Zum Tode verurteilte Christin erhält Audienz beim Papst

vom 25.07.2014, 08:29 Uhr

Die Christin Mariam Jahia Ibrahim Ischag wurde im Sudan aufgrund ihres christlichen Glaubens zum Tode verurteilt. Das Urteil fiel Mitte Mai und sorgte weltweit für große Empörung. Menschenrechtsorganisationen und Politiker setzten sich für die Christin ein, welche nun durch die italienische Regierung mit einem Flugzeug nach Rom gebracht wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ist sie nun nach Italien ausgereist. Zunächst war noch nichts bekannt über die Ausreise dorthin. Neben der Ausreise selbst erhielt Sie eine Privataudienz beim Papst, welche seine Solidarität für alle zum Ausdruck bringen wollte, die aufgrund ihres Glaubens leiden müssen. Quelle

Ich bin kein gläubiger Mensch und der Papst ist mir auch völlig egal, jedoch finde ich diese Geste durchaus bemerkenswert. Jeder soll meiner Meinung nach an das glauben was er oder sie für richtig hält. Ich kann leider nicht verstehen warum so viele Kriege wegen des Glaubens beziehungsweise den Religionen entstehen. Ich hoffe und wünsche mir für Sie, dass Sie ein zufriedenes und glückliches Leben leben wird und das Sie nicht Opfer weiterer Glaubenskonflikte wird.

Habt ihr damals von dem Fall gehört? Was haltet ihr davon, dass immer noch so viele Menschen aufgrund eines anderen Glaubens zum Tode verurteilt werden? Ist es gerechtfertigt jemanden wegen seiner Religion zu töten? Wie steht ihr zu der Privataudienz beim Papst?

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es erst mal interessant, dass du dich in einem anderen Beitrag für die Todesstrafe aussprichst, aber hier klar dagegen bist. Das Verbrechen, das hier angeklagt wurde, ist nach islamischem Recht nämlich genauso schlimm wie Mord.

Als Bewohner der westlichen Welt wird man natürlich widersprechen, Religionsfreiheit ist für uns schließlich ein Grundrecht. Aber Tatsache ist, dass der Sudan ein souveräner Staat ist, der seine eigenen Gesetze macht. Und wenn du den USA das Recht zusprichst Menschen, die ein Kapitalverbrechen begangen haben, zu ermorden, musst du für jeden anderen Staat die gleichen Regeln anlegen. Was der jeweilige Staat genau als Kapitalverbrechen definiert ist dabei irrelevant.

Wie ich schon in deinem anderen Thema gesagt habe - ich halte die Todesstrafe für antiquiert, barbarisch und unmenschlich, in jedem Fall. Und Religion ist eines der größten Probleme unserer Zeit, ohne Religion würde es viele aktuelle Konflikte überhaupt nicht geben. Andererseits ist es allerdings so, dass solche Fälle langfristig wahrscheinlich zur Abschaffung der Religion beitragen. Weil sie den Menschen vor Augen führen, wie hässlich und intolerant Religion tatsächlich ist.

Und bitte "nette Geste" des Papstes? Warum lassen sich die Leute von solchen Schlagzeilen immer noch verschaukeln? Der Vatikan hat nach den Missbrauchsskandalen ein neues PR Team eingestellt, dessen Aufgabe es ist die katholische Kirche wieder in einem positiveren Licht erscheinen zu lassen. Das ist keine "nette Geste" von einem Mann, das ist ein Kunde, der genau das macht, was ihm seine PR Leute sagen, weil die genau wissen, was positive Schlagzeilen bringen wird. Wenn dieser Fall nicht so viele Schlagzeilen gemacht hätte wären die überhaupt nicht daran interessiert gewesen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es ist sehr traurig, dass ein Land, dessen Staatsreligion der Islam ist so intolerant ist und solche Urteile fällt. Die Frau hat doch nichts getan, nur einen Mann anderen Glaubens geheiratet und das kann doch kein Verbrechen sein. Das ist sehr schlimm, dass in manchen Ländern, wo die Staatsreligion vorgegeben ist, man noch lange nicht in der heutigen Zeit angekommen ist. Das ist wie im finstersten Mittelalter. Es kann niemals gut sein, wenn keine Religionsfreiheit herrscht und die Menschen deshalb verfolgt werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^