Was ändert sich, wenn man zusammen zieht?

Wenn ein Paar sich dazu entschließt zusammen zu ziehen, dann sind halt Veränderungen vorprogrammiert. Welche Veränderungen sind dabei aber erdenklich? Mit welchen Veränderungen muss man rechnen? Wie kann man diesen Veränderungen am besten vorbeugen?

Als mein Mann und ich zusammen gezogen sind, haben wir fast ausschließlich Veränderungen bei der Einrichtung gehabt. Ansonsten hat sich für meinen Mann eben die Anschrift geändert und mehr nicht. Unser Zusammenleben war ja praktisch schon vorhanden und die Kündigung seiner Wohnung war nur noch eine Formalität bei uns.

Was hat sich bei euch nach dem Zusammenziehen verändert?

Was ändert sich? Ich finde, es ändert sich eine ganze Menge! Der Freiraum ist weg, so dass du nicht mehr mal deine eigene Wohnung hast, in der du dich zurückziehen kannst. In einem großen Haus ist das vielleicht nicht das Problem, aber wenn es "nur" eine gemeinsame Wohnung ist, kann das schon mal schwierig werden.

Klar, das kostet auf der einen Seite auch Geld, aber es sollte definitiv über einen längeren Zeitraum geprüft werden, ob es passt. Nach der Eheschließung ist es da schon was anderes, da wurde ja hoffentlich lange genug geprüft, aber so in einer einfachen Beziehung, würde ich meine Wohnung erst nach mehreren Jahren wohl aufgeben, denn das längste, was ich mal an einer Beziehung hatte, waren 3 1/2 Jahre und dann wieder eine neue Wohnung suchen, wäre nichts für mich, besonders, da ich günstig und trotzdem zentral wohne.

Dementsprechend ist der Platz auch geringer, der Kleiderschrank muss meistens vergrößert werden und im Bad wird es auch enger. Da habe ich es lieber, wenn ich mal eine kleine Tasche mitnehme und dann dort bin. Zudem wüsste ich auch gar nicht, wo ich meine lieb gewonnen Dinge unterbringen wollte.

Es ändert sich so manches. Man bekommt viel mehr Eigenarten, des anderen mit, als einem vorher bewusst war.

Wenn man zusammen zieht, ist man täglich beieinander. Das ist auf jeden Fall eine Umstellung. Schließlich kann man selbst auch nicht mehr immer genau das machen, wonach einem gerade ist. Man muss Rücksicht nehmen auf seinen Partner. Auch die Wohnungseinrichtung wird sich ändern, da jeder etwas von sich einbringt. Vielleicht gibt es auch öfter mal einen kleinen Streit, da man nun wirklich alles vom Partner mitbekommt.

Aber ich denke, bevor man zusammen zieht, sollte man sich eh erstmal gut kennen lernen. Dadurch das man diese Möglichkeit hat, erlebt man dann auch nicht mehr so viele Überraschungen. Und manche Marotten, des Anderen, können ja auch ganz witzig und liebenswert sein.

Wenn man sich vorher in gewisser Weise verstellen konnte, hat man mit dem Zusammenziehen nicht mehr die Möglichkeit dazu. Es ist schon ein bisschen etwas anders, aber das sind mehr so Sachen, die man eben innerlich durchmacht. Man muss sich über einige Dinge einig werden, wer beispielsweise was im Haushalt macht oder auch wer etwas bezahlt. Dennoch ist es für eine Beziehung ein logischer Schritt, den man irgendwann gehen muss und auch gehen sollte. Ich habe das Zusammenziehen stets als sehr positiv bewertet, weil man sich näher ist, wer das nicht mag, wird es aber wahrscheinlich anders sehen.

Es unterscheidet sich Vieles auch im Alltag, an das man zuerst gar nicht denken würde. Man muss sich zum Beispiel einteilen, wer wann unter die Dusche geht und wer wann an den PC und wer was zu welcher Zeit im Fernsehen ansehen möchte. Auch müssen viele Männer erst lernen, wenn sie länger allein waren, dass es in einer Familie fixe Essenszeiten gibt und man gemeinsam am Tisch liegt. Auch die Haushaltsaufgaben sollten aufgeteilt werden, dass nicht eine Person überfordert ist. Da ja heutzutage meistens Frau und Mann arbeiten gehen, denke ich, dass das wichtig ist, um einem Burnout vorzubeugen.

Man muss auch daran denken, dass beide gewisse Hobbys haben, für die auch nach dem Zusammenziehen Platz sein sollte. Da muss man sich arrangieren, wann man Zeit hat, um diese auszuleben. Wenn man außerdem so unmittelbar nebeneinander wohnt, wird es wahrscheinlich so sein, dass man sich auch abspricht, wenn man wohin geht und auch Bescheid gibt, wann man vor hat, wieder nach Hause zu kommen.

Es kommt darauf an, wie häufig ihr vorher zusammen wart und ob ihr quasi schon zusammen gewohnt habt, obwohl jeder immer noch seine eigene Wohnung hatte. Aber es wird sich in jedem Fall zumindest einiges am Alltag verändern.

Wenn man zusammen wohnt, sieht man doch erst mal richtig, wie sich der andere verhält und wie der andere eigentlich ist. Manches stört einen auch mehr als wenn man nicht zusammen wohnt, zum Beispiel die Unordnung des anderen oder gewisse Eigenarten. Bei uns war es beispielsweise so, dass ich eher unordentlich bin, während mein Mann gerne Ordnung hält. Ich ließ anfangs meine Sachen ab und an herum liegen und musste mir das gewissermaßen abgewöhnen. Denn er hat angefangen, mir hinterher zu räumen. Da ich das nicht wollte, habe ich es verändert und nun klappt es einigermaßen.

Man muss den Alltag gemeinsam organisieren, was man vorher nicht unbedingt musste. Wer geht einkaufen, wer macht was im Haushalt und wie geht man mit Problemen um. Denn vorher konnte jeder in seine Wohnung gehen, das geht dann nicht mehr. Man ist gezwungen, sich miteinander auseinander zu setzen und kann sich nicht längere Zeit aus dem Weg gehen. Das gehört alles zu den Veränderungen, die auf einen zukommen können. Dabei kommt es aber auch darauf an, wie sehr ihr bereits aneinander gewöhnt seid und ob ihr auch bereit seid, euch anzupassen.