personen zeigen sollte, wie peinlich es sein kann, wenn man dabei auch noch "erwischt" wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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