Kindern kleine Aufgaben geben = Kinderarbeit?
Also als Kinderarbeit würde ich es jetzt nicht unbedingt bezeichnen. Da verstehe ich etwas ganz anderes darunter. Ich finde es schon wichtig dass die Kinder Aufgaben im Haushalt erledigen sollen. Vielleicht gibt’s dann auch mal eine kleine Belohnung dafür. Aber wie du schon schreibst soll es eine Vorbereitung auf die Selbständigkeit sein und das kann auf keinen Fall verkehrt sein.
Meine Tochter ist jetzt knapp 3 Jahre alt und hilft liebend gerne im Haushalt, aber ich befürchte dass sich das noch ändern wird. Sie bekommt jetzt auch schon kleine Aufgaben wie zum Beispiel Knoblauch holen oder Zwiebeln. Die erreicht sie und weiß wo sie sind und sie ist ganz glücklich dass sie helfen darf.
Ich würde es jetzt zwar nicht so machen das die Kinder nur raus dürfen wenn sie ihre Aufgaben erledigt haben aber ich würde sie schon dazu erziehen das sie alles erledigen müssen bevor sie ihrem Spaß nachgehen. Allerdings ein wenig nachsichtig würde ich doch sein, denn wenn ich zurück denke, war ich auch nicht immer ganz begeistert von Hausarbeit.
Als ich klein war, musste ich meiner Mutter sehr viel im Haushalt helfen. Ich war schon in der dritten Klasse ein "Schlüsselkind", meine Mutter kam erst um 16 Uhr nach Hause.
Wenn ich nach Hause kam, musste ich zuerst Brot und Wurst essen, danach die Hausaufgaben machen, und dann ging es an die täglichen Arbeiten. Hierzu hatte ich jeden Tag eine Liste in der Küche liegen, die ich abarbeiten musste, bevor ich spielen gehen konnte - und vor allem musste alles erledigt sein, wenn meine Mutter nach Hause kam. Sie sagte mir immer, dass sie ja wegen mir arbeiten gehen muss und wenn sie heimkommt kann sie nicht auch noch die ganze Hausarbeit machen. Sie hat mir ein regelrecht schlechtes Gewissen gemacht, so dass ich mich gar nicht getraut habe, mal etwas liegenzulassen.
Der Punkt leuchtet natürlich ein, dass sie abends erschöpft ist, doch aus meiner heutigen Sicht als Vierfach-Mama war mein damaliges Haushalts-Pensum extrem übertrieben. Zu meinen Aufgaben gehörte die Spülmaschine, Waschmaschine (neu bestücken und Wäsche auf den Dachboden hängen), Kehrwoche, Unkraut im Schrebergarten hacken (inkl. Busfahrt quer durch die Stadt), komplette Bügelwäsche, täglich Staubsaugen, Bad putzen, Staub wischen, einkaufen (dafür hatte ich dann eine weitere Liste).
Nun ist es nicht so, dass ich als neunjähriges Mädchen jede dieser Arbeiten ausnahmsweise oder gar ab und zu machen musste, sondern das war ein Teil meiner regelmäßigen Aufgaben. Meine Mutter hat sich um Wäsche und Küche überhaupt nicht gekümmert, außer das sie gekocht hat - aufräumen war dann wieder meine Aufgabe.
Meine "Großen" sind jetzt in der dritten, fünften und sechsten Klasse. Sie hängen auch mal die Wäsche auf, räumen die Spülmaschine aus oder kehren die Treppe. Auch den Staubsauger können sie bedienen oder ein Waschbecken putzen. Der Unterschied zu meiner Kindheit ist aber, dass sie nur eine oder bei Kleinigkeiten höchstens zwei Aufgaben pro Tag bekommen. Ich finde, sie sollen neben Schule und den Hausaufgaben auch noch genügend Zeit zum Spielen haben. Mit dem Füttern der Tiere wechseln sie sich ab, so dass jeder nur alle drei Tage an der Reihe ist.
