Bei Problemfamilien einfach in derer Leben einmischen?

vom 11.04.2014, 13:18 Uhr

Problemfamilien gibt es bestimmt überall, in jeder Stadt und einige von uns kennen bestimmt auch Familien in denen es problematisch zu geht. Wie seht ihr das eigentlich? Sollte man, wenn man so eine Familie kennt mit guten und oberschlauen Ratschlägen zur Seite stehen oder sollte man sich da komplett raus halten?

Wie würdet ihr solchen Familien zur Seite stehen oder denkt ihr, dass es die Sache in der Familie ist und es euch absolut nichts angeht? Würdet ihr so oberschlau reagieren und das Jugendamt benachrichtigen, wenn eure schlauen Ratschläge nicht angenommen werden?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meiner Meinung nach kommt es darauf an, was die Problemfamilien für ein Problem besitzen. Meist nennt man diese Familien ja Problemfamilien, weil sie ein großes Problem in der Familie haben, ob es nun ein Problem im Umgang mit den Kindern ist und ein Problem in der Führung des Haushaltes vorliegt oder desgleichen, da kommt es auch noch auf die Schwere des Problems an und, ob die Familienmitglieder sich etwas sagen lassen oder eben auch nicht.

Wenn zum Beispiel eine Familie ein großes Problem mit dem Umgang mit den Kindern haben und sie zum Beispiel viel schreien ­müssen oder einfach im Allgemeinen überfordert mit ihren Kindern ­sind, dann versuche ich schon im Endeffekt den Kindern zu helfen, und mit Rat und Tat den Eltern, beiseite zu stehen. Wenn die Eltern den Rat aber nicht annehmen würden und ich persönlich sehe, dass die Situation in der Familie ziemlich dramatisch ist, dann würde ich schon den Eltern raten, sich Hilfe beim Jugendamt oder desgleichen zu holen. Wenn wirklich alles nichts nützt und kein Rat angenommen wird, die dramatische Situation in der Familie auch nicht besser wird, dann würde ich wohl auch das Jugendamt einschalten. Ich finde, dass man in solchen Situationen nicht einfach zu gucken kann und man handeln muss und, wenn die Eltern von sich aus nicht wollen, aus welchen Gründen auch immer, muss, trotzdem etwas getan werden.

Wenn die Familie zum Beispiel auch Probleme im Haushalt hat und die sich nicht helfen lassen wollen und keinen Rat annehmen oder desgleichen und die Familie zu ­dem auch noch Kinder besitzt, dann würde ich auch schauen, ob man der Familie nicht anders helfen kann. Da würde ich dann auch versuchen mich an das Jugendamt zu wenden. In solchen Problemfamilien möchte man ja meist den Kindern helfen, die ungewollt in solchen Situationen groß werden müssen. Man möchte nicht unbedingt, dass die Kinder aus der Familie genommen werden oder desgleichen, nur, weil man sich an das Jugendamt wendet und um Hilfe für die Familie bittet. Sondern man möchte, dass sich etwas in der Familie verändert und es den Kindern gut geht. Ich finde auch nicht, dass es etwas mit oberschlau zutun hat. Sondern ich finde, dass es besser ist, der Familie auf irgendeine Art und Weise zu helfen, anstatt wegzuschauen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Unsere Nachbarn könnte man wohl als Problemfamilie bezeichnen. Die Dame hat 3 Kinder im Alter von 4–10 und kann diese scheinbar nur durch anbrüllen erziehen. Die Kinder sind, für meine Vorstellung, nicht außer Kontrolle. Gelegentlich hören wir sie mal durch die Wand beim etwas lauterem Spielen, aber dies ist für Kinder recht normal. Das Problem sind wirklich die Mutter und ihr Partner. Generell ist jedes Wochenende die Musikanlage voll aufgedreht, gefolgt von Streitereien und scheppernden Dingen. Die Worte "Fucking Arsehole!" und "Fuck off!" sind offensichtlich die einzigen Wörter die sie kennt. Es ist wirklich nicht angenehm. Gegrüßt wird man von ihnen generell nicht und auch die Türen werden, für Post zum Beispiel, nicht geöffnet.