Was ich aber sehr schön finde: Manchmal kommen meine Kinder von sich aus und fragen mich, ob sie mir noch etwas helfen können. Dann nehme ich das auch gerne an und lasse sie den Müll zum Kompost bringen oder die zweite Ladung der Spülmaschine ausräumen. Einer meiner Jungs hat neulich ganz stolz das Altglas zum Container gebracht.
Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder im Haushalt mithelfen. Nur so lernen sie es für später und sehen die Hausarbeit der Eltern nicht als etwas selbstverständliches an. Die Arbeiten müssen aber altersmäßig im Rahmen liegen und sollten nicht dazu führen, dass ein Kind den Haushalt quasi alleine schmeißt und die Mutter genug Zeit hat sich auszuruhen.
Ich finde es eigentlich absolut normal, dass Kinder auch Aufgaben im Haushalt übernehmen und bei fast allen Familien, die ich kenne, war das auch so, dass die Kinder auch etwas machen mussten. Ich denke, dass es in den wenigsten Familien so ist, dass die Kinder gar nichts machen müssen. Immerhin lässt sich das ja auch gar nicht anders machen, wenn beide Eltern voll berufstätig sind. Würden die Eltern dann auch noch den ganzen Haushalt schmeißen und die Kinder versorgen müssen, hätten sie wohl keine ruhige Minute für sich, da sie nur damit beschäftigt wären, zu arbeiten und sich um den Haushalt zu kümmern. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, sollte jedoch klar sein und von daher ist es doch normal, dass sich die Kinder auch beteiligen sollten, um die Eltern zu entlasten. Auf diese Weise haben die Eltern dann auch etwas Zeit für sich und ich denke, dass das Familienleben daher auch viel harmonischer ist, wenn die Eltern nicht so viel Stress haben.
Sicherlich sollte man die Kinder nicht den ganzen Haushalt machen lassen. Es wäre völlig falsch, wenn die Kinder einkaufen gehen, kochen, die Gartenarbeit erledigen und auch noch die Wäsche selbstständig waschen müssten, während die Eltern auf der faulen Haut herum liegen würden. Allerdings spricht doch nichts dagegen, dass die Kinder auch ab und zu den Müll heraus bringen oder die Spülmaschine ausräumen. Das ist nun wirklich nicht viel Arbeit und so kann sich auch jeder aus der Familie beteiligen, so dass die Aufgaben gerecht aufgeteilt sind. Außerdem hat das auch noch den Vorteil, dass die Kinder dadurch selbstständiger werden und später weniger Probleme haben werden, mit dem Haushalt auszukommen. Immerhin sind sie dann auch schon einige Aufgaben gewöhnt.
Ich selbst musste als Kind eigentlich nie etwas im Haushalt machen, wobei sich das bis heute nicht geändert hat. Meine Mutter ist Hausfrau, seit ich auf der Welt bin und sie sieht es als ihre Aufgabe an, sich um den Haushalt zu kümmern. Meine Mutter ist eigentlich den ganzen Tag zu Hause, so dass sie dann auch immer den Haushalt macht. Das finde ich aber auch gut so und ich finde das trotzdem gerecht. Immerhin leben wir nur zu dritt und haben eine sehr kleine Wohnung. Haustiere haben wir nicht und einen Garten besitzen wir auch nicht. Für den Abwasch haben wir außerdem eine Spülmaschine. Von daher gibt es bei uns wirklich kaum etwas im Haushalt zu tun und ich finde es daher gerecht, dass meine Mutter dafür zuständig ist. Immerhin geht mein Vater täglich arbeiten, wobei ich immer zur Schule gegangen bin und nun täglich zur Uni gehe. Von daher würde ich die Aufgaben nur dann aufteilen, wenn meine Mutter auch arbeiten gehen würde.
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