Einmischen tut sich hier niemand. Unsere Familie nicht und auch die anderen Familien halten sich von ihnen fern. Soweit ich weiß, kommt einmal die Woche ein Sozialarbeiter und sieht nach den Kindern, zu welchen sie für ihre Verhältnisse, ausgesprochen nett sind. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist sich in deren Probleme einzumischen. Hilfe ist offensichtlich nicht erwünscht. Einzig, wenn ich sehen oder hören würde, dass sie ihren Kindern Gewalt antut, würde ich die Sozialarbeiter informieren und wenn es erforderlich ist auch selbst eingreifen.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge

Zuletzt geändert von xZombieKitten am 11.04.2014, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.


Ich würde mich heraushalten und in Extremfällen das Jugendamt oder bei akuten Fällen die Polizei verständigen. Allerdings müsste dann wirklich schon Leib und Leben kurzfristig und auf Dauer bedroht sein. Ich glaube kaum, dass ich alle Hintergründe kennen kann und wenn man sich unnötig einmischt, bekommt man nur Streit und Ärger und dafür hätte ich keine Zeit. Es gibt auch Leute, denen fehlen einfach die Emotionen, um ihr Fehlverhalten zu erkennen oder zu ändern. Spätestens sobald Gewalttätigkeiten im Spiel sind, wäre es dann nicht mehr mein Fall. Es bringt auch nichts irgendjemandem etwas aufdrängen zu wollen und zumeist gibt es zwei Seiten und ich bin auch kein Blockwart wie zu früheren Zeiten.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kenne zum Glück keine solche Problemfamilie näher und wenn, dann würde es bei mir auch auf das Problem ankommen, ob ich mich einmischen würde. Bei allen Problemen kann man sicher nicht einfach wegschauen, aber oft denke ich, dass der gute Rat sowieso nicht angenommen wird. Darum denke ich vielfach, dass man besser nichts sagen sollte, weil man damit sich selber vielleicht auch noch Probleme macht und die Familie sowieso wahrscheinlich nichts davon hat.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Es kommt ein bisschen darauf an, wie man das Problem bei der Problemfamilie definiert. Ich würde dennoch bei einer befreundeten Familie immer auch die Wahrheit sagen und Missstände ansprechen. Meiner Meinung nach schauen sehr viele Menschen einfach weg und da kann es nicht schaden die eigene Hilfe anzubieten und sich nicht nach einer schlimmen Tat als ahnungslosen Nachbarn hinzustellen. Helfen macht durchaus Sinn. Jedoch würde ich nun keine Schlaumaiersprüche bringen, sondern ernst gemeinte freundliche Ratschläge.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde mich niemals in das Leben anderer Familien einmischen, wenn ich die Leute gar nicht richtig kennen würde. Das gehört sich einfach nicht und jeder hat auch ein Recht auf Privatsphäre. Immerhin würde ich es auch nicht wollen, dass sich wildfremde Menschen in mein Privatleben einmischen würden. Das macht man nicht, wenn man die Menschen gar nicht richtig kennt und im Normalfall kann man das auch gar nicht als Außenstehender richtig beurteilen. Immerhin sieht man ja nicht, wie es dann tatsächlich auch in der Wohnung zugeht, sondern nur, wie sich die Familie draußen verhält. Und solange man nicht weiß, wie die Familie tatsächlich lebt, sollte man sich auch raus halten, wie ich finde. Man hat im Prinzip ja überhaupt keine Ahnung und es wäre unverschämt und nicht richtig, sich da ein Urteil zu bilden, wenn man kaum etwas weiß.

Würde ich guten Kontakt zu einer Familie haben, bei denen es viele Probleme geben würde, dann würde ich sicherlich auch den einen oder anderen Ratschlag geben. Das wäre jedoch nur dann der Fall, wenn ich auch schon einige Male bei der Familie zu Besuch gewesen wäre. Erst dann könnte ich mir ja richtig ein Urteil darüber bilden, wie das Familienleben auch tatsächlich aussehen würde. Davor wäre ich dann eher vorsichtig und würde auch nur dann etwas sagen, wenn etwas tatsächlich aus dem Ruder laufen würde.

Das Jugendamt würde ich dann einschalten, wenn ich merken würde, dass die Kinder in der Familie misshandelt werden würden. Auch dann, wenn ich bemerken würde, dass die Kinder sehr unterernährt aussehen oder wenn es so wäre, dass die Eltern tagsüber ständig Alkohol trinken würden, würde ich das Jugendamt einschalten. Immerhin würde dann ja das Wohl der Kinder auf dem Spiel stehen und ich finde, dass man in so einem Fall als Außenstehender auch eingreifen muss. Man kann doch schließlich nicht zusehen, wie Kinder misshandelt werden oder nichts von den Eltern zu essen bekommen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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